Finnair Business Class Airbus 320: Helsinki (HEL) – Lissabon (LIS)
Finnair bedient in Europa zwei der längsten innereuropäischen Strecken. Eine führt nonstop von Helsinki nach Malaga, die zweite nach Lissabon. Diese beiden Strecken werden mit Kurzstreckenmaschinen bedient, obwohl sie über zweitausend Meilen lang sind, eignen sich deshalb aber ausgezeichnet zum Meilen sammeln im Executive Club von British Airways.
Mein Flug startet am Flughafen von Helsinki, wo ich zuvor etwas Zeit in der Finnair Business Lounge verbracht habe, um rund eine halbe Stunde vor Abflug zu meinem Gate zu gehen. Das wurde kurz vor dem Abflug nochmals verlegt, sodass es sich jetzt leider nicht mehr gleich neben der Lounge befindet, sondern in einem etwas weiter entfernten Teil des Flughafens.
Das Boarding für den Flug nach Lissabon beginnt pünktlich und es wird nach Gruppen eingestiegen. Mit einem Ticket der Business Class kann ich in Gruppe 1 an Bord. Gebucht habe ich das Ticket übrigens einmal mehr im Business Light Tarif, der zusammen mit einem Oneworld Sapphire oder Emerald Status ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis hat. Den Business Light Tarif von Finnair habe ich schon einmal ausführlich vorgestellt und im Gegensatz zu Light Tarifen anderen Airlines bietet er zusammen mit einem Airline Status weiterhin alle Vorteile der Business Class.
Finnair 1739
Helsinki (HEL) – Lissabon (LIS)
Abflug: 11:55 Uhr
Ankunft: 14:50 Uhr
Dauer: 4:55 Stunden
Flugzeug: Airbus 320
Sitz: 2F (Business Class)
Auch an Bord zeigt sich mir ein inzwischen gewohntes Bild, die Kabine des A320 von Finnair hat sich seit meinem letzten Flug mit der Airline nicht verändert. Was ich besonders mag, Finnair hat noch immer nicht diese ultradünnen Sitze, die oft so unbequem sind, besonders auf längeren Strecken wie diesem Flug oder auch auf die kanarischen Inseln. Auf jeden Fall finde ich die Sitze um einiges bequemer als bei der Lufthansa, mit der ich auf einem ähnlich langen Flug von Gran Canaria nach München unterwegs war.
Bei Finnair ist aber das gesamte Flugzeug mit diesen Sitzen ausgestattet, die zwar in ihrem Mausgrau nicht so hip und modern aussehen, aber eben eine gute Sitzqualität haben, was für mich viel wichtiger ist. Auch hier gibt es in der Business Class aber nur die Economy Sitze mit freiem Mittelplatz.
Sehr gut finde ich bei Finnair, dass sowohl ein Kissen als auch eine Decke bereitliegen. Und das ist übrigens auch auf kürzeren Strecken der Fall.
Weiterhin steckt in jeder Sitztasche schon eine kleine Flasche Wasser, ein anderes Getränk am Boden wird aber nicht gereicht.
Dieser Airbus 320 ist inzwischen auch mit Internet ausgerüstet, das aber erst in der Luft funktioniert.
Als das „Boarding completed” ertönt, ist der Gangplatz in meiner Reihe immer noch frei und das bleibt er auch, sodass ich auf diesem Flug eine ganze Reihe für mich habe.
Was ich bei Finnair besonders gut finde, die Maschinen verfügen noch immer über die kleinen Klappmonitore an der Decke, auf denen unterwegs die Route verfolgt werden kann.
Zunächst einmal rollen wir aber über den verschneiten Flughafen. Heute mit blauem Himmel und viel Sonne. War ja klar, dass dieses tolle Wetter ausgerechnet dann kommt, wenn ich abfliege.
Da es aber draußen klirrend kalt ist, geht es erstmal zum Enteisen. Auf vielen Flughäfen ist das immer ein ziemliches langwieriges Prozedere, das oft zu Verspätungen führt. Nicht aber hier in Helsinki, wo man kalte Winter gewohnt ist. Ganz effizient gibt es nicht nur einen großen Vorplatz, wo enteist wird, hier stehen sogar gleich mehrere Positionen bereit, an denen das Enteisen gleichzeitig stattfindet.
Auch an meiner Maschine sind gleich mehrere Fahrzeuge beschäftigt, um die Enteisungsflüssigkeit aufzubringen. Das geht super schnell und ohne Wartezeit.
Anschließend rollen die ganzen Finnair Flieger wie in einem Konvoi zur Rollbahn. Auch wir reihen uns in die Schlange ein. Ich bin überrascht, denn oft scheint es hier eher leer zu sein. Momentan starten aber tatsächlich gleich mehrere Maschinen hintereinander.
Richtig toll bei Finnair, auch im Airbus 320 und im Airbus 321 gibt es eine Bordkamera, sodass man den Start auf dem Monitor verfolgen kann. Das kenne ich sonst nur aus Langstreckenmaschinen.
Pünktlich heben wir vom Flughafen Helsinki ab und es zeigt sich ein tolles, tief verschneites Panorama.
Leider zeihen aber schon recht bald Wolken auf, sodass ich die tausenden kleinen Inseln vor der Künste nur noch wie durch einen Schleier erkennen kann.
An Bord beginnt derweil der Service und auch bei Finnair sind die heißen Tücher zurück. Endlich kein Corona-Service mehr. Zum Glück wurden die Maßnahmen nicht beibehalten, um hier Einsparungen durchzuführen.
Anschließend folgt eine Getränkerunde. Auch bei Finnair gibt es inzwischen leider nur noch Coke Zero. Dafür hier aber noch die alten Gläser, die ich einfach liebe. Die Marimekko Gläser gehören für mich zum schönsten Flugzeuggeschirr weltweit.
Eine Speisekarte oder Wahlessen gibt es bei Finnair in der europäischen Business Class nicht. Wer etwas anderes mag, muss das vor dem Flug online bestellen. Ansonsten bekommen alle Passagiere das gleiche Essen serviert. Vor allem Vegetarier sollten sich das wirklich zu Herzen nehmen, denn sie könnten es hier definitiv schwer haben.
Zum Essen gehören Vorspeise, Hauptgang und Dessert, alles auch wieder ohne Deckel serviert, der während der Pandemie immer auf den Speisen geblieben war. Als Vorspeise gibt es Lachs, zum Hauptgang ein leckeres Gulasch, nur das Dessert finde ich etwas unpassend und billig. Etwas mehr als einen eingeschweißten Schokokuchen hätte ich hier schon erwartet.
Wie eingangs schon erwähnt, gehört der Flug von Finnair nach Lissabon zu den längsten im europäischen Streckennetz der Airline. Und so überfliegen wir in den gut viereinhalb Stunden auch große Teile Westeuropas. Besonders schon ist die Sicht heute über England, wo ich zunächst Teile von London und sogar das Wembley Stadion ausmachen kann.
Wenig später erkenne ich die Bucht vor Southampton sowie die Stadt und den Kreuzfahrtanleger, von dem ich auch schon zu einer Reise aufgebrochen und zuletzt 2019 mit der MSC Grandiosa eingelaufen bin.
Richtig toll zu erkennen sind dann auch die berühmten Kreidefelsen auf der Isle oft Wight. Sogar „The Needles” am westlichen Ende der Insel kann ich ausmachen. Besucht habe ich die Insel 2013 auf einer Reise durch Südengland.
So langsam drehen wir von den britischen Inseln ab, doch noch kann ich die Bucht von Bournemouth sowie die Stadt sehr schön erkennen.
Ein paar Augenblicke später erkenne ich noch den Portland Head, eine Halbinsel mit schönem Leuchtturm, der natürlich aus zehntausend Metern Höhe nicht zu sehen ist. Dann aber ziehen schon wieder Wolken auf und von den Channel Islands ist bereits nichts mehr zu sehen.
So mache ich es mir auf meinen drei Sitzen ein bisschen bequem und schlafe sogar eine gute Stunde. Mit Kissen und Decke kann ich es mir doch etwas gemütlich machen. Aussicht gibt es auch erst wieder kurz vor der Landung, wo sich schon Portugal zeigt.
Einige Tage zuvor hat es in der Region Lissabon heftig geregnet und das kann ich heute sogar noch aus der Luft erkennen. Viele Felder stehen hier noch immer unter Wasser, auch wenn längst wieder die Sonne scheint.
Die Landung auf dem Flughafen von Lissabon erfolgt ebenfalls pünktlich und während wir zum Terminal rollen, kann ich überall geparkte Jets der TAP Portugal sehen, die wohl nach der Pandemie noch nicht wieder reaktiviert wurden.
Am Terminal parken wir an einer Fluggastbrücke und damit ist dieser gut viereinhalbstündige Flug nun auch zu Ende. Ich verabschiede mich von der Crew und freue mich jetzt darauf, die portugiesische Hauptstadt zu entdecken, in der ich bisher noch nie gewesen bin.
Fazit: Glamourös ist die europäische Business Class einfach nicht, denn die meisten Carrier bieten hier einfach Economy Sitze mit freiem Mittelplatz. Das ist man leider inzwischen gewohnt. Ansonsten bietet Finnair aber ein solides Produkt, das mit Kleinigkeiten wie Decke und Kissen hervorsticht. Interessant finde ich, dass man kein Wahlessen anbietet, es sei denn, man bestellt dieses vor. Das kenne ich sonst nur von Condor. Man sollte dies aber zumindest wissen, da es sonst zu unschönen Überraschungen an Bord kommen kann. Ich bin ansonsten immer wieder gerne mit der finnischen Airline unterwegs und freue mich immer besonders auf den Blaubeersaft, den es nur hier an Bord zu trinken gibt.
Weitere Artikel zu dieser Reise:
Christmas and the City – mit Finnair und TAP nach Helsinki und Lissabon
Auf Entdeckungstour im winterlichen Helsinki, Finnland
Weihnachtsmarkt von Helsinki auf dem Senatsplatz
Unterwegs im weihnachtlich geschmückten Helsinki
Stadtrundgang durch Lissabon, Portugal – Teil 1
Stadtrundgang durch Lissabon, Portugal – Teil 2
Stadtrundgang durch Belém, Portugal
Lissabon im festlichen Lichterglanz
Review: Hotel Kämp, The Leading Hotels of the World, Helsinki
Review: Hotel Katajanokka, a Tribute Portfolio Hotel, Helsinki
Review: Finnair Business Lounge (Schengen), Helsinki
Review: Finnair Business Class Airbus 320: Helsinki (HEL) – Lissabon (LIS)
Review: The Editory Riverside Santa Apolónia Hotel, Lissabon
Review: TAP Portugal Business Class Airbus 321: Lissabon (LIS) – Berlin (BER)
Service: Mit dem Zug vom Flughafen nach Helsinki, Finnland
Service: Mit Tram und Metro unterwegs in Lissabon, Portugal
Lesen Sie weitere Bewertungen von Flugzeugen, Airport Lounges, Mietwagen und Hotels.
© 2023, Betty. All rights reserved.