United Airlines Business Class Boeing 777: Houston (IAH)-Frankfurt (FRA)
Normalerweise finden meine Transatlantikflüge, die ich über Miles&More gebucht habe, mit der Lufthansa statt, da hier die meisten Sitze freigegeben werden. Auf dieser Reise hatte ich aber Glück, einen Platz bei United Airlines zu finden, sodass ich die Polaris Business Class zum ersten Mal auf einer internationalen Strecke kennenlernen konnte.
Nach meinem Besuch der Polaris Lounge gehe ich rund eine Dreiviertelstunde vor Abflug zum Gate. Meinen Boarding Pass habe ich schon in der United App bekommen und damit bekomme ich Zugang durch Boarding-Schlange für die Business Class, in der schon einige Passagiere vor mir warten. In der App kann ich auch sehen, dass mein Gepäck bereits verladen wurde.
Als die Einsteigezeit heran ist, passiert jedoch erst einmal nichts. Kurze Zeit später erfolgt eine Durchsage, dass sich das Boarding noch etwas verzögert. Die einzelnen Schlangen vor dem Eingang zum Flugzeug werden derweil immer länger.
United 46
Houston (IAH) – Frankfurt (FRA)
Abflug: 18:05 Uhr
Ankunft: 11:40 Uhr
Dauer: 10:35 Stunden
Flugzeug: Boeing 777
Sitz: 11A (Business Class)
Das Warten in der abgetrennten Schlange, die sich einmal um einen Bereich mit Sitzmöbeln windet, wird nach einer Weile immer unbequemer. Die ersten Passagiere fangen an zu fragen, wann denn endlich der Einstieg startet, doch genaue Informationen gibt es weiterhin nicht.
Nach rund fünfzehn Minuten Wartezeit beginnt endlich der Einstieg. Zunächst werden Passagiere mit Kindern sowie Passagiere, die Hilfe benötigen, an Bord gebeten. Anschließend gehen die Passagiere mit dem höchsten Status bei United Airlines an Bord, dann folgt die Business Class. Eingestiegen wird über die zweite Tür. Da sich die Kabine über zwei Teile verteilt und ich im hinteren Bereich sitze, biege ich auf diesem Flug nach rechts ab.
Jede Reihe der Polaris Business Class verfügt über vier Einzelsitze in einer 1–2‑1 Anordnung. Die Mittelsitze sind abwechselnd weiter auseinander und näher zusammen, während die Sitze an den Seiten einmal näher am Gang und einmal näher am Fenster stehen.
Ich habe für mich den Platz 11A ausgewählt, einen der Sitze direkt am Fenster. Diese Sitze bieten die größte Privatsphäre, da sie durch die Konsole gut vom Gang abgeschirmt sind.
Auf dem Sitz liegen eine leichte Decke, eine Steppdecke, ein großes Kissen und ein Gelkissen bereits. Auch das Amenity Kit liegt schon am Platz. Das Bettzeug stammt von Saks Fifth Avenue und ist von sehr guter Qualität.
Das Amenity Kit stammt auf meinem Flug von Away. Es handelt sich um eine Art Hartschalenkoffer, in dem Zahnputzzeug, Crème, Augenklappe, Kugelschreiber, Taschentücher und Socken befinden.
Ebenfalls am Sitz finde ich die Menükarte für diesen Flug. Bei United Airlines besteht diese aus einem einfachen Blatt. Auf der Vorderseite stehen die Speisen, auf der Rückseite die Getränke.
In der Konsole neben dem Sitz befindet sich ein kleines verschließbares Fach, in dem sich ein Kosmetikspiegel, die Kopfhörer für den Flug sowie eine Flasche Wasser befinden.
Unter dem Fach befinden sich die Fernbedienung, die leider ein schon etwas älteres Modell ohne zweiten Monitor ist, sowie eine Steckdose und eine USB-Dose.
Gleich neben dem Sitz auf Kopfhöhe ist eine kleine Leselampe angebracht, die durch Druckschalter aktiviert wird.
Der Schwachpunkt des Sitzes ist für mich die Sitzverstellung. Knöpfe gibt es nur für die Grundeinstellungen, Feinjustierung findet mit einem Schaltrad statt. Das Problem dabei ist, dass diese Schaltfläche in der Seite des Sitzes eingebaut ist und man bei einigen Bewegungen versehentlich hier anstößt und ungewollt den Sitz verstellt.
Der Bereich für die Füße befindet sich unter der Armlehne des Vordersitzes und ist dementsprechend etwas beengt. In diesem Sitz finde ich das Fach aber noch ausreichend.
Zum Sitz gehört auch ein Monitor, der allerdings nicht verstellbar ist. Auf dem Monitor läuft nicht nur das Entertainmentsystem, sondern auch viele Informationen zum Flug.
Während ich bereits am Platz sitze, öffnet der Himmel draußen seine Schleusen.
An Bord gibt es derweil ein Getränk, wobei entweder Wasser, Orangensaft oder Champagner gereicht wird. Bei amerikanischen Airlines gibt es das Getränk am Boden immer in Plastikbechern, da diese auch während des Starts am Platz verbleiben können. Interessant finde ich allerdings, dass die alten, dünnen Plastikbecher gegen Hartplastikbecher ausgetauscht wurden. Diese können, im Gegensatz zu den alten Bechern, wiederverwertet werden.
Ein weiteres interessantes Detail an Bord ist die mögliche Nutzung von eigenen Kopfhörern per Bluetooth.
Ebenfalls an Bord verfügbar ist Internet. Messaging ist auf dem gesamten Flug kostenlos verfügbar, andere Pakete sind kostenpflichtig.
Schließlich sind wir kurz nach der angekündigten Startzeit bereit, unsere Startposition zu verlassen. An Bord werden noch die Sicherheitsvorkehrungen erklärt, bevor wir uns auf den Weg zur Startbahn machen.
Rund zehn Minuten nach dem Start werden die Anschnallzeichen ausgeschaltet und ich kann dann auch den Schultergurt aushängen, der nur zu Start und Landung getragen werden muss. Kurze Zeit später startet auch der Service an Bord. Zunächst werden heiße Tücher verteilt.
Anschließend ziehe ich den Tisch aus seiner Halterung und es werden Tischdecken verteilt.
Zunächst gibt es eine Getränkerunde und dazu werden Nüsse serviert. Dazu werden die Bestellungen für das Essen aufgenommen.
Eine knappe Stunde nach dem Start wird das Abendessen serviert. Sowohl Vorspeise als auch Hauptgericht werden auf einem Tablett serviert.
Bei der Vorspeise gibt es leider keine Auswahl. Alle Passagiere erhalten einen Quinoa Salat, von dem ich kein großer Fan bin. So picke ich mir nur die Salatblätter heraus.
Beim Hauptgericht gibt es dafür vier Auswahlmöglichkeiten. Ich habe mich für das Rindfleisch entschieden. Das Gericht ist enttäuschenderweise auch keine Offenbarung. Da fand ich das Angebot auf meinem Polaris Flug nach Hawaii bedeutend besser.
Richtig toll ist dagegen das Dessert, da bei United Airlines wieder der Ice cream Sundae angeboten wird. Dafür kommt eine Flugbegleiterin mit einem Wagen durch die Kabine, auf dem die Zutaten nach Wunsch zusammengestellt werden.
Wir sind bereits auf der Höhe von New York, als der Service beendet ist. Die Kabine wird nun für die Nacht abgedunkelt.
Auch ich bringe meinen Sitz in die Liegeposition und lege mein Bettzeug bereit, denn ich will versuchen, etwas zu schlafen. Das gelingt mir auch sehr gut und ich kann rund vier Stunden schlafen. Besonders angenehm ist dabei das Gelkissen. Ich habe selten eine so gute Schlafposition an Bord eines Flugzeuges gefunden. Das Gelkissen ist wirklich ein Traum und sollte in allen Flugzeugen erhältlich sein.
Wir sind mitten über dem Atlantik, etwas südlich von Island, als ich wieder aufwache und mir einen kleinen Snack aus der Bordküche hole.
Während ich auf den Monitor mit der Route schaue, ändert sich plötzlich die Anzeige. Zunächst denke ich noch an einen Irrtum, denn plötzlich steht hier, wir würden nach Dublin fliegen. Kurze Zeit später wird das jedoch durch eine Flugbegleiterin und dann durch eine Ansage aus dem Cockpit bestätigt. Aufgrund eines medizinischen Notfalls an Bord wird der Flug nach Dublin umgeleitet, um dem betroffenen Passagier schnellstmögliche Hilfe zukommen zu lassen.
Anstatt also bis nach Frankfurt zu fliegen, starten wir nun also den Landeanflug auf die irische Hauptstadt Dublin im Morgengrauen.
Um auf dem internationalen Flughafen zu landen, müssen wir noch eine Kurve über der Irischen See fliegen, dann ist auch schon die grüne Insel in ihrer ganzen Schönheit zu erkennen.
Kurz nach neun Uhr morgens setzen wir auf dem Flughafen von Dublin auf und rollen zum Terminal.
Am Terminal bekommen wir ein Gate und es kommen ein Notarzt sowie Sanitäter an Bord, um den erkrankten Passagier von Bord zu holen.
Anschließend muss unser Flugzeug für den Weiterflug nach Frankfurt noch einmal aufgetankt werden. Insgesamt sollen wir rund eine Stunde am Boden verbleiben.
Während wir in am Boden sind, dürfen sich die Passagiere frei in der Kabine bewegen. So schaue ich mal kurz in die Premium Economy sowie die Economy Class dieser Boeing 777.
Viele Passagiere an Bord sind nervös, denn die meisten haben in Frankfurt Anschlussflüge und die sind durch die Zwischenlandung natürlich gefährdet. Auch meinen Anschlussflug werde ich in Frankfurt nicht erreichen. Allerdings bekomme ich schon kurze Zeit nach unserer Landung eine SMS auf mein Handy, dass ich auf eine andere Verbindung umgebucht wurde. Das ist wirklich sehr guter Service und so kann ich mich zufrieden zurücklehnen.
Eine gute Stunde nach der Landung machen wir uns wieder auf den Weg zur Startbahn und es geht weiter nach Frankfurt.
Rund neunzig Minuten soll der Flug nach Frankfurt dauern und weil nach der Zwischenlandung sowieso alle Passagiere an Bord wachgeworden sind, wird nach dem Start mit dem Frühstücksservice begonnen. Zwar ist es inzwischen fast Mittag, aber diese Mahlzeit war ja ursprünglich für die Strecke vorgesehen. Ich habe mich für die Apfel-Ricotta-Crêpes entschieden, die erstaunlich lecker sind.
Auf der Karte kann ich inzwischen verfolgen, dass wir die britische Insel erreichen und hier südlich von Liverpool auf Land treffen. Die Stadt, die ich von einer früheren Reise kenne, ist auch schön aus der Luft zu sehen.
Der Überflug geht schnell vorbei und schon überqueren wir die Nordsee, bevor wir das europäische Festland erreichen. Abermals habe ich eine schöne Sicht, diesmal auf Rotterdam und seinen riesigen Hafen.
Kurze Zeit später wird die Kabine auch schon für die Landung vorbereitet und wir verlieren immer mehr an Höhe. Ich muss meinen Sitz in die aufrechte Position verstellen und den Schultergurt wieder anlegen.
Vor der Landung drehen wir noch eine Runde über Wiesbaden und Mainz. Beide Städte kann ich nach unzähligen Landungen in Frankfurt inzwischen gut identifizieren. So kann ich sogar den Mainzer Dom gut aus der Luft erkennen. Ebenso das Hilton Hotel Mainz, in dem ich schon übernachtet habe.
Mit rund zwei Stunden Verspätung setzen wir schließlich auf dem Flughafen von Frankfurt auf und rollen zum Terminal.
Mit der Ankunft am Gate geht dieser etwas ungewöhnliche Flug für mich zu Ende. Nach einem Aufenthalt in der Senator Lounge kann ich meinen neuen Flug nach Berlin antreten, wo ich mit rund drei Stunden Verspätung ankomme.
Fazit: Dieser Transatlantikflug war mein erster in der United Polaris Business Class. Allerdings habe ich die Kabine schon auf mehreren Inlandsflügen in den USA kennenlernen können. Während sich der Sitz nicht unterscheidet, ist das Bordprodukt auf der Langstrecke schon ein anderes. Insgesamt war ich auch sehr zufrieden, nur das Abendessen war nicht ganz nach meinem Geschmack, aber das kann generell immer mal passieren. Besonders gefallen hat mir das Gelkissen, auf dem ich wunderbar geschlafen habe. Ich würde United Airlines auf jeden Fall wieder nutzen, wenn sich die Möglichkeit dazu ergeben würde.
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