AIDAmar, Aida Cruises
AIDA Cruises ist wohl eine der bekanntesten Kreuzfahrtgesellschaften auf dem deutschen Markt. Inzwischen ist die Reederei mit zwölf Schiffen auf allen Weltmeeren unterwegs. Was seit der Gründung gleichgeblieben ist, das große Auge und der rote Kussmund als Markenzeichen. Meine dritte Kreuzfahrt mit AIDA Cruises hat mich auf die AIDAmar geführt, die ich in diesem Review genauer vorstellen möchte.
Inhalt
AIDAmar – Schiff und Reederei
AIDA Cruises wurde bereits 1996 in Rostock gegründet und ist seinerzeit der Nachfolger der Deutschen Seereederei (DSR) gewesen. Inzwischen gehört AIDA zum Carnival Konzern, dem größten Kreuzfahrtkonzern der Welt. AIDA bietet exklusiv deutschsprachige Kreuzfahrten für den deutschsprachigen Markt an und ist auch heute noch in Rostock beheimatet.
Die AIDAmar ist eines von vier Schiffen der modifizierten Sphinx-Klasse, das für AIDA Cruises auf der Meyer Werft in Papenburg gebaut wurde. Das Schiff wurde 2012 in Dienst gestellt und hat drei Schwesterschiffe, die AIDAblu, AIDAsol und AIDAstella.
In der Sommersaison 2023 war das Schiff auf Routen in Nordeuropa unterwegs, wobei der Passagierwechsel in Warnemünde stattfand. Generell sind mindestens zwei der kleineren AIDA Schiffe jedes Jahr vom Rostocker Kreuzfahrthafen unterwegs.
Zu Beginn einer jeden Saison von Warnemünde sind meist einige Kurzreisen im Programm, so auch 2023, als die AIDAmar auf Kurzreisen nach Schweden und Norwegen eingesetzt wurde.
Bei ihrer Indienststellung war die AIDAmar eines der größten Schiffe der Reederei. Inzwischen gehört das Schiff mit seinen rund 250 Metern Länge zu den sieben kleineren Cruiselinern. An Bord befinden sich 1097 Kabinen, in denen bis zu 2.686 Passagiere unterwegs sein können. Betreut werden sie von rund 600 Crewmitgliedern.
AIDAmar – Balkonkabine
Auf dieser Reise habe ich eine Balkonkabine gebucht. Diesen Kabinentyp gibt es auf der AIDAmar auf sechs verschiedenen Decks. Ich habe einen Premium Tarif gebucht und konnte somit meine Kabine selbst auswählen. So habe ich mich bereits bei der Buchung für eine Kabine auf Deck 9 entschieden. Auf diesem Deck gibt es im vorderen Bereich des Schiffes Balkonkabinen sowie Innenkabinen und einige Suiten am Bug.
Die Balkonkabinen sind rund zwanzig Quadratmeter groß und verfügen dazu über einen drei bis sechs Quadratmeter großen Balkon. Ein Merkmal der Kabinen von AIDA ist der Baldachin über dem Bett und den gibt es auch in den Kabinen der AIDAmar.
In jeder Kabine gibt es ein Doppelbett. Schade nur, dass AIDA noch immer nur zwei Matratzen anbietet. Diese sind dazu auch noch bretthart. Zum Glück ist es auf Nachfrage möglich, einen Matratzentopper zu bekommen. Auch die Kissen empfinde ich als zu weich. Eine wirkliche Nackenunterstützung ist nicht möglich. Auf dem Schiff mit dem Baujahr 2012 fehlen dazu auch Steckdosen neben dem Bett, etwas, das auf moderneren Schiffen inzwischen zum Standard gehört.
Neben dem Bett steht ein breiter Sessel, der allerdings sehr niedrig ist. Diesen Sitz kann man wohl in ein drittes Bett umwandeln. Dann würde die Kabine allerdings sehr eng werden.
Der Schreibtisch in der Kabine ist geradezu winzig. Hier hat kaum ein Laptop Platz. Immerhin gibt es zwei freie Steckdosen. Mehr aber auch nicht. Dazu ist ein kleiner Flachbildfernseher in die Ecke gequetscht. Größere Bildschirme gibt es nur in den Innenkabinen, da sie dort durch den Blick auf die Bugkamera das Fenster ersetzen sollen.
Der Kabinenservice kümmert sich auch auf der AIDAmar darum, dass die Kabine jeden Tag aufgeräumt wird. Dazu werden auf den Kabinen oft auch Handtuchtiere oder kleine Aufmerksamkeiten hinterlassen.
Wenn man den Premium-Tarif bucht, sind täglich zwei große Flaschen Wasser auf der Kabine inklusive. Wasserspender, wie auf den alten AIDA Schiffen, gibt es nicht. Beim Wasser gibt es die Wahl zwischen Still und Sprudel. Dazu finden sich Bademäntel, Decken (für den Balkon) sowie Poolhandtücher im Schrank.
Auf dem Bord-TV kann die Route mit der Bugkamera und auf der Karte verfolgt werden. Außerdem gibt es Live-Übertragungen von Shows und Veranstaltungen an. Wer auf das heimische Fernsehen nicht verzichten kann, für den stehen auch etliche deutsche Fernsehsender zur Auswahl.
Das Bad ist kompakt, aber für ein Kreuzfahrtschiff ausreichend groß. Besonders angenehm ist die recht große, verglaste Dusche, in der man sich nicht bei jeder Drehung stößt. Dazu gibt es einen Waschtisch mit etwas Ablagefläche. Allerdings sind Flächen zum Abstellen etwas rar. Lediglich über der Toilette gibt es noch ein kleines Regal. Die Handtücher sind bei AIDA in Brauntönen gehalten, wobei sich diese unterscheiden, sodass man seine Handtücher sehr gut auseinanderhalten kann, wenn man zu zweit auf der Kabine ist.
Der kleine Balkon ist mit einer Glasscheibe ausgestattet, sodass man auch aus der Kabine einen guten Blick aufs Meer hat. Auf dem Balkon stehen zwei Stühle und ein kleiner Tisch. Zu beachten ist, dass bei AIDA noch immer das Rauchen auf den Balkonen gestattet ist und sich deshalb auf dem Tisch auch ein Aschenbecher befindet.
Außerdem gehört zur Ausstattung jedes Balkons eine Hängematte. Ich finde diese allerdings recht hoch angebracht. Auf See hatte man da fast das Gefühl, über Bord zu schaukeln.
AIDAmar – Öffentliche Bereiche
Das Herzstück der Sphinx-Klasse Schiffe ist das Theatrium, ein damals völlig neues Konzept von AIDA. Das Theater ist auf diesen Schiffen nicht im Bug zu finden, sondern in der Mitte des Schiffs und rund angelegt, wodurch Vor- und Nachteile entstehen. So habe ich die Sicht von der obersten Etage als sehr schlecht empfunden. Am besten sind die Shows tatsächlich von den untersten Sitzplätzen zu verfolgen.
Über dem Theatrium gibt es ein gläsernes Dach, das zusammen mit den großen gläsernen Seitenscheiben sehr viel Tageslicht in den Raum lässt.
Im Theatrium finden täglich verschiedene Veranstaltungen statt, vom Bordtalk bis zur Vorstellung der Landausflüge. Die am meisten besuchten Shows sind aber die Abendveranstaltungen. In der AIDA Prime Time ist das Highlight die tägliche Vorstellung eines Offiziers oder Crewmitgliedes, hier zu sehen der Kapitän meiner Reise. Zweimal findet am Abend dazu eine große Show mit Tanz und Gesang statt, damit sowohl Gäste, die früher essen als auch Gäste, die ein späteres Abendessen bevorzugen, zuschauen können.
Die Rezeption ist ein Bereich auf der AIDAmar, in dem es eher ruhig zugeht. Ist diese auf anderen Schiffen oft irgendwo im Zentrum des Schiffes zu finden, liegt sie auf der AIDAmar eher abseits aller anderen öffentlichen Decks auf einem der Decks, auf dem sich sonst hauptsächlich Kabinen befinden.
Die meisten öffentlichen Decks befinden sich bei der AIDAmar eher im oberen Bereich des Schiffes von Deck 9 aufwärts, was ebenfalls etwas ungewöhnlich ist. Bei den meisten Schiffen gibt es eher einen Bereich in der Mitte sowie einen weiteren auf den höchsten Decks.
Natürlich gibt es auf der AIDAmar auch einige Geschäfte, in den zollfreie Waren eingekauft werden können. Dazu steht auch eine kleine Auswahl an Waren des täglichen Bedarfs bereit, falls man etwas vergessen haben sollte. Und es gibt natürlich auch zahlreiche AIDA Souvenirs zu kaufen.
Zwei Dinge, die ich sonst eher mit amerikanischen Schiffen in Verbindung bringe, haben auf den neueren Schiffen auch Einzug gehalten, die Bildergalerie mit Auktion sowie das Casino. Vielleicht spiegelt sich hier auch der inzwischen amerikanische Mutterkonzern Carnival wider. Auf den kleineren AIDAs kann ich mich daran in dieser Form jedenfalls nicht erinnern.
Das Casino ist allerdings etwas restriktiver als ich es von amerikanischen Schiffen kenne. Es ist nur am Abend und natürlich nur auf See geöffnet. Viele Gäste habe ich, zumindest auf meiner Reise, auch nicht spielen gesehen.
Leider verfügt die AIDAmar auch über keine umlaufende Promenade. Nur auf den Seiten kann man hier an die frische Luft. Am Heck ist auf diesem Deck der Kids Club zu finden, der nur den kleinen Gästen zugänglich ist.
Eine Besonderheit auf den AIDA Schiffen ist das voll ausgestattete TV-Studio, das nicht nur für professionelle Bühnenshows und deren Übertragung auf die Kabinen zuständig ist, sondern auf jeder Reise auch einen Film produziert, der von den Passagieren käuflich erworben werden kann.
AIDAmar – Pool, Fitness und Wellness
Auf Deck 12 befindet sich auf der AIDAmar das Pooldeck. Hier gibt es viele öffentliche Flächen, auf den Veranstaltungen stattfinden, Sport getrieben wird oder bei schönem Wetter die Sonnenliegen aufgebaut sind. Nur der Pool, der ist einfach eine riesige Enttäuschung, wie ich schon 2017 auf der AIDAbella feststellen könnte.
Wer sich dieses Konzept ausgedacht hat, das ist mir ein absolutes Rätsel. Selbst viel kleinere Schiffe haben da ein größeres Schwimmbecken. Auf meiner Fahrt nach Skandinavien war es zu kalt zum Baden, aber ich möchte mir gar nicht vorstellen, was hier bei warmen Wetter los ist. Man kann größtenteils höchstes etwas durchs Wasser waten, plantschen oder gar schwimmen ist unmöglich.
Ansonsten ist das Deck recht schön gestaltet. So gibt es sogar Strandkörbe und auch einen Ausguck mit Fernglas am Bug. Leider ist der Großteil des Decks jedoch verglast, sodass man hier keine schöne Sicht zum Fotografieren hat, zumal die Scheiben oft auch verschmutzt sind.
Eine weitere Besonderheit auf der AIDA Schiffen ist das FKK-Deck. Das fehlt natürlich auch nicht auf der AIDAmar. In diesem etwas abgeschirmten Bereich darf man sich auch völlig frei sonnen oder die zwei Whirlpools nutzen.
Neben allerlei modernen Angeboten sind aber auch klassische Kreuzfahrtspiele wie Shufflebord auf der AIDAmar zu finden.
Für Wellness, Spa und Sport gibt es das Body & Soul Spa an Bord. Während der Fitnessbereich kostenfrei zugänglich ist, kostet der Zutritt zum Spa Geld. Zwischen 15 und 25 Euro werden für ein vierstündiges Zeitfenster fällig, je nach Tageszeit und Auslastung. Einen Einblick in das SPA gibt es in meinem Review der AIDAbella, wo dieser Bereich ähnlich ausgestattet ist.
Kostenfrei zugänglich ist der riesige Fitnessbereich. Ich kenne sonst kaum ein Schiff, dass derartig viel Platz für ein Fitnesscenter bereitstellt. Anscheinend wird das von der AIDA-Klientel aber ausgiebig genutzt. Es gibt Bereiche mit Crosstrainern, Gewichte oder auch einen Raum für Gymnastik. Dazu ist von vielen Geräten ein schöner Blick auf den Ozean gegeben.
AIDAmar – Bars und Restaurants
Bars: An Bord der AIDAmar befinden sich zwölf verschiedene Bars und Cafés. Eine Bar, die AIDA Bar, gibt es an Bord aller Schiffe. Weiterhin gibt es die Anytime Bar, die Mar-Bar und natürlich auch eine Poolbar.
Ebenfalls auf der AIDAmar zu finden ist das Café Mare, das Kaffeespezialitäten, Tee oder auch heiße Schokolade serviert. Am Nachmittag gibt es hier dazu ein kostenloses Kuchenangebot.
Eine große Auswahl an Weinen ist dagegen in der Vinothek zu finden, die sich in der Nähe des Theatriums befindet.
Buffetrestaurants: Insgesamt gibt es drei Buffetrestaurants auf der AIDAmar. Das Markt Restaurant, das es übrigens auf allen AIDA Schiffen gibt, ist das größte Restaurant. Hier werden alle Mahlzeiten vom Frühstück über Mittag und Abendessen serviert. Es gibt auch ein spezielles Kinderbuffet.
Der Klassiker auf den AIDA Schiffen ist übrigens dieser Besteckständer, den es so nur bei dieser Reederei gibt. Ich bin kein großer Fan, denn das Besteck steht hier offen auf den Tischen herum, was ich recht unhygenisch finde. Bei allen anderen Reedereien, die ich kenne, ist es dagegen einzeln zu entnehmen oder meistens sogar in eine Serviette gewickelt. Anscheinend gibt es aber sogar Fans des Besteckständers, denn man kann sich sein persönliches Exemplar auch nach Hause liefern lassen.
Das zweite Restaurant ist das Bella Donna, das sich mehr auf mediterrane Küche spezialisiert hat. Zumindest am Abend gibt es hier ein abgewandeltes Menü zum Markt Restaurant, das mehr auf italienische Speisen ausgerichtet ist.
Buffetrestaurant Nummer drei ist das East Restaurant, das regulär nur am Abend geöffnet ist und asiatische Küche serviert. Die Speisen variieren zwischen chinesischer, japanischer oder auch indonesischer Küche.
À la carte Restaurants: An Bord der AIDAmar gibt es drei à la carte Restaurants. Das Rossini ist auch eine Institution auf den AIDA Schiffen und hier gibt es Gourmetküche vom Feinsten. Weder Speisen noch Getränke sind inkludiert und werden separat auf dem Bordkonto abgerechnet.
Außerdem gibt es das Buffalo Steak House, das sich auf Fleischspeisen spezialisiert hat. Ob Rind oder Bison, das Fleisch wird individuell und nach Wunsch zubereitet und mit Beilagen serviert. Dafür wird ein Aufpreis berechnet, ebenso für die Getränke.
In das East Restaurant ist die Sushi-Bar integriert, deren Speisen und Getränke, im Gegensatz zum Buffetangebot, nicht inkludiert sind.
Spezialitätenrestaurants: Neben den o.g. Restaurants gibt es noch zwei Spezialitätenrestaurants an Bord der AIDAmar, in denen das Essen am Platz serviert wird, aber inklusive ist. Die Getränke werden allerdings separat berechnet. Eines dieser Restaurants ist das Best Burger @ Sea, das auf Burger und Beilagen spezialisiert ist.
Dazu gibt es noch das Brauhaus, in dem herzhafte Spezialitäten serviert werden. Hier ist auch eine eigene Brauerei angeschlossen, in der mehrere Biere an Bord hergestellt werden.
Snacks: Zusätzlich zu den Restaurants gibt es ein breites Angebot an Snacks, die täglich wechseln. So gab es auf meiner Reise zum Beispiel die Scharfe Ecke, wo Currywurst serviert wurde.
AIDAmar – Crew/ Service an Bord
Der Service an Bord war durchaus freundlich, allerdings nicht so persönlich wie auf anderen Schiffen. In den Buffetrestaurants gibt es keinerlei am Platz Service, hier räumt das Personal lediglich ab. Auch der Kabinenservice ist etwas weniger individuell als ich es von anderen Schiffen gewohnt bin. Wahrscheinlich sind die Stewards hier für mehr Kabinen zuständig. Dazu findet der volle Service normalerweise nur einmal täglich statt und es gibt keine kleinen Aufmerksamkeiten wie Betthupferl.
AIDAmar – was mir nicht gefallen hat
Ich war zuvor nur auf der kleineren AIDAvita unterwegs und habe mir die AIDAbella angeschaut. Sowohl auf meinen Reisen als auch bei der Besichtigung haben mich einige Dinge gestört und das war auch bei dieser Reise der Fall. So möchte ich kurz auf die Dinge eingehen, die ich für verbesserungswürdig halte.
Check-in: Der Check-in in Warnemünde war einfach nur chaotisch. Zwar haben wir uns vor der Reise ein Zeitfenster aussuchen können, doch funktioniert hat das überhaupt nicht. In jeder der Gruppen waren einfach viel zu viele Leute, die vor dem Terminal anstehen mussten. Pünktlich ging der Check-in auch nicht vonstatten. Im Terminal lief es zwar flüssiger, aber da das Personal die Passagiere nicht richtig durch die einzelnen Stationen leitete, stauten sich die Menschen immer wieder vor der Tür. Besonders für ältere Passagiere, aber auch für Familien, war der gesamte Check-in Prozess eine Zumutung, da es auch kaum Sitzmöglichkeiten gab. Das könnte definitiv besser organisiert werden.
Betten: Die Betten in den Kabinen habe ich als extrem hart empfunden, sodass ich hier nicht gut schlafen konnte. Es fühlte sich fast wie auf einem Brett an. Zum Glück konnte mein Kabinensteward mir einen Topper bringen. Die sollten eigentlich auch online vorbestellbar sein, dieser Service wurde auf meiner Reise jedoch nicht angeboten.
Dazu bestehen die Betten aus zwei Matratzen, obwohl die Betten nicht geteilt werden können. Es gibt auch keinen fließenden Übergang, sodass man nicht die volle Breite des Bettes nutzen kann.
Rauchen: Natürlich gibt es an Bord von Kreuzfahrtschiffen auch Raucher. Normalerweise werden dafür Zonen an Deck ausgewiesen, die man als Nichtraucher auch gut umgehen kann. Bei den meisten Reedereien ist es inzwischen allerdings untersagt, auf Balkonen zu rauchen. Nicht so aber bei AIDA Cruises. So kann man, wie in meinem Fall, das Pech haben, einen Kettenraucher nebenan zu haben und so den eigenen Balkon kaum nutzen zu können, ja nicht mal die Balkontür offenzulassen, ohne dass Rauch hineinzieht. Das ist für mich absolut nicht mehr zeitgemäß, zumal das Rauchen auf Balkonen auch ein erhöhtes Sicherheitsrisiko ist. Solange sich dieser Zustand nicht ändert, würde ich bei AIDA kein Geld mehr für eine Balkonkabine ausgeben.
Buffets: Mir war natürlich von vornherein bekannt, dass es bei AIDA inkludierte Speisen nur in Buffetform gibt. Ich persönlich gehe besonders am Abend auch gerne einmal ins Restaurant, was bei AIDA jedoch nur gegen Aufpreis möglich ist. Auf der AIDAmar gibt es drei verschiedene Buffetrestaurants, die am Abend verschiedene Angebote haben, tagsüber aber dasselbe Essen servieren. Zu den Stoßzeiten kann es hier allerdings sehr voll werden, sodass man einen Tisch durchaus suchen muss. Das ist besonders bei Alleinreisenden recht problematisch, da man sich schlecht etwas nachholen kann, weil zwischendurch manchmal schon andere Gäste am Tisch Platz nehmen. Während ich mich über die Qualität der Speisen nicht beschweren kann, würde ich mir ein besseres Management der Gäste wünschen. Vielleicht eine Anzeige, wie voll ein Restaurant ist oder eben auch längere Öffnungszeiten.
AIDAmar – Fazit
Die Reise nach Schweden hat Spaß gemacht und die AIDAmar ist sicherlich nicht das schlechteste Kreuzfahrtschiff, auf dem ich je unterwegs war. Trotzdem hat mich AIDA auch auf dieser Reise nicht vollends überzeugt. Einige meiner Kritikpunkte habe ich bereits weiter oben angesprochen. Andere sind noch immer valide, seitdem ich zum ersten Mal mit AIDA unterwegs war. Dazu gehört eben auch, dass das inkludierte Angebot nur Buffetrestaurants beinhaltet. Besser als gedacht fand ich hingegen das Theatrium, das ich erstmalig live erleben konnte. Auch die Shows sind gegenüber meinen ersten Reisen sehr viel besser geworden und haben mir sehr gut gefallen. Ebenso die Veranstaltungen wie die tägliche Talkrunde mit einem Mitglied der Crew.
Würde ich wieder mit AIDA fahren? Wahrscheinlich schon, wenn es einen Grund dafür gäbe. Der könnte eine besondere Route oder ein besonderer Anlass sein. Aktiv nach Reisen mit AIDA suchen würde ich aber wohl auch nach dieser Kreuzfahrt eher nicht. Das liegt vor allem daran, dass ich Balkonkabinen bevorzuge, diese aber hier nicht rauchfrei garantiert werden, und an den recht hohen Aufschlägen für Alleinreisende. Da müsste AIDA in meinen Augen auf jeden Fall noch nachbessern, bevor man mich als regelmäßigen Kunden gewinnen würde.
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Reisebericht: Beyond the Sea – mit der AIDAmar von Warnemünde nach Schweden
Einleitung: Beyond the Sea – mit der AIDAmar von Warnemünde nach Schweden
Review: AIDAmar, Aida Cruises
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© 2023, Betty. All rights reserved.
ein schöner, gut recherchierter Bericht über die Aida Mar, wollte ich noch anfügen.
Danke. 🙂 Ich versuche immer einen umfassenden Eindruck zu geben, soweit das möglich ist.
Da ich zu den „Vielfahrern” auf Aida gehöre, kann ich eigenes zu den Anmerkungen sagen. Besteckständer und Hygiene kann ich so nicht ganz nachvollziehen. Während der Pandemie wurden diese abgeschafft, Das „grabbeln” in den Besteckkästen fand ich deutlich unangenehmer und war froh, als die Besteckständer wieder da waren. Die „harte” Matratze kann ich nicht nachvollziehen. Ich schlafe auf diesen sehr gut und empfinde sie absolut komfortabel. Das mit der Größe des Pools ist völlig richtig wiedergegeben. Seit dem Tod meiner Frau bin ich auch allein Reisender, habe es aber nie erlebt, dass mein Platz am Tisch, wenn ich mir noch etwas nachhole, besetzt war. Das Aida bei Einzelreisenden richtig zulangt, erlebe ich jetzt auch, häufig kann man etliche Reisen als Einzelperson nicht buchen (wenn man „bekannt” ist, geht es telefonisch doch noch). Chaos beim CheckIn habe ich selten erlebt, darf aber auch als Vielfahrer die „Priority Line” benutzen
Zum Besteck: Ich kenne es von anderen Cruiselines (auch deutschen Schiffen, wie Nicko Cruises) so, dass das Besteck einzeln in Stoffservietten gewickelt ist. Man berüht also zu keiner Zeit das Besteck.
Zur Matratze: Das ist halt eine persönliche Vorliebe und ich fand sie sehr hart und konnte da überhaupt nicht schlafen. Da es aber den Topper gab, war es für mich ok.
Zum Tisch: Das mit dem Abräumen habe ich über die Jahre leider schon öfter erlebt. Aber nicht nur bei AIDA, auch in so manchem Hotel.
Das mit dem Check-in Chaos war natürlich eine Momentaufnahme auf meiner Reise. Das kann auf der nächsten Tour ganz anders ausgesehen haben. Auf meiner Reise war es aber nicht sehr gut, vor allem für ältere Reisende einfach eine Zumutung.
Ich kann ja beim Fliegen fast immer Priority nutzen und das macht auf jeden Fall einen Unterschied. 😀