Le Méridien Grand Hotel, Nürnberg

Eines der bekann­te­sten Hotels in Nürn­berg ist das Grand Hotel, das seit 1996 zu den Le Méri­di­en Hotels gehört. Das Hotel hat über die Jah­re viel Pro­mi­nen­te beher­bergt und eine beweg­te Geschich­te hin­ter sich. Da ich bekann­ter­ma­ßen eine Vor­lie­be für histo­ri­sche Hotels habe, war ich bei mei­ner Städ­te­rei­se nach Nürn­berg schon ganz gespannt auf den Auf­ent­halt im Grand Hotel.

Le Méridien Grand Hotel, Nürnberg – Check-​in und Lobby

Ich errei­che das Hotel mit dem Auto. Da sich das Hotel an einer viel befah­re­nen Stra­ße am Ran­de der Alt­stadt befin­det, kann man vor dem Haupt­ein­gang nur kurz­zei­tig hal­ten. Das Grand Hotel selbst ver­fügt auch über kei­nen Park­platz. Statt­des­sen kann ich das Auto in der Park­ga­ra­ge des Haupt­bahn­hofs abstel­len. Hier­bei ist es wich­tig, den Park­schein an der Rezep­ti­on gegen eine Aus­fahrt­kar­te zu tau­schen, da man nur so den gün­sti­ge­ren Hotel­ta­rif bekommt. Anschlie­ßend geht es für mich in die Lob­by, die ich durch den Haupt­ein­gang betrete.

Die Lob­by ist kom­plett im Art-​Déco-​Stil des begin­nen­den 20. Jahr­hun­derts gestal­tet. Ver­wen­det wur­den hier viel Mar­mor und kla­re For­men. Das gesam­te Ensem­ble mit der holz­ge­schnitz­ten Rezep­ti­on ist wun­der­bar erhalten.

An der Rezep­ti­on wer­de ich freund­lich begrüßt und mir wird für mei­ne Loya­li­tät zu Mar­riott als Pla­ti­num Mit­glied gedankt. Ich erhal­te ein Upgrade auf eine Juni­or Suite und wäh­le als Will­kom­mens­ge­schenk das Früh­stück aus. Auch der Late Check-​out bis 16 Uhr ist kein Pro­blem und wird sofort gewährt. Anschlie­ßend bekom­me ich mei­ne Zim­mer­kar­te überreicht.

Le Méridien Grand Hotel, Nürnberg – Geschichte

Wie man bereits in der Lob­by erken­nen kann, ist das Grand Hotel ein Hotel mit Geschich­te. Bereits im Jahr 1895 erwarb ein gewis­ser Oskar Weigel ein ehe­ma­li­ges Bau­ern­haus, das an die­ser Stel­le stand, und erwei­ter­te es um ein drit­tes Stock­werk. Das Grand Hotel war gebo­ren, damals mit 80 Zim­mern, aber nur einem Badezimmer.

Nur elf Jah­re spä­ter kauf­ten Rudolf Lotz und sei­ne Ehe­frau Inge­borg das Hotel. Das Paar ver­grö­ßer­te und moder­ni­sier­te das Hotel. So wur­den Bade­zim­mer sowie ein Restau­rant und Kon­fe­renz­räu­me ein­ge­baut. Bis ins Jahr 1988 blieb das Hotel im Besitz der Fami­lie Lotz, bevor es an eine eng­li­sche Fir­ma ver­kauft wur­de. Zu jener Zeit wur­de das Hotel grund­le­gend reno­viert und 1996 schließ­lich den Le Méri­di­en Hotels angeschlossen.

Im Erd­ge­schoss sind zwei der berühm­te­sten Räu­me des Hotels zu fin­den. Auf Nach­fra­ge durf­te ich einen Blick in die berühm­ten Säle wer­fen. Der Albrecht-​Dürer-​Saal ist der jün­ge­re der zwei Säle und im Art-​Deco-​Stil erbaut. Beson­ders schön ist auch die glä­ser­ne Decke. Einst befand sich hier ein Innen­hof, der spä­ter zum Saal umge­baut wurde.

Der wohl berühm­te­ste Saal des Hotels ist der Richard-​Wagner-​Saal. Der Ball­saal ist sogar denk­mal­ge­schützt und stammt noch aus der Anfangs­zeit des Hotels. Sogar die Zer­stö­run­gen des Zwei­ten Welt­kriegs hat der Saal fast unbe­scha­det über­stan­den. Ele­gan­te Spie­gel, Stuck­ar­bei­ten und Wand­bil­der aus Richard Wag­ners welt­be­rühm­ten Opern machen den Saal zu einem ein­ma­li­gen Ort.

Le Méridien Grand Hotel, Nürnberg – Junior Suite

Für mich geht es aber nun erst ein­mal in mein Zim­mer, das sich im fünf­ten Stock des Hotels befin­det. Nach oben geht es ent­we­der über das Trep­pen­haus oder mit zwei Fahr­stüh­len, die ganz stil­echt mit Schwing­tü­ren zu öff­nen sind.

Die Flu­re des Hotels sind recht dun­kel gehal­ten, was aber die Zim­mer­tü­ren wun­der­bar zur Gel­tung bringt. Der Zugang zu mei­ner Suite befin­det sich an der Ecke des Gebäu­des und ich bin schon gespannt, was mich erwartet.

Nach dem Betre­ten der Juni­or Suite ste­he ich in einem klei­nen Vor­raum. Gera­de­aus befin­det sich die Tür zum Bad, lin­ker Hand der Durch­gang zum Zimmer.

Der erste Blick ins Zim­mer zeigt mir einen ange­nehm gro­ßen Raum, der durch drei gro­ße Fen­ster licht­durch­flu­tet ist. Auch wenn die Juni­or Suite nur aus einem Raum besteht, gibt es einen klar abge­trenn­ten Wohn- und Schlafbereich.

Der Schlaf­be­reich wird von einem beque­men Dop­pel­bett domi­niert und das Bett wird an bei­den Sei­ten von Nacht­ti­schen flan­kiert. Im Bett habe ich sehr gut geschlafen.

Da es sich um ein älte­res Gebäu­de han­delt, gibt es neben dem Bett kei­ne Steck­do­sen. Das wur­de hier aber sehr gut gelöst, indem auf den Nacht­tisch ein Ver­tei­ler gestellt wur­de. Ich wünsch­te, mehr Hotels wür­den so eine Lösung bieten.

Auf dem Bett liegt, wie bei Le Méri­di­en üblich, eine Map­pe mit Infor­ma­tio­nen zum Hotel. In der Map­pe befin­den sich auch zwei Gut­schei­ne für kosten­frei­en Kaf­fee, die in der Hotel­bar ein­ge­löst wer­den können.

An der gegen­über­lie­gen­den Wand steht ein Schreib­tisch. Die­ser ist das ein­zi­ge Möbel­stück, das mir nicht so gut gefällt. Es ist sehr schmal und wirkt in die Ecke gedrückt. Scha­de, dass man hier kein Modell gewählt hat, das frei im Zim­mer steht.

Auf dem Schreib­tisch steht ein Was­ser­ko­cher inklu­si­ve einer Aus­wahl an Tee und Kaf­fee bereit. Unter dem Schreib­tisch ist auch ein klei­ner Kühl­schrank zu finden.

Der Wohn­be­reich der Juni­or Suite besteht aus einer Sitz­ecke mit zwei Sofas sowie einem Ses­sel. An der Wand hängt ein gro­ßer Flach­bild­fern­se­her, der sowohl vom Bett als auch von den Sofas ein­ge­se­hen wer­den kann.

Auf einem Bei­stell­tisch neben dem Sofa ist noch eine Kaf­fee­ma­schi­ne zu finden.

Da mei­ne Juni­or Suite ein Eck­zim­mer ist, habe ich einen sehr schö­nen Aus­blick. Ich kann sowohl auf das histo­ri­sche Bahn­hofs­ge­bäu­de als auch auf den Frau­en­tor­turm und die Stadt­mau­er schauen.

Das Bade­zim­mer ist eben­falls sehr geräu­mig und ver­fügt über ein gro­ßes Fen­ster. Die Wän­de sind in Mar­mor gehal­ten und alles wirkt sehr edel und pas­send zum Hotel.

Der Wasch­tisch ist in histo­ri­schem Design gehal­ten und hat dadurch etwas wenig Abla­ge­flä­che. Es lie­gen dazu Amen­i­ties wie Zahn­putz­zeug oder Rasie­rer bereit.

Wäh­rend es Body­lo­tion und Mund­was­ser noch in indi­vi­du­el­len Ver­packun­gen gibt, sind die rest­li­chen Hygie­ne­pro­duk­te lei­der auch nur noch in gro­ßen Spen­dern vorhanden.

Im Bad gibt es eine Bade­wan­ne mit Dusch­wand. Das ein­zi­ge, das mir nicht gefällt, ist der fest instal­lier­te Dusch­kopf. Hier hät­te ich mir eine Hand­du­sche gewünscht.

Außer­dem ist im Bad neben der Toi­let­te auch ein Bidet zu fin­den. Bade­män­tel und Slip­per ste­hen mir eben­falls zur Verfügung.

Le Méridien Grand Hotel, Nürnberg – Fitness und Wellness

Lei­der gibt es im Hotel kei­nen Pool. Dafür wäre im histo­ri­schen Gebäu­de wohl kein Platz. Im Unter­ge­schoss gibt es ledig­lich einen klei­nen Fit­ness­be­reich, der mit eini­gen Gerä­ten aus­ge­stat­tet ist.

Dazu gibt es eine Sau­na mit Duschen und Ruhe­raum, die täg­lich nutz­bar ist.

Le Méridien Grand Hotel, Nürnberg – Bar und Restaurant

Im Grand Hotel ste­hen den Gästen eine Bar sowie ein Restau­rant zur Ver­fü­gung. Die Ate­lier Bar ist eben­falls im klas­si­schen Stil der 1920er Jah­re ein­ge­rich­tet und täg­lich von Mit­tag bis Mit­ter­nacht geöff­net. Hier wer­den nicht nur Geträn­ke, son­dern auch Spei­sen ser­viert. Etwas scha­de war aller­dings, dass Cock­tails wohl nur am Abend ser­viert wer­den und nach­mit­tags nicht ver­füg­bar sind.

Der für mich schön­ste Platz der Bar ist die­ses Ron­dell im Eck­turm des Hotels. Hier sitzt es sich nicht nur wun­der­bar, son­dern man kann auch sehr schön die Men­schen auf der Stra­ße beobachten.

Das Hotel­re­stau­rant nennt sich Bras­se­rie und war wäh­rend mei­nes Auf­ent­halts nur zum Früh­stück geöff­net. Die Aus­stat­tung ist hier eben­falls klas­sisch und pas­send zum Stil des Hotels.

Le Méridien Grand Hotel, Nürnberg – Frühstück

Das Früh­stück wird täg­lich im Restau­rant Bras­se­rie als Buf­fet ser­viert und ist für mich mit dem Pla­ti­num Sta­tus kosten­los. Es gibt eine gute Aus­wahl an war­men und kal­ten Spei­sen. Scha­de nur, dass kei­ne Eier­spei­sen nach Wunsch zube­rei­tet wer­den. Das hät­te ich in einem Fünf-​Sterne-​Hotel doch erwartet.

Le Méridien Grand Hotel, Nürnberg – Fazit

Mir hat mein Auf­ent­halt im Le Méri­di­en Grand Hotel in Nürn­berg sehr gut gefal­len. Das Hotel ist ein wun­der­schö­nes histo­ri­sches Haus und die Zim­mer sind trotz­dem modern und mei­ne Juni­or Suite hat mir gut gefal­len. Dazu wer­den in die­sem Hotel oft sehr attrak­ti­ve Raten ange­bo­ten, sodass eine Über­nach­tung hier ein­fach Spaß macht. Ich wür­de nicht zögern, jeder­zeit wie­der im Le Méri­di­en Grand Hotel zu übernachten.

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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