Courtyard by Marriott Bremen
Das Courtyard by Marriott Bremen ist ein zentrales Stadthotel in der Hansestadt. Es befindet sich teilweise im historischen Lloyd-Bahnhof, von dem einst viele Auswanderer in die neue Welt starteten. In meinem Review stelle ich das Hotel vor und erzähle auch ein wenig über die Geschichte, die den Gästen in den öffentlichen Bereichen auch überall begegnet.
Inhalt
- Courtyard by Marriott Bremen – Geschichte
- Courtyard by Marriott Bremen – Check-in und Lobby
- Courtyard by Marriott Bremen – Komfortzimmer Lloyd Building
- Courtyard by Marriott Bremen – Fitness
- Courtyard by Marriott Bremen – Bar und Restaurant
- Courtyard by Marriott Bremen – Frühstück
- Courtyard by Marriott Bremen – Fazit
Courtyard by Marriott Bremen – Geschichte
Der Lloyd-Bahnhof ist mit der Geschichte der Hansestadt verknüpft. Das historische Backsteingebäude, das sich neben dem Nordeingang des Hauptbahnhofs befindet, war noch vor hundert Jahren für viele Menschen der letzte Ort, den sie vor ihrer Auswanderung nach Amerika besuchten. Heute erinnern nur noch das Gebäude selbst sowie eine kleine Ausstellung im Hotel an diese Zeit.
Erbaut wurde der Lloyd-Bahnhof 1913 für die Reederei Norddeutscher Lloyd, die zu jener Zeit größte deutsche Reederei, die bereits 1857 in Bremen gegründet wurde und über sechzig Schiffe betrieb. Die meisten Passagierschiffe brachten zu jener Zeit Auswanderer in die Neue Welt und die versammelten sich hier im Bahnhof, um dann per Zug nach Bremerhaven gebracht zu werden. Bis 1927 wurden die Passagiere hier abgefertigt, dann war ein neues Gebäude in Bremerhaven fertiggestellt und der Zwischenstopp am Bremer Hauptbahnhof entfiel.
An den Norddeutschen Lloyd erinnern auch viele Ausstellungsstücke auf den Fluren des Courtyard Hotels. Vor allem in der Lobby sind Vitrinen und Bilder zu finden, aber auch im ersten Stock gibt es noch einiges zu entdecken. Wer Interesse an der maritimen Geschichte des Gebäudes hat, sollte sich ein paar Minuten Zeit nehmen, um die Ausstellung zu erkunden.
Als das Gebäude selbst seine Funktion als Bahnhof verloren hatte, wurde es zu einem Verewaltungssitz umgebaut, der neben dem Hauptsitz in Bremer Lloyd-Gebäude existierte. Nachdem das Hauptgebäude im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt wurde, zog die Reederei vollständig in dieses Gebäude. Nach der Fusion von Lloyd mit Hapag zur Hapag-Lloyd imd Jahr 1970, blieb das Bremer Gebäude zweiter Firmensitz. Auch heute noch befinden sich in einem Teil des Gebäudes Büros, die repräsentativen Räume sowie der Hauptflügel gehören aber zum Courtyard Hotel, das hier 2010 eröffnete.
Courtyard by Marriott Bremen – Check-in und Lobby
Ich erreiche das Hotel zu Fuß vom Hauptbahnhof, von dessen Nordausgang ich nur wenige Schritte bis zum Haupteingang zurücklegen muss. Oder besser gesagt, einem der drei Eingänge des Hotels, denn das Courtyard besteht aus zwei Flügeln, dem Altbau im Lloyd-Bahnhof sowie einem angrenzenden Neubau. Zwischen den zwei Gebäuden befinden sich die Haupteingänge, einmal mit Ausrichtung zum Bahnhof und der zweite Eingang mit Ausrichtung zur Straße. Einen dritten Eingang gibt es im historischen Gebäude, dieser kann momentan aber nur eingeschränkt genutzt werden.
Die Lobby ist in L‑Form angelegt und kann so sowohl von der Straße als auch von der Bahnhofsseite betreten werden. Genau in der Mitte befindet sich die Rezeption.
Ich bin bereits gegen 14 Uhr im Hotel, rund eine Stunde vor der offiziellen Check-in-Zeit. Die Mitarbeiterin, die mich begrüßt, macht auf mich schon nach wenigen Worten irgendwie den Eindruck, als wenn sie keine Lust auf ihren Job hat. Es gibt nur eine genuschelte Begrüßung, dann meint sie, mein Zimmer sei nicht fertig und ich müssen warten. Ein anderes Zimmer gäbe es nicht. Kaum habe ich jedoch in einer Sitzecke Platz genommen, ruft sie mich bereits wieder zu sich und meint, das Zimmer sei nun bereit.
Irgendeine Erwähnung meines Platinum Status gibt es genauso wenig wie die Erklärung der Benefits. Auch auf ein Upgrade wird verzichtet, gut, Courtyard muss laut Statuten keines geben, die meisten Hotels tun es aber trotzdem, wie ich kürzlich erst im Courtyard by Marriott London-Gatwick oder im Courtyard by Marriott Szczecin erlebt habe.
Schließlich sagt die Dame noch, dass das Frühstück im Hotel 25 Euro kosten würde, ein stolzer Preis für ein Courtyard. Da bin ich gespannt, was man dafür bietet. Im Vorverkauf bekomme ich das Morgenmahl schließlich für 22 Euro und es werden noch 9,20 Euro als Statusbenefit abgezogen. Kostenfreies Frühstück gibt es in Courtyardhotels, obwohl ich auch das schon öfter erlebt habe, wie zum Beispiel im Courtyard London-Heathrow. Dass ich mit der Anrechnung des Benefits auch noch Schwierigkeiten haben werde, ahne ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Letztendlich frage ich noch einen Late-Check-out an, der mir ebenfalls nicht aktiv angeboten wird. Alles in allem ein wirklich enttäuschender erster Eindruck.
Neben der Rezeption gibt es in der Lobby noch diverse Sitzecken. Alles erscheint neu und hier wurde wohl erst kürzlich renoviert.
In einer Ecke versteckt sich auch ein kleiner Shop, in dem Getränke und Snacks verkauft werden.
Courtyard by Marriott Bremen – Komfortzimmer Lloyd Building
Für mich geht es mit der Zimmerkarte in der Hand in den ersten Stock. Diesen kann ich mit dem Fahrstuhl oder über eine breite Treppe erreichen. Ich habe mir bewusst ein Zimmer im historischen Teil des Gebäudes reserviert, denn in einem modernen Neubau kann ich überall nächtigen. Und der Hotelflur spiegelt schon mal die Geschichte des Gebäudes wider. An den Wänden finden sich die alten Plakate der verschiedenen Schiffe der Reederei.
Mein Zimmer befindet sich direkt an diesem imposanten Flur. Und wie es in einem historischen Hotelgebäude oft der Fall ist, ist mein Zimmer auch etwas anders geschnitten. So gibt es keinen Eingangsbereich, sondern die Tür führt mich direkt in den großen Raum und in dem fällt auch sofort die Deckenhöhe auf.
Das Zimmer hat eine sehr angenehme Größe, wirkt aber schon etwas altbacken. Hier wurde wohl seit der Eröffnung im Jahr 2010 noch nicht renoviert. Schade, dass man nur die Lobby und die öffentlichen Bereiche erneuert hat, auch die Zimmer könnten nach fast 15 Jahren mal einen Refresh vertragen.
Das große Doppelbett ist aber bequem und hat eine angenehme Größe, die auch für zwei Personen ausreichend ist. Immerhin gibt es auf jeder Seite des Bettes eine Steckdose, sodass man Geräte laden kann.
Neben dem Bett stehen ein Sessel mit Hocker sowie ein kleiner Tisch. Dazu gibt es ein schönes, großes Fenster, das aber leider keinerlei Ausblick bietet. Ich schaue lediglich auf ein Vordach und das moderne Gebäude gegenüber.
An der gegenüberliegenden Wand steht ein großer Schreibtisch, auf dessen einem Ende auch der Fernseher steht. Der scheint übrigens der einzige Einrichtungsgegenstand zu sein, der in den letzten Jahren ausgetauscht wurde. Zumindest die zwei kleinen Bilder nehmen dann auch im Zimmer das Thema Seefahrt und Norddeutscher Lloyd wieder auf.
Hinter einer Schreibtischtür verbirgt sich ein kleiner Kühlschrank. Dazu gibt es einen Wasserkocher inklusive Tee und Kaffee sowie eine Flasche Wasser.
Immerhin hat es ein kleines Begrüßungsgeschenk auf mein Zimmer geschafft, das aus einem Amerikaner sowie einigen Bonbons besteht. Nicht so toll ist allerdings, dass der Kuchen offen auf dem Schreibtisch steht. Wäre ich später angereist, wäre der Kuchen in der Zwischenzeit total trocken geworden.
Wer das Review bisher aufmerksam verfolgt hat, dem wird aufgefallen sein, dass bisher auf keinem der Bilder ein Schrank zu sehen war. Der Kleiderschrank befindet sich auch nicht direkt im Zimmer, sondern in einer Art Nische direkt neben dem Eingang.
Das Bad ist ausreichend groß, hat aber auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Es ist aber alles sauber. Zur Ausstattung gehört eine Duschwanne, die man wieder eine viel zu kurze Glaswand hat, sodass Wasser herausspritzt. Ich frage mich immer, ob die Leute, die sowas installieren, auch selber mal duschen? Der Waschtisch fällt auch recht klein aus, bietet aber immerhin etwas Ablagefläche. Gar nicht geht der Föhn, der wirklich nicht mehr zeitgemäß ist, und ausgetauscht gehört.
Wie inzwischen in fast allen Hotels üblich, gibt es auch hier nur noch die großen Spender. Lediglich Body Lotion gibt es noch in einer kleinen Flasche. Von der Marke Nirvae bin ich allerdings kein Fan, sodass ich lieber meine eigenen Hygieneprodukte genutzt habe.
Courtyard by Marriott Bremen – Fitness
Die einzige zusätzliche Ausstattung im Hotel ist ein kleiner Fitnessraum, der sich etwas versteckt im Erdgeschoss befindet. Die Geräte scheinen immerhin neueren Datums zu sein und durch die großen Fenster kommt auch viel Tageslicht in den Raum.
Courtyard by Marriott Bremen – Bar und Restaurant
Ebenfalls im Erdgeschoss befinden sich die Bar und das Restaurant. Auch hier wurde wohl erst vor kurzen renoviert, denn alles sieht neu und modern aus. Allerdings sind sowohl Bar als auch Restaurant nicht täglich geöffnet, wobei es aber kein Muster gibt. Die Schließung wird einfach kurzfristig auf einer Tafel angezeigt. Man sollte sich also nicht darauf verlassen, hier etwas bestellen zu können.
Bar und Restaurant haben einen recht fließenden Übergang und auch im Durchgangsbereich der Lobby gibt es noch einige Tische. So wird der geringe Platz hier optimal genutzt.
Courtyard by Marriott Bremen – Frühstück
Ein Teil des Restaurants scheint nur zum Frühstück genutzt zu werden, jedenfalls war dieser Raum ansonsten geschlossen.
Der Frühstücksraum ist nicht sonderlich groß und verfügt vor allem über Zweiertische, was während meines Aufenthaltes schon zu Problemen führte, da einige Familien zu Gast waren, die dann nur schwierig zusammen frühstücken konnten. Die Stühle im Restaurant sind übrigens auch etwas unbequem.
Das Frühstück wird hauptsächlich als Buffet angeboten. Und das ist dann schon ein wenig enttäuschend, jedenfalls finde ich es für die verlangten 25 Euro doch recht dürftig. Zum Glück zahle ich nur rund 12,50 Euro, da ist es in Ordnung.
Neben den üblichen warmen Speisen wie Rührei und Speck, gibt es noch eine Pancake-Maschine. Außerdem können zumindest einige Eierspeisen wie Omelette zusätzlich bestellt werden. Der Hinweis darauf ist allerdings ziemlich versteckt am Buffet zu finden und das Personal fragt auch nicht proaktiv nach. Im Gegenteil, ich musste einen Mitarbeiter suchen, um meine Bestellung aufgeben zu können.
Bei den kalten Speisen sind etwas Aufschnitt sowie Lachs, Rollmops und einige Salate im Angebot.
Weiterhin gibt es noch Müsli, Joghurt und etwas Obst. Sehr bescheiden ist hingegen die Auswahl an Backwaren, die auch nur schleppend nachgefüllt wurde.
Courtyard by Marriott Bremen – Fazit
Beim Fazit zum Courtyard by Marriott Bremen bin ich hin- und hergerissen. Einerseits liebe ich historische Hotels oder Gebäude aus längst vergangenen Zeiten, die zu Hotels konvertiert wurden, wie es hier der Fall ist. Und da enttäuscht das Hotel auch nicht. Das hat mir schon sehr gut gefallen. Andererseits sind aber Ausstattung und Performance der Mitarbeiter doch mehr als dürftig. Bei der Ausstattung würde ich schon erwarten, dass man nicht nur die öffentlichen Bereiche, sondern auch die Zimmer renoviert. In der Lobby sieht alles frisch und modern aus, während die Zimmer doch schon etwas in die Jahre gekommen sind.
Was mir aber wirklich negativ aufgefallen ist, ist das Personal, mit dem ich Kontakt hatte. Besonders die Dame an der Rezeption, die auf mich einfach den Eindruck gemacht hat, als wenn sie gar keine Lust auf ihren Job hat. Ich habe sie auch beim Check-out wiedergetroffen und als ich die Rechnung bekam, waren die 9,20 Euro nicht abgezogen. Sie tat dann auch sehr überrascht, obwohl sie selbst es war, die das 24 Stunden vorher eintragen wollte. Keine Entschuldigung, kein nichts. Erst auf mein Drängen wurde der Betrag dann auf meine Kreditkarte erstattet. Auch sonst gab es kein Wort zu viel. Keine gute Reise oder sonst irgendwas. Die Dame sollte sich vielleicht wirklich überlegen, ob sie an der Rezeption den richtigen Arbeitsplatz hat.
Zusammenfassend muss ich sagen, dass ich nicht mit Sicherheit sagen kann, ob ich hierher nochmals zurückkehren würde. Die Lage direkt am Bahnhof ist sicherlich gut, vor allem, wenn man mit dem Zug anreist. Auch die Zimmer sind, wenn auch altbacken, noch in Ordnung und das Gebäude gefällt mir sowieso. Der Service stimmt allerdings so gar nicht, was ich absolut schade finde.
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