Eindrücke aus Göteborg, Schweden

Göte­borg ist Schwe­dens zweit­größ­te Stadt und befin­det sich an der West­kü­ste des Lan­des. Weni­ger bekannt als Stock­holm, ist Göte­borg nicht nur selbst sehens­wert, son­dern vor allem Tor zur Schä­ren­land­schaft zwi­schen Ska­ger­rak und Kat­te­gat sowie den zahl­rei­chen Schlös­sern, Bur­gen und auch der Seen­land­schaft im Lan­des­in­ne­ren. Außer­dem ist die ein wich­ti­ger Indu­strie­stand­ort, in des­sen Zen­trum der Auto­bau­er Vol­vo steht.

Eindrücke aus Göteborg – Skansen Kronan

Ich begin­ne mei­nen Stadt­rund­gang in Göte­borg am Skan­sen Kro­nan, der heu­te wohl einer der schön­sten Aus­sichts­punk­te der Stadt ist. Der Skan­sen Kro­nan ist eine alte Schan­ze, die sich auf einem Hügel am Ran­de der Innen­stadt befin­det. Um den Gip­fel zu erklim­men, muss ich mei­nen Miet­wa­gen bereits am Fuße des Hügels par­ken. Jetzt geht es nur noch zu Fuß wei­ter. Der Weg ist zwar gut aus­ge­baut, aber der Auf­stieg ist steil.

Eini­ge Stei­gun­gen und Kur­ven gilt es zu über­win­den, um zum Skan­sen Kro­nan auf dem Gip­fel zu gelan­gen. Zu sehen ist zunächst nur wenig, zumin­dest im Som­mer, wenn die zahl­rei­chen Bäu­me ein grü­nes Gewand tragen.

Erst im obe­ren Drit­tel des Weges bie­ten sich erste Aus­blicke über Göte­borg und auch die Mög­lich­keit, auf einer Bank eine klei­ne Rast einzulegen.

Auf den letz­ten Metern rückt dann auch der Skan­sen Kro­nan erst­ma­lig in das Blick­feld, der sich bis­her hin­ter den Bäu­men und Sträu­chern ver­bor­gen hat.

Der Skan­sen Kro­nan (Schan­ze Kro­ne) ist eine ehe­ma­li­ge Festungs­an­la­ge, von der noch der acht­ecki­ge Turm sowie eini­ge Mau­ern und Ver­tei­di­gungs­an­la­gen erhal­ten geblie­ben sind. Ihren Namen hat die Schan­ze von der gro­ßen gol­de­nen Kro­ne auf der Spit­ze des Daches bekommen.

Die Kano­nen, die 1788 auf der Festung neu auf­ge­stellt wur­den, sind noch heu­te im Hof der Anla­ge zu sehen. Dazwi­schen ste­hen inzwi­schen Pick­nick­ti­sche, denn die Schan­ze Kro­ne ist auch ein belieb­tes Aus­flugs­ziel und Nah­erho­lungs­ge­biet der Göteborger.

Der Bau der Ver­tei­di­gungs­an­la­ge auf dem Gra­nit­hü­gel Risås­ber­get begann bereits 1639 unter König Gustav II. Adolf, um die 1619 neu gegrün­de­te Stadt Göte­borg bes­ser zu schüt­zen. Damals lag die Schan­ze rund einen Kilo­me­ter außer­halb der Stadt­mau­ern und soll­te eine Bela­ge­rung der Stadt erschweren.

Der heu­te erhal­te­ne Turm wur­de wäh­rend des Aus­baus der Schan­ze errich­tet, der zwi­schen 1687 und 1700 statt­fand, wie es auch die Jah­res­zah­len über dem Ein­gang erzählen.

Die Kro­ne auf dem Dach ist übri­gens schon die drit­te und ersetzt seit 1899 ihre Vor­gän­ge, die zunächst aus mit Kup­fer ver­klei­de­tem Holz und spä­ter aus rei­nem Holz bestan­den. Sie ist außer­dem die größ­te Kro­ne, die je das Dach zierte.

Göte­borg galt mit sei­nen effek­ti­ven Ver­tei­di­gungs­an­la­gen im 18. Jahr­hun­dert als eine der sicher­sten Städ­te Euro­pas. Anfang des 19. Jahr­hun­derts wur­de die Schan­ze jedoch nicht mehr benö­tigt und 1806 ent­mi­li­ta­ri­siert. Heu­te kom­men die Men­schen vor allem wegen der schö­nen Aus­sicht hier­her, die sich über wei­te Tei­le von Göte­borg erstreckt.

Neben glit­zern­den Hoch­häu­sern sind auch histo­ri­sche Gebäu­de wie der alte Was­ser­turm (rechts im Bild) gut zu sehen. Das Land­a­la Hög­re­ser­voar wur­de 1892 erbaut und ist ein schö­nes Bei­spiel, wie in ver­gan­ge­nen Zei­ten tech­ni­sche Anla­gen hin­ter monu­men­ta­len Mau­ern ver­bor­gen wur­den. Unter­halb des Turms befand sich übri­gens ein Was­ser­re­ser­voir, das bis 1940 in Betrieb war.

Eindrücke aus Göteborg – Haga

Am Fuße des Gra­nit­hü­gels Risås­ber­get befin­det sich die heu­ti­ge Alt­stadt Haga. Errich­tet wur­de das Vier­tel bereits Mit­te des 17. Jahr­hun­derts auf Geheiß von Köni­gin Chri­sti­na und wur­de damit zu Göte­borgs erstem Vor­ort. Da das Vier­tel jedoch außer­halb der Stadt­mau­ern lag, war es zunächst wenig beliebt. Der rich­ti­ge Aus­bau begann erst um 1840, als sich neue Indu­strien in der Stadt ansie­del­ten und viel Arbei­ter zuzo­gen. Die Haga wur­de so zum ersten Arbei­ter­vier­tel der Stadt.

Heu­te jedoch ist die Haga nur noch Wohn­ge­biet, in des­sen Stra­ßen sich klei­ne Geschäf­te und Cafés befin­den. Der Wan­del begann in den 1920er Jah­ren, als vie­le Betrie­be schlos­sen oder aus der Stadt ver­la­gert wur­den. In den 1960er Jah­ren soll­ten die mei­sten histo­ri­schen Gebäu­de sogar abge­ris­sen wer­den, was zumin­dest teil­wei­se ver­hin­dert wer­den konn­te. Statt­des­sen fan­den umfang­rei­che Sanie­run­gen statt.

Eini­ge moder­ne Gebäu­de sind zwi­schen den alten Häu­sern aller­dings zu fin­den und nicht alle wur­den an den Stil der Haga ange­passt. Auch moder­ne Kunst hat ihren Weg in das Alt­stadt­vier­tel gefunden.

Beson­ders beliebt bei Tou­ri­sten und Ein­hei­mi­schen glei­cher­ma­ßen sind aber vor allem die vie­len Cafés. Fika wird die Kaf­fee­pau­se in Schwe­den genannt, die hier­zu­lan­de eine Insti­tu­ti­on ist. Zum Kaf­fee wer­den oft die rie­si­gen Zimt­schnecken gereicht, die in den Aus­la­gen der Bäcke­rei­en die Blicke auf sich ziehen.

Am Ran­ge des Vier­tels steht die 1859 ein­ge­weih­te Haga-​Kirche, die wäh­rend mei­nes Besuchs aber geschlos­sen war, sodass ich sie nur von außen anschau­en kann.

Eindrücke aus Göteborg – Dom und Stadtzentrum

Von der Haga fah­re ich wei­ter ins Stadt­zen­trum, das heu­te vor allem von Geschäf­ten durch­zo­gen ist. Im Som­mer 2023 wur­de im Stadt­zen­trum viel gebaut und reno­viert, sodass ich mich hier nicht lan­ge auf­hal­te. Ich mache nur einen kur­zen Abste­cher zum Dom, der aber eben­falls geschlos­sen ist.

Der erste Dom an die­ser Stel­le wur­de bereits 1633 erbaut, fiel jedoch wie auch sein Nach­fol­ger Stadt­brän­den zum Opfer. Das drit­te Got­tes­haus wur­de 1815 ein­ge­weiht, der Turm jedoch erst 1825 fertiggestellt.

Idyl­lisch gele­gen ist die Innen­stadt von Göte­borg an vie­len Was­ser­we­gen, die an vie­len Stel­len von gro­ßen histo­ri­schen Wohn­ge­bäu­den flan­kiert wer­den, die in ihrer Bau­art an die Ring­stra­ße in Wien erin­nern. Beson­ders im Som­mer kann Göte­borg so auch schön vom Was­ser erkun­det werden.

Eindrücke aus Göteborg – Älvsborgsbron und Seabourn Ovation

Mein letz­ter Abste­cher in Göte­borg ist die Älvsborgs­bron, eine Hän­ge­brücke, die in der Hafen­ein­fahrt von Göte­borg den Fluss Göta Älv über­quert. Die Brücke ist 933 Meter lang und hat eine mitt­le­re Spann­brei­te von 418 Metern. Die sechs Fahr­spu­ren hän­gen an zwei Pylo­nen, die jeweils 107 Meter hoch sind, und die Durch­fahrts­hö­he für Schif­fe beträgt 45 Meter.

Röda Sten (Roter Stein), das Gebiet unter dem süd­li­chen Pylo­nen der Brücke, ist wohl einer der schön­sten Orten, um einen Blick auf die Brücke und den Schiffs­ver­kehr auf dem Fluss zu wer­fen. So kom­men hier regel­mä­ßig die gro­ßen Fäh­ren vor­bei, die Göte­borg auch mit Kiel in Schleswig-​Holstein verbinden.

Beob­ach­ten kann man aber auch eini­ge der Kreuz­fahrt­schif­fe, die in der Stadt fest­ma­chen. Wäh­rend die grö­ße­ren Crui­se­li­ne vor der Brücke andocken, kön­nen klei­ne­re Schif­fe wie die Sea­bourn Ova­ti­on am histo­ri­schen Ame­ri­ka Ter­mi­nal fest­ma­chen und pas­sie­ren so bei Ein- und Aus­lau­fen eben­falls die Brücke.

Wäh­rend unter der Brücke die Schif­fe fah­ren, don­nern über die Brücke inzwi­schen über 60.000 Fahr­zeu­ge täg­lich, die anson­sten einen gro­ßen Umweg um die gesam­te Innen­stadt von Göte­borg neh­men müss­ten. Maut für die Brücke selbst wird übri­gens nicht fäl­lig, wohl aber die City-​Maut, die in Göte­borg auf vie­len Durch­gangs­stra­ßen erho­ben wird.

Eindrücke aus Göteborg – Fazit

Es war nur eine Stipp­vi­si­te, die mich im Som­mer 2023 nach Göte­borg geführt hat, sodass ich sicher­lich nicht alle Sehens­wür­dig­kei­ten der Stadt erkun­den konn­te. Ich habe jedoch einen schö­nen ersten Ein­druck von Schwe­dens zweit­größ­ter Metro­po­le bekom­men und hat­te auch Zeit, ein wenig das Umland zu erkun­den. Mein Erst­be­such in der Gegend hat mir auf jeden Fall zuge­sagt, sodass ich die Gegend ger­ne irgend­wann noch­mals inten­si­ver besu­chen würde.

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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