Weihnachtsmarkt von Helsinki auf dem Senatsplatz
Die Finnen lieben Weihnachten und die schönste Zeit des Jahres beginnt in Helsinki traditionell Ende November. Dann werden Millionen kleiner Lichter angeknipst und auf dem Senatsplatz öffnet der Weihnachtsmarkt. Und den habe auch ich auf meiner winterlichen Reise in die finnische Hauptstadt besucht.
Es ist kalt, der Wind pfeift um die Ecken und wirbelt die Schneeflocken durcheinander, die gerade vom Himmel fallen. Ein typischer Wintertag in Helsinki. Trotzdem zieht es die Menschen auf die Straße, denn es ist Vorweihnachtszeit – die Zeit, in der Helsinki in einen festlichen Lichterglanz getaucht wird. In dessen Zentrum liegt der Senatsplatz, wo jedes Jahr der Tuomaan Markkinat, der Weihnachtsmarkt von Helsinki, stattfindet.
Auch ich habe mich dick eingemummelt, die Kapuze weit ins Gesicht gezogen und die Handschuhe ausgepackt. Anders ist es draußen an diesem Dezembertag kaum auszuhalten. Gleich neben dem Eingang mache ich meine erste Entdeckung. Hier verkauft Karin kleine Figuren. Sirkkatonttu steht am Giebel der kleinen Holzhütte und Tonttu steht für eine finnische Weihnachtstradition.
Karin spricht gutes Englisch, so wie die meisten Finnen, und so kommen wir schnell ins Gespräch. Sie erklärt mir, was ein Tonttu ist und dass sie in Handarbeit hergestellt werden, ihre Gesichter von Hand bemalt. Tonttu sind die Helfer des Weihnachtsmanns und der kommt ja bekanntlich, da sind sich alle Finnen ganz sicher, aus dem Land im hohen Norden Europas.
Ich ziehe weiter, denn es gibt noch viel mehr zu entdecken, auf dem urigen Weihnachtsmarkt im Herzen von Finnlands Hauptstadt. Was es nicht gibt, das sind grelle Lichter und Fahrgeschäfte. Lediglich ein historisches Kinderkarussell dreht seine Runden.
Ansonsten werden eher traditionelle Handwerkskunst und viele handgefertigte Schätze angeboten, die sich hervorragend als Weihnachtsgeschenke eignen. So auch bei den Kunstschmieden Juhani und Sami aus Karis, die in alter Tradition wunderschöne Kreationen herstellen.
Dabei kann ich auf dem Helsinkier Weihnachtsmarkt sogar live zusehen. Direkt vor dem Stand mit der Nummer 73 haben die Metallkünstler einen Amboss aufgestellt, auf dem mit viel Liebe zum Detail aus einem Klumpen Eisen ein kleines Kunstwerk entsteht.
Doch natürlich geht es auf dem Tuomaan Markkinat nicht nur ums Shoppen. Rund um das Herz des Marktes wird dem leiblichen Wohl gefrönt. Die Buden hier bieten allerlei Köstlichkeiten, denen sich kaum ein Besucher entziehen kann.
Auf keinen Fall fehlen darf hierbei natürlich der Glögi, die finnische Version des Glühweins. Das Heißgetränk zählt inzwischen zu den bekanntesten aus Finnland und wird traditionell ohne Alkohol getrunken, es gibt aber auch viele alkoholische Varianten. Typisch im Glögi ist in den meisten Fällen Beerensaft. Ansonsten zirkulieren unzählige Rezepte und oft hat es den Anschein, jede Familie hat ihr eigenes. Das ändert aber nichts daran, dass der Glögi einfach lecker ist, egal wie man ihn nun mag.
Etwas, das mir auf dem Weihnachtsmarkt noch sofort aufgefallen ist, während es in Deutschland oft geschlossene Buden zum Verzehr von Speisen gibt, sitzen die Finnen trotz Schneegestöber und Eiseskälte draußen, geschützt nur vom Dach einer offenen Hütte und mit dem heißen Glögi in der Hand.
Aufwärmen tut sich der Finne dann zusätzlich an kleinen Feuerstellen, die sich in der Mitte des Marktes befinden.
Viel älter als der Weihnachtsmarkt (er wurde erst 1994 gegründet) ist übrigens die Tradition einen Weihnachtsbaum auf dem Senatsplatz aufzustellen. Bereits seit 1930 erstrahlt jedes Jahr im Advent eine Tanne mit tausenden kleiner Lichter vor dem schneeweißen Dom.
Und während auf dem Senatsplatz das bunte Treiben weitergeht, erklimme ich die Stufen zum Dom hinauf. Im Sommer sitzen hier oft hunderte Menschen, jetzt sind zum großen Teil nicht mal Stufen zu erkennen. Nur an den Rändern wurden sie freigeschaufelt vom Schnee, der dieser Tage unablässig vom Himmel fällt und alles in ein weißes Gewand taucht. Selbst vor Zar Alexander II. machen die Flocken keinen Halt und verpassen ihm eine weiße Mütze.
Aber zurück zum Dom, auf dessen rutschigen Stufen jeder Schritt wohlüberlegt sein muss. Doch lohnt sich der Aufstieg wirklich, denn von oben habe ich einen einmaligen Blick auf den Weihnachtsmarkt von Helsinki.
Tuomaan Markkinat (Weihnachtsmarkt)
Senaatintori, Helsinki
jedes Jahr in den ersten 3 Wochen im Dezember
So-Do 11–19 Uhr, Fr+Sa 11–20 Uhr
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