Tag 14: Mittwoch, 09. Oktober 2013
Old Friends – Phoenix
Laut Wetterbericht von gestern Abend soll das Wetter heute recht wechselhaft sein, doch davon ist am Morgen erst einmal nichts zu spüren. Ein strahlend blauer Himmel begrüßt mich und die Sonne brennt. So entschließe ich mich kurzerhand meiner Lieblingsecke in der Gegend einen Besuch abzustatten, dem Apache Trail. Bevor ich den erreiche, muss ich zuerst die Phoenix Metro verlassen. Auf der US 60, dem Superstition Freeway, geht das am Schnellsten.
Über Apache Junction erreiche ich dann die State Road 88, die hier noch asphaltiert ist, aber mit Erreichen der Berge trotzdem schon erste schöne Ausblicke bietet.
Der schönste Teil des Apache Trails aber, der liegt an der unbefestigten State Road 88, die hier einem alten Trail der Apachen durch die Berge folgt.
Hier mache ich auch die ersten Bilder von meinem Auto. Der Captiva bewältigt den Apache Trail ohne Probleme, ist aber sonst nicht so schön wie mein Ford Escape, den ich in Chicago hatte.
Bis zum Abzweig, der runter zum Apache Lake führt, fahre ich. Dann biege ich ab, um direkt ans Wasser zu kommen. An dieser Stelle wird der Salt River aufgestaut und bietet so viele Möglichkeiten Wassersport zu betreiben oder einfach nur zu picknicken und zu baden. Das Visitor Center und einige andere Zufahrten sind aber, dank Shut Down, diesmal leider zu.
Hier drehe ich für heute um, denn so ganz traue ich dem Wetter dann doch nicht. Am Horizont türmen sich langsam immer mehr Wolken auf und bei Regen möchte ich hier nicht unterwegs sein. So fahre ich dann auch den Fish Creek Hill wieder nach oben. Es ist die engste und steilste Stelle des Apache Trail, doch mit dem SUV ist auch das kein Problem.
Oben angekommen habe ich einen letzten schönen Blick auf den Apache Trail.
Auf dem Rückweg stoppe ich in Tortilla Flat, das den westlichen Beginn der Scenic Route markiert. Die Siedlung begann als Postkutschenstopp im Jahre 1904 und weder Überflutungen noch Feuer zerstörten den kleinen Ort.
Ein bisschen mehr über die Geschichte von Tortilla Flat erfahre ich im alten Schulhaus.
Am Meisten von den Besuchern frequentiert werden aber der General Store und das Restaurant, dessen Decken und Wände über und über mit Dollarnoten und Währungen aus aller Welt tapeziert sind. Über $15.000 sollen hier hängen, erzählt mir einer der Angestellten.
Natürlich probiere ich auch das berühmte Kaktuseis, das mir aber auch diesmal nicht so besonders schmeckt.
Ein Stückchen weiter liegt die alte Filmstadt Apacheland. Auch hier halte ich noch kurz an. Der Himmel zieht sich in der Ferne zwar immer weiter zu, doch bis jetzt ist es trocken und auch die Sonne scheint.
Apacheland wurde 1959 errichtet, um hier Westernfilme zu drehen. Berühmtheiten wie John Wayne, Elvis Presley, Jack Nicholson oder Ronald Reagan haben auf dem Gelände schon gearbeitet. Nach einem großen Feuer wurden aber Teile der Ranch zerstört und nicht wieder aufgebaut. Der Rest ist heute ein Museum.
Zur Ranch gehört heute auch die Elvis Memorial Chapel, die ursprünglich 7 Meilen entfernt stand und von ehemaligen Besitzern der Ranch vor dem Abriss bewahrt, hierher versetzt und restauriert wurde.
Das Innenleben ist allerdings Geschmackssache.
Nach einer guten halben Stunde breche ich wieder auf, denn es wird windig. Umso näher ich Phoenix komme, desto schlechter wird die Sicht. Auch der Wind frischt enorm auf. Kurze Zeit später realisiere ich, dass das Sand ist, der die Sicht immer schlechter werden lässt. In Chandler verlasse ich den Freeway und stoppe am Chandler Fashion Center. Als ich aus dem Auto steige, schlägt mir eine regelrechte Sandwolke ins Gesicht. Sowas habe ich auch nicht erlebt, es ist fast so, als ob der Wüstenboden durch riesige Ventilatoren aufgewühlt wird. Ich laufe schnell zum Malleingang um dem Sand zu entkommen, der sich in Windeseile überall festsetzt. Mein Ziel ist die Old Spaghetti Factory, wo ich zu Mittag essen will. Die Kette habe ich vor einiger Zeit entdeckt und gehe seitdem immer wieder gern hin.
Als ich wieder nach draußen komme, hat sich die Lage nicht verbessert. Der Sandsturm wird stärker und stärker. Trotzdem fahre ich noch zu Mojo in Tempe, denn hier gibt es super leckeren Frozen Yoghurt.
Das sich die Sicht noch immer nicht verbessert hat, dauert die anschließende Fahrt zum Haus meiner Freunde etwas länger als geplant. Es ist fast so als ob man durch dichten Nebel fährt. Doch schließlich erreiche ich das Haus und wir verbringen einen netten Nachmittag und Abend miteinander bevor ich ins Hotel zurückkehre.
Meilen: 219
Wetter: 24–33 Grad, früh sonnig, später Sandsturm
Hotel: Residence Inn, $159.87 (2 Nächte)