Hotel Schloss Lebenberg, Kitzbühel, Österreich

Schloss Leben­berg ist eine histo­ri­sche Resi­denz am Ran­de von Kitz­bü­hel in Tirol, die heu­te zusam­men mit einem moder­nen Anbau als vier-​Sterne-​Superior-​Hotel betrie­ben wird. Das Schloss besticht beson­ders durch die Zim­mer im histo­ri­schen Trakt sowie den ein­zig­ar­ti­gen Wellnessbereich. 

Anmer­kung: Als ich das Hotel im Sep­tem­ber 2020 besucht habe, wur­de es noch vom dama­li­gen Päch­ter Austria Trend Hotels betrie­ben. Seit dem 1. Okto­ber 2020 ist das Hotel unter die Ver­wal­tung von Harish Hotels gewech­selt, die zunächst für zehn Jah­re die Pacht über­nom­men haben.

Hotel Schloss Lebenberg, Kitzbühel – Geschichte

Schon im Mit­tel­al­ter wur­de auf dem Leben­berg eine Burg erwähnt und um 1500 ein erster Wohn­turm gebaut. In den fol­gen­den Jahr­hun­der­ten wech­sel­te das Gebäu­de mehr­mals den Besit­zer, bis es 1693 von Johann Phil­ipp von Lam­berg erwor­ben wurde.

Sein Nach­fahr, Hugo Anton Emil Graf von Lam­berg eröff­ne­te in den 1880er Jah­ren schließ­lich die erste Frem­den­pen­si­on in Kitz­bü­hel im Schloss. Er ver­mie­te­te Appar­te­ments an vor­wie­gend eng­li­sche Win­ter­sport­gä­ste. Mit dem heu­ti­gen Aus­se­hen des Hotels hat­te die Pen­si­on aller­dings noch nicht viel gemein, denn neben dem Schloss steht heu­te ein moder­ner Anbau.

Aber zurück zur Geschich­te, denn zwi­schen 1930 und 1961 gehör­te das Gebäu­de einer wei­te­ren bekann­ten Adels­fa­mi­lie, den Gra­fen von Schlick, die ihre Wur­zeln im böh­mi­schen Eger haben und auf deren Geschich­te ich auf mei­ner Rei­se nach Tsche­chi­en gesto­ßen bin. Sie führ­ten Schloss Leben­berg zuerst als Erho­lungs­heim und ab 1950 erst­mals als Hotel.

Hotel Schloss Lebenberg, Kitzbühel – Check-​in und Lobby

Ich errei­che das Hotel mit dem Auto, das ich auf den reich­lich vor­han­de­nen kosten­lo­sen Park­plät­zen abstel­len kann. Durch den Haupt­ein­gang, der sich zwi­schen dem histo­ri­schen Schloss und dem neu­en Anbau befin­det, betre­te ich die Lobby.

Gleich hin­ter dem Ein­gang befin­det sich die Rezep­ti­on, wo ich freund­lich begrüßt wer­de. Da ich etwas vor der Check-​in Zeit ankom­me, ist mein Zim­mer lei­der noch nicht bezugs­fer­tig, aber man sichert mir zu, dass ich bald mei­nen Schlüs­sel in Emp­fang neh­men kann. Das Zim­mer mei­ner Rei­se­be­glei­tung ist jedoch bereits bezugsfertig.

Die Lob­by des Hotels ist sehr groß­zü­gig und in meh­re­re Berei­che auf­ge­teilt, die flie­ßend inein­an­der über­ge­hen. Sie bie­ten aus­rei­chend Platz, um es sich in einer der Sitz­ecken gemüt­lich zu machen oder auch einen Drink von der Bar zu genießen.

Der Über­gang vom Neu­bau in das histo­ri­sche Schloss erfolgt über einen teil­ver­gla­sten Gang. Zu beach­ten ist, dass die Schloss­zim­mer nur über Trep­pen erreich­bar sind und des­halb nicht sehr gut geeig­net für geh­be­hin­der­te Per­so­nen. Wer einen Fahr­stuhl benö­tigt, ist im Neu­bau bes­ser aufgehoben.

Wei­ter geht es durch eine ver­las­se­ne Bar, die wäh­rend mei­nes Auf­ent­hal­tes auch nicht genutzt wird. Ob das immer so ist oder nur an den Coro­nabe­stim­mun­gen liegt, ver­mag ich nicht zu sagen.

Nach einer wei­te­ren kur­zen Trep­pe bin ich im Schloss ange­kom­men, von wo es über zwei wei­te­re Trep­pen noch zwei Eta­gen nach oben geht, bevor ich mein Zim­mer errei­che – ein rich­ti­ger Wohn­turm, wie er im Mit­tel­al­ter schon gebaut wurde.

Hotel Schloss Lebenberg, Kitzbühel – Schlosszimmer

Die Schloss­zim­mer sind kei­ne her­kömm­li­chen Hotel­zim­mer, son­dern eigent­lich klei­ne Sui­ten, denn alle bestehen aus einem Wohn- und einem Schlaf­raum. Durch die histo­ri­sche Bau­sub­stanz sind sie aller­dings unter­schied­lich geschnit­ten. In mei­nem Zim­mer gelan­ge ich zuerst in einen klei­nen Flur, von dem rechts die Tür ins Bad abgeht.

Anschlie­ßend geht es durch eine wei­te­re Tür in das Wohn­zim­mer. In die­sem Zim­mer gibt es einen alten Bal­ken in der Mit­te, der dem Zim­mer einen uri­gen Charme vermittelt.

Im Wohn­zim­mer befin­den sich eine Couch­ecke, die Mini­bar sowie ein Sekre­tär und ein Kleiderschrank.

Durch eine ver­spie­gel­te Dop­pel­tür gelan­ge ich in das Schlaf­zim­mer, das über ein schö­nes Him­mel­bett ver­fügt. Auf dem Bett lie­gen Bade­män­tel und Slip­per bereit. Lei­der ist die Matrat­ze nicht ganz so toll für mich, denn ich fin­de sie, typisch euro­pä­isch, etwas hart. Hier könn­te ger­ne etwas nach­ge­bes­sert werden.

Im Schlaf­zim­mer befin­det sich der ein­zi­ge Fern­se­her der Suite, der etwas klein gera­ten ist für heu­ti­ge Ver­hält­nis­se. In die­ser Ecke lie­gen sich auch die Steck­do­sen des Zim­mers bis auf eine ein­zi­ge am rech­ten Nachttisch.

Sowohl aus dem Wohn- als auch dem Schlaf­zim­mer habe ich einen tol­len Blick auf die Ber­ge rund um Kitzbühel.

Das Bad fin­de ich ein wenig den Schwach­punkt des Zim­mers, es ist sau­ber, aber doch schon etwas älter und hier könn­te ger­ne mal reno­viert werden.

Vor allem die ein­fach bil­lig wir­ken­de Dusch­wand passt so gar nicht in das Ambi­en­te und sie ist auch sehr wacke­lig und nicht mehr so anspre­chend anzu­se­hen. Hier ist wirk­lich Bedarf zur Reno­vie­rung, denn da gibt heut­zu­ta­ge bes­se­re Optionen.

Sehr gut ist hin­ge­gen die Aus­stat­tung mit Hygie­ne­ar­ti­keln, die in gro­ßer Aus­wahl zur Ver­fü­gung stehen.

Da ich auf die­ser Rei­se nicht allein unter­wegs bin, habe ich die Mög­lich­keit, einen Blick in ein wei­te­res Schloss­zim­mer zu wer­fen, das zwar eine ähn­li­che Aus­stat­tung hat, aber doch anders geschnit­ten ist. Hier ist das Wohn­zim­mer etwas grö­ßer und das Schlaf­zim­mer klei­ner. Dadurch ergibt sich eine ande­re Auf­tei­lung der Möbel, unter ande­rem ist der Fern­se­her im Wohn­zim­mer zu finden.

Hotel Schloss Lebenberg, Kitzbühel – Öffentliche Schlossräume

In der zwei­ten Eta­ge des Wohn­turms gibt es einen histo­ri­schen Saal, der für Ver­an­stal­tun­gen genutzt wer­den kann. Beson­ders schön fin­de ich die reich­hal­ti­ge Holz­ver­tä­fe­lung, die zum Ambi­en­te eines Schlos­ses passt.

Einen wei­te­ren Raum gibt es zwei Eta­gen tie­fer im Erd­ge­schoss. Hier ist alles in hel­len Far­ben gehal­ten und durch die gro­ßen Fen­ster gibt es viel natür­li­ches Licht.

Hotel Schloss Lebenberg, Kitzbühel – Bar und Restaurant

Im Neu­bau des Hotels und ange­schlos­sen an die Lob­by befin­det sich die Hotel­bar, die wäh­rend mei­nes Auf­ent­halts auch die ein­zi­gen Spei­sen auf einer klei­nen Kar­te anbie­tet, da das Restau­rant am Abend aus­schließ­lich von Gästen mit Halb­pen­si­on genutzt wer­den darf.

An die Lob­by schließt sich auch das Restau­rant des Hotels an, das aus einem ein­zi­gen, lang­ge­streck­ten Raum besteht und so lei­der ein wenig an Charme ein­büßt. Sehr schön ist hin­gen die brei­te Glas­front, die viel natür­li­ches Licht in den Raum lässt.

Als ich Gast im Hotel war, wur­de im Restau­rant am Abend lei­der nur eine Kar­te für die Halb­pen­si­on ange­bo­ten. Ein Kauf vor Ort war nicht mög­lich, sodass man hier nur nach vor­he­ri­ger Buchung spei­sen konnte.

Eben­falls im Restau­rant wird das Früh­stück ser­viert, das eine reich­hal­ti­ge Aus­wahl an war­men und kal­ten Spei­sen bie­tet und im Zim­mer­preis inklu­diert ist.

Vor dem Restau­rant erstreckt sich eine gro­ße Ter­ras­se, die mit beque­men Sitz­ecken sowie einem Restau­rant­be­reich aus­ge­stat­tet ist.

Alter­na­tiv zur Bar ist es uns mög­lich, hier das Abend­essen zu bestel­len. Aller­dings wird dazu die­sel­be redu­zier­te Kar­te gereicht. Beson­ders für Vege­ta­ri­er ist das Ange­bot da doch lei­der eher dürftig.

Ich habe den Bur­ger mit Pom­mers bestellt. Mei­ne Beglei­tung hat sich als Vege­ta­ri­er man­gels Alter­na­ti­ven für die Käse­spätz­le ent­schie­den. Bei­de Gerich­te waren in Ord­nung, aber nichts Besonderes.

Hotel Schloss Lebenberg, Kitzbühel – Pool, Wellness und Freizeit

Das Hotel Schloss Leben­berg ver­fügt über einen gro­ßen und moder­nen Pool- und Well­ness­be­reich, der sich auf der ober­sten Eta­ge des Neu­baus befindet.

Der abso­lu­te Clou ist der 46 Meter lan­ge Infi­ni­ty Pool mit Pan­ora­ma­blick über die Ber­ge, der ein­fach ein­zig­ar­tig ist. Allein des­halb ist ein Auf­ent­halt zu emp­feh­len. Es macht ein­fach rie­si­gen Spaß hier zu schwimmen.

Zum Well­ness­be­reich gehö­ren eini­ge wei­te­re, teils inklu­dier­te und teils kosten­pflich­ti­ge, Ange­bo­te wie die Son­nen­bank oder Anwen­dun­gen und Massagen.

Kosten­los ist auf jeden Fall, neben dem Pool, die Nut­zung der Sau­nen, wovon sich eine in einem sepa­ra­ten Raum befin­det, der nur über einen klei­nen Außen­be­reich zugäng­lich ist. Da hier abso­lu­tes Foto­gra­fier­ver­bot herrscht, gibt es davon aller­dings kei­ne Bil­der, son­dern nur vom Ruheraum.

Neben dem Pool befin­det sich eine klei­ne Son­nen­ter­ras­se, die vor allem wäh­rend mei­nes Besuchs im Spät­som­mer oft gut besucht ist.

Auf dem begrün­ten Dach eines der Neben­ge­bäu­de befin­det sich eine wei­te­re Ter­ras­se, die eben­falls von die­ser Eta­ge aus erreich­bar ist.

Gut ist auch das Ange­bot für Kin­der. Neben einem Spiel­platz im Frei­en gibt es meh­re­re Frei­zeit­zim­mer, die für ver­schie­de­ne Alters­klas­sen aus­ge­stat­tet sind.

Hotel Schloss Lebenberg, Kitzbühel – Fazit

Mir hat mein Auf­ent­halt im Hotel Schloss Leben­berg gut gefal­len. Ich mag histo­ri­sche Häu­ser, wes­we­gen es für mich kei­ne Fra­ge war, ein Schloss­zim­mer zu buchen. Nur hier erlebt man als Gast das rich­ti­ge Schloss­flair. Zwar gab es eini­ge Klei­nig­kei­ten, die im Zim­mer reno­viert wer­den könn­ten, aber das Gesamt­pro­dukt hat mir durch­aus gefal­len. Im Neu­bau ist natür­lich der Pool ein­fach das High­light. Bes­ser kann man Kitz­bü­hel kaum baden und wahr­schein­lich sucht der Pool selbst in ganz Öster­reich sei­nes Glei­chen. Ein Infi­ni­ty Pool mit Berg­blick ist schon etwas Besonderes.

Etwas scha­de fand ich, dass das Ange­bot im Restau­rant so begrenzt war, wenn man kei­ne Halb­pen­si­on gebucht hat­te, Dar­auf hät­te bei der Buchung dann expli­zit hin­ge­wie­sen wer­den müs­sen. Aller­dings ist das wohl den Coro­nabe­schrän­kun­gen geschul­det und hof­fent­lich kein Dau­er­zu­stand. Das Früh­stück hin­ge­gen hat kaum Wün­sche offen­ge­las­sen. Ich wür­de im Hotel Schloss Leben­berg wie­der übernachten.

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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