Tag 10 – 18. September 2014
Luck be a Lady tonight - Phoenix nach Las Vegas
„Wenn man den Weg verliert lernt man ihn kennen.”
Sprichwort der Tuareg aus Afrika
Es ist fast als sei ich auf einem anderen Planeten gelandet und nicht immer noch im selben Land, als ich am Morgen aufbreche. Nicht nur, dass es viel wärmer, um nicht zu sagen heiß, ist, nein auch die Landschaft ist mehr braun als grün und auch Bäume sucht man vergebens. Ich bin Mitten in Arizona angekommen.
Über die US 93 geht es nach Norden und eigentlich habe ich vor, über die Hackberry Road in den gleichnamigen Ort zu fahren.
Doch ich komme nur ein paar Meilen weit, dann ist die Straße gesperrt: „Closed due to Flood Damage”. Also wieder umgedreht und zurück zum Highway.
Doch was nun? Gleich durch nach Las Vegas? Darauf habe ich irgendwie keine Lust, also fahre ich an der I‑40 angekommen einfach nach Osten. Wer die Strecke kennt der weiß, dass es hier ja nicht sonderlich viele Abfahrten gibt, die nächste Ortschaft ist Seligman. Dort verlasse ich den Interstate und mache eine kleine Pause in dem Örtchen an der Route 66.
Im Ort stoße ich recht bald auf diese Oldtimer, die so ein bisschen an den Pixar Animationsfilm „Cars” erinnern. Und das kommt nicht von irgendwo, denn Filmemacher John Lasseter persönlich verriet einmal in einem Interview, dass der fiktive Ort Radiator Springs größtenteils auf Seligman basiert.
Mir macht Spaß, noch etwas durch dieses kleine Städtchen zu streifen und ich finde immer wieder neue Fotomotive.
Bis, ja bis ein riesiger Reisebus anrollt und eine Gruppe Asiaten ausspuckt. Die übernehmen schlagartig alles und ich ergreife die Flucht, weiter auf dem historischen Pflaster der Route 66.
Mein nächster Stopp ist Hackberry. Der kleine Ort war einst eine lebendige Gemeinde an der Route 66, doch mit dem Bau des I‑40 wurde er zur Ghosttown. 1978 wurden der General Store und die Tankstelle als letztes geschlossen. Doch 1992 kaufte der Künstler Bob Waldmire das Geschäft und eröffnete es als Hackberry General Store.
Seit 1998 sind der kleine Laden und seine Sammlung an Oldtimern und anderen Ausstellungsstücken im Besitz von John und Kerry Pritchard, die den Laden als Geschäft und Touristeninformation weiterbetreiben.
Besonders die rote Corvette aus dem Jahr 1957 ist zu einem beliebten Fotomotiv für Besucher geworden.
Aber auch rund um den Wagen gibt es jede Menge Erinnerungsstücke an den wohl berühmtesten Highway der USA, der Arizona einst von Ost nach West durchzog.
Nach einem ausgiebigen Fotostreifzug fahre ich weiter und lande schließlich in Kingman, wo ich auf dieser Tour aber nicht halte. Ich habe noch ein ganzes Stück Weg vor mir, bis ich in Las Vegas bin. Am Hoover Dam fahre ich dann über die Staatsgrenze nach Nevada. Hier wechselt auch die Mountain Time zur Pacific Time, da jedoch Arizona keine Sommerzeit hat, muss ich die Uhr zu dieser Jahreszeit nicht umstellen.
Als Hotel habe ich das Golden Nugget reserviert, wo ich schon einige Male übernachtet habe. Das Hotel liegt an der Freemont Street, hat auch ein Casino, aber durch die Lage in Downtown sind die Wege längst nicht so lang wie bei den großen Hotels am Strip. Und man muss auch nicht mit dem Gepäck durch das Casino. Mein Zimmer ist im Carson Tower. Es gibt auch noch die moderneren Zimmer im Rush Tower, doch ich bin mit meinem Zimmer nach wie vor zufrieden.
Nachdem ich mein Gepäck abgestellt habe, mach ich mich noch einmal auf zum Strip. Nur ein bisschen bummeln und schauen. Einfach so lange ich Lust und Laune habe. Ich war schon so oft in las Vegas, dass ich nicht unbedingt irgendwelche Ziele abgrasen muss.
Ausklingen lasse ich den Abend aber auf der Freemont Street, denn die ist ganz bequem vor meiner Haustür und in wenigen Schritten erreichbar.
Meilen: 444
Wetter: heiter; 26–38 Grad
Hotel: Golden Nugget Hotel & Casino, $71.67