Tag 6: Dienstag, 01. Januar 2019
Relexation – Miami
„Cheers to a new year and another chance for us to get it right.” – Oprah Winfrey
Am heutigen Neujahrsmorgen schlafe ich erst einmal gemütlich aus. Schon gestern habe ich den kostenlosen Late-Check-out bis 16 Uhr vereinbart, den ich durch meinen Marriott Status bekomme. So habe ich viel Zeit. Und ein erster Blick von meinem Balkon zeigt, dass Miami heute Morgen anscheinend auch noch schläft.
Was mich irgendwann aus dem Bett treibt, ist der Hunger, sodass ich zu einem späten Frühstück ins Restaurant gehe.
Danach erkunde ich das größere der zwei Pooldecks und lege mich hier einfach eine Stunde in die Sonne, bevor ich noch ein paar Runden in dem wirklich fantastischen Pool des Hotels drehe.
Die Aussicht vom Pooldeck ist dann auch nicht zu verachten.
Anschließend schaue ich mir noch das Spa an, das ebenso so erstklassig aussieht wie der Rest des Hotels.
Gegen Mittag entschließe ich mich dazu, einen kleinen Spaziergang zu machen. Als Erstes laufe ich zum Miami Circle, den ich schon vom Pooldeck aus gesehen habe. Der Steinkreis befindet sich am sogenannten Brickell Point, der gleich neben dem Hotel liegt.
In dem kleinen Park wird auf verschiedenen Schautafeln die Geschichte der Menschen erzählt, die hier lebten, lange bevor das Gebiet erschlossen wurde. Die ersten Siedler waren Ureinwohner, die in den Sümpfen lebten. Später kamen die ersten Weißen, die diese Gebiete zunächst nur über das Meer erreichten. Straßen und Bahnverbindungen entstanden erst viel später.
Herzstück des Parks aber ist der Miami Circle. Die archäologische Stätte besteht aus einem perfekten Kreis mit 38 Fuß Durchmesser und ist der einzige bekannte Beweis für eine prähistorische dauerhafte Struktur, die in einen Fels geschnitten wurde, in den östlichen USA. Entdeckt wurde der Ort erst 1998 bei Bauarbeiten und Wissenschaftler schätzen die Stätte auf 1700 bis 2000 Jahre. Gebaut wurde der Steinkreis wahrscheinlich von den Tekester Indianern.
Ich laufe schließlich weiter am Wasser entlang. Die gesamte Landspitze trägt den Namen Brickell Point, benannt nach William Brickell, der zusammen mit Julia Tuttle die Stadt Miami gründete.
In der Ferne kann ich von hier den Hafen von Miami sehen, der einer der größten Kreuzfahrthäfen der Welt ist.
Der Weg führt nun auch an dem Komplex vorbei, in dem mein Hotel untergebracht ist. Zu dieser Seite befinden sich aber Eigentumswohnungen im Gebäude.
Mein Ziel ist die Brücke, die vom Festland auf eine kleine Insel in der Bucht führt, die den Namen Brickell Key trägt. Die Insel ist nicht natürlichen Ursprungs. Eigentlich gab es zwei kleine Inselchen, die dadurch entstanden, dass Henry Flagler 1896 die Hafenzufahrt ausbaggern ließ. Im Jahr 1943 kaufte ein Investor die zwei Inseln und ließ sie verbinden, sodass es eine größere Insel gab.
Auf meinem Weg über die Brücke habe ich einen tollen Blick auf die umliegenden Hochhäuser, in denen sich hier größtenteils Wohnungen befinden.
Brickell Key ist heute ebenfalls eine exklusive Wohnanlage und es gibt ein Luxushotel auf der Insel. Der Uferweg ist aber öffentlich und so ist es mir möglich, die Insel einmal zu umrunden.
An der dem Meer zugewandten Seite der Insel steht eine Statue mit dem Namen Centinela del Rio. Die sechs Meter hohe Bronzestatue eines Tekesta-Indianers, der eine Muschelschale bläst, wurde 1999 vom Künstler Manuel Carbonel geschaffen.
An einigen Stellen ist der Weg dann ganz schmal und führt zwischen den Häuserwänden und dem Wasser entlang.
An anderen Stellen gibt es wieder kleine Parkanlagen, von denen einige aber wohl noch weichen müssen, denn Land ist hier wertvoll und so wird auch auf diesem Rasen wohl über kurz oder lang noch ein Hochhaus mit Eigentumswohnungen entstehen.
Noch aber gibt es hier eine grüne Wiese und Blumenbeete, die Skulpturen umschließen. Viele Familien sind unterwegs, die meist in den Wohnungen der Insel leben.
Nach einer guten Stunde bin ich wieder an der Brücke und laufe zurück aufs Festland. Wieder habe ich dabei einen tollen Blick auf die Hochhäuser von Miami.
Auf dem Rückweg zum Hotel komme ich an der 1949 erbauten First Presbyterian Church vorbei, die für Miami ein schon recht stattliches Alter hat und deshalb unter Denkmalschutz steht. Der rasante Bauboom der Stadt wird diesem Gotteshaus somit nichts mehr anhaben können.
Zurück am Hotel fahre ich mit dem Fahrstuhl noch einmal in den 50. Stock, wo sich ein weiteres Pooldeck befindet. Hier fand gestern Abend auch eine Silvesterparty statt, weswegen die Etage am Morgen noch geschlossen war.
Jetzt aber kann ich mich hier in Ruhe umsehen und auch die tolle Aussicht genießen.
Die kleine Brücke im Vordergrund ist übrigens der Weg nach Brickell Key, den ich zuvor gegangen bin. Die große Brücke im Hintergrund führt nach Key Biscayne, wo sich das Cape Florida Lighthouse befindet.
Gegen 16 Uhr packe ich schließlich meine Sachen zusammen und lade alles ins Auto. Dann verlasse ich das tolle Hotel und fahre über die Brickell Avenue nach Norden. Gleich neben dem Hotel befindet sich die Brickell Avenue Bridge, die 1995 erbaut wurde und eine Brücke aus dem Jahr 1929 ersetzt. Dass man an der Zugbrücke warten muss, ist auch gar nicht so ungewöhnlich, denn im Durchschnitt öffnet sie sich 5000 Mal im Jahr.
Über den Interstate fahre ich nun bis Pembroke Pines, das ich rund neunzig Minuten später erreiche. Dort checke ich im Hampton Inn ein, bevor ich mich noch einmal auf den Weg nach Hollywood mache, wo ich noch zum Abendessen verabredet bin.
Meilen: 105
Wetter: heiter, 77–84 F
Hotel: Hampton Inn Ft. Lauderdale Pembroke Pines