Tag 3: Moments of Magic – Blumen und Tempel
An einen der wenigen Orte, an den ich mich von meiner ersten Singapurreise noch ganz genau erinnere, ist der National Orchid Garden. Der liegt mitten im riesigen Singapore Botanic Gardens. Mit der U‑Bahn fahre ich zu einem der Eingänge des Parks. Gegenüber sehe ich dieses schöne Gebäude, in dem heute ein Kaffee untergebracht ist.
Der 74 Hektar große Park zieht jährlich mehr als 4,2 Millionen Besucher an und ist damit der meistbesuchte weltweit. Auch heute ist es hier gut gefüllt, doch das verläuft sich schnell auf dem großen Areal.
Seit 1995 gibt es innerhalb des botanischen Gartens den National Orchid Garden, der als einziger fünf Dollar Eintritt kostet. Etwa 60.000 Orchideen sind es hier zu bewundern. Sie gehören zu 1.000 verschiedenen Arten sowie 2.000 Hybriden, viele sind hier gezüchtet worden.
Und dann habe ich tatsächlich ein Déjà-vu. Genau vor diesem Brunnen habe ich schon einmal gestanden, damals 1999, als ich zum ersten Mal in Singapur war.
Hinter jeder Biegung und an jedem Weg gibt es dann richtig tolle Orchideen und andere tropische Pflanzen zu bewundern. Der Eintritt lohnt sich auf jeden Fall.
Nach etwa einer Stunde laufe ich weiter. Immer durch den Park, bis zum Ausgang am anderen Ende. Das sind dann bestimmt zwei Kilometer bis ich wieder am Bus bin.
Von da geht es zurück in die Innenstadt und zum Buddha Tooth Relic Temple and Museum. Alt ist der Tempel allerdings nicht. Der Grundstein wurde erst 2005 gelegt und das 62 Millionen Dollar teure Gotteshaus zwei Jahre später eröffnet. Herzstück ist übrigens ein angebliches Relikt von Buddha, das in einem eingestürzten Tempel in Myanmar gefunden worden sein soll. Das schaue ich mir allerdings nicht an, sondern nur den Tempel selbst.
Wieder draußen, lande ich mitten in den Gassen von Chinatown. Und trotz der Touristenstände ist es hier doch recht authentisch, denn auch Chinesen, die hier leben, sind überall unterwegs. Besonders kurios finde ich ja immer die Hochhäuser. Das sieht aus wie in Hongkong. Stange raus, Wäsche drauf. Das machen irgendwie nur die Chinesen.
Nur wenige Minuten laufe ich weiter und lande doch in einer ganz anderen Welt. Singapur in ja ein Staat, in dem Chinesen, Inder, Malaien und auch Europäer zusammenleben. Und so hat jede Religion ihre Gotteshäuser. Der indische Sri Mariamman Tempel ist Singapurs ältester Hindutempel und wurde bereits 1827 gegründet.
Nach der chinesischen und der indischen Kultur besuche ich nun das Arab Quarter. Hier sind vor allem Moslems zu Hause. Ich fühle mich wie in einer anderen Welt und das, nachdem ich wenige Stationen mit der U‑Bahn gefahren bin.
Mittelpunkt des Stadtteils ist die Sultan Moschee, die zwischen 1824 und 1826 erbaut wurde. Seitdem ist sie fast nicht verändert worden und heute die wohl schönste ihrer Art in der Stadt.
Nachdem ich alles ausgiebig erkundet habe, entscheide ich mich einen Ort zu besuchen, der nicht ganz oben auf der Liste der Attraktionen in Singapur steht. Um zum Chinese Garden zu kommen, muss ich etwa eine halbe Stunde mit der U‑Bahn in den Westen der Stadt fahren. Hier sind kaum noch Touristen, dafür aber viele Einheimische unterwegs und ich kann so an diesem Sonntag das Leben der Einheimischen beobachten.
Eine ganze Weile schlendere ich durch den 1975 gegründeten Park. Schön ist es hier, gepflegt und idyllisch.
Schön anzuschauen ist auch der Garten, in dem die verschiedenen chinesischen Tierkreiszeichen dargestellt werden.
Natürlich auch meins.
Selbst die Bänke sind ein Foto wert.
An dieser eigenwilligen Verzierung der öffentlichen Toiletten kann ich dann auch nicht vorbeigehen.
Und einen kleinen Kurs in chinesischer Geschichte gibt es noch obendrein, denn an einem Hauptpfad des Parks sind zahlreiche Statuen ausgestellt. Es ist übrigens gar nicht so einfach die zu fotografieren, denn zahlreiche Chinesen machen immer wieder Selfies davor.
Mit der untergehenden Sonne fahre ich wieder zurück in Richtung Zentrum. Na ja, noch nicht ganz. Ich habe in einem Prospekt etwas über eine Outlet Mall gelesen. Die will ich mir nochmal ansehen. Allerdings ist der Weg dorthin gar nicht so leicht zu finden. Schließlich erfahre ich, dass es von einer herkömmlichen Mall einen Shuttlebus gibt. Malls gibt es in Singapur übrigens wie Sand am Meer, denn die wohl liebste Beschäftigung der Einwohner ist das Einkaufen. Die Outlet Mall ist trotzdem etwas enttäuschend. Nicht mal im Sony Store finde ich echte Schnäppchen und ziehe so, ohne etwas zu kaufen, wieder von dannen.