Kleiner Rundgang durch Manhattan, Teil 2

Nach­dem ich im ersten Teil mei­nes klei­nen Rund­gangs durch Man­hat­tan bereits durch einen Teil von Lower Man­hat­tan spa­ziert bin, will ich nun noch einen letz­ten, ganz beson­de­ren Ort besu­chen. Anschlie­ßend strei­fe ich noch ein wenig durch Mid­town und bestau­ne dort die abend­li­che Beleuch­tung der Vorweihnachtszeit.

Oculus – World Trade Center Station

Einen Ort, den ich wäh­rend die­ses New York Auf­ent­halts unbe­dingt besu­chen woll­te, ist der Ocu­lus. Der Ocu­lus ist die neue World Trade Cen­ter Sta­ti­on für Vor­stadt­zü­ge aus New Jer­sey sowie die Ver­bin­dung zur New Yor­ker Sub­way. Der gesam­te Bahn­hof wur­de bei den Anschlä­gen am 11. Sep­tem­ber mas­siv beschä­digt und in einer beson­de­ren Art und Wei­se wie­der aufgebaut.

Es dau­er­te lan­ge, bis sich die Ver­ant­wort­li­chen einig waren, wie denn der neue Bahn­hof aus­se­hen soll. Im Jahr 2006 ent­schied man sich schließ­lich für den Ent­wurf des spa­ni­schen Archi­tek­ten Sant­ia­go Calat­rava, der bereits mit spek­ta­ku­lä­ren Bahn­hofs­bau­ten in Lyon, Lüttich-​Guillemins und Zürich-​Stadelhofen bekannt wurde.

Mit rund sie­ben Jah­ren Ver­spä­tung, die durch Bau­ver­zö­ge­run­gen ent­stan­den, konn­te der Bahn­hof erst 2016 eröff­net wer­den. Doch es gab nicht nur Ver­zö­ge­run­gen beim Bau, auch die Kosten lie­fen gehö­rig aus dem Ruder. Aus den ver­an­schlag­ten zwei Mil­li­ar­den Euro wur­den am Ende fast vier Mil­li­ar­den Euro, bevor der Ver­kehrs­kno­ten­punkt fer­tig­ge­stellt wer­den konnte.

Unter dem impo­san­ten Dach befin­det sich eine Shop­ping Mall mit 45.000 Qua­drat­me­tern Ver­kaufs­flä­che auf meh­re­ren Eta­gen. Die U‑Bahn Sta­tio­nen wer­den hin­ge­gen durch Über­gän­ge zu allen Sei­ten erreicht.

Wäh­rend ich durch das impo­san­te Gebäu­de lau­fe, fal­len mir die immer wider neu­en Blick­win­kel nach drau­ßen auf, die durch die Fen­ster des Daches zu sehen sind.

Den wohl schön­sten Zugang aber haben die PATH Züge bekom­men, die nach New Jer­sey ver­keh­ren. Der Zugang hier ist an den des Haupt­baus ange­lehnt. Mit die­ser Bahn bin ich übri­gens vom Newark Air­port direkt nach Man­hat­tan gefah­ren. Der Anschluss ist zwar mit umstei­gen ver­bun­den, aber bes­ser als mit den Sub­way, denn hier gibt es Roll­trep­pen und Fahr­stüh­le, sodass das lästi­ge Kof­fer­schlep­pen, das man aus der Sub­way kennt, entfällt.

Der Ocu­lus ist auf jeden Fall inter­es­sant und ein ech­ter Hin­gucker. Was der Bau dar­stel­len soll, dar­über strei­ten sich die New Yor­ker übri­gens bis heu­te. Für die einen ist es ein Adler, für die näch­sten ein Gür­tel­tier. Wie­der ande­re fin­den, dass es aus­sieht wie ein gefrä­ßi­ger Trut­hahn. Als schön­ste Beschrei­bung emp­fin­de ich die des Phö­nix, der aus der Asche empor steigt, denn was, wenn nicht die­se Asso­zia­ti­on passt bes­ser zu die­sem Ort.

Midtown Manhattan

Am Ocu­lus stei­ge ich in die Sub­way und fah­re bis nach Mid­town. Gleich aus ich aus der Sta­ti­on kom­me, fällt mein Blick hier auf das Empire Sta­te Buil­dung, den wohl bekann­te­sten Wol­ken­krat­zer New Yorks.

Neben der Sta­ti­on befin­det sich auch der Met Life Tower, ein 1909 erbau­ter Wol­ken­krat­zer. Der Turm wur­de in Anleh­nung an den Glocken­turm auf dem Mar­kus­platz in Vene­dig ent­wor­fen. Ein Groß­teil des Gebäu­des wird von der Cre­dit Sui­s­se genutzt, im Turm ist seit 2015 das New York Edi­ti­on Hotel zu fin­den. Ein beson­de­res Merk­mal des Gebäu­des sind sei­ne gro­ßen Uhren. Die Zif­fern­blät­ter haben einen Durch­mes­ser von acht Metern und jede Zahl ist über einen Meter hoch. Jeder der Zei­ger wiegt eine hal­be Ton­ne. Der Turm war übri­gens bis 1913 auch das höch­ste Gebäu­de der Welt, bevor es vom Wool­worth Tower über­trumpft wurde.

Mein Ziel sind aber heu­te nicht die­se bei­den Gebäu­de, son­dern die Theo­do­re Roo­se­velt Bir­th­place Natio­nal Histo­ric Site, die sich hier mit­ten in Man­hat­tan befin­det. Schon lan­ge woll­te ich mich die­sen Ort ein­mal anse­hen und jetzt klappt es end­lich. Ich stel­le das Haus aller­dings in einem geson­der­ten Arti­kel vor.

Als ich zur Sub­way zurück­keh­re, wird es bereits dun­kel. Die Tage im Win­ter sind auch in New York kür­zer. Der Met Life Tower und das Empire Sta­te Buil­ding haben bereits ihre Lich­ter angeknipst.

Macy’s – The largestest Store in the World

Weit ist es nun nicht bis zum Herald Squa­re, an des­sen einer Sei­te sich das größ­te Kauf­haus der Welt befin­det. (Die Auf­nah­men am Tag habe ich am näch­sten Tag gemacht.) Macy’s ist eine Insti­tu­ti­on in den USA und hat heu­te vie­le Filia­len im gan­zen Land. Die­ses Geschäft aber ist das Stamm­haus und hat eine ganz beson­de­re Geschichte.

Bereits am 28. Okto­ber 1858 wur­de Macy’s in New York gegrün­det. Damals noch an einem ande­ren Ort ein paar Blocks wei­ter süd­lich. Grün­der war Row­land Hus­sel Macy, ein ehe­ma­li­ger Wal­fän­ger, der als Fir­men­lo­go einen roten Stern wähl­te, der einer sei­ner Täto­wie­run­gen glich. Stern und Namen gibt es noch heu­te, nur einem Macy hat das Geschäft schon lan­ge nicht mehr gehört. Genau­er gesagt seit 1877 als R.H. Macy starb und sei­ne elf Geschäf­te von den Brü­dern Nathan und Isi­dor Strauss über­nom­men wur­den. Sie hat­ten unter Macy die Porzellan- und Glas­wa­ren­ab­tei­lung betreut.

Im Jahr 1902 fand schließ­lich der Umzug in das Haus am Herald Squa­re statt. Zumin­dest Isi­dor Straus ereil­te ein tra­gi­sches Schick­sal. Sei­ne Frau und er star­ben 1912 auf der Tita­nic. Die Ket­te wuchs über die näch­sten ein­hun­dert Jah­re immer wei­ter und durch Ver­käu­fe und Fusio­nen gehö­ren heu­te rund acht­hun­dert Filia­len zu Macy’s.

Beson­ders schön deko­riert ist das Stamm­haus in New York natür­lich in der Vor­weih­nachts­zeit. Hier hat man sich gro­ße Mühe gege­ben, was ich bei vie­len Geschäf­ten heut­zu­ta­ge ver­mis­se. Mit viel Lie­be zum Detail wird in den Schau­fen­stern eine Geschich­te erzählt, die teil­wei­se auch inter­ak­tiv mit­er­lebt wer­den kann.

Na ja, bei mei­nem Besuch war man noch nicht ganz fer­tig mit dem Auf­bau. Die Hun­de­na­se muss­te erst noch trock­nen. Aber spä­ter konn­te man die­se sogar streicheln.

Macy’s ist aber nicht nur für sei­ne tol­le Weih­nachts­de­ko­ra­ti­on bekannt. Lan­des­weit berühmt ist die Thanks­gi­ving Para­de, die jähr­lich 250.000 Men­schen anzieht und sogar im Fern­se­hen über­tra­gen wird.

Aber zurück zum Kauf­haus am Herald Squa­re, das unglaub­li­che 198.500 Qua­drat­me­ter Ver­kaufs­flä­che auf zehn Eta­gen besitzt. Zum Ver­gleich, das Ber­li­ner KaDe­We hat gera­de mal 60.000 Qua­drat­me­ter und gilt damit bereits nach Har­rods in Lon­don als eines der größ­ten Kauf­häu­ser Euro­pas. In die­sem Kauf­haus arbei­ten mehr als 3000 Men­schen und der Waren­wert beträgt mehr als 700 Mil­lio­nen Dollar.

Bei Macy’s ist zu Weih­nach­ten auch das San­ta­land geöff­net, das man aber lei­der nur mit Reser­vie­rung besu­chen kann, da der Ansturm sonst wohl zu groß wäre. Selbst so sehe ich ganz schön lan­ge Schlan­gen vor dem Einlass.

Rich­tig toll sieht das Kauf­haus auch am Abend aus, wenn die Lich­ter ange­hen und alles fest­lich beleuch­tet ist.

Zum Abschluss möch­te ich noch ein paar der tol­len Innen­de­ko­ra­tio­nen zei­gen. Beson­ders gut gefällt mir, wie in die Kugeln an der Decke sowohl Macy’s als auch New York ein­ge­ar­bei­tet sind. So ist in die­ser Kugel das Empire Sta­te Buil­ding zu sehen.

Sehens­wert sind übri­gens auch die Roll­trep­pen. Schon zur Eröff­nung im Jahr 1902 ver­füg­te Macy’s über Roll­trep­pen, die damals kom­plett aus Holz gebaut wur­den. Und eini­ge die­ser höl­zer­nen Trep­pen funk­tio­nie­ren noch heu­te, fast 120 Jah­re spä­ter. Wahr­schein­lich sind die­se Fahr­trep­pen sogar die ein­zi­gen ihrer Art, denn fast alle wur­den mit der Zeit aus­ge­tauscht, da Metall siche­rer ist als Holz. Beson­ders nach einem ver­hee­ren­den Brand in der Lon­do­ner Kings Cross Sta­ti­on, wur­den die mei­sten höl­zer­nen Roll­trep­pen stillgelegt.

Bryant Park

Von Macy’s ist es nicht weit bis zum Bryant Park, von dem man nor­ma­ler­wei­se einen schö­nen Blick auf die Biblio­thek der Stadt hat. In der Vor­weih­nachts­zeit ist der aber ver­stellt, den der gan­ze Park ver­wan­delt sich in einen Weihnachtsmarkt.

In der Mit­te des Are­als gibt es eine gro­ße Eis­lauf­bahn. Ganz bil­lig ist der Spaß hier aber nicht, wie ich an den ange­schla­ge­nen Prei­sen able­sen kann. Trotz­dem ist die Eis­flä­che gut besucht.

Rund her­um gibt es zahl­rei­che Stän­de, die ihre Waren anbie­ten und auch so man­che Lecke­rei im Ange­bot haben.

Fazit

Ich hat­te auf die­ser kur­zen Rei­se nur einen Tag in New York. Da ich die Stadt aber von vie­len Besu­chen schon ken­ne, stört es mich nicht, dass ich nicht immer alles besu­chen kann. Inzwi­schen suche ich mir mei­stens eine Ecke aus und schaue die etwas genau­er an. Da es an die­sem Tag son­nig war, wenn auch recht frisch, habe ich mich dazu ent­schie­den, mich vor­wie­gend drau­ßen auf­zu­hal­ten und das auch nicht bereut. Die Stadt, die nie­mals schläft, ist immer in Bewe­gung und so gibt es auch immer etwas zu entdecken.

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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