The undiscovered Country

Tag 15: Don­ners­tag, 10. Okto­ber 2013
Some like it hot – von Phoe­nix nach Palm Springs 

Über Nacht hat es gereg­net und der Regen hat die Luft vom Sand gerei­nigt. Als ich die Hotel­tür öff­ne, sehe ich sogar einen Regen­bo­gen am Him­mel, und das im Val­ley of the Sun.

Regenbogen Phoenix

Doch die Wol­ken lich­ten sich in Win­des­ei­le und als ich eine Stun­de spä­ter auf­bre­che, scheint schon wie­der die Son­ne. Nur ganz so warm wie gestern ist es nicht mehr. Doch 24 Grad sind auch kein Grund zu klagen.

Bevor ich Phoe­nix für die­ses Mal ver­las­se habe ich noch eine klei­ne Rech­nung offen, denn ich möch­te zum Papa­go Park fah­ren. Irgend­wie habe ich es noch nie geschafft dort hin­zu­kom­men, obwohl ich bestimmt schon ein dut­zend Mal in Phoe­nix war. Auf dem Weg kom­me ich am Copen­ha­ver Cast­le, auch als Camel­back Cast­le bekannt, vorbei.

Copenhaver Castle

Im Papa­go Park ange­kom­men, fah­re ich zuerst zum Grab von Gover­nor Hunt. Auf­merk­sam gewor­den bin auf ihn erst­ma­lig wäh­rend ich zur 100 Jahr­fei­er von Ari­zo­na am 14.02.2012 hier in Phoe­nix war. Geor­ge Wiley Paul Hunt war der erste Gou­ver­neur von Ari­zo­na und der Mann, der maß­geb­lich dazu bei­trug, dass Ari­zo­na über­haupt zum 48. Bun­des­staat wurde.

Papago Park 3

Da sich das Grab an einer der höch­sten Stel­len des Parks befin­det, habe ich von hier auch eine tol­le Sicht auf Down­town Phoe­nix und die Umgebung.

Papago Park Collage 1

Auf mei­nem Weg zurück zum Auto sehe ich plötz­lich Giraf­fen zu mei­ner Rech­ten. Einen Moment lang bin ich schon irri­tiert, doch dann fällt mir ein, dass dort zu mei­nen Füßen der Zoo von Phoe­nix liegt.

Papago Park 5

Mein zwei­ter Stopp im Park ist das Hole in the Rock. Von vorn sieht es noch nicht sehr spek­ta­ku­lär aus, doch kann man auf der Rück­sei­te bis zum Loch nach oben klet­tern, von wo sich dann ein wei­te­rer schö­ner Rund­um­blick bietet.

Papago Park Collage 2

Der Papa­go Park ist aber auch ein Nah­erho­lungs­ge­biet für die Bewoh­ner des Val­ley of the Sun und so fin­den sich hier auch Sport­plät­ze, ein Sta­di­um, besag­ter Zoo sowie ver­schie­de­ne Gewässer.

Papago Park 6

Gegen 11 Uhr ver­las­se ich Phoe­nix in Rich­tung Westen und fah­re über die I‑10 in Rich­tung Kali­for­ni­en. Eigent­lich hat­te ich ja vor einen Abste­cher in Rich­tung Joshua Tree Natio­nal Park zu machen, doch der ist ja wegen des Shut Downs geschlossen.

So fah­re ich gleich nach Palm Springs, denn hier will ich Mari­lyn besu­chen. Dar­auf habe ich mich schon die gan­ze Zeit gefreut, denn ich mag die Arbei­ten von Seward John­son und war ganz trau­rig als ich hör­te, dass die Sta­tue kurz vor mei­ner Rei­se wie­der abge­baut wer­den soll­te. Da sie den Besu­chern aber so gefällt, hat man ihren Auf­ent­halt ver­län­gert und so kann ich sie nun doch noch besuchen.

Marilyn 2

Mari­lyn wur­de vom Künst­ler Seward John­son geschaf­fen und besteht aus Bron­ze und Stahl, die anschlie­ßend bemalt wur­den. Sie ist fast acht Meter hoch und wiegt mehr als 15 Ton­nen. Zum Trans­port kann sie in 4 Tei­le zer­legt werden.

Marilyn Monroe Collage

Nach der aus­gie­bi­gen Besich­ti­gung von Mari­lyn beschlie­ße ich noch ein­mal mit der Palm Springs Aeri­al Tram­way auf den Mount San Jac­in­to zu fah­ren. Das habe ich vor Jah­ren schon gemacht und es hat mir damals sehr gut gefallen.

Die Tram gibt es schon seit 1963 und bringt die Besu­cher von der Tal­sta­ti­on in 806 m Höhe bis zur 2597 Meter hoch gele­ge­nen Berg­sta­ti­on auf dem Mount San Jac­in­to. Die zwei ursprüng­li­chen Kabi­nen der Bahn ste­hen heu­te als Muse­ums­stücke an der Talstation.

Palm Springs Tramway Collage 2

Im Jahr 2001 wur­den die Gon­deln schließ­lich durch neue ersetzt. Sie wur­den in der Schweiz gebaut und mit einer rotie­ren­den Kabi­ne aus­ge­stat­tet, deren Stand­flä­che im Inne­ren sich wäh­rend der Fahrt um sich selbst dreht. Die­se Kabi­ne hat einen Durch­mes­ser von 5,5 Meter und fasst 80 Per­so­nen und den Kabinenbegleiter.

Palm Springs Tramway Collage 1

Wäh­rend der Fahrt über­win­det die Tram einen Höhen­un­ter­schied von 1791 Meter und meh­re­re Kli­ma­zo­nen. Dabei fährt sie über fünf Stüt­zen und legt eine schrä­ge Län­ge von 3895 m zurück.

Palm Springs Tram 8

Die Aus­sicht wird immer spek­ta­ku­lä­rer umso höher man kommt. Erste Blicke auf das Tal und die Desert Cities aber auch die ver­schnei­ten Ber­ge sind zu sehen. Und ja hier oben gibt es Schnee. Eigent­lich nicht so früh im Jahr, aber 2013 wur­de ein Rekord für den frü­he­sten Schnee­fall der Sai­son gebrochen.

Palm Springs Tramway Collage 3

Dem­entspre­chend kalt ist es auch, als ich an der Berg­sta­ti­on aus­stei­ge. Und eine grö­ße­re Wan­de­rung gibt es somit auch nicht, denn Stie­fel und Win­ter­aus­rü­stung habe ich nicht dabei.

Palm Springs Tram 18

Palm Springs Tram 15

Zum Aus­sichts­punkt an der Berg­sta­ti­on klet­te­re ich aber schon nach oben. In der Son­ne ist es ja nicht ganz so kalt und ein paar Minu­ten lässt es sich im Schnee schon aushalten.

Palm Springs Tram 16

Palm Springs Tram 13

Auch der Blick nach hin­ten in Rich­tung Ber­ge ist nicht zu ver­ach­ten. Ger­ne wäre ich hier noch ein­mal ein wenig her­um­ge­lau­fen, aber auf Grund des Wet­ters sind die mei­sten Trails sowie­so geschlos­sen. So bleibt das wohl nur für einen ande­ren Besuch.

Palm Springs Tram 17

Nach die­sem tol­len Aus­flug fah­re ich in mein Hotel. Das ist für heu­te das Fair­field Inn in Palm Desert, wo ich schon mehr­mals über­nach­tet habe. Beson­ders gefällt mir hier der klei­ne Bal­kon, den jedes Zim­mer hat.

Fairfield Inn Palm Desert Collage

Im Hotel blei­be ich jedoch nicht lan­ge, denn heu­te ist Don­ner­tag und don­ners­tags fin­det in Palm Springs das Vil­la­ge Fest statt. Das gibt es zwar schon seit 20 Jah­ren, doch sei­ne Viel­fäl­tig­keit und das bun­te Pro­gramm zie­hen jede Woche tau­sen­de Ein­hei­mi­sche und Tou­ri­sten glei­cher­ma­ßen an.

Village Fest 1

Mehr als 200 Stän­de wer­den zum Fest auf dem für den Ver­kehr gesperr­ten Palm Can­yon Dri­ve auf­ge­baut und auch vie­le Geschäf­te haben geöff­net. Eben­so dabei ist das Palm Springs Art Muse­um, das an die­sem Abend frei­en Ein­tritt bietet.

Village Fest 2

Village Fest 6

Village Fest 8

Zu den ange­bo­te­nen Waren gehö­ren aber nicht nur Kunst­ge­gen­stän­de, auch fri­sches Obst und Gemü­se aus der Regi­on gibt es im Über­fluss. Und wer schon mal in Süd­ka­li­for­ni­en gereif­te Wein­trau­ben geko­stet hat, der weiß wie lecker das hier ist, denn hier rei­fen die Früch­te bis zum letz­ten Tag am Strauch – kein Ver­gleich zum Obst, das man in Mit­tel­eu­ro­pa kau­fen kann.

Village Fest 7

Village Fest 3

An vie­len Stän­den und in den Geschäf­ten kann man auch die Künst­ler selbst tref­fen, die hier ihre Wer­ke anbie­ten, von hand­ge­fer­tig­ten Cow­boy Boots bis hin zum Gemäl­de für die Wand im eige­nen Heim.

Village Fest 9

Village Fest 5

Natür­lich ist auch für das leib­li­che Wohl gesorgt. An einer Viel­zahl von Stän­den gibt es ame­ri­ka­ni­sches, mexi­ka­ni­sches aber auch ori­en­ta­li­sches Essen.

Village Fest 4

Erst gegen 22 Uhr keh­re ich ins Hotel zurück, um dann ziem­lich schnell ins Bett zu fal­len und zufrie­den einzuschlafen.

Mei­len: 342
Wet­ter: 13–24 Grad, son­nig nach mor­gend­li­chem Schauer
Hotel: Fair­field Inn, $94.92