Paradise Found

Tag 18/​ 19: Sonn­tag, 26. März 2017/​ Mon­tag, 27. März 2017
Lea­ving the Dream – Los Ange­les nach Berlin

„The best edu­ca­ti­on I have ever recei­ved was through tra­vel.” – Lisa Ling

Nun ist er also da, mein letz­ter Tag. Auch heu­te wer­de ich von der Son­ne und blau­em Him­mel begrüßt. So hält es mich nicht lan­ge im Hotel. Ich bela­de mein Auto ein letz­tes Mal und bin bald wie­der auf dem Inter­sta­te. Noch ein Stück wei­ter nach Westen geht es, genau­er gesagt nach Enci­no, wo ich eine wei­te­re der kali­for­ni­schen Ran­chos besu­chen möchte.

Ran­chos gehö­ren zu Kali­for­ni­en wie der Gold­rausch oder der Pazi­fik. Und etwa ein hal­bes Dut­zend der Ran­chos Süd­ka­li­for­ni­ens habe ich bereits besucht. Eine wei­te­re von ihnen will ich heu­te sehen, bezie­hungs­wei­se das, was davon übrig ist. Viel ist es nicht mehr, doch das Haupt­haus hat die Zei­ten der Ver­än­de­rung über­dau­ert und lebt nun im Los Enci­nos Sta­te Histo­ric Park weiter.

Vie­le Tau­send Jah­re stand an die­sem Ort das Dorf Siut­can­ga, in dem die Tongva leb­ten. Besie­delt wur­de das Gebiet, weil es hier das gan­ze Jahr über eine Frisch­was­ser­quel­le gibt. 1769 wur­de das Dorf erst­mals in den Doku­men­ten der spa­ni­schen Por­to­la Expe­di­ti­on erwähnt. Die Spa­ni­er nann­ten das Gebiet “El Val­le de San­ta Cata­li­na de Bono­nia de Los Enci­nos”, das Tal von der hei­li­gen Cathe­ri­ne von Bono­nia von den Eichen. Der Ort lag an einer wich­ti­gen Han­dels­rou­te zwi­schen Los Ange­les und San­ta Bar­ba­ra und schließ­lich wur­de das Land 1845 von Gou­ver­neur Pio Pico an drei mis­sio­nier­te India­ner über­ge­ben, Ramon, Fran­cis­co und Roque.

Im Gar­nier Buil­ding befin­det sich heu­te ein klei­nes Muse­um. Auch das Besu­cher­zen­trum ist hier ange­sie­delt. Das Gebäu­de wur­de erst nach 1868 errich­tet, als die Fran­zo­sen Euge­ne und Phili­pe Gar­nier Ran­cho Los Enci­nos gekauft hatten.

Das älte­ste Gebäu­de ist die­ses Ado­be, das 1849 von Don Vin­cen­te de la Ossa erbaut wur­de, der das Land zuvor erwor­ben hat­te. Einst war Ran­cho Los Enci­nos mehr als 17 km² groß, heu­te sind nur noch gute 7.500 m² davon als Sta­te Park erhal­ten. Der Rest des Lan­des wur­de in spä­te­ren Jah­ren ver­kauft und ist heu­te dicht besie­delt. Von den wei­ten Flä­chen, auf denen zunächst Pfer­de und Scha­fe gra­sten und spä­ter Acker­bau betrie­ben wur­de, ist nichts mehr zu sehen. 

Acht Räu­me umfasst das de la Ossa Ado­be, in denen heu­te die Geschich­te der Bewoh­ner von Ran­cho Los Enci­nos erzählt wird. Über die Jahr­zehn­te wech­sel­te das Land oft den Besit­zer und neue Fami­li­en zogen in die Gebäu­de ein.

Von eini­gen Fami­li­en sind auch per­sön­li­che Stücke aus­ge­stellt. Beson­ders viel ist von Simon und Jua­ni­ta Gless erhal­ten geblie­ben, die hier 1886–89 leb­ten. Sie waren auch die letz­ten Besit­zer, die die Ran­cho in ihrer gesam­ten Grö­ße ver­kauf­ten. Danach begann die lang­sa­me Zer­stücke­lung des Lands und die Errich­tung von Städten. 

Los Enci­nos Sta­te Histo­ric Park wur­de, wie vie­le ande­re Orte im San Fer­nan­do Val­ley, hart vom Nor­thridge Erd­be­ben im Jahr 1994 getrof­fen. Es gab mas­si­ve Schä­den und dau­er­te Jah­re, bis der Park wie­der öff­nen konnte.

Neben den Häu­sern gibt es noch einen klei­nen Oran­gen­hain auf dem Grund­stück. Hier, im Schat­ten der Bäu­me, ste­hen auch Pick­nick­ti­sche und laden zum Ver­wei­len ein.

Erhal­ten geblie­ben ist auch die klei­ne Schmie­de der Ran­cho. Da die Anwe­sen meist weit ab des näch­stens Ortes lagen, fer­tig­te und repa­rier­te man selbst. Jede Ran­cho, oder auch die Mis­sio­nen, besa­ßen so ein Gebäude.

Gleich neben dem heu­ti­gen Ein­gang steht noch ein wei­te­res histo­ri­sches Gebäu­de, in dem frü­her Lebens­mit­tel für die Ran­cho auf­be­wahrt wurden.

Bereits zwei Mal, in 2008 und 2012, stand der klei­ne Sta­te Park auf einer Liste der Parks, die wegen Geld­man­gels der kali­for­ni­schen Regie­rung geschlos­sen wer­den soll­ten. Bis­her konn­te das jedoch immer abge­wen­det wer­den und so kann man die­ses Stück kali­for­ni­sche Geschich­te auch wei­ter­hin erleben.

Für mich aber heißt es jetzt erst ein­mal wei­ter­fah­ren nach Süden – mein Ziel ist Down­town Los Ange­les. Ich habe mich ent­schie­den ein­mal wie­der an der Olvera Street vor­bei­zu­schau­en. Dort war ich schon vie­le Jah­re nicht mehr, es müs­sen mehr als 10 sein, wenn ich rich­tig rech­ne und so wird es Zeit mal zu schau­en, was sich dort so alles ver­än­dert hat.

Ich par­ke mein Auto gegen­über der Uni­on Sta­ti­on. Von hier sind es nur weni­ge Schrit­te bis zur Olvera Street, doch die­ser Weg ist nicht sehr schön. Ich kann mich nicht erin­nern, dass das frü­her (also so vor 15 Jah­ren) schon so war, aber in den letz­ten Jah­ren ist das Gebiet hier irgend­wie zu einem Sam­mel­punkt für Obdach­lo­se gewor­den. Also nicht die Olvera Street, aber eben lei­der das Gebiet drum­her­um. Das ist schon sehr erschreckend, was man hier zu sehen bekommt. 

Schließ­lich errei­che ich die Olvera Street oder bes­ser gesagt das El Pue­blo de Los Ange­les Histo­ri­cal Monu­ment. Herz­stück des Gebie­tes sind eini­ge histo­ri­sche Gebäu­de sowie ein mexi­ka­ni­scher Markt, der bereits 1930 gegrün­det wur­de. Es ist noch immer recht nett, aber irgend­wie ver­mis­se ich auch hier die tra­di­tio­nel­len mexi­ka­ni­schen Klei­nig­kei­ten, wie Papier­blu­men, die es vor 20 Jah­ren noch über­all zu kau­fen gab. Jetzt gibt es viel mehr Klim­bim und Tourinepp.

Ich bin aber auch nicht zum Shop­ping hier, son­dern um mir eini­ge der histo­ri­schen Gebäu­de anzu­se­hen. Zuerst gehe ich zum Avila Ado­be, dem wohl älte­sten Haus von Los Ange­les. Es wur­de 1818 für Fran­cis­co José Avila erbaut, der aus Sina­loa in Mexi­ko kam und 1810 Bür­ger­mei­ster von Los Ange­les wur­de. Die Nach­fah­ren der Fami­lie leb­ten bis 1868 im Haus. Danach wur­de es ver­mie­tet und ver­fiel Zuse­hens. 1926 soll­te es schließ­lich abge­ris­sen wer­den und wur­de buch­stäb­lich in letz­ter Minu­te geret­tet. Heu­te ist es so ein­ge­rich­tet, wie ein mexi­ka­ni­scher Haus­halt im Jahr 1840 aus­ge­se­hen hat.

Ich lau­fe wei­ter die Olvera Street ent­lang und schaue mir die Aus­la­gen der Händ­ler an. Kau­fen tue ich aber nichts. Zwi­schen den Läden gibt es auch eini­ge klei­ne Restau­rants, die vie­le Besu­cher anziehen.

Schließ­lich errei­che ich die Pla­za, den Ort, an dem die Olvera Street beginnt und um den zahl­rei­che histo­ri­sche Gebäu­de zu fin­den sind. Eines der jüng­sten ist die Pla­za Metho­dist Church, die erst 1926 auf dem Gelän­de von Augu­stin Olvera erbaut wurde.

Und dann ste­he ich vor dem Gebäu­de, das den Aus­schlag für den heu­ti­gen Besuch gege­ben hat, dem Pico Hou­se. Erbaut wur­de es 1869 von Pio Pico, eben jenem Herrn, der einst Gou­ver­neur von Kali­for­ni­en war und des­sen Haus ich am Beginn die­ser Rei­se besucht habe. Das drei­stöcki­ge Haus war damals das erste Grand Hotel von Los Ange­les und hat­te 82 Zim­mer sowie Bäder und Toi­let­ten auf jeder Eta­ge. Lei­der kann man es nur von außen besichtigen.

Die alten Geschäfts­häu­ser hier sind alle wun­der­schön restau­riert und doch ist es irgend­wie selt­sam hier. Wäh­rend aus einer Kir­che neben­an gera­de eine gro­ße Hoch­zeits­ge­sell­schaft kommt und sich auf der Pla­za die Tou­ri­sten tum­meln, bekommt man nur weni­ge Meter wei­ter das gan­ze Elend der Stadt zu sehen.

Aber zurück zu den Gebäu­den an der Pla­za, zu denen auch das Pla­za Fire­hou­se gehört. 1884 erbaut war hier die erste Feu­er­wehr von Los Ange­les sta­tio­niert und im Muse­um sind heu­te ver­schie­de­ne histo­ri­sche Feu­er­wehr­fahr­zeu­ge ausgestellt.

Gleich um die Ecke liegt das Chi­ne­se Ame­ri­can Muse­um. In der ersten Hälf­te des 20. Jahr­hun­derts gehör­te das gan­ze Gebiet hier zu Chi­na­town, bevor ab 1954 der Park ein­ge­rich­tet wur­de. Das klei­ne Muse­um erzählt die Geschich­te der chi­ne­si­schen Ein­wan­de­rer und wie sie sich ihren Platz in der ame­ri­ka­ni­schen Gesell­schaft erkämpften. 

Ich dre­he um und lau­fe zurück zur Olvera Street, denn bevor ich zum Auto zurück­ge­he, will ich noch ein letz­tes Haus besichtigen.

Das Sepul­ve­da Haus beher­bergt noch heu­te Geschäf­te, die ihre Waren den Tou­ri­sten anbie­ten, die die Olvera Street besu­chen. Im hin­te­ren Bereich des Hau­ses aber liegt ein klei­nes Muse­um, das die Wohn­räu­me von Mrs. Sepul­ve­da zeigt, die hier einst eine Pen­si­on betrieb, nach­dem sie das Haus 1887 erbau­en ließ.

Dann mache ich mich auf den Weg zurück zum Park­platz. Spon­tan ent­schei­de ich mich aber noch in die Uni­on Sta­ti­on zu gehen. Bestimmt 15 Jah­re war ich nicht mehr hier, viel­leicht sogar län­ger, doch das 1939 eröff­ne­te Gebäu­de erstrahlt noch immer im alten Glanz. Es gehört zu den wun­der­schö­nen Bahn­hö­fen in den USA, die noch aus einer Zeit stam­men, als man das Land mit dem Zug durch­quer­te. Doch auch heu­te noch herrscht hier reger Betrieb, denn Amtrak und eini­ge ande­re Lini­en betrei­ben hier um die 80 Abfahr­ten täglich.

Dann gehe ich aber doch zurück zum Auto. Ich über­le­ge was ich am Nach­mit­tag noch machen kann und kom­me auf die Idee, das Home­stead Muse­um zu besu­chen. Es ist mir schon klar, dass ich nicht mehr alles sehen wer­de, aber ich bin doch neu­gie­rig, was sich dahin­ter ver­birgt. Das Muse­um befin­det aller­dings nicht gera­de um die Ecke und so fah­re ich noch ein­mal zurück in Rich­tung Osten, bis ich die City of Indu­stry errei­che, wo das Home­stead Muse­um liegt.

Auch die­ses Haus­mu­se­um habe ich im Passport2History gefun­den. Der Kauf hat sich so gelohnt. Es macht ein­fach Spaß die­se Orte zu ent­decken, die ich sonst viel­leicht nie gefun­den hätte. 

Zuerst lau­fe ich zum El Cam­po San­to („The Sacred Ground”). Hier liegt das Fami­li­en­mau­so­le­um der Work­man und Temp­le Fami­li­en, deren Grund­stück ich gleich besu­chen will. Außer­dem, so erfah­re ich, sind hier die Gebei­ne von Pio Pico begra­ben. So sto­ße ich nun also ein drit­tes Mal auf den letz­ten Gou­ver­neur von Alta California.

Ich lau­fe zum klei­nen Besu­cher­zen­trum, wo es die Tickets für die Haus­be­sich­ti­gung gibt. Auf dem Muse­ums­ge­län­de ste­hen zwei Wohn­häu­ser, das Work­man Hou­se und La Casa Nue­va. Bei­de anzu­schau­en, schaf­fe ich heu­te lei­der nicht mehr und so kau­fe ich ein Ticket für die La Casa Nue­va Tour, die als näch­stes star­ten wird.

Die Tour star­tet am klei­nen Pavil­lon vor dem Muse­ums­ge­län­de und führt zuerst vor­bei am ehe­ma­li­gen Was­ser­turm. Heu­te ist hier im Erd­ge­schoss ein klei­ner Sou­ve­nir­la­den unter­ge­bracht, in dem ich mich am Ende der Besich­ti­gung noch umse­hen kann. 

Zuerst kom­men wir am Work­man Hou­se vor­bei. Die­ses wur­de 1841, nach der Ankunft der Work­man Fami­lie in Kali­for­ni­en, als Ado­be­haus mit 3 Zim­mern erbaut. Die Fami­lie ver­dien­te im Lau­fe der Jah­re immer mehr Geld mit ihrer Ranch, ihren Wein­ber­gen und Getrei­de­fel­dern. Um 1870 wur­de das Haus schließ­lich ver­grö­ßert und zu die­sem typisch ame­ri­ka­ni­schen Gebäu­de umgebaut.

Das Glück war der Work­man Fami­lie jedoch nicht lan­ge hold und sie muss­ten Haus und Grund­stück ver­kau­fen, als sie in finan­zi­el­le Schwie­rig­kei­ten kamen. Erst im Jahr 1917 gehör­ten Haus und Grund­stück wie­der der Fami­lie, als Wal­ter P. Temp­le, der durch einen Ölfund zu Geld gekom­men war, das Gelän­de zurück­kauf­te. Er ließ sich zwi­schen 1922 und 1927 ein neu­es Wohn­haus im Spa­nish Colo­ni­al Revi­val Stil gleich neben­an erbau­en – La Casa Nue­va. Doch auch dies­mal hat­te die Fami­lie wenig Glück, denn schon 1930 wur­de das Haus zwangs­ver­stei­gert, da Temp­le sein gan­zes Geld ver­lo­ren hatte.

Heu­te aber erstrahlt La Casa Nue­va wie­der in altem Glanz, denn in den 60ziger Jah­ren kauf­te die City of Indu­stry das Gelän­de, um hier ein Muse­um ein­zu­rich­ten. Das Haus wur­de auf­wen­dig restau­riert und neu ein­ge­rich­tet, auch mit Ori­gi­nal­mö­beln, die Nach­kom­men der Temp­le Fami­lie dem Muse­um über­las­sen haben.

Im der Hal­le, die wir als Erstes betre­ten, hängt dann auch ein Bild von Wal­ter P. Temp­le. Auch wei­te­re Fami­li­en­stücke sind hier zu finden.

Das Haus ist in U‑Form um einen Innen­hof ange­legt und wir begin­nen die Besich­ti­gung im Ess­zim­mer. Hier fal­len mir zum ersten Mal die Bunt­glas­fen­ster auf, die ich noch an wei­te­ren Stel­len im Gebäu­de ent­decken wer­de. Die Fen­ster sind wahr­schein­lich größ­ten­teils extra für das Haus ange­fer­tigt wor­den, denn vie­le erzäh­len Geschich­ten aus dem Leben der Familie.

Nach­dem wir einen Teil des Hau­ses besich­tigt haben, lan­den wir schließ­lich im schö­nen Innen­hof. Tro­pi­sche Pflan­zen und ein Spring­brun­nen geben dem Gan­zen eine schö­ne Atmosphäre.

Auch das „Tepee” bekom­men wir zu sehen. Es spielt auf die india­ni­sche Fami­li­en­ge­schich­te an, denn Wil­liam Work­man hei­ra­te­te in Taos eine India­ne­rin, bevor er nach Kali­for­ni­en kam. Im Gebäu­de befand sich das Büro von Wal­ter Temple.

Dann geht es zurück ins Haus, wo wir noch wei­te­re Räu­me zu sehen bekom­men, zu denen auch das Musik­zim­mer mit sei­nen außer­ge­wöhn­li­chen Fen­stern gehört.

Im Ober­ge­schoss befan­den sich die Schlaf­zim­mer, die auf der knapp ein­stün­di­gen Tour eben­falls gezeigt werden.

Über einen Lau­ben­gang, der mit hand­ge­fer­tig­ten Kacheln ver­ziert ist, geht es schließ­lich wie­der zurück zu Aus­gang. Zu gern hät­te ich noch das Work­man Hou­se gese­hen, doch dafür reicht die Zeit nicht mehr und so bleibt das wohl für eine ande­re Rei­se auf mei­ner Liste.

Am spä­ten Nach­mit­tag mache ich mich dann auf den Rück­weg. Man weiß ja nie, in wel­chem Stau man noch lan­det. Doch wie es immer so ist, wenn man genü­gend Zeit hat, dann kommt man zügig durch und so bin ich viel zu früh in der Nähe des Flug­ha­fens. So bie­ge ich kurz­ent­schlos­sen noch ein­mal nach Süden ab und neh­me einen klei­nen Umweg. Von Long Beach geht es noch ein­mal in Rich­tung San Pedro. Hier wird gera­de kräf­tig gebaut, denn die alte Rund­bo­gen­brücke soll durch einen Neu­bau ersetzt wer­den, damit noch grö­ße­re Schif­fe den Hafen anlau­fen können.

Als näch­stes geht es über die Vin­cent St. Tho­mas Brücke.

Dann quer durch San Pedro bis zur Palos Ver­des Pen­in­su­la. Ich hal­te nicht viel an und foto­gra­fie­re noch weni­ger, denn hier war ich schon so oft. Ich genie­ße ein­fach nur die Fahrt, die Son­ne, das Meer und einen letz­ten Blick auf grü­ne Hügel. Wer weiß, wann ich Kali­for­ni­en mal wie­der so sehen werde.

End­ziel der Fahrt ist, wie so oft, wenn ich von LA abflie­ge, der Dock­wei­ler Beach. Hier par­ke ich am Stra­ßen­rand, schaue noch ein wenig auf den Pazi­fik und beob­ach­te die star­ten­den Flugzeuge.

Ein biss­chen weh­mü­tig bin ich schon, denn in weni­gen Stun­den wer­de auch ich hier star­ten, genau­so wie die­se Air Ber­lin Maschi­ne und die Luft­han­sa, die sich schon jetzt auf den Weg nach Deutsch­land machen. Viel lie­ber aber wür­de ich in einer der Maschi­nen sit­zen, die jetzt auf dem Weg nach Hawaii sind.

Dann wird es Zeit zum Flug­ha­fen zu fah­ren. Als ich das Auto zurück­ge­ben will, fah­re ich in gewohn­ter Manier zu Ala­mo bis mir ein­fällt, dass ich ja die­ses Mal zu Hertz muss. Dort klappt die Rück­ga­be zügig und so sit­ze ich schon kur­ze Zeit spä­ter im Bus zum Tom Brad­ley Ter­mi­nal, von dem Bri­tish Air­ways abfliegt. Da ich schon online ein­ge­checkt habe und mei­ne Bord­kar­ten bereits auf dem Han­dy sind, geht die Gepäck­ab­ga­be sehr zügig.

Als näch­stes muss ich die Secu­ri­ty hin­ter mich brin­gen, die in die­sem Ter­mi­nal immer etwas chao­tisch ist, ein­fach weil so vie­le ver­schie­de­ne Air­lines von hier star­ten und am frü­hen Abend Hoch­be­trieb herrscht. Auf dem Weg zum Gate geneh­mi­ge ich mir noch einen letz­ten Fro­zen Yogurt.

Jetzt heißt es war­ten auf das Boar­ding. Der A380, der mich nach Lon­don brin­gen soll, steht schon vor den Fenstern.

Das Boar­ding hier in Los Ange­les ver­läuft dann sehr geord­net. Sogar die Pre­mi­um Eco­no­my steigt sepa­rat ein. Das ist super, denn die Gate Agents set­zen das auch kon­se­quent durch und schicken Leu­te zurück. So gibt es über­haupt kein Gedrän­ge, obwohl über 400 Men­schen ein­stei­gen wollen.

Mei­nen Platz fin­de ich dann wie­der ganz schnell in der Pre­mi­um Eco­no­my Kabi­ne auf dem Ober­deck. Kur­ze Zeit spä­ter kom­men die Flug­be­glei­ter schon mit einem Begrü­ßungs­ge­tränk und tei­len die Spei­se­kar­ten aus.

Pünkt­lich ver­las­sen wir das Gate und star­ten zunächst gen Westen. Dann geht es in einer gro­ßen Links­kur­ve rund um Los Ange­les, bevor wir den lan­gen Flug gen Osten antreten.

Bald dar­auf wird das Abend­essen ser­viert. Ich habe mich für das Rind­fleisch ent­schie­den, das sehr lecker ist. Ich habe sel­ten so ein gutes Stück Fleisch an Bord eines Flug­zeu­ges bekommen.

Den Rest des Flu­ges ver­brin­ge ich zuerst mit einem Film, bevor ich meh­re­re Stun­den ver­schla­fe. Das klappt deut­lich bes­ser mit etwas mehr Platz, den ich hier zur Ver­fü­gung habe. Über Irland wird dann das Früh­stück serviert.

Gleich danach wird die Kabi­ne auch schon für die Lan­dung vor­be­rei­tet, doch bevor wir in Heath­row ankom­men, ver­geht noch etwas Zeit. Erst ein­mal dür­fen wir noch ein paar Ehren­run­den drehen.

Bei wun­der­schö­nem Wet­ter lan­den wir schließ­lich in Lon­don und ich bin schon ein biss­chen trau­rig, dass ich gleich wei­ter muss. Da könn­te ich es auch noch eine Woche hier aus­hal­ten. Zuerst ein­mal rol­len wir aber noch eine Wei­le bis zum Ter­mi­nal 5. Dabei pas­sie­ren wir die Ter­mi­nal 2 und 3, wo Maschi­nen aus aller Welt parken.

Im Ter­mi­nal ange­kom­men, geht dann alles ganz schnell. Da wir im Ober­deck einen eige­nen Fin­ger haben und ich recht weit vorn sit­ze, bin ich schnell von Bord. Wäh­rend ich so zu mei­nem neu­en Gate lau­fe, kom­me ich an die­sem Golf­si­mu­la­tor vor­bei. Habe ich auf einem Flug­ha­fen auch noch nicht gesehen. 

Ziem­lich schnell bin ich dann im Haupt­ter­mi­nal und habe noch Zeit bis zu mei­nem Abflug nach Ber­lin. Ich stö­be­re durch ein paar Geschäf­te und kau­fe auch noch ein paar Klei­nig­kei­ten, bevor ich zu mei­nem Gate gehe. Es wird schon dun­kel drau­ßen, als ich Lon­don wie­der ver­las­se und die Lan­dung in Ber­lin erfolgt dann schon nach Sonnenuntergang.

Ich stei­ge etwas weh­mü­tig aus der Maschi­ne, wie immer, wenn eine Rei­se mal wie­der viel zu schnell vor­bei ist und gehe die weni­gen Schrit­te zu Gepäck­band. Mein Kof­fer ist dann auch schnell da und so kann ich kur­ze Zeit spä­ter die Heim­fahrt antre­ten. Damit ist auch die­se wun­der­schö­ne Rei­se Geschich­te, aber es wird bestimmt nicht die Letz­te in mein per­sön­li­ches Para­dies gewe­sen sein.

Mei­len: 110
Wet­ter: son­nig, 10–22 Grad