Königliches Mallorca – La Almudaina

La Almu­dai­na ist der spa­ni­sche Königs­pa­last auf Mal­lor­ca. Das Schloss befin­det sich mit­ten in der Haupt­stadt Pal­ma und wird heu­te nur noch zu offi­zi­el­len Anläs­sen vom König genutzt. Anson­sten zieht es die könig­li­che Fami­lie vor, im Pala­cio de Mari­vent zu leben, wenn sie auf der Insel ist. Des­halb ist der Palast auch fast das gan­ze Jahr für Besu­cher zugänglich. 

Schon von wei­tem sticht der mau­ri­sche Palast mit sei­nen mas­si­ven Mau­ern ins Auge, denn er befin­det sich direkt im heu­ti­gen Zen­trum von Pal­ma, gleich neben der berühm­ten Kathe­dra­le. Der Ursprung des Gebäu­des geht bereits auf die mau­ri­sche Beset­zung der Insel zwi­schen 902 und 1229 zurück.

Die Insel war damals ein eige­nes Emi­rat und der Herr­scher ließ sich einen stan­des­ge­mä­ßen Wohn­sitz sowie neben­an eine Moschee errich­ten. Spä­ter sind dar­aus der Königs­pa­last sowie die berühm­te Kathe­dra­le hervorgegangen.

Der Ein­gang zum Palast befin­det sich gleich gegen­über des Ein­gangs zur Kathe­dra­le. Auch heu­te noch wird er bewacht, denn immer­hin han­delt es sich bei dem Gebäu­de noch immer um eine offi­zi­el­le könig­li­che Resi­denz. So fin­det dann auch gleich nach der Kas­se eine Sicher­heits­kon­trol­le, ähn­lich der am Flug­ha­fen statt.

Der Rund­gang, der auf eige­ne Faust und geführt statt­fin­den kann, beginnt im Innen­hof des Pala­stes, der schon die Grö­ße des Gebäu­des erah­nen lässt. Und doch steht für den Besu­cher gera­de mal rund die Hälf­te des Gebäu­des offen, denn ein Teil wird auch als Ver­wal­tungs­sitz genutzt und es fin­den immer wie­der Restau­rie­rungs­ar­bei­ten statt.

Am könig­li­chen Brief­ka­sten vor­bei geht es ins Inne­re des Pala­stes. Gleich im ersten Kor­ri­dor ist das mau­ri­sche Erbe wie­der­zu­ent­decken, denn in vie­len Räu­men sind neben den dicken Mau­ern und den Spitz­bo­gen­fen­stern auch die höl­zer­nen Decken erhal­ten, die in ver­schie­de­nen Mustern bemalt sind.

Zuerst kom­me ich durch ein Ensem­ble histo­ri­scher Räu­me, die schon im ersten Palast der Mau­ren exi­stier­ten. Aller­dings gab es hier damals eine gro­ße Hal­le. Im Jahr 1587 stürz­te aller­dings das Dach ein und wäh­rend des Wie­der­auf­baus ließ Phil­ip II. die Hal­le in meh­re­re Räu­me unterteilen.

Einer davon ist der Raum der Kami­ne, der wegen der drei rie­si­gen Kami­ne so genannt wird, die einst die gro­ße Hal­le beheiz­ten, heu­te aber für den viel klei­ne­ren Raum recht über-​proportioniert wirken.

Der Saal der Köni­ge wird wegen der Samm­lung mal­lor­qui­ni­scher Mon­ar­chen so genannt, die hier die Wän­de zieren.

Schließ­lich gelan­ge ich in die Coun­cil Hall, dem größ­ten der drei Räu­me, die aus der gro­ßen Hal­le ent­stan­den. Der Name ist aller­dings noch ziem­lich neu und stammt erst aus dem Jahr 1983, als sich hier ein Kabi­netts­tref­fen der spa­ni­schen Regie­rung statt­fand, dem der dama­li­ge König Juan Car­los I. vorsaß.

Der letz­te Raum im Erd­ge­schoss war einst der offi­zi­el­le Ein­gang zum Palast und wur­de auch als Offi­ziers­mes­se genutzt. Von hier konn­te direkt der Para­de­platz erreicht werden.

Heu­te aber füh­ren die Türen auf eine wun­der­schö­ne Ter­ras­se, die einen tol­len Aus­blick auf das Meer bietet.

Der Palast war einst in den Palast der Köni­gin und den des Königs unter­teilt. Die­se Auf­tei­lung exi­stiert noch heu­te und momen­tan kann nur der Palast der Köni­ge besich­tigt wer­den. An der Schnitt­stel­le zwi­schen bei­den Gebäu­den exi­stier­ten einst römi­sche Bäder. Da sie nur pri­vat genutzt wur­den, waren sie nicht son­der­lich groß.

Nach dem Rund­gang im Erd­ge­schoss lan­de ich wie­der im Innen­hof des Palastes.

Von hier führt nun eine lan­ge Trep­pe in das Ober­ge­schoss, das sehr prunk­voll für den Mon­ar­chen aus­ge­stat­tet wurde.

Die Rei­he von Räu­men sind die per­sön­li­chen Arbeits- und Audi­enz­räu­me des Königs­paa­res und ihrer näch­sten Assi­sten­ten. Sie wur­den in den 1970er Jah­ren auf­wän­dig restau­riert und ausgestattet.


Die gro­ße Haupt­hal­le im Ober­ge­schoss ent­stand eben­falls durch die Auf­tei­lung der gro­ßen Hal­le, die nicht nur in drei Räu­me im Erd­ge­schoss geteilt wur­de, son­dern auch in der Höhe begrenzt. Dadurch ent­stand die­ser gro­ße Saal mit sei­ner Spitz­bo­gen­decke und den schö­nen Aus­sich­ten auf das Meer sowie den Innenhof.

Durch einen wei­te­ren Flur führt der Weg zu einem wun­der­schön restau­rier­ten Trep­pen­haus, in dem beson­ders wie­der die alten Holz­decken hervorstechen.

Das Trep­pen­haus ent­lässt die Besu­cher aber­mals in den Innen­hof. Von hier gibt es noch eini­ges mehr zu ent­decken. Dazu zählt der klei­ne Brun­nen mit dem Löwen, der schon aus der Zeit der Mau­ren stammt.

Und es gibt einen reich ver­zier­ten Ein­gang, der direkt in die Schloss­ka­pel­le führt.

Die St. Annes Kapel­le wur­de 1432 von Alfon­so V. ein­ge­rich­tet und ist ein wun­der­schö­nes Bei­spiel goti­scher Archi­tek­tur, das größ­ten­teils unver­än­dert erhal­ten geblie­ben ist.

Kommt man aus der Kapel­le, sind über den Dächern des Pala­stes dazu gleich die Zwil­lings­tür­me der Kathe­dra­le von Pal­ma zu sehen.

Der Palast von Mal­lor­ca ist ein fan­ta­sti­sches Gebäu­de, das bereits in der Zeit der Mau­ren vor fast ein­tau­send Jah­ren aus Herr­scher­sitz genutzt wur­de und es noch heu­te ist. Er ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

La Almu­dai­na
Car­rer del Palau Rei­al, s/​n, 07001 Pal­ma, Illes Balears, Spanien
Di-​So 10–18 Uhr
Ein­tritt: 7 Euro (2020)

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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