Land of the White Nights – Finnland im Sommer

Tag 1: Diens­tag, 06. Juli 2021
Terv­etu­loa – Ber­lin nach Helsinki

„Same with anyo­ne who’s been fly­ing for years and loves it still…we’re part of a world we deep­ly love.” – Richard Bach

Die­ser erste Diens­tag im Juli 2021 ist für mich ein beson­de­rer Tag, denn zum ersten Mal seit inzwi­schen zehn Mona­ten bre­che ich wie­der zu einer Rei­se auf. Und noch etwas ist anders, ich wer­de zum ersten Mal am neu­en Flug­ha­fen Berlin-​Brandenburg star­ten. Dort­hin fah­re ich mit der Bahn und so star­tet die­se Rei­se zunächst ein­mal am S‑Bahnhof.

Unge­wöhn­lich ist für mich auch die Uhr­zeit, bevor­zu­ge ich sonst einen frü­hen Start. Heu­te aber ist es schon fast fünf­zehn Uhr. Doch Coro­na hat auch für aus­ge­dünn­te Flug­plä­ne gesorgt und so star­tet momen­tan nur ein Flug täg­lich in die fin­ni­sche Haupt­stadt Hel­sin­ki. Eine Wahl habe ich also nicht.

Nach rund einer Stun­de Fahrt errei­che ich den Flug­ha­fen, wo ich nun die rich­ti­ge Check-​in-​Insel suche, um für mei­nen Flug nach Hel­sin­ki ein­zu­checken. Hier hat sich schon eine Schlan­ge gebil­det und der gan­ze Pro­zess ist zunächst auch etwas chao­tisch, bis end­lich ein Schal­ter für die Busi­ness Class öffnet.

Anschlie­ßend geht es zur Sicher­heits­kon­trol­le. Die fin­det hier zen­tral und nicht mehr am Gate statt wie in Berlin-​Tegel. Danach folgt der Gang des Grau­ens, denn auch am BER muss man nun einen geschwun­ge­nen Weg durch den Duty Free Shop hin­ter sich brin­gen, um zu den Gates zu gelan­gen. Ein­fach furcht­bar die­se Erfin­dung, die ich so auch nur in Euro­pa ken­ne. Da wür­de ich erst recht nichts kau­fen, ein­fach, weil ich so ange­nervt bin.

Hin­ter dem Duty Free folgt die Haupt­hal­le von Ter­mi­nal 1. An den Moni­to­ren sind noch ein­mal die Gates zu fin­den, wenn sie denn schon bekannt sind. Auch am BER hat man jetzt die­se Unsit­te ein­ge­führt, Gates erst kurz vor dem Boar­ding bekannt zugeben.

Heu­te ist es noch ange­nehm leer im Ter­mi­nal (Spoi­ler: Nur weni­ge Wochen spä­ter wird es hier täg­lich ziem­lich voll sein.). Nur weni­ge Flug­gä­ste sind unter­wegs. Ich schaue mich gar nicht wei­ter um, son­dern bege­be mich auf den Weg zur Lounge Tem­pel­hof, die von Finn­air am BER genutzt wird. Und dort­hin muss ich einen ganz schö­nen Marsch zurücklegen.

Der Zugang zur Lounge befin­det sich am süd­li­chen Ende des Haupt­piers. Von hier geht es nun per Trep­pe oder Fahr­stuhl ein Stock­werk höher. Ich bin schon gespannt, was mich in der nagel­neu­en Lounge erwar­tet, zumal auch hier der Betrieb noch unter Coro­nabe­din­gun­gen läuft.

Der erste Ein­druck ist schon mal gut. Es gibt vie­le ver­schie­de­ne Sitz­ecken und raum­ho­he Fen­ster, die auf das Vor­feld hinausschauen.

Erstaun­lich gut gefüllt ist das Buf­fet, das kom­plett zur Selbst­be­die­nung ange­bo­ten wird. Alles ist ein­zeln ver­packt und es wer­den sogar ver­schie­de­ne war­me Spei­sen angeboten.

Rund eine hal­be Stun­de vor Abflug bege­be ich mich zum Gate, wo schon ein Air­bus 319 der Finn­air auf mich war­tet. Dank Busi­ness Class Ticket und One­world Eme­r­ald Sta­tus darf ich als Erste einsteigen.

Die näch­ste Über­ra­schung folgt an Bord, denn hier stel­le ich fest, dass ich auf die­sem Flug der ein­zi­ge Pas­sa­gier in der Busi­ness Class bin. Ich habe sogar mei­ne eige­ne Flug­be­glei­te­rin, die sich auch gleich bei mir vor­stellt. Da sie nur für die Busi­ness Class ein­ge­teilt ist, ist sie heu­te exklu­siv für mich zuständig.

Pünkt­lich ver­las­sen wir dann auch das Gate und ich star­te zum ersten Mal mit einem regu­lä­ren Lini­en­flug vom BER. Zuvor hat­te ich nur den Abschieds­flug nach Tegel gemacht und das ist inzwi­schen auch schon wie­der fast acht Mona­te her.

Heu­te heben wir von der Start­bahn Nord ab, die die alte Bahn des Flug­ha­fens Schö­ne­feld war. Zum ersten Mal erle­be ich den Start vom BER nun bei Tages­licht. Noch ist alles unge­wohnt und ich kann die Orte unter uns nicht rich­tig ein­ord­nen. Das wird erst mit der Zeit kommen.

An Bord beginnt recht bald der Ser­vice und ich bekom­me ein Abend­essen sowie Geträn­ke nach Wahl serviert.

Beson­ders lecker ist der fin­ni­sche Blau­beer­ku­chen. Blau­bee­ren sind ja sowas wie die Natio­nal­frucht und Finn­air ser­viert sie als Saft und Frucht zu so ziem­lich jeder Mahlzeit.

Knapp zwei Stun­den spä­ter befin­den wir uns im Lan­de­an­flug auf den Flug­ha­fen von Hel­sin­ki, der nörd­lich der Stadt liegt. Zwar über­flie­gen wir auch die fin­ni­sche Haupt­stadt, doch dicke Wol­ken ver­sper­ren mei­stens lei­der die Sicht.

Gegen 22 Uhr Orts­zeit lan­det der Air­bus schließ­lich auf dem Flug­ha­fen von Hel­sin­ki. Finn­land ist Deutsch­land eine Stun­de vor­aus, sodass ich gleich mal die Uhr umstel­le, wäh­rend ich auf mein Gepäck war­te. Anson­sten inter­es­siert sich nie­mand für mich. Wäh­rend beim Check-​in ein­mal das Impf­zer­ti­fi­kat kon­trol­liert wur­de, kann ich hier in Hel­sin­ki nun ein­fach aus dem Gebäu­de hin­aus­spa­zie­ren (Spoi­ler: Es wird auch sonst nir­gend­wo mehr irgend­was kon­trol­liert werden.).

Auf­grund der spä­ten Ankunft habe ich mich dazu ent­schlos­sen, direkt am Flug­ha­fen zu über­nach­ten. So mache ich mich auf den Weg zum Air­port Hil­ton, wo ich ein Zim­mer gebucht habe.

Hier schla­fe ich dann bald ein, mit garan­tiert geschlos­se­nen Vor­hän­gen, denn drau­ßen ist es trotz der spä­ten Stun­de nicht rich­tig dun­kel. Ein erster Vor­ge­schmack auf die wei­ßen Näch­te. Es herrscht eher ein Däm­mer­licht und nur die dicken Wol­ken am Him­mel spen­den heu­te ein wenig mehr Dun­kel­heit. Das fin­de ich abso­lut fas­zi­nie­rend, denn erlebt habe ich so etwas bis­her noch nie.

Kilo­me­ter: 0
Wet­ter: bewölkt mit Schau­ern, 21 Grad
Hotel: Hil­ton Hel­sin­ki Airport

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