Auf den Spuren der Mauren in Palma de Mallorca

Ara­bi­sche Bäder in Pal­ma de Mal­lor­ca – da stutzt man erst ein­mal, wenn man das liest. Doch wer sich mehr mit der Insel­ge­schich­te beschäf­tigt, der weiß, dass auf Mal­lor­ca einst die Mau­ren herrsch­ten, so wie an vie­len Orten im spa­ni­schen Mit­tel­meer­raum. Viel ist aus der isla­mi­schen Zeit heu­te nicht mehr erhal­ten, denn nach­dem die Mau­ren ver­trie­ben wur­den, ver­schwan­den auch vie­le ihrer Bau­ten. Die Banys Arabs, wie die Bäder offi­zi­ell hei­ßen, sind eines der weni­gen erhal­te­nen Bau­wer­ke aus die­ser Zeit in Pal­ma de Mallorca.

Ein biss­chen suchen muss man schon, denn der Ein­gang zu den Banys Arabs ver­birgt sich in einer win­zi­gen Gas­se mit­ten in Pal­ma. Ein guter Aus­gangs­punkt für den Besuch ist die Kathe­dra­le. Von hier sind die Bäder in weni­gen Minu­ten zu Fuß zu errei­chen und auch aus­ge­schil­dert. Unter­wegs gibt es ein biss­chen mehr von Pal­ma zu sehen, mit alten Wohn­häu­sern und schö­nen Hinterhöfen.

Recht unschein­bar ist dann auch der Ein­gang, ver­bor­gen in einer hohen Haus­wand. Gleich dahin­ter ver­birgt sich die Kas­se, denn gra­tis ist der Besuch nicht. Mode­ra­te drei Euro (2022) wer­den der­zeit fäl­lig, um die ara­bi­schen Bäder sowie den klei­nen Gar­ten zu besuchen.

Der wei­te­re Ein­gangs­be­reich ist recht unspek­ta­ku­lär. Ein schma­ler Gang zwi­schen Haus­wand und Grüns­pflan­zen führt über eini­ge Stu­fen und eine Schrä­ge in den Gar­ten hinauf.

Die ara­bi­schen Bäder befin­den sich in die­sem Haus oder bes­ser gesagt das, was davon noch übrig ist. Heu­te zu sehen ist lei­der nicht mehr die gan­ze Anla­ge, son­dern nur noch das Dampfbad.

Durch eine Pfor­te mit einem Huf­ei­sen­bo­gen geht es in das Inne­re des Gebäu­des, das aus dem 11. Jahr­hun­dert stammt und Exper­ten zufol­ge wohl zum Anwe­sen eines Edel­man­nes gehörte.

Das Dampf­bad hat einen qua­dra­ti­schen Grund­riss und wird von einer aus Zie­geln gemau­er­ten Kup­pel über­spannt, die auf zwölf Säu­len ruht. Hamam wird das Bad im Ara­bi­schen genannt und hier stieg durch Spal­ten im Boden hei­ßer Dampf auf, der die Poren und den Kör­per rei­ni­gen sollte.

In der Decke befin­den sich meh­re­re Löcher, durch die über­schüs­si­ger Dampf ent­wei­chen konn­te. Beheizt wur­de das Bad unter dem Fuß­bo­den, doch Ruß lager­te sich auch im Bad selbst ab, wie an man­chen Stel­len noch zu erken­nen ist.

Inter­es­sant ist auch, dass die Bau­ma­te­ria­li­en für das Bad wahr­schein­lich recy­celt wur­den, denn die Kapi­tel­le der Säu­len wei­sen teil­wei­se ande­re Ver­zie­run­gen auf. Des­halb wird ver­mu­tet, dass sie von ande­ren Gebäu­den stammen.

Neben dem Dampf­bad sind noch zwei klei­ne­re Räu­me erhal­ten geblie­ben. Der grö­ße­re ist die­ser Raum mit dem Ton­nen­ge­wöl­be, in dem heu­te ein Film zu den Bädern in meh­re­ren Spra­chen gezeigt wird.

Vor dem Gebäu­de mit dem Dampf­bad erstreckt sich eine klei­ne Gar­ten­an­la­ge, die eine wah­re Oase inmit­ten dem Tru­bel von Pal­ma ist. Gär­ten, wie die­sen gibt es in der Stadt eini­ge, meist ver­bor­gen hin­ter hohen Mau­ern, doch die wenig­sten sind öffent­lich zugänglich.

So bie­tet es sich an, den Auf­ent­halt hier ein wenig zu ver­län­gern und die Ruhe zu genie­ßen. Spei­sen oder Geträn­ke gibt es aber nicht, bis auf einen Auto­ma­ten, der in der hin­ter­sten Ecke ver­steckt ist.

Fazit: Die Banys Arabs gehö­ren sicher­lich nicht zu den Top 5 Attrak­tio­nen von Pal­ma. Da wer­den die mei­sten Besu­cher erst­mal eher die Kathe­dra­le La Seu oder den Königs­pa­last La Almu­dai­na besu­chen, doch die ara­bi­schen Bäder waren für mich ein klei­nes aber fei­nes Ziel, das ist nicht mis­sen möch­te. Oft ent­deckt man noch Spu­ren aus der mau­ri­schen Ver­gan­gen­heit und beson­ders der Palast ist da eine Quel­le der Infor­ma­ti­on, doch einen Ein­blick in einen Hamam, der fast tau­send Jah­re alt ist, bekommt man in Pal­ma sonst nirgendwo.

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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