Sheraton Grand London Park Lane
Das Sheraton Grand London Park Lane ist eines von unzähligen Fünf-Sterne-Hotels der britischen Hauptstadt. Es zeichnet sich vor allem durch seine exzellente Lage im Londoner Stadtteil Mayfair aus. Von hier sind Sehenswürdigkeiten wie Buckingham Palace oder der Hyde Park in nur wenigen Minuten erreichbar. Auch zählt das Hotel zu den großen Grand Hotels der Stadt, die in den 1920er Jahren eröffnet wurden.
Inhalt
- Sheraton Grand London Park Lane – Geschichte
- Sheraton Grand London Park Lane – Check-in und Lobby
- Sheraton Grand London Park Lane – Zimmer
- Sheraton Grand London Park Lane – Executive Lounge
- Sheraton Grand London Park Lane – Bars und Restaurants
- Sheraton Grand London Park Lane – Frühstück
- Sheraton Grand London Park Lane – Fazit
Sheraton Grand London Park Lane – Geschichte
Der Bau des Hotels begann um 1915 und als Architekt wurde ursprünglich C.W. Stephens angeheuert, der auch das berühmte Kaufhaus Harrods entworfen hatte. Bauherr war Sir Bracewell Smith, der später Londoner Bürgermeister werden sollte. Durch den Ersten Weltkrieg wurde der Bau jedoch stark verzögert und der 1917 verstarb auch Architekt Stephens. Das Projekt selbst wurde aber fortgeführt und 1927 konnte das Park Lane Hotel, wie es viele Jahre hieß, eröffnet werden. Aus dieser Zeit sind noch einige Erinnerungsstücke im Hotel ausgestellt.
Zum Sheraton Hotel wurde das Park Lane erst viel Jahre später, genauer gesagt 1996, als das Hotel von Sheraton gekauft wurde. Bereits zwei Jahre später wurde Sheraton von Starwood gekauft, die das Hotel 2014 an Sir Richard Sutton’s Settled Estates veräußerten, es jedoch weiter als Sheraton betrieben. Nach einer umfassenden Renovierung im Jahr 2016 bekam das Hotel den Zusatz Sheraton Grand unter dem es seitdem formiert.
Sheraton Grand London Park Lane – Check-in und Lobby
Die Paradeseite des Hotels grenzt direkt an den Picadilly, eine geschäftige Straße in der City of Westminster. Hier befindet sich auch der offizielle Haupteingang des Hotels, durch den ich auch in das Gebäude gelange. Das geht aber nur, wenn man zu Fuß ankommt, zum Beispiel von der U‑Bahn. Fahrzeuge dürfen auf dieser Seite des Hotels nämlich nicht halten.
Mein erster Eindruck vom Hotel ist fantastisch. So stelle ich mir ein altehrwürdiges Londoner Fünf-Sterne-Hotel vor.
Die Rezeption ist von diesem Eingang allerdings ein kleines Stück entfernt, aber durch Hinweise ausgeschildert. Und denen folge auch ich mit meinem Gepäck.
Mein Weg führt mich direkt durch den Palm Court, das Herzstück des Hotels. Dieser Raum wurde, wie auch die schon die Fassade ganz im Stil des Art Deco gestaltet und ist bis heute so erhalten.
Hinter dem Palm Court gelange ich in die eigentliche Lobby des Hotels und sehe auch den zweiten Eingang, den wohl die meisten Gäste bei der Anreise nutzen werden. Hier können Autos und natürlich auch Taxen vorfahren und hier warten auch die Kofferträger auf die Gäste.
Für mich nun rechter Hand, kommt man durch den hinteren Eingang allerdings links, befindet sich die erstaunlich kleine Rezeption. Hier gibt es zwei Tresen, an denen die Gäste empfangen werden. Einen separaten Empfang für Statusgäste oder gar Lounge Check-in wird nicht angeboten.
Ich werde recht freundlich begrüßt, doch die Dame, die mich eincheckt, scheint etwas kurz angebunden. Schon im Vorfeld wurde mein NUA (Nightly Upgrade Award) leider abgelehnt und die Dame hier erzählt zwar etwas von einem schönen Zimmer, aber in Wirklichkeit wird es ein enttäuschendes Upgrade um gerade eine Kategorie. Hier war Hilton bisher immer großzügiger, denn im Conrad St. James Hotel habe ich immerhin eine Junior Suite und im Hilton Bankside sogar eine Suite erhalten. Immerhin bekomme ich als Platinum Mitglied von Marriott Bonvoy dazu Loungezugang und ich wähle das Frühstück im Restaurant als Benefit. Auch der Late-Check-out bis 16 Uhr wird problemlos gewährt.
Sheraton Grand London Park Lane – Zimmer
Mit dem Fahrstuhl geht es für mich in den fünften Stock, wo sich mein Zimmer befindet. Zunächst ist es etwas mühsam, denn das Hotel mit seinen rund 300 Zimmern verfügt nur über zwei Aufzüge, die dementsprechend viel genutzt werden.
Mein Zimmer zu finden, stellt sich dann aber noch als kleine Herausforderung heraus, denn ich laufe den ganzen Gang entlang und kann die Nummer 554 nicht finden. Erst nach genauerem Hinsehen entdecke ich den kleinen Gang ganz hinten im Flur, der mich zu meinem Zimmer führt. Das ist dann schon etwas enttäuschend, denn einen Ausblick nach vorn zum Picadilly und zum Green Park hätte ich schon schöner gefunden.
Aber gut, so ist das nun mal in Hotels in Städten wie London oder New York, einen schönen Ausblick haben die wenigsten Zimmer. Immerhin ist es schön hell im Flur, denn der verfügt bei meinem Zimmer sogar über Fenster zum Hof.
Mein Zimmer empfängt mich dann mit einem winzigen Vorraum, ungewöhnlich für historische Hotels, aber wohl durch den Einbau der großen Schrankwand entstanden. Zunächst merke ich, wie kalt es im Zimmer ist, die Klimaanlage läuft anscheinend auf vollen Touren. Und das soll mir noch einige Kopfschmerzen bereiten während meines Aufenthaltes, denn irgendwie will sie sich nur sehr widerwillig wärmer stellen lassen.
Der erste Blick ins Zimmer zeigt dann einen angenehm großen Raum, für Londoner Verhältnisse sogar richtig groß, wenn ich da an das winzige Zimmer denke, das ich einst im Westminster Hotel auf der anderen Seite des Green Parks erhalten habe. Was mir allerdings sofort auffällt, wie dunkel das Zimmer ist. Das liegt daran, dass man aus dem Fenster nur auf eine gegenüberliegende Wand schaut. Es ist schon Ironie, dass man im Flur mehr Sonne und Licht bekommt als im Zimmer.
Herzstück des Zimmers ist ein großes und sehr bequemes King Size Bett. Über den Nachttischen an beiden Seiten des Bettes gibt es auch Lademöglichkeiten, sowohl Steckdosen als auch USB-Dosen wurden verbaut. Was mir allerdings später noch auffallen wird, es gibt anscheinend keinen Turn Down Service, etwas, dass eigentlich die meisten Hotels in dieser Kategorie anbieten. Was mich auch noch gestört hat, dass das Zimmer zum Gang her sehr hellhörig ist und das, obwohl ich in der hintersten Ecke untergebracht bin.
Vor dem Bett stehen ein kleines Sofa sowie ein Tisch, die einzige Sitzmöglichkeit im Zimmer außer dem Schreibtisch. Was mir auffällt, es gibt keinerlei Begrüßung, kein kleines Geschenk oder eine Süßigkeit, wie ich es aus Hotels dieser Kategorie eigentlich gewohnt bin.
Der Schreibtisch steht an der gegenüberliegenden Wand und darüber hängt ein recht kleiner Fernseher, zumindest für die Größe des Raumes. Auch ist das Gerät nicht mit Streaming Funktionen ausgestattet, was heute in vielen Hotels zum Standard gehört.
Im Zimmer gibt es eine Minibar, die sich im Kleiderschrank verbirgt. Leider ist es eines dieser alten Geräte, die kaum Platz für eigene Getränke bieten und die man nicht mal ausräumen kann, denn jede Entnahme wandert sofort auf die Zimmerrechnung. Dazu gibt es eine Kaffeemaschine sowie einen Wasserkocher, die sehr viel Platz auf dem Schreibtisch blockieren. Außerdem steht Wasser in zwei Dosen bereit. Davon bin ich kein großer Fan, denn die Dosen kann man nicht verschließen, aber in England scheinen viele Hotels momentan darauf umzustellen.
Zurück zum Kleiderschrank, in dem zwei Bademäntel mit Slippern zu finden sind sowie ein Regenschirm, den ich während dieses Aufenthaltes zum Glück nicht brauche.
Das Bad ist geräumig und verfügt sogar über Fenster, aber man sieht hier schon den Zahn der Zeit ein wenig nagen, denn rund um die Waschbecken ist der Marmor irgendwie etwas verfärbt. Die Ausstattung mit zwei Waschbecken, getrennter Dusche und Wanne sowie Toilette und Bidet ist für ein reguläres Zimmer allerdings exzellent.
Recht unpraktisch ist, dass es nur im Bad einen Spiegel gibt, in Großbritannien aber Steckdosen im Bad verboten sind. So gibt es im Zimmer keinen rechten Platz zum Haare föhnen, denn dort, wo es Steckdosen gibt, gibt es blöderweise keinen Spiegel. Da fragt man sich wirklich, wer hier für das Design zuständig war.
Was mir persönlich weiterhin nicht so gefallen hat, es gibt in der Dusche keine Handbrause und nur einen einfachen Duschkopf von oben. Dazu sind die Armaturen direkt unter der Dusche angebracht, sodass es recht schwierig ist, zunächst die richtige Wassertemperatur einzustellen, ohne gleich nass zu werden.
Die Hygieneprodukte stammen von Gilchrist & Soames und sind sehr hochwertig. Allerdings gibt es im Bad keine weiteren Amenities wie Wattestäbchen oder Abschminkpads, von Zahnbürste oder Kamm ganz zu schweigen. Auch das ist eher ungewöhnlich für ein Fünf-Sterne-Hotel.
Sheraton Grand London Park Lane – Executive Lounge
Das Sheraton Grand London Park Lane ist auch mit einer Lounge ausgestattet, die sich im Erdgeschoss gegenüber der Rezeption befindet. Zutritt habe ich aufgrund meines Marriott Platinum Status.
Die Hardware der Lounge ist gut. So gibt es zwei Räume, die ausreichend Platz bieten. Größtenteils ist die Lounge mit Tischen und Stühlen ausgestattet.
Im Übergang zwischen den zwei Räumen gibt es aber auch zwei Arbeitsplätze inklusive PC und Drucker. Ungestört ist man hier allerdings nicht.
Der zweite Raum verfügt über weitere Tische und Stühle, an der Wänden aber auch über einige Sessel sowie eine Couchecke. Dazu gibt es noch einige Separees mit Sofas und kleinen Tischen, die von der restlichen Lounge etwas abgeschirmt sind.
Schließlich gehört zur Lounge noch ein Besprechungsraum, der aber nur nach Bedarf geöffnet wird.
Die Lounge ist ganztägig von 7 bis 22 Uhr geöffnet. Am Morgen wird ein Frühstücksbuffet angeboten, nachmittags gibt es einen Tea Time und am Abend ein Cocktail Hour, ein solides Loungesangebot also, wie es viel Hotels haben.
Im Angebot sind zu jeder Zeit warme und kalte Getränke in Selbstbedienung. Bei den kalten Getränken beschränkt sich die Wahl allerdings auf Cola und einige Schorlen sowie Tonic und Ginger-Ale. Selbst Säfte gibt es nicht und Wasser nur aus dem Spender.
Die Snacks sind dann schon sehr dürftig. Es gibt lediglich diese drei Gläser mit Knabberzeug. Das können selbst andere Sheraton Hotels wie das Sheraton Berlin Grand Hotel Esplanade doch etwas besser.
Auch das Angebot zur Tea Time ist teilweise etwas dürftig. Es gibt einen staubtrockenen Kuchen und eine Torte, die täglich wechseln.
Das Highlight sind die Scones mit Clotted Cream und Marmelade. Ansonsten gibt es nicht viel berichten. Da habe ich erst kürzlich im Hilton London Metropole bessere Erfahrungen gemacht.
Die größte Enttäuschung aber ist die abendliche Cocktail Hour. Es gibt etwas Käse, nicht mal Salat oder etwas Gemüse und eine kleine Auswahl an Spirituosen, Wein und Sekt.
Dazu ein paar Häppchen und ein Reisgericht, alles an diesem Abend allerdings aus der indischen Küche, was ich gar nicht vertrage und auch nicht sehr mag. So etwas habe ich wirklich noch nie in einer Lounge erlebt, dass das einzige Angebot am Abend indische Küche ist.
Sheraton Grand London Park Lane – Bars und Restaurants
Als Full-Service-Hotel verfügt das Sheraton Grand London Park Lane natürlich auch über Bars und Restaurant. Dazu gehört das Palm Court Restaurant mit angeschlossener, das wohl das schönste Ambiente im Hotel bietet.
Im Palm Court gibt auch jeden Tag eine Tea Time und Piano Musik, die live gespielt wird.
Das Hauptrestaurant des Hotels ist das Mercante, das zum Picadilly hin ausgerichtet ist und auch über eine kleine Außenterrasse verfügt.
Weiterhin gibt es noch die Smith & Whistle Bar, die ebenfalls über eine Terrasse zur Straße hin verfügt, sowie das Café Musetti.
Sheraton Grand London Park Lane – Frühstück
Das kostenpflichtige Frühstück wird ebenfalls im Mercante Restaurant serviert. Schwerpunkt ist ein Buffet, das allerdings eher klein ausfällt. Die angebotenen Speisen sind aber von guter Qualität.
Bei einem Koch können dazu Omelettes nach Wunsch bestellt werden. Diese müssen aber auch selbst abgeholt und an den Tisch getragen werden. Schade, dass nicht wenigstens das vom Personla gemacht wird, wie es in anderen Fünf-Sterne-Hotels üblich ist.
Neben den warmen Speisen gibt es etwas Aufschnitt und Käse. Was ich gut finde, Wurst und Käse liegen auf Kälteplatte und nicht einfach im warmen Raum. Das könnten viel mehr Hotels machen.
Sheraton Grand London Park Lane – Fazit
Mein Fazit zum Sheraton Grand London Park Lane ist etwas durchwachsen. Ich muss schon sagen, dass ich mir etwas mehr erhofft hatte. Das Beste am Hotel ist wirklich seine Lage, denn man wohnt hier absolut zentral in einer der besten Gegenden von London. Die Statusanerkennung war allerdings eher mau und auch mein NUA wurde schlichtweg abgelehnt, obwohl viele Suiten auch am Tag meiner Übernachtung im Verkauf waren. Dazu das relativ dunkle Zimmer in der hintersten Ecke, das mir als tolles Upgrade verkauft wurde und die nicht gerade berauschende Lounge, die einem Hotel dieser Klasse eigentlich nicht so ganz würdig ist.
Ich bin wirklich hin- und hergerissen, denn von der Lage und der sonstigen Hardware hat es mir schon recht gut gefallen. Trotzdem denke ich, dass mich dieses Hotel so schnell nicht wiedersehen wird, denn es gibt einfach zu viel Auswahl in London und noch so manch anderes Hotel, das ich besuchen möchte.
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