Pacific Explorer

Tag 14: 02. Sep­tem­ber 2009

Up, up and away – von Seat­tle nach Honolulu

Was bin ich froh, dass die heu­ti­ge Nacht nur so kurz ist. Das Qua­li­ty Inn am Flug­ha­fen kann ich näm­lich nicht unbe­dingt wei­ter­emp­feh­len. Nicht nur das die Umge­bung irgend­wie unheim­lich und dun­kel war, was ich als allein­rei­sen­de Frau gar nicht schät­ze, auch das Zim­mer war nicht beson­ders. Ange­fan­gen damit, dass es im Sou­ter­rain lag und auch nicht beson­ders sau­ber war, bis hin zu dem Krach, der mich hier mehr­mals auf­wa­chen ließ. Um 3:30 Uhr ist die­se Nacht dann aber für mich sowie­so schon vor­bei und ich fah­re zum Flug­ha­fen, von wo ich um 6 Uhr nach San Fran­cis­co starte.

Dort lan­de ich auch noch pünkt­lich gegen 8 Uhr. Eine Stun­de spä­ter soll es bereits wei­ter gehen nach Hono­lu­lu. Und soll ist das pas­sen­de Wort, denn das tat es nicht. Ich wäh­le ja immer extra die­sen frü­hen Flug, da man, durch die Zeit­ver­schie­bung, schon mit­tags auf Hawaii lan­det. So hat­te ich es auch dies­mal geplant, doch dar­aus wur­de erst­mal nichts. Das wie­der­um ärger­te mich ziem­lich, da ich gera­de von mei­ner knap­pen Zeit auf Oahu kei­ne Minu­te mis­sen wollte.

Doch was war eigent­lich pas­siert. Kurz vor dem geplan­ten Boar­ding kam eine Durch­sa­ge, dass sich das Ein­stei­gen etwas ver­zö­gern wür­de, da die Maschi­ne einen Defekt hät­te. Erst hieß es, wir wür­den ca. 30 Minu­ten spä­ter abflie­gen. Doch die ver­gin­gen und es pas­sier­te exakt nichts. Als auch eine Stun­de ver­strich, wur­den die ersten Pas­sa­gie­re unru­hig. Kur­ze Zeit spä­ter dann die Infor­ma­ti­on, dass die Maschi­ne irrepa­ra­bel sei und nun erst Ersatz her­ge­schafft wer­den müs­se. Das dau­ert dann noch über eine Stun­de, sodass wir erst gegen 11:30 Uhr ein­stei­gen konn­ten und um 12 Uhr end­lich abhoben.

Das ein­zig inter­es­san­te an der Ersatz­ma­schi­ne war, dass es eine für den Inter­na­tio­nal­ver­kehr kon­fi­gu­rier­te Boe­ing 747 war und in der heu­ti­gen Zeit ist es etwas Beson­de­res mit so einer Maschi­ne von der West­kü­ste nach Hawaii zu flie­gen. Das war nicht immer so. Denn bis in die 80er Jah­re flo­gen aus­schließ­lich vier­strah­li­ge Maschi­nen die Strecke über den Pazi­fik. Gut zu sehen ist das z.B. auch oft bei den alten Fol­gen von Hawaii 5–0. Und da United sowie­so die Haus­air­line auf die­ser Strecke ist, war es eine recht inter­es­san­te Kon­stel­la­ti­on, eine Rei­se in die Ver­gan­gen­heit sozusagen.

An Bord wird unter­wegs wie­der ein­mal das Spiel „Half­way to Hawaii” gespielt. Jeder Pas­sa­gier soll dabei den mög­lichst genau­en Zeit­punkt fest­le­gen, an dem wir auf dem hal­ben Weg nach Hawaii sind. Dazu gibt es eini­ge Daten aus dem Cock­pit, wie z.B. genaue Start­zeit, Geschwin­dig­keit oder Län­ge der Strecke. Jeder schreibt sei­ne Zeit auf und die Flug­be­glei­ter wer­ten das Gan­ze dann aus. Der Sie­ger bekommt einen rie­si­gen Prä­sent­korb mit typi­schen hawai­ia­ni­schen Arti­keln. Ich bin lei­der nicht die Glück­li­che, denn ich lie­ge mit mei­ner Schät­zung gan­ze 1:30 Minu­ten daneben.

Nach ca. fünf Stun­den Flug set­zen wir in Hono­lu­lu zur Lan­dung an. Dank eines Fen­ster­plat­zes habe ich eine schö­ne Aus­sicht auf Oahu.

Landeanflug auf Oahu

Um 14 Uhr bin ich dann end­lich am Boden und zum Glück hat es auch mein Gepäck trotz Maschi­nen­wech­sel geschafft. Als ich dann vor die Tür tre­te, bin ich sofort ange­kom­men und aller Stress fällt von mir ab. Wer den Flug­ha­fen von Hono­lu­lu kennt, der weiß, dass die Ter­mi­nals hier alle durch offe­ne Wege ver­bun­den sind. So atme ich schon hawai­ia­ni­sche Luft wäh­rend ich zum Gepäck­band und zum Shut­tle­bus lau­fe, der mich zu Ala­mo fah­ren soll. Dort ange­kom­men, teilt mir der Mit­ar­bei­ter zuerst mit, dass ich etwas war­ten müs­se, bis ein Auto in der von mir gebuch­ten Kate­go­rie bereit­steht. Hier auf Oahu habe ich aus­nahms­wei­se mal nicht Mid­Si­ze SUV gebucht son­dern nur Inter­me­dia­te, denn das reicht mir erfah­rungs­ge­mäß auf der Insel. Als nach einer hal­ben Stun­de immer­noch kein Auto da ist, bie­tet er mir etwas zöger­lich einen schnucke­li­gen knall­ro­ten VW Beet­le an. Der wäre eigent­lich ein Spe­cial Car, sagt er, aber er hof­fe doch, dass ich gut auf ihn auf­pas­se. Als ich ihm dann erzäh­le, dass ich genau­so ein Auto auch zu Hau­se fah­re, ist er jedoch über­zeugt und hän­digt mir sofort den Schlüs­sel aus. Und das ist er, mein klei­ner roter Flitzer.

VW Beetle

Da es durch die Flug­ver­spä­tung schon recht spät am Nach­mit­tag ist, fah­re ich auf direk­tem Weg nach Wai­ki­ki, wo ich dies­mal für zwei Näch­te ein Zim­mer im neu­en Cour­ty­ard by Mar­riott reser­viert habe.

Courtyard Waikiki

Beim Check-​in teilt mir der Herr an der Rezep­ti­on dann mit, dass ich ein kosten­lo­ses Upgrade in eine Suite bekom­men wür­de. Das neh­me ich natür­lich ger­ne an. Und das Zim­mer ent­täuscht mich nicht.

Courtyard Waikiki

Courtyard Waikiki

Auch ein Bal­kon gehört zu mei­ner Suite, was mir beson­ders gut gefällt., denn so kann ich auch unge­stört drau­ßen sitzen.

Courtyard Waikiki

Courtyard Waikiki

Nach dem ein­checken mache ich mich aber noch ein­mal zum Wai­ki­ki Beach auf, denn nur im Hotel rum­sit­zen will ich für den Rest des Tages doch nicht.

Waikiki Beach

Waikiki Beach

Bei traum­haf­tem Wet­ter ver­geht die Zeit wie im Flug und bald ver­sinkt die Son­ne im Pazi­fik. Doch auch abends ist es noch schön warm und so schlen­de­re ich noch ein wenig wei­ter über die Kala­kaua Ave­nue und den Strand.

Waikiki Beach

Dabei kom­me ich auch an der Sta­tue von Duke Kaha­na­mo­ku vor­bei. Er ist der Begrün­der des moder­nen Wel­len­rei­tens und qua­li­fi­zier­te sich als Schwim­mer mehr­fach für die olym­pi­schen Spie­le, wo er auch meh­re­re Medail­li­en gewann.

Waikiki Beach

Als dann so lang­sam die Son­ne im Pazi­fik ver­sun­ken ist, mache ich mich auf den Rück­weg zum Hotel. Es war ein lan­ger Tag und die Zeit­ver­schie­bung macht sich jetzt auch etwas bemerkbar.

Waikiki Beach

Und wäh­rend die Son­ne am Hori­zont ver­sinkt und der Mond über Wai­ki­ki auf­geht, las­se ich mei­nen ersten Abend auf Hawaii auf mei­nem Bal­kon aus­klin­gen. Bes­ser kann es gar nicht mehr kom­men. Ich bin wie­der hier – im Paradies.

Mei­len: 31

Wet­ter: sonnig/​ 26–29 Grad

Hotel: Cour­ty­ard by Mar­riott Wai­ki­ki Beach

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