Meine Erfahrungen mit Global Entry (USA)
Wer öfter in die USA reist, kennt das, bevor man endlich im Land ist, muss man oft lange an der Einreise warten. Besonders an großen Flughäfen können leicht auch mehrere hundert Personen vor einem anstehen. Doch es gibt für manche Einreisende einen Weg, diesen Prozess abzukürzen und der heißt Global Entry. Auch Deutsche können sich hier bewerben und so habe ich beschlossen, diesen Prozess zu durchlaufen. Für mich ein ziemlich holpriger Weg, der sich am Ende aber gelohnt hat.

US Customs and Border Protection, Global Entry Kiosk, Foto: James Tourtellotte
Gobal Entry – Was ist das?
Global Entry ist ein Programm der US Zoll- und Grenzschutzbehörde. Es erlaubt Mitgliedern, denen zuvor ein geringes Gefahrenrisiko bescheinigt wurde, eine schnellere Einreise in die USA. Die Behörde bietet mehrere Programme an, doch für Ausländer eignet sich eigentlich nur Global Entry, da man damit von überall in die USA einreisen kann. Es ist auch eines der wenigen Programme, an denen deutsche Staatsbürger sowie Staatsbürger aus zwölf weiteren Ländern teilnehmen können.

US Customs and Border Protection
Global Entry – Der Antrag
Global Entry muss online bei der US Customs and Border Protection beantragt werden. Ein Antrag besteht aus zwei Teilen. Zuerst muss jeder Antragsteller einen Onlineantrag ausfüllen und die $100 Aufnahmegebühr zahlen. Dann wird ein Gang zur Bundespolizei nötig. Die Registrierung für Global Entry kann ausschließlich an den Flughäfen Frankfurt, München, Hamburg, Düsseldorf und Berlin erfolgen. Sind alle diese Bedingungen erfüllt, heißt es warten. Nun wird der Antrag bearbeitet.
Global Entry – Wartezeit
Wie lange man auf die Bearbeitung warten muss, ist schwer zu sagen. Es kann mehrere Wochen oder auch Monate dauern. In meinem Fall habe ich sogar sieben Monate warten müssen, da es 2019 einen größeren Rückstau an Anträgen nach einem Shut Down gab. Über den Status des persönlichen Antrags gibt die Website Auskunft, auf der der Antrag ausgefüllt wurde.
Global Entry – Conditionally approval
Es empfiehlt sich, in regelmäßigen Abständen nachzusehen, ob man das „conditionally approval” erhalten hat. Das heißt dann, der Antrag wurde genehmigt. Nur dann kann der Prozess fortgesetzt werden. Auf dem Dashboard des CBP wird das so dargestellt:

US Customs and Border Protection
Normalerweise muss man dann innerhalb eines Jahres ein Interview mit einem Officer durchführen, um den Prozess zu beenden. Ich habe meine vorläufige Genehmigung jedoch nur wenige Tage vor Einsetzen des Travel Bans aufgrund der Coronapandemie erhalten. So bestand für mich keine Möglichkeit, in die USA einzureisen. Im März 2021, ein Jahr nach dem Erhalt meiner vorläufigen Genehmigung, wäre mein Antrag normalerweise verfallen. Aufgrund der Einreisesperre wurde die Frist jedoch nochmals 270 Tage verlängert.
Global Entry – Interview
Um das Interview durchzuführen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Man kann online einen Termin in einem CBP Büro vereinbaren oder aber das Interview spontan bei der nächsten Einreise durchführen. Ich habe mich für letzteres entschieden, da die Termine oft schwer zu bekommen sind und dann in eine Reise eingebaut werden müssten. Das Interview bei Einreise ist da die bequemere Variante.

US Customs and Border Protection, Global Entry Interview, Foto: Josh Denmark
Mein Interview fand also direkt bei der Einreise statt. Anstelle zur normalen Einreise für ESTA bin ich den Schildern zu Global Entry gefolgt und habe mich dort für ein Interview on arrival angemeldet. Anschließend musste ich rund fünfzehn Minuten warten, dann wurde ich aufgerufen. Während des Interviews wurden ein Foto gemacht und Fingerabdrücke genommen. Außerdem wurden Fragen zur Arbeit und zu vergangenen Reisen gestellt.

US Customs and Border Protection
Abschließend teilte mir der Officer mit, dass er keinen Grund sieht, mir Global Entry nicht zu erteilen und ich eine E‑Mail mit der Bestätigung bekommen würde. Diese war wenige Stunden später in meinem E‑Mail Fach und ich damit endgültig bei Global Entry registriert.
Global Entry – Einreise
Wie sich die Einreise mit Global Entry unterscheidet, sehe ich dann an der Grenzkontrolle bei der Einreise in die USA. Normalerweise muss man hier zum Officer oder aber zuerst noch an einen Automaten, in den man seine Daten eingibt, den Pass und die Fingerabdrücke scannt, sowie ein Foto macht.

US Customs and Border Protection, APC Kiosk, Foto: James Tourtellotte
Mit Global Entry ist das nun anders. Anstatt sich in die Schlange mit allen Einreisenden zu stellen, kann ich einen separaten Ausgang nehmen, an dem Automaten stehen, die den ganzen Einreiseprozess vollziehen. Ohne Anstehen und längere Wartezeit.

US Customs and Border Protection, Global Entry Kiosk, Foto: Josh Denmark
Global Entry – TSA Pre
Ein Zusatz zu Global Entry ist die TSAPre Mitgliedschaft. Diese können Ausländer nur zusammen mit Global Entry bekommen. TSAPre ist eine beschleunigte Sicherheitskontrolle. Zwar wird man auf manchen Flügen dafür auch als normaler Passagier ausgewählt, aber es gibt keine Garantie. Mit der TSAPre Mitgliedschaft kann diese besondere Sicherheitskontrolle jedoch immer genutzt werden.
Zum Passieren dieser Sicherheitskontrolle muss dann weder die Tüte mit den Flüssigkeiten noch der Laptop ausgepackt werden. Auch Jacken und Schuhe sowie Gürtel können an bleiben. Selbst der Scanner ist nur ein normaler Metalldetektor.
Global Entry – Fazit
Ob sich Global Entry lohnt, das muss jeder für sich entscheiden. Ich habe diese Frage für mich mit „Ja” beantwortet und einen Antrag gestellt. Jetzt darf ich zunächst für fünf Jahre die beschleunigte Einreise in die USA sowie TSAPre nutzen, bevor ich meine Mitgliedschaft erneuern muss. Ich hoffe doch, in nächster Zeit auch wieder häufiger in die USA reisen, um Global Entry dann auch ausgiebig nutzen zu können.
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