Tag 1: Donnerstag, 27. Dezember 2018
Communication is no sorcery – Berlin nach Tampa
„It’s always sunny in the Sunshine State. Except for at night.” – Jarod Kintz
Und dunkel war es auch bei meiner Ankunft in Florida. Doch ich greife vor, denn bevor es so weit ist, liegt noch ein aufregender Reisetag vor mir. Der startet erst einmal wieder am Flughafen Berlin-Tegel, wo ich problemlos einchecke.
Vor meinem Abflug nach London besuche ich noch die British Airways Terraces Lounge.
Dann geht es mit British Airways weiter nach London. Noch klappt alles wie geplant.
In London muss ich von Terminal 5 nach Terminal 3 wechseln. Da ich nicht sehr viel Zeit habe, laufe ich zügig zur Haltestelle der Busse, die die Terminals in London-Heathrow miteinander verbinden. Zuerst muss ich hier noch die üblichen Fragen von USA Flügen beantworten, dann stehe ich in der Schlange für den Bus. Der kommt aber ewig lange nicht. Die Zeit hingegen rinnt und mein Abflug rückt immer näher.
Endlich erscheint doch ein Shuttle und es geht recht zügig zum Terminal 3. Hier stehen Massen von Menschen an der Security an, doch zum Glück schaffe ich es zur Fast Lane zu gelangen und die Kontrolle so relativ schnell zu passieren. Nun laufe ich schnell zu meinem Gate. Für die tollen Lounges bleibt heute keine Zeit. Am Gate drängen sich die Passagiere schon dicht an dicht und einen Sitzplatz zu finden ist illusorisch.
Während es in dem abgeschlossen Gatebereich immer stickiger wird, passiert erst einmal gar nichts. Ich frage mich schon, warum ich mich so beeilt habe. Irgendwann kommt dann endlich die Crew und einige Zeit später beginnt das Boarding.
Als Passagier der Business Class kann ich dann recht bald einsteigen. Ich betrete den Airbus 330 durch die zweite Tür und gehe nach links in die Business Class. Diese besteht aus 28 Sitzen in einer 1–2‑1 Anordnung und befindet sich zwischen Tür 1 und Tür 2.
Mein Sitz 1A macht schon einen etwas älteren Eindruck. Da haben andere Maschinen von American Airlines viel schönere Sitze. Das ist aber auch kein Wunder, denn bei diesem Airbus handelt es sich um ein Flugzeug, das ursprünglich zur Flotte von US Airways gehörte. Immerhin lässt sich der Sitz in ein flaches Bett verwandeln.
Kurze Zeit später kommt zum ersten Mal ein Flugbegleiter vorbei, der allerdings recht kurz angebunden ist. Mir wird Champagner oder Wasser angeboten und dann ist man schon wieder verschwunden.
Mit leichter Verspätung verlassen wir schließlich das Gate und ich kann schön die verschiedenen Flugzeuge beobachte, die auf dem Flughafen unterwegs sind.
Da die Rollzeit in Heathrow wieder einmal lang ist, schaue ich noch ein wenig dem Treiben auf dem Flughafen zu. Wir passieren den Terminal 2, wo vor allem Maschinen der Star Alliance beheimatet sind.
Dann erreichen wir die Startbahn, an der schon einige Maschinen auf die Starterlaubnis warten und reihen uns in die Schlange ein.
Kurz vor dem Start kann ich wieder einmal die hier abgestellte Concorde entdecken.
Dann verlassen wir London und machen uns auf den Weg nach Philadelphia. Während die Anschnallzeichen recht bald ausgeschaltet werden, ist von der Crew erst einmal nicht viel zu sehen. Nach einer Weile beginnt der Service, jedoch nur im rechten Gang. Im linken Gang, an dem ich sitze, zeigt sich zunächst niemand.
Irgendwann werden dann doch mal die heißen Tücher verteilt und kurz danach eine Tischdecke auf den Tisch gelegt.
Dann passiert erst einmal wieder eine ganze Weile nichts, bevor ich endlich ein erstes Getränk bestellen kann, das dann mit Nüssen serviert wird.
Schließlich werden die Speisekarten verteilt. Da es bereits Mittag ist, wird ein Mittagessen serviert. Auswahl gibt es allerdings nur beim Hauptgericht.
Kurze Zeit später wird dann ein Tablett mit den Vorspeisen gebracht. Während die Huhn- und Aprikosen-Terrine noch recht schmackhaft ist, lasse ich den Salat fast komplett zurückgehen.
Als Hauptgericht habe ich mich für das Rindfleisch auf koreanische Art entschieden. Das Essen schmeckt jedoch überhaupt nicht. Ich habe selten ein so verkochtes Mahl bekommen.
Das einzige Highlight ist der Eiscreme Sundae, den ich mir nach dem Essen zusammenstelle.
Nach dem Essen, das über zwei Stunden gedauert hat, da die Crew ständig für längere Zeit einfach verschwunden ist, mache ich ein Nickerchen. In der Schlafposition ist der Sitz ganz in Ordnung. Ansonsten stört aber, dass man die Beine nicht richtig hochlegen kann, da die Fußablage zu weit weg ist und die Beinstütze nicht separat von der Rückenlehne verstellt werden kann.
Ich muss dann doch eine Weile geschlafen haben, denn als ich wieder aufwache, sind wir bereits südlich von Grönland.
Und da passiert mir ein Missgeschick, das eine weitere Unzulänglichkeit des Sitzes preisgibt. Mir rutscht mein Amenity Kit in einen Spalt zwischen Sitz und Flugzeugwand. Die herbeigerufene Crew kennt da schon, hat für Notfälle sogar so eine Greifzange, doch da es nur das Täschchen ist, gibt mir lediglich ein neues. Blöd nur, wenn einem persönliche Gegenstände dahinter rutschen, dann muss da wirklich geangelt werden.
Nach der Aktion mit dem Amenity Kit versuche ich noch ein bisschen zu entspannen und schaue mir den Film „Crazy Rich Asians” an. Als ich nach dem Film die Karte wieder einschalte, haben wir bereits Kanada erreicht.
Schließlich überqueren wir die Grenze zu den USA und ich kann trotz Gegenlicht die Küste von Maine erkennen, an der ich auch schon mehrmals unterwegs war.
Rund neunzig Minuten vor der Landung wird die zweite Mahlzeit serviert. Der thailändische Nudelsalat schmeckt allerdings auch überhaupt nicht, sodass ich nur das Obst esse. Das Schokoladendessert ist mir dann doch etwas zu schokoladig.
Schließlich kann ich auch noch Cape Cod sowie die Insel Martha’s Vineyard unter uns entdecken.
Rund eine halbe Stunde vor Ankunft bereitet die Crew die Kabine zur Landung vor. Kurze Zeit später kann ich schon Pennsylvania aus dem Fenster sehen.
Ganz in der Ferne kann ich sogar die Wolkenkratzer von Downtown Philadelphia entdecken.
Pünktlich landen wir auf dem internationalen Flughafen von Philadelphia und sind recht schnell am Gate.
Nach der Ankunft in Philadelphia muss ich dann erst einmal zur Einreise. An Bord teilte man keine Zollformulare aus, denn man sagte uns, dass alle Passagiere über die Automateneinreise abgefertigt werden. So weit, so gut, doch leider stimmt das nicht. Über Automaten werden nur US-Bürger abgefertigt, sodass sämtliche Ausländer dann erst einmal Formulare ausfüllen dürfen. Ich tue das mit meinem Handy als Unterlage in der Schlange, denn wer sich erst an einem der Tische aufhält, der darf später noch länger warten.
Die Einreise selbst ist dann ganz unkompliziert und mein Gepäck zügig da. Nach dem Zoll gehe ich gleich zum Schalter von American Airlines und frage, ob ich eventuell schon mit einer früheren Maschine nach Tampa fliegen könnte. Man schreibt mich auf die Stand by Liste und mein Gepäck wird nun auf jeden Fall diesen Flug nehmen, egal ob ich mitfliege oder nicht.
Nachdem ich mein Gepäck wieder aufgegeben habe, geht es zur Sicherheitskontrolle. Und hier herrscht wieder Gedränge. Von Priority oder ähnlichem hat man noch nie was gehört und gefühlt geht es hier auch im Schneckentempo voran. Keine Ahnung, wo die Leute vor mir alle herkommen, aber sie werden anscheinend genauestens kontrolliert. Als ich dann endlich dran bin, geht es aber auf einmal ganz schnell und schon bin ich im Terminal, wo ich diese lustigen Hydranten sehe, die für mitreisende Hunde gedacht sind.
Ich suche nun den Zugang zum Admirals Club, denn durch meinen Status bei British Airways habe ich auch bei inneramerikanischen Flügen Zutritt zur Lounge.
Bei den Lounges in den USA gibt es sehr große Unterschiede. Die Clubs z.B. sind vor allem ein Abo System. Amerikaner zahlen einen bestimmten Betrag und können sie dafür vor jedem Flug nutzen. An vielen Flughäfen gibt es deshalb nur solche einfachen Lounges. Dieser Admirals Club ist aber recht schön und auch groß. Hier gefällt es mir gut, nur das Essen ist immer recht spärlich.
Es gibt auch eine schöne Aussicht auf einen Teil des Rollfeldes und da beobachte ich etwas Seltsames. Dort steht eine Maschine, die aus dem linken Triebwerk raucht und irgendwann abgeschleppt wird. Mehr passiert zum Glück nicht.
Da mein früherer Flug dann leider doch nicht bestätigt wird, habe ich vier Stunden Aufenthalt, bevor es weiter nach Tampa geht.
Am Abend lande ich in Tampa, doch was nicht da ist, ist mein Gepäck. Es herrscht Chaos, denn anscheinend sind wegen Unwettern in Dallas viele Gepäckstücke verspätet und so richtig scheint mir auch keiner zuzuhören, dass ich ja aus Philadelphia komme. Ich gebe also eine Vermisstenanzeige auf, hole meinen Mietwagen bei Alamo ab und fahre nur mit dem Handgepäck zum Hotel. Zum Glück habe ich ja das Nötigste immer im Handgepäck und bin so erst einmal versorgt. Interessiert hat das nämlich bei dem Dienstleister vor Ort niemanden. Für heute Nacht habe ich das Hampton Inn & Suites am Flughafen gebucht, wo man sehr viel freundlicher ist und mir sogar sofort eine Notfallausstattung anbietet.
Ich hoffe, dass ich morgen mein Gepäck bekomme, denn ohne wäre der Start der Reise doch recht eingetrübt.
Meilen: 5
Wetter: heiter, 65 F
Hotel: Hampton Inn & Suites Tampa Airport