Tag 11: Donnerstag, 09. September 2021
These final hours – Gozo nach Malta
„Travel…the best way to be lost and found at the same time.” – Brenna Smith
Unser letzter Morgen auf Malta begrüßt uns mit bizarren Wolkenformationen und recht unbeständigem Wetter. Was hatten wir doch in den letzten Tagen für Wetterglück! Heute sind Gewitter vorhergesagt und am Horizont können wir auch schon dunkle Wolken erkennen.
Am späten Vormittag verlassen wir schließlich das Kempinski Hotel. Diese Sonne ist inzwischen komplett hinter den dunklen Wolken verschwunden. Wir machen uns auf nach Mgarr und dem dortigen Fährhafen. Bis zur Abfahrt der nächsten Fähre haben wir jedoch noch etwas Zeit, sodass wir noch auf das Plateau hinter dem Ort fahren und von hier einen schönen letzten Blick auf den Hafen der Insel haben.
Auch Comino, die drittgrößte Insel des Archipels, ist von hier noch einmal schön zu sehen. Dahinter können wir schon Malta entdecken.
Nun heißt es aber endgültig Abschied nehmen von Gozo und wir fahren die Straße zum Fährhafen hinunter. Hier geht alles ganz schnell und nachdem wir unseren Fahrpreis entrichtet haben, können wir auch schon an Bord der nächsten Fähre fahren.
Kurze Zeit später legen wir auch schon ab und müssen uns so endgültig von Gozo verabschieden. Eines kann ich jetzt schon verraten, wir haben es nicht bereut, gleich drei Nächte auf der Insel geblieben zu sein. Uns kam das eher zu kurz denn zu lang vor.
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Bald schon verlieren wir die Küste von Gozo immer mehr aus den Augen und als wir an Comino vorbeikommen, begegnet uns die Gegenfähre. Leider ist der Ausblick heute etwas eingetrübt, denn die Sonne versteckt sich weiterhin und der Himmel zeigt sich bedeckt.
Da sich das Wetter auch auf Malta nicht bessert, fahren wir ohne weiteren Zwischenstopp quer über die Insel bis in die Nähe des Flughafens und in den kleinen Ort Kirkop.
Für unsere letzte Nacht auf Malta beziehen wir noch einmal eine neue Unterkunft. Da morgen nur noch der Rückflug ansteht und der schon recht zeitig startet, haben wir uns für ein Hotel nahe dem Flughafen entschieden. Sehr groß ist die Auswahl hier allerdings nicht und so sind wir auf The Suites Piazza Kirkop gestoßen.
Das Hotel verfügt nur über eine Handvoll Zimmer sowie eine Suite und alle Zimmer sind mit einer Küchenzeile ausgestattet. Eigentlich alles ganz nett, aber so ganz hat es für uns dann doch nicht gestimmt. Es war für eine Nacht okay, aber länger hätten wir nicht unbedingt bleiben wollen.
Ein Pluspunkt war allerdings die kleine Dachterrasse, die uns am Abend noch einen guten Ausblick bescheren soll. Doch dazu später mehr.
Und auch wenn wir eigentlich packen müssten, so zieht es uns am späten Nachmittag doch noch einmal hinaus auf die Straße. So lange dauert es schließlich auch nicht, unser Zeug im Koffer zu verstauen. So fahren wir noch einmal zum Grand Harbor nach Valletta, um hier die Kreuzfahrtschiffe beim Auslaufen zu beobachten.
Zunächst sehen wir allerdings ein großes Schiff auf uns zukommen, doch noch wissen wir nicht, was es damit auf sich hat. Vor Malta ankern im Herbst 2021 einige Cruiseliner, die während der Coronapandemie außer Dienst gestellt wurden.
Erst einmal zieht die „Spirit of Discovery” unsere Blicke auf sich. Der Neubau der Saga-Cruises ist 2019 erstmals in See gestochen und wurde auf der Papenburger Meyer Werft gebaut. Taufpatin des Schiffes war übrigens die damalige Herzogin Camilla, heutige Königsgemahlin.
Kurze Zeit später können wir zum ersten Mal erkennen, welches Schiff hier auf den Hafen von Valletta zusteuert. Die Lirica von MSC Cruises wurde im März 2021 bei einem Feuer beschädigt. Hier auf Malta befindet sich eine Werft, wo das Schiff wohl wieder instandgesetzt wird. Jedenfalls werden Schiffe von MSC Cruise regelmäßig in der Werft auf Malta betreut.
Zunächst aber verlässt die MSC Preziosa den Hafen, die zuvor auf dem Werftplatz gelegen hat, wie wir während eines Besuchs in den Three Cities sehen konnten.
Das Schiff gehört zu den größeren Cruiselinern von MSC Cruises und kann rund 4000 Passagiere aufnehmen. Die Preziosa wurde 2013 in Dienst gestellt und wird weltweit für Kreuzfahrten eingesetzt.
Aber zurück zu Lirica, die uns nun immer näher kommt. Solch einen heftigen Brandschaden an einem Kreuzfahrtschiff sieht man auch nicht alle Tage. Das Schiff wurde 2003 in Dienst gestellt und war bis 2006 sogar das Flaggschiff der Reederei MSC. Ausgelegt ist die Lirica für 2.500 Passagiere und Taufpatin war Sophia Loren.
Am 12. März 2021 kam es im Hafen von Korfu zu einem Brand auf dem Schiff. Passagiere waren damals keine an Bord, nur rund fünfzig Crewmitglieder betreuten das Schiff, das wegen der Coronapandemie nicht für Kreuzfahrten eingesetzt war. Der Brand soll wohl auf einem der Rettungsboote ausgebrochen sein und dann auf die Mitte des Schiffs übergegriffen haben. Dabei wurden sowohl Kabinen als auch öffentliche Bereiche in Mitleidenschaft gezogen.
Nachdem die MSC Lirica im Hafen ist, gehen wir zum Auto zurück und verlassen Valletta. Dabei fällt uns noch diese kleine Tankstelle auf, von denen wir auf Malta einige gesehen haben.
Zurück zum Hotel wollen wir aber noch nicht, denn da steht noch ein Punkt auf unserer Liste, den wir zuvor nicht geschafft haben, der Blick auf Valletta von der Nordseite. Wir fahren also nach Sliema und dort zum Tigne Point, von dem man den besten Blick haben soll. Und das bestätigt sich schon, als wir an der Promenade parken.
Der Tigne Point selbst ist nur zu Fuß erreichbar. Eine ausgebaute Promenade mit tollem Ausblick macht den Weg hier zu einem Vergnügen.
Auf der Landzunge von Point Tigne steht auch die gleichnamige Festung Tigne, die zwischen 1793 und 1795 erbaut wurde, um den Hafen von Marsamxett zu schützen. Die militärische Nutzung der Festung endete 1979, aber bis heute bleibt Fort Tigne eine der ältesten vieleckigen Festungen der Welt.
Als es langsam dunkel wird, brechen wir wieder auf und fahren zurück nach Kirkop. Wir wollen ja noch etwas von dem Feuerwerk mitbekommen, das heute Abend stattfinden soll.
Ein Thema, das ich in diesem Reisebericht bisher noch so gar nicht angeschnitten habe, sind die Feuerwerke. Dabei sind Feuerwerke etwas, dass die Malteser ungefähr genauso brauchen wie die Luft zum Atmen. Die meisten kleineren Feuerwerke finden allerdings kurioserweise schon mittags statt, sodass das mit dem Fotografieren recht schwierig ist. Geböllert wird aber eigentlich immer irgendwo auf den Inseln, besonders am Wochenende, sowohl bei privaten Feiern als auch bei öffentlichen Festen. An unserem letzten Abend können wir dann doch noch einem Feuerwerk beiwohnen, denn es findet ein Teil eines großen Feuerwerk-Festivals statt. Und das können wir von der Dachterrasse unseres Hotels so richtig gut verfolgen.
Bevor ich für heute schließe, muss ich noch eine kleine Anekdote loswerden. Da wir ja, wie schon erwähnt, am nächsten Tag Malta verlassen würden, stand auch die Abgabe des Mietwagens an. Und da der Flughafen nicht weit ist, beschlossen wir, den Mietwagen schon an diesem Abend vollzutanken. Doch das sollte sich zu einer kleinen Odyssee entwickeln. Die Tankstelle am Flughafen wird tatsächlich schon um 20 Uhr geschlossen und sollte auch am nächsten Morgen erst lange nach der Zeit öffnen, an der wir am Flughafen sein müssen. Noch denken wir, es kann ja nicht so schwer sein, eine Tankstelle zu finden, doch das stellt such als Irrtum heraus. Wir fahren eine ganze Weile ziemlich ziellos durch die Gegend, denn kurz nach 20 Uhr ist in der Gegend nicht eine Tankstelle zu finden, die noch offen ist. Schließlich entdecken wir doch eine, die zumindest Benzin verkauft, allerdings nur zahlbar an einem Automaten. Und der hat es in sich, denn irgendwie nimmt er unsere Kreditkarten, wenn überhaupt, nur bis zu einem Betrag von zehn Euro. So wird das hier Tanken in Etappen und mehr als zweimal geht auch keine Karte. Aber zumindest ist unser Auto am Ende vollgetankt.
Kilometer: 80
Wetter: überwiegend bedeckt, mit Schauern, 22 bis 28 Grad
Hotel: The Suites Piazza Kirkop, Malta