Stadtrundgang durch Santa Cruz de Tenerife, Teneriffa – Teil 1

San­ta Cruz de Tene­ri­fe ist Haupt­stadt und größ­te Stadt von Tene­rif­fa sowie zusam­men mit Las Pal­mas auf Gran Cana­ria die Haupt­stadt der kana­ri­schen Inseln. Gegrün­det wur­de die Stadt bereits 1494 und gewann schnell an Bedeu­tung als Zwi­schen­stopp auf den Rou­ten von der Alten in die Neue Welt. Wie in Las Pal­mas auf Gran Cana­ria ist auch in San­ta Cruz die rund fünf­hun­dert­jäh­ri­ge Geschich­te spa­ni­scher Besied­lung noch heu­te erlebbar.

Plaza de España

Ich star­te mei­nen Rund­gang an der Pla­za de Espa­na, dem zen­tra­len Platz im Stadt­zen­trum, der beson­ders durch sei­nen gro­ßen Brun­nen auf­fällt, der wäh­rend der Umge­stal­tung Mit­te der 2000er Jah­re ange­legt wur­de. Der Platz selbst ist aller­dings schon viel älter, so wur­de er bereits kurz nach der Stadt­grün­dung ange­legt. Erst 2016 hin­zu­ge­kom­men ist eine Skulp­tur, die den tou­ri­sti­schen Slo­gan der Stadt zeigt: „San­ta Cruz, el cora­zón de Tene­ri­fe“ – „San­ta Cruz, das Herz von Teneriffa“.

Am Ran­de des Plat­zes steht das Gebäu­de des Cabil­do Insu­lar de Tene­ri­fe, das 1940 fer­tig­ge­stellt wur­de. Im Gebäu­de befin­det die Insel­ver­wal­tung. Der Turm und das Dach sind bereits seit 2011 mit einem Netz ein­fasst, um das Her­un­ter­fal­len von Stei­nen zu verhindern.

Süd­west­lich grenzt die Pla­za Espa­na an die Pla­za de la Can­del­aria. Lan­ge Zeit war der Platz das Zen­trum der Stadt und ist heu­te der Start­punkt der Fußgängerzone.

Vom Platz hat man den schön­sten Blick auf die Fon­tä­ne der Pla­za Espa­na, die aller­dings nur stun­den­wei­se ange­schal­tet wird.

Am Ran­de des Brun­nens steht das Tor zur Ala­me­da del Duque de San­ta Ele­na. Es ist aller­dings nicht mehr das Ori­gi­nal, denn das wur­de Anfang des 20. Jahr­hun­derts abge­ris­sen. Erst mit der Neu­ge­stal­tung des Plat­zes wur­de es wie­der­errich­tet. Die drei Bögen waren einst der Zugang zu einem Park und sind mit dem Wap­pen der spa­ni­schen Kro­ne geschmückt.

Castillo de San Cristóbal

Für vie­le Jahr­hun­der­te befand sich auf der Pla­za de Espa­na das Castil­lo de San Cri­stó­bel. Die Ver­tei­di­gungs­an­la­ge wur­de 1579 fer­tig­ge­stellt und hat­te eine fast qua­dra­ti­sche Aus­deh­nung von fünf­zig mal drei­und­fünf­zig Metern. Das Castil­lo war mit vier Eck­tür­men sowie Kano­nen aus­ge­stat­tet und zwi­schen drei­ßig und vier­zig Sol­da­ten taten hier ihren Dienst. Im Jahr 1928 beschloss die Stadt­ver­wal­tung jedoch den Abriss des histo­ri­schen Gebäu­des, da es nicht mehr genutzt wur­de und den Zugang zwi­schen Stadt und Hafen ver­sperr­te. Wäh­rend der Neu­ge­stal­tung der Pla­za wur­den jedoch alte Fun­da­men­te frei­ge­legt und sind inzwi­schen wie­der zugäng­lich gemacht worden.

Eine schma­le Trep­pe führt hin­un­ter unter die Pla­za de Espa­na, wo noch heu­te eini­ge der Grund­mau­ern des Castil­lo erhal­ten geblie­ben sind.

Rund­her­um wur­de eine klei­ne Aus­stel­lung geschaf­fen, die die Geschich­te der Ver­tei­di­gungs­an­la­ge erzählt und wei­te­re Fund­stücke zeigt.

Muelle Sur Lighthouse und Hafen

Ich lau­fe nun hin­über zum Hafen, der auch nach fünf­hun­dert Jah­ren noch immer nicht an Bedeu­tung ver­lo­ren hat. Ein Teil gehört heu­te den Frei­zeit­ka­pi­tä­nen, aber auch Kreuz­fahrt­schif­fe, Fäh­ren auf die Nach­bar­inseln und natür­lich Fracht­schif­fe legen hier an.

Sei­ne Bedeu­tung ein­ge­büßt hat dage­gen das Muel­le Sur Light­house, das bes­ser bekannt ist als „Faro­la del Mar”. Der sechs Meter hohe Turm war der erste Leucht­turm der Kana­ren und wur­de bereits 1863 erbaut. Und noch etwas macht den klei­nen Leucht­turm beson­ders, denn es gibt nur zwei Leucht­tür­me in ganz Spa­ni­en mit einem weib­li­chen Arti­kel: La Faro­la de San­ta Cruz und La Faro­la de Mála­ga. Alle ande­ren sind männ­lich: El Faro. Auch steht der Turm nicht mehr an sei­nem ursprüng­li­chen Platz, denn mit dem Aus­bau des Hafens ist er mehr­mals umge­zo­gen. Da er jedoch bei den Bür­gern sehr beliebt es, wur­de der 1954 abge­schal­te­te Turm trotz­dem immer wie­der reno­viert, auch wenn sein heu­ti­ger Platz nicht sehr gla­mou­rös ist.

Gleich neben­an steht ein schmie­de­ei­ser­ner Pavil­lon, der einst War­te­häus­chen für Pas­sa­gie­re war und 1913 in den Werk­stät­ten der Stif­tung Joan Miró in Sevil­la her­ge­stellt wurde.

Der Pavil­lon ist heu­te eben­so wie der Leucht­turm außer Betrieb, doch kann man von hier sehr schön die Fäh­ren und Kreuz­fahrt­schif­fe beob­ach­ten, die die Insel anlaufen.

Gleich gegen­über befin­det sich ein wei­te­res inter­es­san­tes Denk­mal, ein Teil der alten Hafen­mau­er. Und mit­ten­drin ist eine alte Kano­nen­ku­gel zu sehen, die eine ganz beson­de­re Geschich­te erzäh­len kann. Im Juli 1797 wur­de San­ta Cruz von den Bri­ten ange­grif­fen. Das Kom­man­do führ­te kein Gerin­ge­rer als Lord Nel­son, der berühm­te See­held der Schlacht von Trafalgar.

Hier auf Tene­rif­fa war er jedoch weni­ger erfolg­reich und die Attacke konn­te erfolg­reich abge­wehrt wer­den. Wäh­rend der Kampf­hand­lun­gen wur­de Lord Nel­son ver­wun­det und ver­lor dar­auf­hin sei­nen rech­ten Unter­arm. Die Kano­nen­ku­gel in der Hafen­mau­er zeugt noch heu­te von die­sem Angriff.

Nuestra Señora de la Concepción

Vom Hafen lau­fe ich nun in süd­li­cher Rich­tung am Was­ser ent­lang, bevor ich wie­der etwas land­ein­wärts gehe und so zur Nue­stra Seño­ra de la Con­cep­ción gelan­ge, der katho­li­schen Haupt­kir­che der Stadt. An der Stel­le, wo sich heu­te das Kir­chen­schiff befin­det, wur­de bereits kurz nach der Stadt­grün­dung eine erste Kapel­le errich­tet. Die­se wur­de immer wei­ter aus­ge­baut und erwei­tert, bis im 18. Jahr­hun­dert die heu­ti­ge Kir­che fer­tig­ge­stellt war. Der Turm ist heu­te eines der Wahr­zei­chen der Stadt.

Gleich gegen­über der Kir­che befin­det sich heu­te das Natur­kun­de­mu­se­um, das 2002 in einem ehe­ma­li­gen Kran­ken­haus unter­ge­bracht ist.

Mercado Nuestra Señora de Africa

Nur weni­ge Geh­mi­nu­ten wei­ter befin­det sich die Markt­hal­le der Stadt. Auch wenn der kolo­nia­le Stil es nicht ver­mu­ten lässt, wur­de der Markt erst 1942 erbaut und ersetz­te ein frü­he­res Gebäude.

Das Design der Markt­hal­le soll­te dem kali­for­ni­schen Mis­si­ons­stil und den ame­ri­ka­ni­schen Forts glei­chen, mit einem zen­tra­len Platz und einem Turm in der Mit­te. Rund­her­um befin­den sich die Markt­stän­de. Im Jahr 1956 wur­de die Markt­hal­le um ein Unter­ge­schoss erweitert.

Vie­le der Stän­de sind täg­lich geöff­net und wer­den sowohl von Ein­hei­mi­schen als auch Tou­ri­sten fre­quen­tiert. Beson­ders viel los ist aller­dings in den Mor­gen­stun­den und am Sonn­tag, wenn gro­ßer Markt­tag ist.

Hier am Markt endet der erste Teil mei­nes Stadt­rund­gangs und ich lege eine Pau­se in einem der Cafés ein, bevor ich mei­ne Erkun­dung der Alt­stadt von San­ta Cruz de Tene­ri­fe fortsetze.

wei­ter zu Teil 2

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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