Death Valley National Park – Scotty’s Castle

Es ist unwirt­lich, es ist heiß – das Death Val­ley (Tal des Todes) in Kali­for­ni­en. Erst 2012 wur­de sogar offi­zi­ell bestä­tigt, dass hier mit 56 Grad die höch­ste jemals auf der Erde gemes­se­ne Tem­pe­ra­tur fest­ge­stellt wur­de. Und trotz­dem haben sich eini­ge Men­schen die­sen Ort als Wohn­ort aus­ge­sucht. Die mei­sten von ihnen sicher­lich um in den Bau­xit Minen zu arbei­ten, doch eine Fami­lie aus Chi­ca­go hat hier ihr Feri­en­do­mi­zil errichtet.

Scotty's Castle, Death Valley National Park

Wir schrei­ben das Jahr 1872, als in Cyn­thia­nia, Ken­tucky ein Kind das Licht der Welt erblickt, das den Namen Wal­ter Edward Per­ry Scott bekommt. Mit zwölf Jah­ren läuft der Jun­ge von Zuhau­se weg und schlägt sich bis zur Ranch sei­ner Brü­der in der nähe von Wells, Neva­da durch. Das erste Mal kommt Scott in das Tal des Todes, als er 1884 eine Grup­pe von Land­ver­mes­sern beglei­tet, doch das soll nicht sein letz­ter Besuch gewe­sen sein. Mit sechs­zehn Jah­ren schließt er sich jedoch erst ein­mal der Buf­fa­lo Bill Wild West Show an und tourt die näch­sten zwölf Jah­re durch die gesam­ten USA und Europa.

Als er 1900 Ella Jose­phi­ne Mili­us in New York hei­ra­tet, endet sein Enga­ge­ment in der Wild West Show und Scot­ty sucht nach neu­en Ein­kom­mens­quel­len. Zuerst zieht es ihn nach Colo­ra­do, wo er ver­sucht, sich als Gold­su­cher durch­zu­schla­gen. Die­ser Ver­such miss­lingt jedoch und so kam er auf die Idee, einem New Yor­ker Geschäfts­mann vor­zu­gau­keln, er hät­te eine lukra­ti­ve Gold­mi­ne gefun­den, aller­dings kein Geld um die­ses Gold zu för­dern. Mehr als zwei Jah­re inve­stier­te der New Yor­ker mehr als $5000 in das Unter­neh­men, ohne je auch nur einen Krü­mel Gold gese­hen zu haben. Dann mach­te sich Scot­ty auf den Weg nach New York, wo er behaup­te­te, dass ihm das Gold, wel­ches er als Beweis für sei­nen Erfolg dabei hat­te, auf der lan­gen Rei­se gestoh­len wur­de. Die Geschich­te wie­der­um wur­de von der Pres­se auf­ge­schnappt und verbreitet.

So kam es dann, dass Scot­ty neue Gön­ner fand. Unter ihnen ein gewis­ser Albert M. John­son. Es soll­ten jedoch noch vie­le Jah­re ver­ge­hen, bis die bei­den zu Freun­den wur­den und John­sons Feri­en­do­mi­zil sogar Scot­ty Namen tra­gen sollte.

Eingang zum Scotty's Castle

Es war im Jahr 1915 als Albert John­son sich dazu ent­schloss, Wal­ter Scott zu besu­chen, der zu die­ser Zeit in 29 Palms wohn­te. Wäh­rend die­ses Besuchs ver­gab John­son Scot­ty sei­ne Betrü­ge­rei­en und die bei­den Män­ner wur­den zu Freun­den. Kur­ze Zeit spä­ter erwirbt John­son die Staini­ger Ranch im Grape­vi­ne Can­yon und lässt dort ein klei­nes Haus für Scot­ty errich­ten. Scot­ty kehr­te dar­auf­hin zu sei­ner Lieb­lings­be­schäf­ti­gung, dem Erfin­den von Geschich­ten über die gro­ßen Gold­vor­kom­men zurück. John­son ließ ihn gewäh­ren, denn inzwi­schen amü­sier­te ihn die gan­ze Geschich­te sehr.

Im Jahr 1922 begin­nen schließ­lich die Bau­ar­bei­ten zum Feri­en­do­mi­zil der John­sons. Die umlie­gen­den Bewoh­ner sahen bald, was für ein rie­si­ges Anwe­sen hier ent­ste­hen wür­de und glaub­ten nun, Scot­ty müss­te doch eine gehei­me Gold­mi­ne ent­deckt haben. Wal­ter Scott ließ sie auch in die­sem Glau­ben und sag­te jedem, der es hören woll­te, dass er das Haus für sich baue. So kam Scotty’s Cast­le schließ­lich zu sei­nem Namen, auch wenn es offi­zi­ell „Death  Val­ley Ranch” getauft wur­de. Scot­ty selbst wohn­te aber nie im Haus. Er war jedoch der Ver­wal­ter für die John­son und war oft zu Din­ner­par­tys ein­ge­la­den, wo er sei­ne Geschich­ten zu Besten gab. Trotz­dem hat­te Scot­ty ein Zim­mer im Hau­se, in dem er aber nur eine ein­zi­ge Nacht geschla­fen haben soll.

Scotty's Schlafzimmer

Esszimmer

Eingangshalle

Küche

Wal­ter Scott hat übri­gens bis zu sei­nem Tod 1954 hier im Death Val­ley gelebt und ist auch in der Nähe von Scotty’s Cast­le begraben.

Innenhof

Heu­te ist Scotty’s Cast­le Teil des Death Val­ley Natio­nal Park und steht Besu­chern im Rah­men einer Füh­rung offen. Wer noch mehr über den Bau die­ses unge­wöhn­li­chen Hau­ses erfah­ren möch­te, der reser­viert sich aber lie­ber einen Platz für die Behind the Sce­nes Tour. Hier erfährt man mehr über die­ses Wun­der­werk der Tech­nik, ein Haus, dass alles was man in die­ser unwirt­li­chen Regi­on zum Über­le­ben braucht, selbst pro­du­zier­te. So wur­de zum Bei­spiel die Quel­le des Grape­vi­ne Can­yon ange­zapft, um Strom und flie­ßen­des Was­ser in das Haus zu bekommen.

Generatoren

Scotty's Castle

Die Hou­se Tour fin­det jeden Tag mehr­mals statt. Trotz­dem ist es rat­sam, sich sein Ticket vor­her online zu reser­vie­ren, denn eine Tour ist auf neun­zehn Besu­cher limi­tiert. Zusätz­lich zum Natio­nal Park Ein­tritt kostet die Füh­rung 15 Dol­lar. Die Under­ground Tour hin­ge­gen fin­det nur in der Haupt­sai­son zwi­schen Novem­ber und April statt und kostet eben­falls 15 Dol­lar. Eine drit­te Tour ist der Lower Vine Ranch Hike. Hier unter­nimmt man eine geführ­te Wan­de­rung zum Haus von Scot­ty. Kosten­punkt die­ser Tour, die nur an aus­ge­wähl­ten Tagen statt­fin­det, ist 20 Dollar.

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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