The Dixon, Tower Bridge, Autograph Collection, London

The Dixon ist ein rela­tiv neu­es Hotel im Zen­trum von Lon­don, das zur Auto­graph Coll­ec­tion von Mar­riott gehört. Das Hotel befin­det sich süd­lich der Them­se und ganz in der Nähe der berühm­ten Tower Bridge in einem histo­ri­schen Gebäu­de mit ganz beson­de­rer Geschichte.

The Dixon, Tower Bridge, Autograph Collection, London – Geschichte

In sei­nem ersten Leben war das Gebäu­de, in dem sich heu­te das The Dixon Hotel befin­det, kein Hotel, son­dern ein Gerichts­ge­bäu­de sowie eine Poli­zei­sta­ti­on. Zwi­schen 1904 und 1906 im edwar­di­schen Stil erbaut, eröff­ne­te es als Magi­stra­te Court. Archi­tekt war übri­gens John Dixon But­ler, der über zwei­hun­dert öffent­li­che Gebäu­de, vor allem Poli­zei­sta­tio­nen, im Groß­raum Lon­don ent­wor­fen hat. Neben die­sem Gerichts­ge­bäu­de ist einer sei­ner bekann­te­sten Auf­trä­ge die Mit­ar­beit am Scot­land Yard Gebäu­de direkt an der Themse.

Nach­dem das Gericht im Jahr 2013 geschlos­sen wur­de, ver­kauf­te man das Gebäu­de, das anschlie­ßend zu einem Hotel umge­baut wur­de. Im Haupt­ge­bäu­de (es gibt auch einen moder­nen Anbau) sind aber noch heu­te vie­le archi­tek­to­ni­sche High­lights des Gerichts­ge­bäu­des zu fin­den. So wur­den schon in der Ein­gangs­hal­le die alten Holz­ver­tä­fe­lun­gen und die gro­ße Frei­trep­pe erhalten.

Wei­ter­hin wur­de bei der Gestal­tung der öffent­li­chen Räu­me Wert dar­auf gelegt, die Geschich­te des Gebäu­des mit ein­zu­be­zie­hen. So gibt es alte Wand­tei­le mit ein­gra­vier­ten Krit­ze­lei­en der Gefan­ge­nen, die hier einst auf ihren Pro­zess war­te­ten. Der Kron­leuch­ter in der Lob­by wur­de hin­ge­gen mit Hand­schel­len ver­ziert. Und an einer Wand bei den Fahr­stüh­len sind Dut­zen­de Schlüs­sel ver­ar­bei­tet wor­den, die alle zu den ehe­ma­li­gen Gefäng­nis­zel­len gehörten.

The Dixon, Tower Bridge, Autograph Collection, London – Check-​in und Lobby

Ich errei­che das Hotel mit dem Bus, der direkt vor der Tür hält und bis zur Lon­don Bridge Sta­ti­on fährt. Man kann von dort aus auch in rund zehn Minu­ten zu Fuß am Hotel sein, aber mit Gepäck ist die Bus­fahrt doch beque­mer. Durch den Haupt­ein­gang gelan­ge ich in das Hotel und ste­he gleich in der wirk­lich beein­drucken­den Lob­by, die sich über zwei Eta­gen erstreckt.

Die Rezep­ti­on befin­det sich gleich links vom Ein­gang in einem Neben­raum. Hier wer­de ich freund­lich begrüßt, jedoch ist die Sta­tus­an­er­ken­nung etwas holp­rig. Es wird zwar ein Upgrade erwähnt, jedoch nur mit den Wor­ten „schö­nes Zim­mer”. So rich­tig kann ich die Kate­go­rie nicht aus­ma­chen. Der Late-​Check-​out wird ange­bo­ten, eben­so das für mich kosten­freie Frühstück.

Der Weg zu den Fahr­stüh­len führt an der schö­nen Trep­pe vor­bei, die die Ein­gangs­hal­le mit dem ersten Ober­ge­schoss verbindet.

Über­all wur­den geschmack­vol­le Möbel in das histo­ri­sche Design ein­ge­passt und immer wie­der fin­den sich auch Kunst­wer­ke, die teil­wei­se vom Eigen­tü­mer per­sön­lich aus­ge­wählt wurden.

The Dixon, Tower Bridge, Autograph Collection, London – Zimmer

Mit dem Fahr­stuhl geht es für mich in den fünf­ten Stock, wo sich mein Zim­mer befin­det. Wer jetzt das Bild vom Hotel im Kopf hat, wird sich fra­gen, fünf­ter Stock? So hoch sieht das Gebäu­de doch gar nicht aus. Und das ist völ­lig kor­rekt, denn das histo­ri­sche Haus wur­de durch einen moder­nen Anbau im Hof erwei­tert und genau in die­sem befin­det sich, zu mei­nem Leid­we­sen, mein Zim­mer. Die Wege auf der Eta­ge sind kurz, denn das Gebäu­de ist nur weni­ge Zim­mer tief.

Mein Zim­mer emp­fängt mich mit einem klei­nen Flur und Par­kett­bo­den, was sofort einen sehr edlen Ein­druck hin­ter­lässt. Rechts geht es ins Bad und dahin­ter befin­det sich ein Wand­schrank mit Schie­be­tür, auf der ein Spie­gel ange­bracht ist.

Was mit aller­dings sofort auf­fällt, es ist eisig kalt im Zim­mer. Es ist zwar Som­mer in Lon­don und für eini­ge Tage auch mal rich­tig warm in der bri­ti­schen Haupt­stadt, jedoch füh­le ich mich hier eher wie in einem Kühl­schrank. Ein Blick auf das Ther­mo­stat ver­rät, dass die Tem­pe­ra­tur auf gera­de mal 16 Grad ein­ge­stellt wur­de. Die Kli­ma­an­la­ge funk­tio­niert also schon mal gut. Für mich aller­dings zu gut und so stel­le ich die Tem­pe­ra­tur erst ein­mal auf 22 Grad ein, die auch zügig erreicht werden.

Der erste Blick ins Zim­mer zeigt dann einen für Lon­do­ner Ver­hält­nis­se ange­nehm gro­ßen Raum. Die Zim­mer in der Innen­stadt kön­nen auch so win­zig sein, dass man sich kaum um das Bett her­um bewe­gen kann. Alles ist modern ein­ge­rich­tet und im Zim­mer selbst gibt es auch kei­ne Rück­schlüs­se auf das histo­ri­sche Gerichts­ge­bäu­de, was ich etwas scha­de fin­de. Das war im histo­ri­schen Gerichts­ge­bäu­de von Tam­pa, das heu­te ein Le Meri­di­en Hotel ist und in dem ich eben­falls schon über­nach­tet habe, etwas anders, zumin­dest von der Raum­hö­he sowie den Flu­ren. Aber hier bin ich eben auch im neu­en Anbau.

Das Bett ist aber sehr bequem und mit aus­rei­chend Kis­sen aus­ge­stat­tet. Dazu gibt es Nacht­ti­sche auf bei­den Sei­ten und aus­rei­chend Steck­do­sen. Etwas unprak­tisch sind die iden­ti­schen Licht­schal­ter für die ver­schie­de­nen Licht­quel­len. Da erwischt man immer mal den fal­schen Schalter.

Neben dem Bett am Fen­ster steht noch ein Ses­sel mit klei­nem Tisch sowie ein Hocker, sodass es zumin­dest ande­re Sitz­mö­bel als das Bett gibt. Einen Schreib­tisch sucht man jedoch ver­ge­bens, sodass Arbei­ten nur an eben jenem Tisch mög­lich wäre.

An der gegen­über­lie­gen­den Wand fin­den sich ein gro­ßer Flach­bild­fern­se­her, mit dem auch Strea­men mög­lich ist, sowie eine Hausbar.

Zur Aus­stat­tung der Haus­bar gehö­ren Kaf­fee­ma­schi­ne und Was­ser­ko­cher sowie Tee und Kaf­fee. Es gibt auch einen Kühl­schrank oder bes­ser gesagt ein schma­les Fach. Solch eine Kühl­ge­le­gen­heit habe ich noch nie gese­hen und fin­de sie recht unprak­tisch. Auf die schma­le Kan­te kann man ledig­lich ein paar klei­ne­re Fla­schen stel­len. Zwei kosten­freie Fla­schen Was­ser ste­hen hier bereits.

Als ich nach einem Aus­flug zurück in mein Zim­mer kom­me, emp­fängt mich hier noch ein Begrü­ßungs­ge­schenk. Das besteht aus zwei Dosen Selt­zer mit Frucht­ge­schmack, einer Tafel Scho­ko­la­de und Pralinen.

Vom histo­ri­schen Gebäu­de wur­de bei der Gestal­tung des Zim­mers neben dem Par­kett­bo­den ledig­lich ein Stück Wand­ver­tä­fe­lung über­nom­men. Einen Aus­blick gibt es übri­gens eben­falls nicht, denn ich blicke nur auf die Rück­sei­te des alten Magi­stra­te Court.

Das Bad ist rela­tiv kom­pakt, aber sehr ele­gant aus­ge­stat­tet. Zur Benut­zung hän­gen Bade­män­tel bereit und es gibt auch Slip­per. Hier ist aller­dings ein klei­ner Faux­pas pas­siert. Anschei­nend hat ein Gast vor mir die­se benutzt und dann wie­der in der Tüte ver­packt, sodass es dem Per­so­nal nicht auf­ge­fal­len ist. Jeden­falls war ein Paar Slip­per gebraucht und des­halb nicht nutzbar.

Aber zurück zur Bad­aus­stat­tung, die gut gelöst ist. Es gibt eine geräu­mi­ge Dusche mit zwei Dusch­köp­fen, die auch über eine aus­rei­chend gro­ße Abtren­nung ver­fügt, sodass man nicht gleich das gan­ze Bad unter Was­ser setzt und auch der Wasch­tisch hat aus­rei­chend Ablagefläche.

Die Hygie­ne­pro­duk­te gibt es wie inzwi­schen üblich in Spen­dern und sie stam­men von der bereits seit 1870 ope­rie­ren­den bri­ti­schen Mar­ke Penhaligon’s, die auch könig­li­cher Hof­lie­fe­rant ist.

The Dixon, Tower Bridge, Autograph Collection, London – Bar und Restaurant

Alle öffent­li­chen Ein­rich­tun­gen des Hotels befin­den sich im histo­ri­schen Gebäu­de­teil, wobei die Bar beson­ders her­vor­zu­he­ben ist. Sie befin­det sich im alten Gerichts­saal, in dem auch die klei­ne Über­da­chung des Rich­ter­stuhls erhal­ten geblie­ben ist.

Zum Hotel gehört auch ein Restau­rant, in dem alle Mahl­zei­ten ser­viert werden.

Auch hier erin­nert die Aus­stat­tung an die Geschich­te des Gebäu­des, denn in der Mit­te des Rau­mes wur­den zwei alte Zel­len erhalten.

Die Zel­len sind noch deut­lich durch die schwe­ren Eisen­tü­ren zu erken­nen und eine der Zel­len kann auch betre­ten wer­den. Das erin­nert mich doch etwas an mei­nen Auf­ent­halt im Hotel Kata­jan­ok­ka in Hel­sin­ki, das frü­her ein Gefäng­nis war.

The Dixon, Tower Bridge, Autograph Collection, London – Frühstück

Das Früh­stück des Hotels wird im Restau­rant ser­viert. Zum Stan­dard­früh­stück gehö­ren ein Buf­fet sowie eini­ge Eier­spei­sen von der Kar­te. Wei­te­re Spei­sen kön­nen kosten­pflich­tig dazu­be­stellt werden.

Das Buf­fet besteht aus einer typisch eng­li­schen Aus­wahl an war­men Spei­sen, wie Rühr­ei, Speck und Boh­nen. Dazu gibt es ein kal­tes Ange­bot mit etwas Auf­schnitt, Käse und Lachs sowie Back­wa­ren, Joghurt und Müsli.

The Dixon, Tower Bridge, Autograph Collection, London

Mir hat mein Auf­ent­halt im The Dixon, Tower Bridge gut gefal­len. Ich mag histo­ri­sche Gebäu­de, die noch etwas von ihrem indi­vi­du­el­len Cha­rak­ter behal­ten haben, wie es auch hier der Fall ist. Die Umwand­lung von einem Gerichts­ge­bäu­de in ein Hotel ist hier sehr schön gelun­gen. Für das Hotel spricht auch die sehr gute Lage im Osten der Innen­stadt von Lon­don, von wo aus Zie­le wie die Tower Bridge oder der Tower von Lon­don sehr gut zu Fuß zu errei­chen sind. Ich wür­de nicht zögern, hier wie­der zu buchen, wür­de aber näch­stes Mal anfra­gen, ob ich nicht ein Zim­mer im histo­ri­schen Gebäu­de bekom­men kann.

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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