More Fun in the Sun – Florida und Kalifornien über Silvester

Tag 9: Mon­tag, 06. Janu­ar 2020
Back East – Los Ange­les nach Orlando

„I am not the same having seen the moon shi­ne from the other side of the world.” – Mary Anne Radmacher

Mei­ne Zeit an der West­kü­ste neigt sich schon wie­der dem Ende zu. Der Abste­cher war ja nur des­halb ent­stan­den, weil ich eini­ge Orte unbe­dingt noch anschau­en woll­te. Im Nach­hin­ein bin ich sogar beson­ders froh dar­über, denn wie hät­te ich mich geär­gert, wenn ich es auf das näch­ste Mal gescho­ben hät­te. Das war ja bekannt­lich lan­ge Zeit nicht mög­lich. Aber nun erst­mal zurück zu die­ser Rei­se. Mein Flug star­tet erst am Nach­mit­tag, sodass ich an die­sem Mon­tag Vor­mit­tag noch etwas unter­neh­men möch­te. Die Fahrt führt mich in das Hafen­ge­biet von Los Ange­les nach San Pedro.

Hier habe ich auf mei­ner Früh­jahrs­tour 2019 das Los Ange­les Mari­ti­me Muse­um besucht und dabei eini­ges über die japa­ni­schen Ein­wan­de­rer gelernt, die hier einst leb­ten. Schon wäh­rend mei­nes Besuchs der Manz­a­nar Natio­nal Histo­ric Site habe ich viel über das Schick­sal der japa­nisch­stäm­mi­gen Ame­ri­ka­ner nach dem Angriff auf Pearl Har­bor gelernt und wie sie hier sozu­sa­gen in Sip­pen­haft genom­men wur­den, für etwas, mit dem sie eigent­lich gar nichts zu tun hat­ten. So wur­den vie­le Japa­ner ent­eig­net und in Lager gesteckt, auch die Fami­li­en, die hier in San Pedro leb­ten und der Fische­rei nach­gin­gen. Ihnen ist die­ses Denk­mal gewid­met, das sich heu­te mit­ten im geschäf­ti­gen Hafen befindet.

Ter­mi­nal Island heißt die­ses Gebiet, auf dem die Fami­lie einst leb­ten. Zu sehen ist davon heu­te nichts mehr, denn inzwi­schen gibt es hier einen rie­si­gen Umschlag­platz für Waren aus aller Welt, die mit gro­ßen Con­tai­ner­schif­fen über den Pazi­fik beför­dert wer­den. Auf der Gedenk­ta­fel aber wird an die dama­li­gen Bewoh­ner erin­nert, denen 1942 ein Ulti­ma­tum gestellt wur­de. Inner­halb von 48 Stun­den hat­ten sie zu ver­schwin­den und alles, was nicht tra­gen konn­ten zurückzulassen.

Auf der Rück­fahrt stop­pe ich noch kurz in der Nähe des Pas­sa­gier­ha­fens, wo heu­te ein Kreuz­fahrt­schiff von Nor­we­gi­an Crui­se Lines ange­dockt hat. Davor zu sehen ist ein Muse­ums­schiff der ame­ri­ka­ni­schen Marine.

Ich beob­ach­te noch ein wenig den Schiffs­ver­kehr im Hafen­ge­biet, bevor ich San Pedro für heu­te end­gül­tig verlasse.

Bevor ich zum Flug­ha­fen fah­re, lege ich noch einen Stopp am Bald­win Hills Park ein, einem Hügel, der einen schö­nen Rund­um­blick über das Häu­ser­meer von Los Ange­les und den umlie­gen­den Gemein­den bietet.

Eine Stra­ße führt auf den Hügel hin­auf und ganz oben gibt es einen Park­platz. Von hier fällt mein erster Blick dann auf das Stu­dio­ge­län­de von Colum­bia Pic­tures, das sich ganz in der Nähe befindet.

Ein Rund­weg führt um die gesam­te Spit­ze des Hügels und bie­tet immer wie­der schö­ne Aus­blicke, auch wenn es heu­te lei­der nicht ganz klar ist.

Das High­light sind natür­lich Hol­ly­wood und die Sky­line von Los Ange­les Down­town, die ich in der Fer­ne ent­decken kann.

Nun wird es aber Zeit zurück zum Flug­ha­fen zu fah­ren und mei­nen Miet­wa­gen abzu­ge­ben. Das geht recht zügig, sodass ich schon kur­ze Zeit spä­ter im Ter­mi­nal bin. Hier checke ich für mei­nen Flug nach Orlan­do ein und gebe mein Gepäck ab. Anschlie­ßend mache ich mich auf den Weg in die Lounge. Ich ent­schei­de mich für die Qan­tas First Lounge, die sich im Tom Brad­ley Ter­mi­nal befin­det, den ich über einen glä­ser­nen Flur erreiche.

Im Durch­gang steht schon lan­ge Zeit ein Flü­gel, der talen­tier­te Pas­sa­gie­re zum Spie­len ein­lädt. Heu­te aber prangt hier ein gro­ßer wei­ßer Zet­tel, der mich doch herz­haft lachen lässt, auch wenn es für den Betref­fen­den sicher nicht ganz so lustig war. Aber ich fra­ge mich wirk­lich, wie man so etwas anstellt.

In der Lounge gibt es für mich dann ein lecke­res Mit­tag­essen, bevor ich Los Ange­les end­gül­tig den Rücken kehre.

Mei­ne Maschi­ne der Ame­ri­can Air­lines war­tet schon auf mich, um mich in rund vier­ein­halb Stun­den zurück nach Flo­ri­da zu bringen.

Da ich auch die­ses Mal wie­der einen Fen­ster­platz auf der lin­ken Sei­te ergat­tern konn­te, habe ich nach dem Start einen tol­len Blick auf Los Ange­les und die Palos Ver­des Halbinsel.

Wäh­rend an Bord der Ser­vice beginnt, über­flie­gen wir zunächst die Wüsten­ge­bie­te Süd­ka­li­for­ni­ens. An der Gren­ze zur Ari­zo­na kann ich nicht nur den Colo­ra­do, son­dern auch Lake Hava­zu mit sei­ner berühm­ten Lon­don Bridge erken­nen, die ich, da ich weiß, wo ich schau­en muss, sogar aus der Luft erken­nen kann.

An Bord wird der­weil ein frü­hes Abend­essen serviert.

Doch immer wie­der streift mein Blick auch das Fen­ster und so kann ich wenig spä­ter die roten Stei­ne rund um Sedo­na entdecken.

Auch die San Fran­cis­co Peaks, ein Gebirgs­zug bei Flagstaff, sind noch gut zu erkennen.

Wenig spä­ter wird es jedoch bereits dun­kel, denn auf dem Flug „ver­lie­re” ich durch die West-​Ost-​Richtung drei Stun­den. Da den­ke ich aber jetzt nicht wei­ter drü­ber nach, son­dern genie­ße lie­ber erst­mal mei­nen Eisbecher.

Der wei­te­re Flug ver­läuft dann ereig­nis­los, sodass wir pünkt­lich gegen 22 Uhr auf dem inter­na­tio­na­len Flug­ha­fen von Orlan­do aufsetzen.

Nach der Lan­dung neh­me ich noch schnell mein Gepäck in Emp­fang, bevor es zum Auto­ver­mie­ter geht. Hier hole ich einen wei­te­ren Miet­wa­gen, der mich nun zum Best Western bringt, das sich nur weni­ge Mei­len ent­fernt befindet.

Mei­len: 47
Wet­ter: 53–65 Grad
Hotel: Best Western Air­port Inn & Suites

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