Casa de Colon – Auf den Spuren von Christoph Kolumbus
Christopher Columbus, der italienische Seefahrer, der für die spanische Krone einen Westweg nach Indien suchte, legte auf seiner ersten Reise auch auf Gran Canaria einen Halt ein. Der Ort, an dem er nächtigte, ist heute ein Museum, und erzählt die Geschichte aller vier Reisen sowie vieles mehr aus dem Leben des berühmten Entdeckers.
Mitten in den engen Gassen der historischen Altstadt von Las Palmas und in unmittelbarer Nähe zur Kathedrale ist das Casa de Colon, das Haus von Kolumbus zu finden. So wie vor fünfhundert Jahren sieht es allerdings nicht mehr aus, nur wenige Teile des alten Gebäudes sind noch erhalten und wurden in die Fassade des Neubaus eingesetzt. Der Geist von Kolumbus streift eher wegen der Geschichten, die hier erzählt werden, durch das alte Gemäuer.
In verschiedenen Räumen werden die Reisen des Kolumbus thematisiert. Und die Spanier sind auf den berühmten Seefahrer auch heute noch stolz, das merkt man schon, wenn man das Museum betritt. Gleich zu Anfang gibt es einen Nachbau der Kabine auf der Santa Maria, dem Schiff des Kolumbus, zu sehen. Ob es nun wirklich genau so ausgesehen hat, sei mal dahingestellt, aber ein Eindruck von solch einem Schiff wird auf jeden Fall vermittelt.
Im nächsten Raum werden die vier Reisen thematisiert, die Kolumbus in Richtung Amerika unternommen hat. Interessant dabei ist, dass er zeitlebens nicht wirklich wusste, dass er eine neue Welt entdeckt hat. Das war erst der Verdienst von Amerigo Vespucci, nachdem Amerika schließlich auch benannt wurde.
Nichtsdestotrotz war es Kolumbus, der 1492 zum ersten Mal die karibischen Inseln erreichte. Ganz deutlich auf der Karte zu erkennen, sein Stopp auf Gran Canaria, wo er Reparaturen an einem seiner Schiffe durchführen ließ. Die Insel wurde erst 1478 von Juan Rejón für die Krone von Kastilien in Besitz genommen und die Stadt Las Palmas gegründet.
Die Modelle, die hier gezeigt werden, stellen Schiffe dar, wie sie zu jener Zeit genutzt wurden. Ob das Schiff von Kolumbus erster Reise aber wirklich so aussah, ist nicht überliefert. Überhaupt gibt es recht wenig wirklich belegbare Fakten aus dieser Zeit.
In weiteren Räumen wird näher auf die Lebensgeschichte von Kolumbus sowie anderen wichtigen Personen seiner Zeit eingegangen. Besonders interessant sind hier die Dokumente, die zwar nur als Kopie zu sehen, aber trotzdem beeindruckend sind.
Dieses Schriftstück ist das letzte Testament, das Kolumbus kurz vor seinem Tod verfasste. Es wurde im Jahr 1506 in Valladolid, dem Sterbeort des Seefahrers, verfasst und enthält nicht nur seinen letzten Willen, sondern auch eine Zusammenfassung seines Lebens.
Die Ausstellung wird schließlich im Obergeschoss fortgesetzt, wo es weniger um Kolumbus und vielmehr um die Geschichte von Gran Canaria nach der Eroberung durch die Spanier geht.
Besonders interessant ist das Modell, dass nach einer Zeichnung angefertigt wurde, und Las Palmas im Jahr 1685 zeigt. Viel ist von der damaligen Stadt nicht mehr erhalten, aber die Kathedrale steht noch immer am selben Ort, auch wenn ihr Aussehen über die Jahrhunderte immer wieder verändert wurde.
Sehr interessant finde ich auch die Abbildungen von „Groß Canarien”, die mit deutschen Texten versehen wurden. Die Stiche wurden um 1600 von einem Mattheum Becker aus Frankfurt angefertigt und zeigen die Eroberung der Insel durch die Holländer.
Zurück im Erdgeschoss wird dann die Geschichte der Besiedlung Amerikas fortgesetzt. So werden die frühen Auswandererströme und Besiedlungen der neuen Welt thematisiert und anhand von Modellen auch veranschaulicht.
Im Innenhof unterhalten sich derweil die zwei Bewohner des Hauses und bieten ein bisschen Abwechslung.
Eine sehr interessante Ausstellung ist auch die zum Thema Erde und ob diese denn nun flach oder rund sei. Einige Bilder zeigen, wie die Menschen sich die Erde zunächst als Scheibe vorstellten. Dazu gibt es einen Globus zu sehen, auf dem die Grenzen der Kontinente noch nicht ganz so aussehen, wie wir sie heute kennen.
Schließlich führt der Weg noch ins Untergeschoss, wo die größten Schätze des Museums zu finden sind.
Die Ausstellung hier zeigt Artefakte, die größtenteils aus der Zeit vor der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus stammen und von den verschiedenen Völkern der amerikanischen Ureinwohner zusammengetragen wurden.
Durch den wunderschönen Innenhof des Gebäudes, das einst der Sitz des Gouverneurs von Gran Canaria war, gelange ich zum Ausgang. Auch wenn das Museum seine heutige Form erst in den 1950er Jahren erhielt, so sind hier doch viele historische Elemente verbaut worden. So stammen die hölzernen Balustraden aus einem Kloster aus dem 16. Jahrhundert, das von Piraten zerstört wurde. Ebenso wie die Renaissance-Elemente, die ebenfalls stumme Zeugen dieser längst vergangenen Zeit sind.
Mehr aus dem historischen Zentrum von Las Palmas zeige ich in meinem Stadtrundgang, den ich einem separaten Artikel vorstelle.
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