Rundgang durch Pest mit Besuch der St. Stephans Basilika, Budapest, Ungarn

Auf mei­ner Städ­te­rei­se nach Buda­pest habe ich die Stadt aus­gie­big zu Fuß erkun­det. Mei­ne Tou­ren haben mich sowohl in den Stadt­teil Buda als auch in den Stadt­teil Pest geführt. Wäh­rend sich die Haupt­at­trak­tio­nen von Buda eher kom­pakt auf und um den Burg­berg befin­den, erstreckt sich die histo­ri­sche Innen­stadt weit­läu­fi­ger, halb­kreis­för­mig von der Donau weg. Ich habe mei­nen Rund­gang am wohl mar­kan­te­sten Gebäu­de am Donau­ufer begon­nen, dem unga­ri­schen Parlament.

Rundgang durch Pest – Rund um das Parlament

Das Par­la­ments­ge­bäu­de von Buda­pest befin­det sich direkt am Donau­ufer und ist ein Wahr­zei­chen der Stadt. Als Vor­bild für den mar­kan­ten Bau dien­te der Palace of West­min­ster in Lon­don. Zwi­schen 1885 und 1904 im neu­go­ti­schen Stil erbaut, soll­te das Gebäu­de ein Sym­bol für die Eigen­stän­dig­keit und Sou­ve­rä­ni­tät von Ungarn sein.

Schon auf Bil­dern wirkt das Par­la­ment rie­sig, doch sei­ne wah­re Grö­ße kann man erst bei einem Besuch ein­schät­zen. Gan­ze 268 Meter lang und 123 Meter breit ist das Gebäu­de und mit sei­nen 96 Metern Höhe, neben der St.-Stephans-Basilika das höch­ste Gebäu­de der Stadt.

Es besteht auch die Mög­lich­keit das Par­la­ment von innen zu besich­ti­gen, was ich ger­ne gemacht hät­te. Doch die Kar­ten dafür sind rar und oft Wochen vor­her aus­ge­bucht, beson­ders in Spra­chen wie Deutsch oder Eng­lisch. So muss­te ich die­ses Vor­ha­ben auf die­ser Rei­se aufgeben.

Für geht es erst ein­mal wei­ter durch Pest und ganz in der Nähe des Par­la­men­tes ent­decke ich ein mir bekann­tes Gesicht. Hier steht, unter schat­ti­gen Bäu­men, eine Sta­tue von Inspek­tor Colum­bo mit sei­nem Hund. Die lebens­gro­ße Figur wur­de 2004 vom Künst­ler Géza Dez­ső Feke­te geschaf­fen und in der Falk Mik­sa Stra­ße aufgestellt.

Nur einen Kat­zen­sprung ent­fern, steht eine wei­te­re Sta­tue, die von Imre Nagy. Der unga­ri­sche Regie­rungs­chef galt als einer der füh­ren­den Köp­fe des unga­ri­schen Volks­auf­stan­des im Jahr 1956 und wur­de zwei Jah­re spä­ter hin­ge­rich­tet. Vier­zig Jah­re nach den blu­ti­gen Ereig­nis­sen wur­de ihm ein Denk­mal gesetzt, das zunächst vor dem Par­la­ment auf­ge­stellt wur­de, spä­ter aber an die­se Stel­le ver­setzt wurde.

Nun sind es nur noch ein paar Schrit­te bis zur Donau, die hier von der wun­der­schö­nen Mar­ga­re­ten­brücke über­spannt wird, die zur Mar­ga­re­ten­in­sel führt. Am Brücken­kopf befin­det sich ein wei­te­res, sehr bewe­gen­des Denk­mal. Es wur­de erst 2021 ein­ge­weiht und erin­nert an ein schlim­mes Boots­un­glück auf der Donau zwei Jah­re zuvor, bei dem 28 Men­schen star­ben, die mei­sten von ihnen korea­ni­sche Touristen.

Ich fol­ge noch ein wenig dem Donau­ufer und gelan­ge so in den olym­pi­schen Park, der sich direkt zwi­schen Mar­ga­re­ten­brücke und Par­la­ment befin­det. Der Park soll an das olym­pi­sche Ide­al erin­nern und im Jahr 2014 wur­de hier rie­si­ge olym­pi­sche Rin­ge auf­ge­stellt, die in den unga­ri­schen Natio­nal­far­ben bemalt sind. Heu­te sind die ein belieb­tes Foto­mo­tiv und sogar vom ande­ren Donau­ufer zu sehen.

Da mich der wei­te­re Weg zurück zum Par­la­ment brin­gen wür­de, ver­las­se ich nun das Fluss­ufer und lau­fe quer durch die Stadt zum Frei­heits­platz. Ange­legt wur­de der Platz bereits um 1900, aber in den ver­gan­ge­nen hun­dert Jah­ren mehr­mals umge­stal­tet, zuletzt im Jahr 2003. Am nörd­li­chen Ende des Plat­zes, in der Nähe der ame­ri­ka­ni­schen Bot­schaft, ent­decke ich die Sta­tu­en der US-​Präsidenten Geor­ge H. Bush und Ronals Reagan.

Am süd­li­chen Ende befin­det sich, zumin­dest im Som­mer­halb­jahr, ein inter­es­san­ter Brun­nen. Nähert man sich dem Was­ser, so ver­schwin­den die Fon­tä­nen an die­ser Stel­le und man kann in die Mit­te tre­ten. Ein Spaß für Groß und Klein.

Rundgang durch Pest – St. Stephan Basilika

Wei­ter geht es für mich durch die Stra­ßen von Pest, bis zum wohl präch­tig­sten Got­tes­haus auf die­ser Sei­te der Donau, der St.-Stephans-Basilika. Die Kon­ka­the­dra­le des Erz­bis­tums Buda­pest wur­de 1905 fer­tig­ge­stellt und ist dem ersten unga­ri­schen König Ste­phan gewid­met. Der Bau im Stil der Neo­re­nais­sance dau­er­te fast fünf­zig Jah­re, denn er muss­te mehr­mals unter­bro­chen wer­den. Im Jahr 1968 kam es unter ande­rem zum Ein­sturz der ersten Kup­pel, da die Fun­da­men­te feh­ler­haft waren. Heu­te aber erhebt sich die 1931 vom Papst zur Basi­li­ka erho­be­ne Kir­che als höch­stes Gebäu­de über Budapest.

Besucht wer­den kann die Kathe­dra­le nur mit einem Ticket, das in einem gegen­über­lie­gen­den Besu­cher­shop zu erwer­ben ist. Das ist etwas ver­wir­rend gere­gelt, denn die mei­sten Besu­cher gehen zunächst direkt zum Ein­gang, um dann wie­der zurück­ge­schickt zu wer­den. Bei den Tickets hat man dann die Wahl zwi­schen, Kir­chen­schiff, Muse­um oder Kup­pel, das beste Erleb­nis bie­tet natür­lich das Kom­bi­ticket, das auch ich erwer­be. Fäl­lig wer­den der­zeit (2023) 4500 Forint, was unge­fähr zwölf Euro entspricht.

Gleich nach dem Ein­tre­ten ste­he ich in dem gewal­ti­gen Kir­chen­schiff, in dem rund 8.500 Gläu­bi­ge Platz fin­den. Über ihnen thront eine fast hun­dert Meter hohe Kup­pel, die mit einem impo­san­ten Mosa­ik ver­se­hen wurde.

Das wohl bedeu­tend­ste Relikt aber ist an die­sem klei­nen Sei­ten­al­tar zu fin­den. Hier wird seit 1971 die ein­bal­sa­mier­te rech­te Hand von König Ste­phan auf­be­wahrt, der von 969 bis 1038 leb­te und seit 1000 bis zu sei­nem Tod erster König von Ungarn war. Er ist der Natio­nal­hei­li­ge des heu­ti­gen Ungarn und sein Gedenk­tag am 20. August ein Staatsfeiertag.

Aus dem Kir­chen­schiff geht es für mich zunächst wei­ter in das klei­ne Muse­um der Kathe­dra­le. Hier ist es aber so eng und die Vitri­nen alle ver­spie­gelt, dass Foto­gra­fie­ren völ­lig unmög­lich ist. Mein letz­ter Stopp führt mich nun unter die beein­drucken­de Kup­pel. Es ist inter­es­sant zu sehen, dass die inne­re Kup­pel viel klei­ner ist als die äuße­re und durch was für ein kom­pli­zier­tes Kon­strukt die Kup­pel getra­gen wird.

Rund um die Kup­pel führt eine klei­ne Aus­sichts­ter­ras­se, die mein Ziel ist. Von hier habe ich einen wun­der­schö­nen Blick auf die unga­ri­sche Haupt­stadt, denn auch heu­te noch über­ragt die Kup­pel der Kathe­dra­le alle ande­ren Gebäu­de in Budapest.

Beson­ders schön zu sehen ist von hier noch ein­mal die Kup­pel des Par­la­ments­ge­bäu­des, das ich zu Beginn mei­nes Rund­gangs besucht habe.

Und am ande­ren Donau­ufer ist auch der Burg­berg mit dem könig­li­chen Palast zu sehen, den ich auch noch besu­chen werde.

Eben­falls erken­nen kann ich die Fischer­ba­stei, die Mat­thi­as­kir­che und das Hil­ton Hotel Buda­pest, in dem ich auf die­ser Rei­se mein Quar­tier bezo­gen habe.

Mit die­sem Aus­blick been­de ich mei­nen Besuch in der St.-Stephans-Basilika und set­zen mei­nen Rund­gang durch Pest fort.

Gleich neben der Basi­li­ka befin­det sich übri­gens die, so fin­de ich zumin­dest, beste Eis­die­le in Buda­pest. Gel­ar­to Rosa ist aber nicht nur eine gewöhn­li­che Eis­die­le, hier wer­den klei­ne Kunst­wer­ke geschaf­fen. Gegrün­det wur­de das Geschäft von Niki Szökrön, einst Model und heu­te die Erfin­de­rin die­ser lecke­ren Köstlichkeit.

Im Gel­ar­to Rosa wird köst­li­ches Eis ver­kauft, nach einem ita­lie­ni­schen Rezept, denn die Unga­rin Niki Szökrön lern­te die Kunst des Eis­ma­chens direkt in Ita­li­en, bevor sie in Buda­pest ihre erste Eis­die­le eröffnete.

Doch das Eis wird nicht ein­fach als Kugel im Becher oder in der Waf­fel ver­kauft, son­dern es wird aus den aus­ge­wähl­ten Geschmacks­rich­tun­gen eine kunst­vol­le Rose kre­iert. Fast zu scha­de zum Essen, aber nur fest, denn wer kann so einer lecke­ren Ver­su­chung schon lan­ge widerstehen?

Rundgang durch Pest – Rund um den Vörösmarty Platz

Auf mei­nem Weg zum Vörös­mar­ty Platz ent­decke ich die Skulp­tur eines Zei­tungs­jun­gen am Stra­ßen­rand. Lei­der gibt es kei­ne Erklä­rung zu dem Werk, sodass ich erst spä­ter her­aus­fin­den kann, dass sich der Künst­ler wohl von den Zei­tungs­ver­käu­fern auf den Stra­ßen Buda­pests in den Zwan­zi­ger Jah­ren inspi­riert fühlte.

Ein paar Meter wei­ter, auf dem Josephs­platz, ein wei­te­res Kunst­werk. Die­ser Lebens­baum aus Por­zel­lan wur­de von der Künst­le­rin Etel­ka Meixner-​Hegyi geschaf­fen und 2016 hier aufgestellt.

In der Mit­te des nach ihm benann­ten Platz steht eine Sta­tue von Erz­her­zog Joseph Anton, der mehr als fünf­zig Jah­re der Ver­tre­ter des Kai­sers von Öster­reich in Ungarn war.

Schließ­lich errei­che ich den Vörös­mar­ty Platz, der heu­te den Namen eines unga­ri­schen Dich­ters trägt und 1874 als Gisel­a­platz (benannt nach Gise­la von Öster­reich, Töch­ter von Kai­ser Franz Josef I. und Kai­se­rin Eli­sa­beth) ange­legt wur­de. Auf dem Platz befin­det sich der Löwen­brun­nen, der ein belieb­ter Treff­punkt in der Stadt ist.

Eines der Gebäu­de am Platz beher­bergt das Café Ger­be­aud, eines der größ­ten und tra­di­ti­ons­reich­sten Kaf­fee­häu­ser Euro­pas. Ende des 19. Jahr­hun­derts war auch schon die öster­rei­chi­sche Kai­se­rin Eli­sa­beth hier ger­ne zu Gast und nach einer umfas­sen­den Reno­vie­rung, finan­ziert durch den deut­schen Unter­neh­mer Erwin Franz Mül­ler erstrahlt das Café heu­te wie­der im alten Glanz.

Rund um den Platz befin­det sich das Ein­kaufs­vier­tel von Buda­pest mit vie­len Geschäf­ten und Restau­rants. Shop­ping steht aber heu­te nicht auf mei­ner Agen­da. Ich fol­ge viel­mehr einer der Stra­ßen zurück zum Donauufer.

An der Donau ange­kom­men, ent­decke ich die Skulp­tur „Mäd­chen mit Hund”, die nur eines von vie­len Kunst­wer­ke an der Ufer­pro­me­na­de ist.

Ganz in der Nähe befin­det sich das Pesti Viga­dó, ein Ball- und Kon­zert­haus, das zwi­schen 1860 und 1864 erbaut wur­de. Nach­dem es im kom­mu­ni­sti­schen Ungarn lan­ge Zeit als Gale­rie genutzt wur­de, fand zwi­schen 2010 und 2014 eine umfas­sen­de Reno­vie­rung und das Haus wur­de wie­der sei­nem ursprüng­li­chen Zweck zugeführt.

Rundgang durch Pest – Große Markthalle

Ich bestei­ge nun eine der Stra­ßen­bah­nen, die direkt am Ufer der Donau ver­keh­ren und mich so schnell zur Gro­ßen Markt­hal­le brin­gen. Sie wur­de zwi­schen 1894 und 1897 nach Plä­nen des Archi­tek­ten Samu­el Petz errich­tet und liegt in unmit­tel­ba­rer Nähe zur Frei­heits­brücke und zur Donau.

Das Gebäu­de wur­de, ähn­lich einer Basi­li­ka, mit einem Lang­haus sowie zwei Quer­schif­fen erbaut und steht auf einer Stahl­kon­struk­ti­on, wäh­rend das Äuße­re mit bunt gla­sier­ten Zie­geln ver­klei­det ist. Auf ins­ge­samt drei Geschos­sen gibt es hier rund 180 Markt­stän­de und Geschäf­te. Bis 1932 war die Hal­le der größ­te und wich­tig­ste Markt­platz in Budapest.

Rundgang durch Pest – Freiheitsbrücke

Mein heu­ti­ger Rund­gang durch Pest endet an der Frei­heits­brücke. Auch wenn ich lan­ge nicht alles gese­hen habe, neigt sich der Tag lang­sam dem Ende zu und ande­re Ent­deckun­gen müs­sen auf einen spä­te­ren Zeit­punkt ver­scho­ben wer­den. Wer mehr über den Stadt­teil Pest erfah­ren möch­te, dem emp­feh­le ich auch mei­nen zwei­ten Rund­gang durch Pest, der wäh­rend eines wei­te­ren Besuchs in Buda­pest statt­fand.

Nun aber noch ein­mal zurück zur Frei­heits­brücke, die eine von neun Donau­que­run­gen in Buda­pest ist. Eröff­net wur­de das Bau­werk 1896 zum tau­send­sten Jah­res­tag der unga­ri­schen Land­nah­me und hieß ursprüng­lich Franz-​Josef-​Brücke, nach dem öster­rei­chi­schen Kai­ser. Ihren heu­ti­gen Namen erhielt die Brücke erst nach dem Zwei­ten Weltkrieg.

Mit der Über­que­rung der Brücke gelan­ge ich in den Stadt­teil Buda wo ich mei­nen Besuch in Buda­pest fort­set­ze. Wei­te­re Ent­deckun­gen in der unga­ri­schen Haupt­stadt sind bereits online, dar­un­ter noch mehr sehens­wer­tes im Stadt­teil Pest, ein Besuch der Mar­ga­re­ten­in­sel sowie des Aero­parks Buda­pest.

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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