TAG 2: 13. Februar 2012
Besuch im Rim Country – von Phoenix nach Payson und zurück
Am Morgen steht heute erst einmal das Abholen des Mietwagens auf dem Programm. Normalerweise hole ich den ja gleich nach Ankunft, hatte mich aber diesmal dagegen entschieden, da ich wegen ein paar Stunden nicht einen ganzen Tag Aufschlag zahlen wollte. Also fahre ich am Morgen mit dem Hotelshuttle zurück zum Terminal und von dort mit dem Rental Car Shuttle zum Rental Car Center. Bei Alamo ist es gähnend leer, sodass ich gleich rankomme. Doch dann die Überraschung, seit Kurzem kann man in Arizona und Nevada bei Alamo ein Auto nur noch unter Vorlage des Reisepasses mieten, doch der lag natürlich im Hotel. Glücklicherweise hatte der Manager aber Mitleid und ich bekam mein Auto ausnahmsweise auch ohne Passvorlage. Und so fuhr ich nur wenige Minuten später mit einem silberfarbenen Jeep Patriot vom Hof.
Vom Flughafen fahre ich zurück zum Hampton Inn, um mein Gepäck einzuladen. Gleich darauf fahre ich Richtung Norden, denn ich will heute eine Rechnung begleichen, die schon zu lange offen ist. Schon zwei Anläufe habe ich unternommen, um die Zane Grey Cabin in Payson zu besuchen. Beim ersten Mal war einfach nur zu, beim zweiten Mal wegen extremem Schneefall geschlossen.
Umso weiter ich nach Norden komme, desto mehr zieht sich jedoch der Himmel zu und die Temperaturen fallen. Es wird doch nicht schon wieder schneien? Zum Glück bleibt es aber trocken und in Payson angekommen finde ich auch das Rim Country Museum, zu dem heute auch die Zane Grey Cabin gehört.
Das Rim Country Museum ist in historischen Gebäuden untergebracht, die unter viel Aufwand an dieser Stelle wiedererrichtet wurden. So auch diese älteste Forest Ranger Station in Arizona aus dem Jahr 1907. Im Museum wird die Geschichte des Gila County und des Mongollon Rim erzählt.
Zane Grey war einer der wohl berühmtesten Westernautoren aller Zeiten. Er verfasste mehr als 60 Romane sowie unzählige Kurzgeschichten, Bücher über die Jagd und das Angeln und mehr als 130 Kinofilme. Der in Ohio geborene Grey verbrachte von 1918 bis 1929 regelmäßig Zeit in Arizona und nannte den Staat „My beloved Arizona”. Durch Bücher wie „Under the Tonto Rim”, „Code of the West” oder „To the Last Man” machte er auch das Rim Country unsterblich. Auch viele Hollywood Größen haben ihm ihre Karriere mitzuverdanken. Seine Filme starteten die Karrieren von Shirley Temple, John Wayne oder Randolph Scott.
Die Zane Grey Cabin befand sich eigentlich nicht mitten in Payson. Erst 2005 wurde sie dem Museum angeschlossen und konnte nach 15 Jahren zum ersten Mal wieder besichtigt werden. Jedoch nicht als Original, denn das Haus ereilte ein trauriges Schicksal.
Außerhalb von Payson, mitten in den Wäldern, besaß der berühmte Westernautor Zane Grey ein kleines Haus und schrieb mehrere seiner berühmten Western Romane. Nach seinem Tod verfiel das Haus immer mehr, bis es 1960 restauriert und sehr schnell zu einer Pilgerstätte für Fans wurde. Bis zu jenem verhängnisvollen Juni 1990. In Phoenix erreichten die Temperaturen 122 Grad F, mehr als jemals zuvor gemessen wurde. Sogar Flugzeuge mussten am Boden bleiben, denn niemand war sie sicher, ob sie in dieser Hitze noch sicher fliegen könnten. Nördlich von Phoenix nahe dem kleinen Örtchen Payson zog derweil ein heftiges Gewitter auf. Dieses brachte allerdings keinen Regen, sondern nur Blitz und Donner. Und einer dieser Blitze war es, der das Dude Fire entzündete, einen der schlimmsten Waldbrände in Arizonas jüngerer Geschichte. Das Feuer kostete sechs Feuerwehrleute das Leben, zerstörte mehr als 60 Häuser und verschlang unzählige Hektar Wald. Auch die Zane Grey Cabin brannte bis auf die Grundmauern nieder.
Doch da der berühmte Autor der Star des Rim Country ist, baute viele freiwillige Hände die Cabin kurzerhand wieder auf. Diesmal allerdings nicht an ihrem Originalstandort im Wald, sondern gleich neben dem Rim Country Museum.
Der Besuch des Hauses ist nur mit einer Führung möglich. Da ich aber der einzige Besucher bin, bekomme ich eine super persönliche Tour. So kann ich viele Fragen stellen und höre viele kleine Geschichten aus der Zeit des Zane Grey. Leider darf im gesamten Museum nicht fotografiert werden, was ich sehr schade finde, denn letztendlich war nicht nur die Zane Grey Cabin, sondern auch das Museum selbst recht interessant.
Da meine Mission, wegen der ich nach Payson gekommen bin, nun erfüllt ist und das Wetter hier oben in den Bergen nicht gerade besser wird, beschließe ich wieder zurück nach Phoenix zu fahren. Eine gute Entscheidung, denn auf dem Rückweg beginnt es bereits zu schneien. Doch je näher ich dem Valley of the Sun komme, desto mehr reißt der Himmel wieder auf und die Temperaturen steigen merklich an. Bis auf angenehme 20 Grad Celsius steigt das Thermometer. Genau richtig also, um noch eine kleine Runde durch Phoenix zu drehen.
Die St. Mary’s Basilica wurde bereits 1881 gegründet und gehört zur katholischen Diözese von Phoenix. Die heutige Kirche wurde 1914 erbaut und ist die älteste katholische Kirche in der Region.
Zwischen 1894 und 1895 wurde auch das Rosson House erbaut und ist eines der wenigen historischen Häuser, die heute noch in Phoenix erhalten sind. Das im Queen Anne Style errichtete Haus ist heute ein Museum und kann besichtigt werden. Ich wandere jedoch nur vorbei, denn die Tour habe ich schon vor einigen Jahren mitgemacht.
Rund um das Rosson House befindet sich der Heritage Square, wo einige der letzten historischen Gebäude der Stadt zu finden sind. Viele andere wurde einfach abgerissen, um Platz zu schaffen für neue Wolkenkratzer.
Am Abend checke ich in mein Hotel für die nächsten zwei Nächte ein, das Best Western Papago Inn in Scottsdale.
Im Best Western habe ich schon mehrmals übernachtet und es enttäuscht mich auch diesmal nicht. In der teureren Hauptsaison im Winter bietet das Hotel einfach ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis.
Meilen: 314
Wetter: sonnig/ 1–20 Grad
HOTEL: Best Western Papago Inn