Black Point Estate & Geneva Lake, Wisconsin

Im Süd­osten von Wis­con­sin befin­den sich die Stadt Lake Gen­e­va und der Gen­e­va Lake. Der See ist ein­und­zwan­zig Qua­drat­ki­lo­me­ter groß und hat eine maxi­ma­le Tie­fe von ein­und­vier­zig Metern. Beson­ders bekannt gewor­den ist er, da sich hier schon seit mehr als 100 Jah­ren die Schö­nen und Rei­chen, vor allem aus Chi­ca­go, aber auch dem Rest der USA, ihre Vil­len bau­en. Einer der größ­ten Land­eigen­tü­mer war und ist zum Bei­spiel die Wrig­ley Familie.

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Um 10:30 Uhr star­tet die Tour zum Black Point Estate, dem ein­zi­gen hier erbau­ten Her­ren­haus, das man besich­ti­gen kann. Und dazu muss man pünkt­lich sein, denn das Haus kann man nur mit dem Boot errei­chen. Es gibt zwar auch eine klei­ne, enge Stra­ße dort­hin, aber die Anwoh­ner haben ver­bo­ten, dass Tou­ri­sten auf die­sem Weg kom­men, um der Lärm­be­lä­sti­gung zu entgehen.

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Nach rund 45 Minu­ten Fahrt auf dem Gen­e­va Lake erreicht das Boot an Anle­ger von Black Point. Da das Anwe­sen aber auf einem der höch­sten Hügel rings um den See liegt, heißt es danach erst ein­mal 120 Stu­fen nach oben klet­tern. Am Fuße der Trep­pe führt übri­gens auch der Rund­weg um den See vor­bei. Zwei­und­zwan­zig Mei­len ist er lang und man kann so den See ein­mal umrun­den, auch vor­bei an den Grund­stücken der Schö­nen und Rei­chen. Der Weg wur­de schon von den Pota­wato­mi India­nern genutzt und noch heu­te ist er kom­plett öffentlich.

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Nach­dem man die 120 Stu­fen über­wun­den hat, steht man auch sofort vor dem Haus. Black Point hieß eigent­lich Vil­la Lore­ley und war das Som­mer­haus der Fami­lie Seipp.

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Con­rad Seipp, der Erbau­er des Hau­ses, emi­grier­te in den 1840er Jah­ren von Hes­sen nach Chi­ca­go. Zuerst fuhr er die Bier­wa­gen für die Mil­ler Braue­rei aus Chi­ca­go. Als er genug Geld gespart hat­te, kauf­te er eine klei­ne Braue­rei im Süden der Stadt, da er sich die teu­ren und begehr­ten Braue­rei­en in Down­town nicht lei­sten konn­te. Das war aber sein Glück, denn nach dem gro­ßen Chi­ca­go Feu­er 1871 war sei­ne Braue­rei eine der weni­gen, die das Infer­no unbe­scha­det über­stand. So begann ein unauf­halt­sa­mer Auf­stieg zu einer der größ­ten Braue­rei­en der USA. Der Eck­stein der Braue­rei ist heu­te im Gar­ten von Black Point zu sehen.

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Black Point wur­de 1888 erbaut und alle Bau­ma­te­ria­li­en wur­den per Bahn nach Wil­liams Bay und dann per Boot über den See gebracht. Danach muss­ten sie noch die 120 Stu­fen nach oben getra­gen wer­den, denn es gab damals noch kei­ne Stra­ßen zum Anwesen.

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Innen ist das Haus noch kom­plett so ein­ge­rich­tet, wie es zu der Zeit war, als die Fami­lie Seipp hier leb­te. Des­halb ist es auch umso fas­zi­nie­ren­der, einen Blick ins Inne­re des Hau­ses wer­fen zu können.

Black Point Collage 4

Über­all im Haus kann man ent­decken, dass die Besit­zer ursprüng­lich aus Deutsch­land kamen. Das Bunt­glas­fen­ster im Ess­zim­mer ist mit Deut­schen Inschrif­ten ver­ziert und wur­de in Hei­del­berg hergestellt.

Black Point Collage 7

Seipp war auch ein gro­ßer Ver­eh­rer von Hein­rich Hei­ne. Und so hängt die­ses Bild des Dich­ters inklu­si­ve einer Original-​Unterschrift im Wohn­zim­mer des Hau­ses. Eben­so fin­det man die Por­zel­lan­tel­ler aus Mett­lach und vom Schloss Neuschwanstein…

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… sowie ver­schie­de­ne deut­sche Bücher, denn bei den Seipps wur­de immer Deutsch und Eng­lisch gesprochen.

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Auch der Rück­weg über den Gen­e­va Lake dau­ert wie­der rund 45 Minu­ten. Dies­mal führt die Fahrt am ande­ren Ufer ent­lang, sodass es noch mehr schö­ne Vil­len zu ent­decken gibt.

Lake Geneva Collage 1

Unter ihnen auch das größ­te Haus hier am See, das vom deut­schen Emi­gran­ten Otto Young erbaut wur­de. Young kam als mit­tel­lo­ser Mann nach New York und ver­kauf­te dort Thea­ter­schmuck. Nach dem gro­ßen Feu­er 1871 in Chi­ca­go, kam er in die Stadt und kauf­te dort das ver­meint­lich wert­los gewor­de­ne Land für einen Spott­preis auf. Das aber war der Grund­stein für sei­nen Reich­tum, denn heu­te ist die­ses Land der Chi­ca­go Loop (Down­town Chi­ca­go mit den teu­er­sten Grund­stücken überhaupt).

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Ins­ge­samt soll­te man etwa drei Stun­den für die­sen wun­der­schö­nen und loh­nens­wer­ten Aus­flug ver­an­schla­gen. Die Tou­ren fin­den von Mai bis Okto­ber ein- zwei­mal täg­lich statt und kosten $36+tax (2013).

Mehr Infor­ma­tio­nen zu Black Point: Black Point

Die Tour nach Black Point ist aber nicht die Ein­zi­ge, die man hier unter­neh­men kann. Beson­ders popu­lär sind auch der Mail­run oder ver­schie­de­ne Rund­fahr­ten auf dem Gen­e­va Lake.

Mehr Infor­ma­tio­nen zur Boots­tour: Bootstour

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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