Rock Island State Park, Wisconsin
Um Punkt zwölf Uhr fährt die kleine Personenfähre ab, die Besucher von Washington Island zum Rock Island State Park bringt. Insgesamt fährt sie vier bis sechs Mal täglich zwischen Mai und Oktober. Fünfzehn Minuten dauert die Überfahrt nach Rock Island. Das Auto bleibt auf dem Parkplatz am Bootsanleger stehen, denn im State Park geht es nur zu Fuß weiter.
Rock Island ist eine kleine Insel an der Spitze der Door Peninsula. Ursprünglich gehörte sie dem Erfinder Chester Hjortur Thordarson, der hier mehrere Gebäude errichten ließ. Unter ihnen das Viking Boathouse, wo auch die Personenfähre anlegt.
Unter dem Gebäude ist noch der alte Bootsanleger zu erkennen. Hier liegen aber nur noch die Patrouillenboote der State Park Ranger.
Der State Park bietet heute vor allem Wander- und Campingmöglichkeiten sowie mehrere historische Gebäude, die besichtigt werden können.
Zum Baden ist der Park weniger geeignet. Aber das ist hier oben an den Großen Seen sowieso nur im Juli und August möglich. Ansonsten ist das Wasser einfach viel zu kalt.
In diesem Häuschen wohnte früher der Verwalter der Insel. Heute ist es das Büro und die Unterkunft für den Ranger, der hier während der Saison auch über Nacht anwesend ist, um Ansprechpartner für die Camper zu sein.
Aufgrund seiner isländischen Vorfahren hat Chester Thordarson viele Gebäude im Stil der alten Wikinger errichten lassen. So auch dieses Tor, das den Anfang des Trails zum Pottawatomi Lighthouse markiert.
Durch diesen schönen Wald laufe ich noch etwa eineinhalb Meilen bis ich den Leuchtturm erreiche. Der Weg ist nicht besonders anstrengend, da er größtenteils eben und trocken ist, doch er gefällt mir gut.
Am Ende des Trails steht das Pottawatomi Lighthouse. Im Jahr 1836 erbaut, ist es der älteste Leuchtturm in Wisconsin und am Lake Michigan. Die Wohnräume des Leuchtturmwärters sind heute ein Museum und auf einer sehr interessanten Tour schaue ich sie mir auch einmal genauer an. An der Tür begrüßt mich Carol, die hier schon einige Jahre als Ehrenamtler tätig ist.
Erst einmal heißt es Schuhe ausziehen oder Plastikstulpen darüber, denn nur so darf man das kleine Museum betreten. Dann führt mich Carol durch die Wohnräume des Leuchtturmwärters und erzählt, wie einsam das Leben hier früher war. Das kann ich mir gut vorstellen, denn noch heute ist die Anreise hierher ja nicht gerade in fünf Minuten zu bewältigen. Zum Schluss der kleinen, aber informativen Tour, erfolgt der Aufstieg in den Turm, von wo die Sicht auf den Lake Michigan noch ein wenig schöner ist.
Auf demselben Weg wie auf die Insel geht es auch wieder zurück nach Washington Island und danach weiter auf das Festland.
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