Going East – Sechs Tage in Singapur

Tag 5: There’s no place I’d rather be – Hoch hinaus

Heu­te Mor­gen unter­neh­me ich erst ein­mal eine klei­ne Irr­fahrt durch Sin­ga­pur. Ich habe näm­lich von einem deut­schen Haus und einer Foto­aus­stel­lung in sel­bi­gem gele­sen. Die Bil­der auf der Web­site haben mir gut gefal­len, also woll­te ich dort hin. Mit MRT und Bus geht es in Tei­le der Stadt, die wohl nur weni­ge Tou­ri­sten sehen. Schön ist es hier und es gibt sogar vie­le Ein- und Zwei­fa­mi­li­en­häu­ser sowie Con­dos, wie in den USA. Vie­le Expats woh­nen hier, auch aus Deutsch­land. Doch trotz Adres­se und genau­er Recher­che kann ich das Haus ein­fach nicht fin­den. Irgend­wann gebe ich auf und fah­re zurück.

Bustour 1

An der Hen­der­son Road stei­ge ich aus. Hier ist einer der Auf­stie­ge zu einer der schön­sten Park­an­la­gen der Stadt, den Sou­thern Rid­ges. Da geht’s rauf, hin­ein in den Urwald, der sich über meh­re­re Hügel erstreckt.

1 - The Southern Ridges

Und das ist mein erstes Ziel, die Hen­der­son Waves. Die Brücke schwebt 36 Meter über der Hen­der­son Road und ist 274 Meter lang. Sie ist damit die höch­ste Fuß­gän­ger­brücke der Stadt und ver­bin­det den Mount Faber Park mit dem Telok Blan­gah Park.

2 - The Southern Ridges

Heu­te sind hier Maler­ar­bei­ten im Gan­ge und ich sehe meh­re­re Men­schen an Sei­len unter der Brücke hän­gen. Ein luf­ti­ger Job.

3 - The Southern Ridges

6 - The Southern Ridges

Mein Weg führt mich direkt über die Brücke, die schö­ne Aus­blicke bietet.

4 - The Southern Ridges

Auch die Trep­pe kann ich sehen, die ich weni­ge Minu­ten vor­her erklom­men habe.

5 - The Southern Ridges

7 - The Southern Ridges

Und natür­lich ist auch das berühm­te Hoch­haus­ensem­ble Reflec­tions at Kep­pel Bay zu sehen, in dem teu­re Eigen­tums­woh­nun­gen zu fin­den sind.

8 - The Southern Ridges

Irgend­wie hat mich jetzt der Ent­decker­drang gepackt. Es ist zwar inzwi­schen ziem­lich schwül gewor­den, doch die Son­ne strahlt vom Him­mel und im tro­pi­schen Wald läuft es sich so herr­lich. Fast unglaub­lich, dass ich mit­ten in einer Mil­lio­nen­me­tro­po­le bin. Und so lau­fe ich ein­fach noch ein Stück wei­ter durch den Telok Blan­gah Hill Park.

9 - The Southern Ridges

Die Schil­der ent­decke ich immer wie­der, nur Affen sehe ich keine.

13 - The Southern Ridges

Schließ­lich errei­che ich das Alkaff Man­si­on. Im Jahr 1918 war es eine von zahl­rei­chen Vil­len, die sich rei­che Sin­ga­pu­rer hier im Grü­nen erbau­ten. Lei­der wur­de das Haus nach dem Zwei­ten Welt­krieg ver­las­sen und ver­fiel vie­le Jahr­zehn­te. Seit kur­zem ist es, als eines der weni­gen hier, wie­der zum Leben erwacht und zu einem schö­nen Restau­rant umge­baut worden.

11 - The Southern Ridges

Mehr über das ver­ges­se­ne Sin­ga­pur gibt es übri­gens hier. Die­se Sei­te fand ich sehr schön angelegt.

10 - The Southern Ridges

Noch ein Stück wei­ter lie­gen dann die Hill Park Ter­race Gar­dens. Hier ist jedoch kaum Schat­ten und die Mit­tags­son­ne brennt inzwi­schen regel­recht vom Him­mel. So dre­he ich um.

12 - The Southern Ridges

Eigent­lich hat­te ich ja auch vor, nur zu den Hen­der­son Waves zu lau­fen und des­halb gar nicht vie­le Vor­rä­te dabei. So lang­sam habe ich des­halb ziem­li­chen Durst. Doch im auf­ge­räum­ten Sin­ga­pur ist das gar kein Pro­blem. Am Wan­der­weg gibt es Geträn­ke­au­to­ma­ten. Die haben aller­dings ein ganz und gar asia­ti­sches Ange­bot, das jedoch ist super gün­stig. Schließ­lich ent­schei­de ich mich hier­für und das schmeckt gar nicht mal schlecht.

14 - The Southern Ridges

Dann errei­che ich noch ein­mal die Hen­der­son Waves. Die Bau­ar­bei­ter sind immer noch mit dem Anstrich beschäftigt.

16 - The Southern Ridges

15 - The Southern Ridges

Zum Bus gehe ich aber noch nicht, son­dern fol­ge dem Weg auf den Mount Faber. Der Park ist einer der älte­sten in Sin­ga­pur und eine belieb­te Tou­ri­sten­de­sti­na­ti­on. Die mei­sten Besu­cher gehen jedoch schnur­stracks zur berühm­ten Seil­bahn, ich jedoch mache ein paar klei­ne Umwe­ge. Einer führt mich zur Danish Seamen’s Church, die in einer wei­te­ren wun­der­schö­nen Vil­la unter­ge­bracht ist.

17 - The Southern Ridges

18 - The Southern Ridges

Dann führt der Weg durch einen wie­der­auf­ge­for­ste­ten Regen­wald an den Hän­gen des Mount Faber.

19 - The Southern Ridges

Und schließ­lich errei­che ich die berühm­te Seil­bahn. Vor dem Ein­gang sind noch die alten Kabi­nen aus­ge­stellt, mit denen ich auch 1999 unter­wegs war. Inzwi­schen sind sie neue­ren gewichen.

20 - Mt. Faber Tram

22 - Mt. Faber Tram

Eine die­ser Kabi­nen bestei­ge ich, um hin­über­zu­kom­men nach Sent­o­sa Island. Seit dem 15. Febru­ar 1974 gibt es die Seil­bahn schon und sie war die erste ihrer Art, die das Meer überspannte.

24 - Mt. Faber Tram

Collage Mt. Faber Tram 1

Zwi­schen­sta­ti­on wird im Kep­pel Bay Har­bor Tower gemacht. Auch hier kann man zu- oder aus­stei­gen. Ich aber blei­be sit­zen, denn ich will schließ­lich nach Sentosa.

25 - Mt. Faber Tram

Hoch über dem Was­ser geht die Fahrt auf die Insel. Ich erin­ne­re mich noch ganz genau, dass hier 1999 ein rie­si­ges Kreuz­fahrt­schiff lag, über das wir hin­über geschwebt sind. Heu­te jedoch ist der Hafen lei­der leer.

26 - Mt. Faber Tram

Sent­o­sa ist so etwas wie ein rie­si­ger Ver­gnü­gungs­park gewor­den. Und so schwe­be ich über diver­se Hotels, einen Was­ser­park und natür­lich die Uni­ver­sal Stu­di­os, die es hier auch seit eini­ger Zeit gibt. Die Insel hat sich in den letz­ten 15 Jah­ren extrem verändert.

28 - Sentosa

29 - Sentosa

Außer mit der Seil­bahn kommt man übri­gens auch mit einer klei­nen Bahn, dem Sent­o­sa Express, oder über einen Walk­way auf die Insel.

31 - Sentosa

Collage Sentosa 2

Und hier habe ich schließ­lich noch ein Déjà-​vu. In die­ser klei­nen Ecke der Insel hat sich tat­säch­lich in den letz­ten 15 Jah­ren so gut wie nichts ver­än­dert. Der rie­si­ge Mer­lion, der als Aus­sichts­ter­ras­se dient, ist genau­so noch da…

41 - Sentosa

… wie das gro­ße Mosa­ik­fan­ta­sie­ge­bil­de, das den Weg zum Meer säumt.

Collage Sentosa

Sogar Tie­re und Pflan­zen, die ich aus Mut­ters Gar­ten ken­ne, fin­de ich unterwegs.

Collage Sentosa 3

Auf Sent­o­sa bewegt man sich am besten mit den kosten­lo­sen Bus­sen, die jede Ecke der Insel anfah­ren. Eigent­lich woll­te ich das Fort besu­chen, doch das ist gera­de wegen Reno­vie­rung geschlos­sen. So mache ich erst ein­mal eine klei­ne Rund­fahrt, die mich beson­ders an Hotels und Con­dos vorbeiführt.

36 - Sentosa

Irgend­wie ist es hier jedoch heu­te über­all ziem­lich voll und das geht mir ziem­lich auf die Ner­ven. Tou­ri­sten aus ande­ren Län­dern sind lan­ge nicht so nett und zuvor­kom­mend wie die Ein­hei­mi­schen. Außer­dem bin ich ziem­lich ko, sodass ich mich nicht mal mehr auf­raf­fen kann, an den Strand zu gehen. Mein lin­kes Bein tut weh und das ist nicht gut. Ich muss mich schleu­nigst ein biss­chen aus­ru­hen. So neh­me ich dann recht bald die Seil­bahn zurück zum Festland.

42 - Mt. Faber Tram

43 - Mt. Faber Tram

44 - Mt. Faber Tram

45 - Mt. Faber Tram

Von oben habe ich noch schö­ne Aus­blicke auf den Finan­cial District und Vivo City, ein rie­si­ges Ein­kaufs­zen­trum, das hier ent­stan­den ist.

46 - Mt. Faber Tram

Am frü­hen Abend bin ich zurück in der Innen­stadt und beschlie­ße noch kurz am Raf­f­les Hotel vor­bei­zu­schau­en. Mit Bedau­ern muss­te ich fest­stel­len, dass es das schö­ne Muse­um im Hotel nicht mehr gibt und so ist man als Tou­rist auch kein gern gese­he­ner Gast mehr im Gebäu­de. Nur in den Shop­ping­ar­ca­den soll man sich auf­hal­ten, wenn man kein Hotel­gast ist. Doch so ganz hal­te ich mich nicht dran.

47 - Raffles Hotel

Collage Raffles Hotel

Das Raf­f­les Hotel wur­de 1887 von den arme­ni­schen Sar­kies Brü­dern errich­tet und nach Stam­ford Raf­f­les benannt. Es ist das wohl berühm­te­ste Hotel der Stadt und hier näch­tig­ten schon Köni­gin Eliza­beth II., Char­lie Chap­lin, Her­mann Hes­se oder Eliza­beth Taylor.

49 - Raffles Hotel

Wäh­rend das Hotel von außen einen gan­zen Stra­ßen­block belegt, ist es innen in meh­re­re schö­ne Innen­hö­fe unterteilt.

52 - Raffles Hotel

53 - Raffles Hotel

Collage Raffles Hotel 2

56 - Raffles Hotel

Nun gehe ich aber erst ein­mal die letz­ten Meter zurück ins Hotel, um ein wenig die Füße hoch­zu­le­gen. Doch auch heu­te Abend habe ich noch etwas vor. Ich will unbe­dingt die Laser Show am Mari­na Bay Sands sehen. Da das Pan Paci­fic Hotel nicht weit von der Bay ent­fernt ist, ist das auch nicht so schlimm. Und um es vor­ne­weg zu neh­men, es lohnt sich.

57 - Marina Bay Sands Laser Show

57a - Marina Bay Laser Show

57b - Marina Bay Laser Show

Das nächt­li­che Sin­ga­pur fin­de ich ein­fach fas­zi­nie­rend und so beschlie­ße ich, noch ein wenig her­um­zu­lau­fen. Das ist hier auch kein Pro­blem. Zu kei­ner Zeit füh­le ich mich unsi­cher. Das ist mir schon in Hong­kong auf­ge­fal­len und bestä­tigt sich hier in Singapur.

58 - Singapur by Night

59 - Singapur by Night

60 - Singapur by Night

61 - Singapur by Night

62 - Singapur by Night

63 - Singapur by Night

64 - Singapur by Night

65 - Singapur by Night

66 - Singapur by Night

Panorama by night 1

Völ­lig erschöpft kom­me ich wie­der am Hotel an und bemer­ke, dass ich völ­lig ver­ges­sen habe zu Abend zu essen. Und da knurrt auch schon mein Magen. Ich habe aber kei­ne Lust auch nur einen Meter wei­ter­zu­lau­fen, nicht mal bis in die Lob­by. So rufe ich beim Room Ser­vice an und las­se mir etwas aufs Zim­mer brin­gen. Und da es Crè­me brûlée gibt, kommt die auch noch auf den Bestellzettel.

Room Service

Danach fal­le ich total erschöpft in die Federn. Auch mor­gen habe ich schließ­lich wie­der viel vor und will dafür aus­ge­ruht sein.

weiter