Schloss Hartenfels, Torgau, Sachsen

Schloss Har­ten­fels ist ein Renais­sance­schloss, das im 15. und 16. Jahr­hun­dert direkt am Ufer der Elbe im säch­si­schen Tor­gau errich­tet wur­de. Es war die Haupt­re­si­denz der erne­sti­ni­schen Linie der Wet­ti­ner, dem säch­si­schen Herr­scher­ge­schlecht der dama­li­gen Zeit. 

Ruhig fließt die Elbe heu­te am Schloss vor­bei, seit­dem der Ver­kehr etwas ent­fernt über die neue Elb­brücke rollt. Im Jahr 1994 wur­de die alte Brücke abge­ris­sen und die Stra­ße vor dem Schloss so eine Neben­stra­ße mit eini­gen Park­plät­zen, auf denen auch ich mein Auto abstel­len kann.

Gleich gegen­über erhe­ben sich die Außen­mau­ern des Schlos­ses. Kommt man von der Elbe, schaut man sozu­sa­gen auf die Rück­sei­te des Schlos­ses, doch der vier­sei­ti­ge Bau mit dem gro­ßen Innen­hof ist eigent­lich von allen Sei­ten fotogen.

Ein reich geschmück­tes Ein­gangs­tor gibt es auch hier, sodass Rei­sen­de frü­her direkt vom Schiff in das Schloss kom­men konnten.

Schloss Har­ten­fels ist das größ­te voll­stän­dig erhal­te­ne Schloss aus der Früh­re­nais­sance in Deutsch­land und eines der Haupt­wer­ke der säch­si­schen Renais­sance. Stil­bil­den­de Ele­men­te kamen aus Böh­men, Ita­li­en und Polen. Beson­ders die Türm­chen, Trep­pen­auf­gän­ge und Erker sind bezeich­nend und auch hier in Tor­gau wun­der­bar zu sehen.

Durch zwei Durch­gän­ge kann sowohl von der Fluss- als auch von der Stadt­sei­te der Innen­hof erreicht wer­den, der auch Zugang zu den ver­schie­de­nen Gebäu­den bie­tet, die heu­te Muse­en und Ver­wal­tungs­räu­me beherbergen.

Eines der Pracht­stücke des Gebäu­des ist der reich ver­zier­te Wen­del­stein, eine fast zwan­zig Meter hohe stei­ner­ne und frei­tra­gen­de Wen­del­trep­pe, die die Geschos­se des Ost­flü­gels ver­bin­det. In den Jah­ren 1533 bis 1535 wur­de die­se Hof­sei­te erbaut und ist damit eine der archi­tek­to­ni­schen Haupt­lei­stun­gen der deut­schen Frührenaissance.

Nach den Schmal­kal­di­schen Krie­gen kam das Schloss bereits 1547 in die Hän­de der Alber­ti­ner Für­sten und wur­de 1815 an Preu­ßen abge­tre­ten, das hier Ver­wal­tung und Mili­tär unter­brach­te. Nach einer umfas­sen­den Reno­vie­rung in den 1990er Jah­ren erstrahlt es aber wie­der im Glanz des 16. Jahrhunderts.

Ich ver­las­se den Innen­hof durch den zwei­ten Tor­bo­gen, der in Rich­tung Stadt führt. Vor dem Tor führt eine Brücke über den alten Burg­gra­ben, in dem aber kein Was­ser fließt, son­dern Bären behei­ma­tet sind.

Die alte Tra­di­ti­on des Bären hal­ten im Burg­gra­ben gibt es min­de­stens schon seit 1425, als ein Bär für eben jenen Gar­ben gefan­gen wur­de. Bis 1760 leb­ten stän­dig Bären im Gra­ben der Burg, doch nach der Schlacht bei Tor­gau im Sie­ben­jäh­ri­gen Krieg wur­de die Tra­di­ti­on unter­bro­chen. Erst knapp zwei­hun­dert Jah­re spä­ter, in den 1950er Jah­ren, wur­de die alte Tra­di­ti­on wie­der auf­ge­nom­men. Momen­tan leben drei Bären in Torgau.

Zum Abschluss mei­ner Besich­ti­gung gehe ich außen um die Burg her­um, soweit dies mög­lich ist.

Hier befin­det sich auch der Rosen­gar­ten, die ein­zi­ge Gar­ten­an­la­ge des Herr­scher­sit­zes. Lei­der ist der Gar­ten wäh­rend mei­nes Besuchs geschlos­sen, sodass ich nur vom Tor einen Blick hin­ein­wer­fen kann.

Fazit: Schloss Har­ten­fels ist ein sehr inter­es­san­ter ehe­ma­li­ger Herr­scher­sitz im Her­zen Deutsch­lands, der auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Im Schloss befin­det sich auch ein Muse­um, dass noch mehr zur Geschich­te erzählt und eini­ge restau­rier­te Räu­me wie­der begeh­bar macht.

Schloss Har­ten­fels
Schloß­stra­ße 27, 04860 Torgau

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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