Northern Exposure – Alaska und Kalifornien

Tag 2: 4. Sep­tem­ber 2006
Into the Wild – Von Ancho­ra­ge zum Dena­li Natio­nal Park

Schon früh bre­che ich heu­te auf, doch das ist, dank Jet­lag, über­haupt kein Pro­blem. Drau­ßen ist es trotz­dem schon hell, denn die Tage sind hier auch Anfang Sep­tem­ber noch sehr lang. Was mich aber am mei­sten über­rascht, ist der wol­ken­lo­se blaue Him­mel, von dem mir die Son­ne ent­ge­gen­lacht. So macht das doch Spaß sich in das Aben­teu­er Alas­ka zu stür­zen. Ich ver­las­se Ancho­ra­ge in nörd­li­cher Rich­tung und schon bald bin ich fast allein auf der Stra­ße, umge­ben von rie­si­gen Wäl­dern und vor mir im Blick der Mount McKin­ley. Was für ein Glück ich doch habe, denn ich sehe den Berg heu­te schon zum zwei­ten Mal und das sogar kom­plett ohne Wol­ken. Dabei heißt es, dass der Berg mehr als 300 Tage im Jahr wol­ken­ver­han­gen sei.

On the Road

Umso näher ich dem Berg kom­me, desto maje­stä­ti­scher erhebt er sich vor mir. Ich kann es kaum fas­sen, dass ich hier vor dem höch­sten Berg der USA ste­he, noch fast ein Drit­tel höher als der Mount Whit­ney in Kalifornien.

Mount McKinley (1)

Doch auch das Pan­ora­ma rechts und links von mir ist atem­be­rau­bend schön. Schnee­be­deck­te Gip­fel erhe­ben sich vor einem azur­blau­en Himmel.

On the Road (2)

Mein erster Tages­s­topp ist das Städt­chen Tal­keet­na. Der Name der Stadt bedeu­tet in der Spra­che der Urein­woh­ner „Ort, wo am Fluss Nah­rung gela­gert wird”. Gegrün­det wur­de sie 1919 mit dem Bau der Alas­ka Rail­road und die war auch die ein­zi­ge Land­ver­bin­dung in die Stadt bis 1964 der Geor­ge Parks High­way gebaut wurde.

Talkeetna (6)

Im Orts­kern von Tal­keet­na sind noch vie­le histo­ri­sche Gebäu­de erhal­ten, von denen vie­le als Natio­nal Histo­ric Site unter Schutz gestellt sind. Zu ihnen gehört auch das Litt­le Red School­hou­se, das heu­te ein Muse­um ist.

Talkeetna (5)

Gleich neben­an steht die Ole Dahl Cabin. Ole kam 1916 als Trap­per nach Alas­ka und bewohn­te die­ses klei­ne Haus. Ich kann mir kaum vor­stel­len in solch einer klei­nen pri­mi­ti­ven Hüt­te zu leben, doch im dama­li­gen Alas­ka war eine Cabin wie die­se schon ein klei­ner Luxus.

Talkeetna (3)

Eben­so zu besich­ti­gen ist auch das alte Rail­road Depot. Hier gibt es nicht nur eine Aus­stel­lung zur Geschich­te der Eisen­bahn in Tal­keet­na, son­dern auch zum Mount McKin­ley, denn Tal­keet­na ist der Ort, von dem die mei­sten Men­schen zur Bestei­gung des Ber­ges auf­bre­chen. Das Basis­la­ger ist von Tal­keet­na aus am besten zu erreichen.

Old Railroad Depot Talkeetna

Old Railroad Depot Talkeetna (2)

Bei die­sem schö­nen Wet­ter und fast zwan­zig Grad macht es rich­tig Spaß durch das Städt­chen zu bum­meln, in dem heu­te noch etwa 700 Men­schen leben und arbeiten.

Talkeetna (2)

Talkeetna (1)

Doch irgend­wann rei­ße ich mich trotz­dem los, denn ein Stück­chen habe ich noch zu fah­ren. Bis nach Fair­banks zwar nicht, wohl aber bis zum Ein­gang des Dena­li Natio­nal Park.

Wegweiser

Auf der Fahrt dort­hin beglei­tet mich wie­der die atem­be­rau­bend schö­ne Land­schaft, die ich fast für mich allein habe. Dabei fah­re ich auf einem der größ­ten High­ways durch Alaska.

Spiegelbild

So lang­sam beginnt sich hier oben auch schon das Laub zu ver­fär­ben, ein Bonus, wenn man in der Nach­sai­son unter­wegs ist.

Denali Road

Denali Schild

Unter­wegs tref­fe ich auch immer wie­der auch den Nen­a­na River. Der 241 Kilo­me­ter lan­ge Neben­fluss des Tana­na River ent­springt dem Nen­a­na Glet­scher süd­west­lich des Mount Debo­rah und sein Ober­lauf bil­det die Ost­gren­ze des Dena­li Natio­nal Park.

Nenana River

Dann errei­che ich das Ein­gangs­schild des Dena­li Natio­nal Park. Der Name des Parks lei­tet sich von dem india­ni­schen Wort Dena­li, der Hohe, ab. Der Park wur­de bereits 1917 gegrün­det und wird heu­te von etwa 400.000 Men­schen pro Jahr besucht.

Denali NP

Denali Ausblick

Lan­ge schlän­gelt sich der Geor­ge Parks High­way immer an der Natio­nal­park­gren­ze ent­lang und bie­tet wun­der­schö­ne Ausblicke…

Denali (1)

Denali Panorama

Denali Straße

… auch auf den Mount McKin­ley, der mir nun ganz nah ist. Viel näher wer­de ich ihm auch nicht mehr kom­men, denn eine Bestei­gung kommt für mich nicht infra­ge und auch ein Rund­flug liegt weit außer­halb mei­nes Budgets.

Mount McKinley (2)

Außer mit dem Auto kann man der Park auch mit der Bahn errei­chen. Das wird vor allem von Kreuz­fahrt­pas­sa­gie­ren genutzt, die den Park auf ihren drei- bis vier­tä­gi­gen Land­ar­ran­ge­ments besu­chen. Beson­der­heit der Wagons sind die gro­ßen Pan­ora­ma­schei­ben, die bis in die Decke reichen.

Train (1)

Am frü­hen Abend errei­che ich dann auch mei­ne Unter­kunft, den übri­gens auch zu einer Kreuz­fahrt­ge­sell­schaft gehört. Und da ich auf die­ser Rei­se noch mit Prin­cess Crui­ses unter­wegs sein wer­de, fand ich es irgend­wie pas­send, in der Prin­cess Lodge zu über­nach­ten. Ganz bil­lig ist die­ses Ver­gnü­gen aller­dings nicht, doch was ist das schon in Alaska.

Princess Lodge Denali

Essen gibts für mich aller­dings nicht hier, son­dern vom Sub­way auf der gegen­über­lie­gen­den Straßenseite.

Hotel: Prin­cess Lodge

zurück Start weiter