More Fun in the Sun – Florida und Kalifornien über Silvester

Tag 4: Mitt­woch, 01. Janu­ar 2020:
A new Dawn – Jack­son­ville nach St. Augustine

„Once the tra­vel bug bites, the­re is no known anti­do­te, and I know that I shall be hap­pi­ly infec­ted until the end of my life.” ― Micha­el Palin.

Am Neu­jahrs­mor­gen begrüßt mich Flo­ri­da mit viel Son­nen­schein, aber noch recht fri­schen Tem­pe­ra­tu­ren. Ein erster Blick vom Bal­kon zeigt das schö­ne Pan­ora­ma von Jack­son­ville. Benannt wur­de die Stadt nach Andrew Jack­son, dem sieb­ten Prä­si­den­ten der USA.

Und die Metro­po­le im Nor­den Flo­ri­das hat es in sich, ist sie doch nicht nur die bevöl­ke­rungs­reich­ste Stadt des Son­nen­staa­tes, son­dern auch die flä­chen­mä­ßig größ­te Stadt der kon­ti­nen­ta­len USA. Das alles macht Jack­son­ville jedoch nicht son­der­lich bekannt und so ist die Stadt am St. John’s River auch heu­te noch eines der weni­ger berei­sten Zie­le in Flo­ri­da. Die vor­ge­la­ger­ten Inseln wer­den zwar mehr von Tou­ri­sten besucht, die Stadt sel­ber emp­fängt jedoch eher Geschäftsreisende.

Schön zu sehen von mei­nem Bal­kon ist auch die Main Street Bridge, die den St. John’s River seit 1941 über­quert. Die Brücke ist als eine ver­ti­ka­le Hub­brücke kon­stru­iert, damit sie auch von grö­ße­ren Schif­fen pas­siert wer­den kann. Wäh­rend ich noch auf dem Bal­kon bin, kann ich beob­ach­ten, wie der Mit­tel­teil der Brücke für die Durch­fahrt eines Schif­fes ange­ho­ben und wie­der gesenkt wird.

Das Boot, das die Brücke pas­siert, ist dann aber doch eher klein. Die Öff­nung erfolg­te nur auf­grund des hohen Mastes.

Nach dem Früh­stück will ich mich noch­mals am River Walk umse­hen, von wo ich gestern Abend das Feu­er­werk beob­ach­tet habe. Heu­te Mor­gen sind hier Jog­ger und Spa­zier­gän­ger unterwegs.

Der Blick auf die Sky­line ist vom Fluss­ufer gese­hen auch etwas anders als aus dem neun­ten Stock des Hotels.

Vor der Sky­line kann ich von hier noch einen Teil des alten Mar­ket­place sehen, einer Shop­ping Mall, die ich bei mei­nem letz­ten Auf­ent­halt noch besucht habe. Inzwi­schen ist sie leer und wird gera­de abgerissen.

Gegen Mit­tag checke ich aus dem Hotel aus und mache mich wie­der auf den Weg. Der führt mich zunächst noch ein­mal über die Main Street Bridge. War­ten muss ich aber nicht, denn momen­tan will wohl kein Schiff passieren.

Anschlie­ßend geht es für mich auf den Inter­sta­te nach Süden. Da ich die Regi­on schon öfter bereist habe und es schon recht spät ist, ent­schlie­ße ich mich gegen die Küsten­stra­ße und für die Auto­bahn, die mich in rund einer Stun­de nach St. Augu­sti­ne bringt, der älte­sten Stadt der USA.

Auch hier war ich schon mehr­mals, jedoch noch nie zur Weih­nachts­zeit, sodass ich mei­ne Pla­nung etwas umge­wor­fen und spon­tan eine Über­nach­tung gebucht habe. Nach mei­ner Ankunft par­ke ich in der Nähe des Flag­ler Col­lege und machen einen klei­nen Rundgang.

Eigent­lich hät­te ich ger­ne end­lich mal im Casa Moni­ca über­nach­tet, einem jener Hotels, die Eisen­bahn­mo­gul Hen­ry Flag­ler einst in Flo­ri­da erbau­en ließ, doch dies­mal passt es wie­der nicht. Über Neu­jahr ist hier ziem­lich viel los und das Hotel ein­fach ausgebucht.

Das Ensem­ble im Her­zen von St. Augu­sti­ne wird durch die City Hall kom­ple­men­tiert, die ich heu­te aber auch nur von außen anschaue.

Mein Ziel ist die Vil­la Zoray­da, ein 1883 vom exzen­tri­schen Bos­to­ner Mil­lio­när Frank­lin W. Smith als sein Win­ter­haus erbau­tes Anwe­sen, das der Alham­bra in Spa­ni­en nach­emp­fun­den wur­de und inzwi­schen ein Muse­um ist. Lei­der ist es im Haus unter­sagt zu foto­gra­fie­ren, sodass ich die inter­es­san­te Inne­re nicht zei­gen kann. Auf der Home­page von St. Augu­sti­ne gibt es aller­dings eini­ge Auf­nah­men, die einen Ein­druck vermitteln.

Nach der Besich­ti­gung dre­he ich eine klei­ne durch das histo­ri­sche Vier­tel der Stadt. Mein erster Stopp ist am im 18. Jahr­hun­dert erbau­ten Tovar Hou­se, das inzwi­schen auch ein Muse­um ist, aber heu­te lei­der schon geschlossen.

Näch­ster Halt ist das Gonzáles-​Álvarez Hou­se von 1723, das auch als älte­stes noch erhal­te­nes Haus der Stadt beti­telt wird. Auch die­ses Haus kann besich­tigt wer­den, doch dafür ist es heu­te eben­falls schon zu spät.

Ich fah­re also wei­ter und zurück ins Stadt­zen­trum. Am Ufer des Mat­anz­as River hal­te ich noch ein­mal an und besu­che die Bridge of Lions, die wohl bekann­te­ste Brücke über den Fluss.

Von hier lau­fe ich noch ein Stück an der Ufer­pro­me­na­de wei­ter und genie­ße das herr­li­che Licht des spä­ten Nachmittags.

Wäh­rend gera­de die Son­ne so lang­sam hin­ter dem Hori­zint ver­schwin­den, wer­den auch so lang­sam die ersten Lich­ter sicht­bar. In der Weih­nachts­zeit ist St. Augu­sti­ne bekannt für sei­ne vie­len beleuch­te­ten Häuser.

Noch aber sind die letz­ten Son­nen­strah­len des Tages eher der Star, denn die tau­chen vie­le Gebäu­de in ein wun­der­schö­nes Licht.

Die Dun­kel­heit legt sich aller­dings recht zügig über die Stadt und dann wer­den über­all die Lich­ter ange­knipst. Ich dre­he noch­mal eine klei­ne Run­de, um zumin­dest eini­ge der Gebäu­de im Lich­ter­glanz zu erleben.

Als Hotel habe ich das Hamp­ton Inn direkt am Inter­sta­te gebucht. Erstens war hier noch etwas ver­füg­bar und bezahl­bar und zwei­tens wer­de ich mor­gen früh sowie­so gleich wei­ter­fah­ren, denn durch den unge­plan­ten Stopp drängt die Zeit doch etwas.

Mei­len: 90
Wet­ter: son­nig, 52 bis 64 Grad F
Hotel: Hamp­ton Inn St. Augu­sti­ne I‑95

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