Kleiner Stadtrundgang durch München mit Besuch der Frauenkirche

Auf einem Wochen­end­trip nach Mün­chen habe ich einen klei­nen Spa­zier­gang durch die win­ter­li­che Stadt gemacht und dabei eini­ge der bekann­te­sten Sehens­wür­dig­kei­ten ange­schaut. Dazu zäh­len der Mari­en­platz, die Resi­denz und die berühm­te Marienkirche.

Die­ser Rund­gang in Mün­chen star­tet für mich am Ode­ons­platz, der die­sen Namen seit 1827 trägt. Benannt wur­de der Platz nach dem Kon­zert­haus Ode­on, das aller­dings nach schwe­ren Kriegs­schä­den nicht mehr exi­stiert. Ein wei­te­res mar­kan­tes Gebäu­de ist die Thea­ti­ner­kir­che, die im spä­ten 17. Jahr­hun­dert im Stil des Barocks erbaut wurde.

Auf der gegen­über­lie­gen­den Sei­te des Plat­zes befin­det sich das zwi­schen 1824 und 1826 errich­te­te Baz­ar­ge­bäu­de, ein 175 Meter lan­ger sym­me­tri­scher Bau, der den Ode­ons­platz vom Hof­gar­ten trennt. In das Erd­ge­schoss wur­den Geschäf­te inte­griert und zur Hof­gar­ten­sei­te Arka­den angelegt.

Der Hof­gar­ten ist eine Park­an­la­ge, die sich direkt hin­ter der Münch­ner Resi­denz erstreckt. Ange­legt wur­de er Anfang des 17. Jahr­hun­derts durch Her­zog Maxi­mi­li­an I. im Sti­le der Renaissance.

In der Mit­te des Hof­gar­tens befin­det sich der Dia­na­tem­pel. Von sei­nen acht Bögen gehen die Kreuz­we­ge des Hof­gar­tens ab, die auch die Struk­tur des Gar­tens bestimmen.

Im Pavil­lon befin­den sich vier mit Muscheln ver­zier­te Wandbrunnen.

Das Dach wird von einer Bava­ria aus Bron­ze gekrönt, die aus dem Jahr 1623 stammt. Die heu­ti­ge Sta­tue ist aller­dings eine Kopie, denn das Ori­gi­nal wird in einer Aus­stel­lung in der Resi­denz gezeigt.

Am gegen­über­lie­gen­den Ende des Hof­gar­tens ist die bay­ri­sche Staats­kanz­lei zu fin­den. In der Mit­te des Gebäu­des befin­den sich die Über­re­ste des bay­ri­schen Armee­mu­se­ums, das im Zwei­ten Welt­krieg schwer beschä­digt wur­de. Die glä­ser­nen Anbau­ten ent­stan­den im Jahr 1993 und sind mit den Hof­gar­ten­ar­ka­den verbunden.

Die Nord­sei­te des Hof­gar­tens wird von der Resi­denz ein­ge­nom­men, dem größ­ten Innen­stadt­pa­last Deutsch­lands. Er steht an der Stel­le, wo sich um 1385 bereits eine goti­sche Was­ser­burg befand. Das heu­ti­ge Schloss wur­de zwi­schen 1508 und 1918 immer wie­der aus- und umge­baut und war Herr­schafts­sitz aller bay­ri­schen Monarchen.

Heu­te ist ein Groß­teil der Resi­denz ein Muse­um und kann gegen Ein­tritt besich­tigt wer­den. Kosten­frei ist hin­ge­gen der Spa­zier­gang vom Hof­gar­ten um das Gebäu­de und durch die zahl­rei­chen Innen­hö­fe, von denen eini­ge zugäng­lich sind.

Der Haupt­ein­gang zur Resi­denz liegt am Max-​Joseph-​Platz, von wo die erst 1842 errich­tet neue Haupt­fas­sa­de zu sehen ist.

Eben­falls an die­sem Platz ist die Bay­ri­sche Staats­oper zu fin­den, die zu den renom­mier­te­sten Opern­häu­sern der Welt zählt.

Ich lau­fe nun wei­ter gen Süden und gelan­ge so zum wohl berühm­te­sten Platz von Mün­chen, dem Mari­en­platz. Ange­legt wur­de er bereits 1158 durch Hein­rich den Löwen und bis heu­te das Herz der Stadt. An sei­ner Nord­sei­te steht das neue Münch­ner Rat­haus, das von 1867 bis 1909 in drei Bau­ab­schnit­ten errich­tet wurde.

Rund um den Platz gibt es vie­le Geschäf­te und auch Stän­de, die den Jah­res­zei­ten ange­mes­sen deko­riert wer­den. Auch dem Mari­en­platz selbst fin­det jedes Jahr auch der Münch­ner Christ­kindl­markt statt.

West­lich vom Mari­en­platz geht die Kau­fin­ger­stra­ße ab, die wohl bekann­te­ste Ein­kaufs­stra­ße Mün­chens. Sie ist gleich­zei­tig auch eine der älte­sten Stra­ßen der Stadt und wur­de bereits vor 1239 ange­legt. Woher der Name genau kommt, dar­über gibt es ver­schie­de­ne Theo­rien, sicher ist jedoch, dass die Stra­ße schon seit ihrer Grün­dung so genannt wur­de. An der Ein­kaufs­stra­ße sind vie­le bekann­te inter­na­tio­na­le und bay­ri­sche Mar­ken zu finden.

Über eine Sei­ten­gas­se gelan­ge ich zur Frau­en­kir­che, dem wohl berühm­te­sten Münch­ner Got­tes­haus. Das Wahr­zei­chen von Mün­chen wur­de bereits 1494 geweiht, ist aber erst seit 1821 Bischofs­sitz und heißt mit vol­lem Namen Dom zu unse­rer lie­ben Frau.

Die beein­drucken­de Kir­che misst 109 Meter in der Län­ge und 40 Meter in der Brei­te. Das Kir­chen­schiff ist gan­ze 37 Meter hoch.

Die heu­ti­ge Gestal­tung des Innen­rau­mes geht aber erst auf einen Umbau in den 1970er und 1980er zurück und erfolg­te im Rah­men des Wie­der­auf­baus nach schwe­ren Kriegsschäden.

Unter dem Altar­raum ist die moder­ne Kryp­ta zu fin­den, die erst 1971 ent­stand. Wäh­rend der Umge­stal­tung der Unter­kir­che wur­de die Sär­ge der hier bestat­te­ten Wit­tels­ba­cher in neue Wand­ni­schen verlegt.

Zurück im Kir­chen­schiff schaue ich mir noch die Haupt­or­gel an, die eines von vier Instru­men­ten im Dom ist. Sie stammt aus dem Jahr 1994 und ver­fügt über 95 Register.

Neben einem der Sei­ten­aus­gän­ge ent­decke ich zum Abschluss noch den Kenotaph Lud­wig des Bay­ern, der 1622 für den bereits 1347 ver­stor­be­nen Kai­ser geschaf­fen wurde.

Ich lau­fe nun zurück zur Kau­fin­ger­stra­ße, wo ich noch ein wenig Schau­fen­ster­bum­mel betrei­be, eine Beschäf­ti­gung, der hier beson­ders vie­le Men­schen nach­zu­ge­hen schei­nen. Die Ein­kaufs­stra­ße habe ich noch nie wirk­lich leer erlebt.

Doch nicht nur Geschäf­te sind an der berühm­ten Stra­ße zu fin­den. Auch das Deut­sche Jagd- und Fische­rei­mu­se­um emp­fängt hier sei­ne Besu­cher, die schon von den zwei Sta­tu­en vor dem Ein­gang ange­zo­gen werden.

Aber selbst wenn man das Muse­um nicht besu­chen will, ist ein Blick auf das Gebäu­de inter­es­sant. Einst war die­ses die Augu­sti­ner­kir­che, die zu einem schon im 13. Jahr­hun­dert gegrün­de­ten Klo­ster gehör­te. Zum Klo­ster gehör­te auch eine Braue­rei, die noch heu­te als Augu­sti­ner­bräu exi­stiert. Das Klo­ster selbst wur­de aller­dings 1803 auf­ge­löst und die Gebäu­de profanisiert.

An der Kir­che geht übri­gens die Kau­fin­ger­stra­ße völ­lig unschein­bar in die Neu­hau­ser Stra­ße über, der ich jetzt wei­ter fol­ge. Bei­de Stra­ßen sind bereits seit Jahr­zehn­ten Fuß­gän­ger­zo­ne und untrenn­bar verbunden.

Nur weni­ge Meter wei­ter befin­det sich ein wei­te­res Got­tes­haus, das aber heu­te noch exi­stiert, die St. Micha­el Kir­che. Zwi­schen 1583 und 1597 erbaut, wur­de das Got­tes­haus beson­ders durch die bay­ri­sche Gegen­re­for­ma­ti­on bekannt, wird heu­te aber beson­ders wegen der berühm­ten Wit­tels­ba­cher Gruft besucht.

Der Innen­raum der Kir­che soll den Tri­umph des Katho­li­zis­mus als wah­re Reli­gi­on zei­gen und ent­spre­chend reich ist das Kir­chen­schiff ausgestattet.

Fast schon am Ende der Fuß­gän­ger­zo­ne, oder auch am Anfang, je nach­dem von wo man star­tet, liegt er wohl berühm­te­ste Shop­ping­tem­pel Mün­chens, das Kauf­haus Ober­pol­lin­ger. Das heu­ti­ge Gebäu­de wur­de erst 1905 errich­tet, doch gab es an sel­ber Stel­le schon diver­se Vor­gän­ger­bau­ten. Der Name geht eigent­lich auf eine hier ansäs­si­ge Braue­rei zurück, wur­de aber für das Kauf­haus über­nom­men. Auch als bereits 1927 die Rudolph Kar­stadt AG die Geschäf­te über­nahm, blieb der Name, um den Kun­den Kon­ti­nui­tät zu geben.

Den Abschluss der Tan­gen­te, die vom Mari­en­platz zum Sta­chus führt, bil­det das reich ver­zier­te Karls­tor. Bis 1791 wur­de es Neu­hau­ser Tor genannt und war der west­li­che Zugang zur Alt­stadt von Mün­chen. Erbaut wur­de das Tor bereits um 1300, doch davon sind nur noch Reste erhal­ten. Sei­ne heu­ti­ge Gestal­tung erhielt das Karls­tor im 19. Jahrhundert.

Das Tor führt auf den Karls­platz, auch Sta­chus genannt. Der offi­zi­el­le Name stammt von Kur­fürst Karl Theo­dor, nach­dem der Platz benannt wur­de. Die Münch­ner nen­nen ihn jedoch seit eh und je Sta­chus, nach der hier ange­sie­del­ten Gast­wirt­schaft eines gewis­sen Eusta­chi­us Föderl.

Hier endet nun die­ser klei­ne Spa­zier­gang durch die Innen­stadt von Mün­chen. Auch die­ses Mal habe ich nur einen klei­nen Teil der inter­es­san­ten Orte besu­chen kön­nen, doch wie heißt es so schön, man kann ja wie­der­kom­men. Und das wer­de ich sicher­lich auch irgend­wann wie­der tun und dann hof­fent­lich noch mehr Orte besu­chen können.

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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