Ausflug nach Berchtesgaden, Bayern

Das Berch­tes­ga­de­ner Land ist eine von Öster­reich ein­ge­schlos­se­ne Halb­in­sel im äußer­sten Süd­osten Bay­erns. Das Gebiet wird von den Berch­tes­ga­de­ner Alpen umrahmt und gehört zu den Tou­ri­sten­hoch­bur­gen des Frei­staa­tes. Die Land­schaft ist selbst denen bekannt, die nie hier waren, denn sie wur­de unzäh­li­ge Male auf Bil­dern, Foto­gra­fien und im Fern­se­hen gezeigt. 

Der Wunsch hier ein­mal her­zu­kom­men, reicht bis in mei­ne Kind­heit zurück. Damals bekam ich ein 1000 Tei­le Puz­zle geschenkt, das die Kir­che St. Seba­sti­an in Ram­sau zeigt. Seit­dem woll­te ich die­sen Ort ein­mal in natu­ra sehen, was sich auf die­sem Kurz­trip nach Bay­ern ange­bo­ten hat. So ging es mit dem Miet­wa­gen von Mün­chen zuerst auf der A8 in Rich­tung Süd­osten, vor­bei am Chiem­see, der auch so ein Ort ist, den ich ger­ne mal besu­chen wür­de. Kurz vor der Gren­ze zu Öster­reich ver­las­sen wir die Auto­bahn und bie­gen in Rich­tung Ram­sau ab.

Ausflug nach Berchtesgaden – Schloss Staufeneck

Bei der Fahrt auf der Land­stra­ße ent­decken wir ein Schloss am Hori­zont. Beim genaue­ren Hin­se­hen stel­len wir fest, dass es eine klei­ne Stra­ße gibt, die dort hin­auf führt. So steht unser erstes Ziel fest.

Bei die­sem Gebäu­de han­delt es sich um Schloss Stau­feneck, das am Fuße des Hochstau­fens liegt und um 1240 von den Her­ren von Stau­feneck, die im Dien­ste der Gra­fen von Plain stan­den, erbaut wor­den. Bereits 1306 wur­de die Festung an das Fürst­erz­bis­tum Salz­burg ver­kauft, die sie von 1365 bis 1805 als Pfleg­ge­richt nutz­te. Seit 1870 befin­det sich Schloss Stau­feneck wie­der in Pri­vat­be­sitz und wird auch bewohnt. Geöff­net ist es nur zum  jähr­li­chen Mittelaltermarkt.

Wir fah­ren die klei­ne Stra­ße noch bis zum Ende, wo eini­ge Wan­der­we­ge star­ten und ein klei­nes Kneipp­bad zu fin­den ist.

Ausflug nach Berchtesgaden – Alpenstraße

Nach die­sem kur­zen Stopp geht es wei­ter auf die Alpen­stra­ße. Die­ses Stück ist der letz­te Abschnitt der berühm­ten Deut­schen Alpen­stra­ßen, die sich auf 450 Kilo­me­tern vom Boden­see bis zum Königs­see schlän­gelt und spek­ta­ku­lä­re Aus­blicke bietet.

Die Fahrt führt über den 868 Meter hohen Gebirgs­pass Schwarz­bach­wacht, der im Volks­mund Wach­terl genannt wird. Am Wan­der­park­platz hal­ten wir kurz an und bestau­nen die Schnee­mas­sen, die hier, trotz mil­dem Wet­ter und Son­nen­schein, noch zu fin­den sind.

Ausflug nach Berchtesgaden – St. Sebastian in Ramsau

Schließ­lich errei­chen wir das klei­ne Berg­stei­ger­dörf­chen Ram­sau. Ram­sau ist als Start­punkt für Gebirgs­wan­de­run­gen berühmt und so ist es wohl kaum ver­wun­der­lich, dass sich hier die höch­ste Gebirgs­füh­rer­dich­te in Bay­ern und auch in Deutsch­land befin­det. Wir aber sind weni­ger an einer Wan­de­rung inter­es­siert, son­dern viel­mehr an der bekann­ten Kir­che St. Sebastian.

Das berühm­te Got­tes­haus wur­de bereits 1512 vor den hoch auf­ra­gen­den Wän­den der 2286 Meter hohen Rei­ter­al­pe erbaut und zog vor allem seit dem 19. Jahr­hun­dert vie­le Land­schafts­ma­ler an.

Der berühm­te­ste Blick auf die Kir­che ist vom soge­nann­ten Maler­win­kel, der nach den vie­len Künst­lern benannt ist, die St. Seba­sti­an in ihren Wer­ken fest­ge­hal­ten haben. Heu­te gibt es sogar eine Web­cam, auf man live sehen kann, wer gera­de auf der klei­nen Brücke unter­wegs ist.

Rund­her­um lie­gen auch eini­ge Wohn­häu­ser. Das mit dem schön­sten Aus­blick ist wohl die­ses, denn es steht direkt hin­ter dem Malerwinkel.

Nach­dem wir unse­re Bil­der im Kasten haben, malen ist dann doch nicht so unser Ding, gehen wir am Krie­ger­denk­mal, das für die Gefal­le­nen Sol­da­ten errich­tet wur­de, vor­bei zum alten Friedhof.

Im Inne­ren ver­fügt die Kir­che über einen Haupt­al­tar sowie vier Seitenaltäre.

An der Holz­ba­lu­stra­de zur Orgel sind Jesus und die zwölf Jün­ger als geschnitz­te Holz­fi­gu­ren ange­bracht. Ihre Ent­ste­hung wird auf das Jahr 1430 geschätzt und sie gehö­ren zu den bedeu­tend­sten Holz­pla­sti­ken der Spät­go­tik. Über den Künst­ler, der die Figu­ren erschaf­fen hat, ist nichts bekannt.

Mit einer Tafel wird an Josef Mohr erin­nert, der 1815 kur­ze Zeit in der Kir­che aus­half und als Dich­ter des berühm­ten Weih­nachts­lie­des „Stil­le Nacht, hei­li­ge Nacht” berühmt ist.

Wäh­rend sich der alte Fried­hof hin­ter der Kir­che befin­det, wur­de der neue Fried­hof etwas erhöht ange­legt und ist über einen klei­nen Pfad erreich­bar, den wir auch noch erklimmen.

Nach der aus­führ­li­chen Besich­ti­gung dre­hen wir noch eine kur­ze Run­de durch den Ort, der im Früh­jahr noch etwas ver­schla­fen wirkt. Die Wan­der­sai­son hat noch nicht begonnen.

Dann heißt es auch schon wie­der Abschied neh­men und es geht wei­ter zum näch­sten Ziel.

Ausflug nach Berchtesgaden – Hubertus Kapelle Schönau

Das Ende der Stra­ße ist in Schön­au am Königs­see erreicht, doch bevor wir den berühm­ten See erblicken, hal­ten wir noch an einer klei­nen Kapel­le, die am Weges­rand steht. Erbaut wur­de sie um 1760 und als römisch-​katholisches Got­tes­haus geweiht. 1848 kauf­te Graf Lud­wig Arco von Zin­ne­berg, das benach­bar­te Gelän­de und damit die Got­tes­dienst­be­su­cher nicht stän­dig über sei­nen Besitz lie­fen, kauf­te sein Sohn 1860 schließ­lich auch die Kapel­le, nach­dem er eine Ersatz­kir­che errich­ten ließ.

Wir schau­en uns die klei­ne Kapel­le näher an und ent­decken einen brü­ten­den Vogel unter dem Vor­dach, der uns auf­merk­sam beäugt.

Da die Kapel­le geöff­net ist, schau­en wir sie uns auch von innen an. Das klei­ne Got­tes­haus ist heu­te evan­ge­lisch, nach­dem es 1957 als Huber­tus Kapel­le geweiht wur­de. Da die alte Innen­ein­rich­tung ver­kauft wur­de, gibt es heu­te nur einen schlich­ten Holz­al­tar, der 2011 wäh­rend der Restau­rie­rung der Kapel­le hier ein­ge­baut wurde.

Im Park vor der Kapel­le ent­decken wir noch ein klei­nes Mühl­rad, bevor wir zum Auto zurückkehren.

Ausflug nach Berchtesgaden – Königssee

Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum gro­ßen Park­platz am Königs­see. Hier muss das Auto ste­hen blei­ben und die letz­ten Meter bis zum Ufer legen wir zu Fuß zurück. Dabei geht es durch eine Fuß­gän­ger­zo­ne mit aller­hand Geschäf­ten und Restau­rants, aber es gibt auch immer wie­der schö­ne Ausblicke.

Am See ange­kom­men, stel­len wir lei­der fest, dass es für eine Boots­fahrt schon etwas spät ist und der gan­ze See auch noch nicht befah­ren wird. So muss das wohl bis zu einem ande­ren Besuch war­ten. Aller­dings neh­men wir einen kur­zen Wan­der­weg unter die Füße, der uns einen schö­nen Blick auf den See gewäh­ren soll. Vom Boots­an­le­gen selbst, sieht man jeden­falls nur einen klei­nen Teil. Der kur­ze knacki­ge Auf­stieg belohnt uns dann auch mit einem tol­len Blick über den Königssee.

Irgend­wann heißt es dann Abschied neh­men und wir lau­fen zum Auto zurück. In der Nähe des Park­plat­zes ent­decke ich noch ein Romy Schnei­der Muse­um, für das die Zeit aber heu­te auch nicht mehr reicht, denn wir müs­sen mit dem Auto noch zurück nach München.

Ausflug nach Berchtesgaden – Fazit

Mir hat der Aus­flug nach Berch­tes­ga­den sehr gut gefal­len. Ich habe mir den Wunsch erfül­len kön­nen, St. Seba­sti­an ein­mal live zu sehen, nach­dem ich die­ses berühm­te Bild vor so vie­len Jah­ren gepuz­zelt habe. Berch­tes­ga­den ist eine wun­der­schö­ne Ecke in Bay­ern und zurecht eines der Haupt­zie­le von Besu­chern im Frei­staat. Ein Tag war natür­lich viel zu kurz um alles zu sehen und ich wür­de gern noch ein­mal zurück­keh­ren, dann aber auch mit einer Boots­fahrt auf dem Königssee.

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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