Kykuit – The Rockefeller Estate, Tarrytown, New York

Kykuit ist für John D. Rocke­fel­ler erbaut wor­den. Das Haus ist rela­tiv klein und wohn­lich mit sei­nen nur vier­zig Zim­mern. Rocke­fel­ler woll­te sich hier wohl­füh­len, wenn er im Früh­ling und Herbst im Hud­son Val­ley weil­te. Im Jahr 1913 war das Haus fer­tig­ge­stellt und war danach das Zuhau­se für vier Gene­ra­tio­nen der Rocke­fel­ler Familie.

Da die Rocke­fel­ler Vil­la in einem Wohn­ge­biet liegt und auf dem Grund­stück auch noch Fami­li­en­mit­glie­der leben, kann man dort nicht selbst hin­fah­ren, son­dern wird vom Visi­tor Cen­ter in Slee­py Hol­low mit einem Bus gefah­ren. Etwa zehn Minu­ten dau­ert die Fahrt bis man das Ein­gangs­tor von Kykuit pas­siert und schließ­lich das Haus erreicht.

Der Name Kykuit stammt übri­gens aus dem Hol­län­di­schen und bedeu­tet so viel wie Aus­blick, denn das Haus steht auf dem höch­sten Punkt der Pocan­ti­co Hills. Von hier kann man nicht nur den Hud­son River über­blicken, son­dern, zumin­dest bei gutem Wet­ter, auch das 25 Mei­len ent­fern­te New York sehen.

Kykuit ist seit 1994 für die Öffent­lich­keit zugäng­lich, wird aber vom Rocke­fel­ler Brot­hers Fund ver­wal­tet. Die Tou­ren durch Haus und Gar­ten wer­den von Histo­ric Hud­son Val­ley durch­ge­führt, einer Orga­ni­sa­ti­on, die 1951 von John D. Rocke­fel­ler jr. gegrün­det wur­de, um histo­ri­sche Orte am Hud­son River zu erhalten.

Letz­te Bewoh­ner des Hau­ses waren Nel­son Rocke­fel­ler und sei­ne Fami­lie. Nel­son Rocke­fel­ler war nicht nur Gou­ver­neur von New York, son­dern auch Vize­prä­si­dent der USA. Wäh­rend die­ser Zeit waren hier auch vie­le US Prä­si­den­ten wie Lyn­don B. John­son, Richard Nixon, Gerald Ford und Ronald Rea­gan zu Gast. Ande­re Per­sön­lich­kei­ten wie Nel­son Man­de­la, Kofi Annan oder König Hus­sein von Jor­da­ni­en besuch­ten die Rocke­fel­lers eben­falls im Haus.

Auch heu­te noch woh­nen um die zehn Rocke­fel­ler Fami­li­en auf dem Land rund um Kykuit. Eini­ge der Häu­ser kann man durch die Bäu­me erken­nen. Berühm­te­ster Nach­bar ist übri­gens Bill Clin­ton, der nur weni­ge Mei­len nörd­lich wohnt und öfter den Park zum Lau­fen nutzt.

Wäh­rend der gesam­ten Besich­ti­gung der Innen­räu­me dür­fen lei­der kei­ne Fotos machen wer­den, was wirk­lich scha­de ist. Das Haus ist sehr gemüt­lich ein­ge­rich­tet und nicht mit rie­si­gem Prunk und Gloria.

Nach der Tour durch das Haus wird auch der Gar­ten besucht. Die Gestal­tung des Gar­tens wur­de zuerst dem Büro von Fred­rick Law Olm­stedt über­ge­ben, doch Rocke­fel­ler gefie­len die Arbei­ten nicht und so über­nahm er die Gestal­tung sel­ber. Im Jahr 1906 beauf­trag­te er dann den Archi­tek­ten Wil­liam Wel­les Bos­worth und die Gar­ten­an­la­ge wird als sei­ne beste Arbeit in den USA gewertet.

Dass die Rocke­fel­lers viel Kunst sam­mel­ten, sieht man die­se nicht nur im Haus, son­dern auch im Gar­ten. Über­all fin­den sich Skulp­tu­ren und Wer­ke berühm­ter Künst­ler. Es gibt auch Tou­ren, die sich extra auf die Kunst­wer­ke in Haus und Gar­ten konzentrieren.

Die Tour durch Haus und Gar­ten endet auf der schö­nen Ter­ras­se des Hau­ses, doch der Aus­blick auf den Hud­son River ist heu­te lei­der wolkenverhangen.

Been­det wird die Tour schließ­lich an den ehe­ma­li­gen Stal­lun­gen. Heu­te liegt hier das Pocan­ti­co Con­fe­rence Cen­ter, in dem regel­mä­ßig bedeu­ten­de Tref­fen statt­fin­den, oft auch von der UN, denn zu die­ser hat­ten die Rocke­fel­lers ganz beson­de­re Bezie­hun­gen. Zwei der Brü­der woll­ten 1945 sogar ihre Häu­ser als Haupt­quar­tier zur Ver­fü­gung stel­len, doch das Fami­li­en­ober­haupt, John D. Rocke­fel­ler jr. mein­te, dass die­se zu weit von New York ent­fernt sind. Er stif­te­te kur­zer­hand das Land, auf dem heu­te das UN-​Gebäude am Hud­son River steht.

Aber zurück zum Gebäu­de, des­sen ober­stes Stock­werk wei­ter­hin eini­ge Stal­lun­gen beinhal­ten, die heu­te als Muse­um umge­baut sind. Zu sehen sind zahl­rei­che Kut­schen und Old­ti­mer, die über die Jah­re von der Fami­lie genutzt wur­den. Im Ober­ge­schoss gibt es, genau­so wie im drit­ten und vier­ten Stock des Haupt­hau­ses heu­te Unter­künf­te für Gäste der Fami­lie sowie pro­mi­nen­te Red­ner und Teil­neh­mer der Konferenzen.

Nach fast vier Stun­den geht es schließ­lich wie­der zurück zum Visi­tor Cen­ter. Der Besuch von Kykuit hat mir gefal­len, auch wenn er mit 40 Dol­lar nicht ganz bil­lig war. Aller­dings wür­de ich das Haus kei­nem Erst­be­su­cher emp­feh­len, zumin­dest nicht die­se aus­führ­li­che Tour. Da gibt es ande­re Häu­ser, die deut­lich leich­ter zu errei­chen sind. Inter­es­siert man sich aber für einen umfas­sen­den Ein­blick in die Zeit des Gild­ed Age, so gehört eine Besich­ti­gung von Kykuit genau­so dazu wie die der New­port Mansions.

Kykuit – The Rocke­fel­ler Estate
381 N. Broad­way, Slee­py Hol­low, NY 10591
Infor­ma­tio­nen zu Tou­ren: http://​www​.hud​son​val​ley​.org/​h​i​s​t​o​r​i​c​-​s​i​t​e​s​/​k​y​k​uit

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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