In the Wake of the Storms – über Hong Kong nach Hawai’i und Guam

Tag 14: Mitt­woch, 10. Okto­ber 2018
A Para­di­se of its own – Guam nach Hong Kong

„I’m always sad to lea­ve para­di­se, But I lea­ve behind the hopes of coming again soon.” – Iri­na Shayk

Das Aus­ru­hen hat mir gestern gut­ge­tan und es geht mir bes­ser. Noch glau­be ich, das schlimm­ste über­stan­den zu haben und so will ich heu­te nach­ho­len, was ich gestern alles ver­säumt habe. Das ist auch mei­ne letz­te Chan­ce, denn heu­te Abend geht es schon wei­ter nach Hong­kong. Das Wet­ter sieht heu­te eben­falls bes­ser aus. Der erste Blick geht wie­der vom Bal­kon über die Tumon Bay. Herr­lich. Ein Traum.

Vor allem auch, dass das hier auf Guam im Gegen­satz zu Hawai’i noch ein bezahl­ba­res Ver­gnü­gen ist. Ich war wirk­lich erstaunt, wie mode­rat die Prei­se doch noch sind, obwohl Guam ein Haupt­rei­se­ziel für Korea­ner, Japa­ner und auch Rus­sen ist. Sozu­sa­gen USA light, denn es ist für sie der kür­ze­ste Weg und dem­entspre­chend viel wird die Insel auch aus Asi­en ange­flo­gen. Viel mehr als aus den USA, was aber auch nicht ver­wun­der­lich, wenn man über­legt, wie weit das von hier weg ist. Aber dazu spä­ter mehr. Erst ein­mal geht es wie­der zum spär­li­chen Früh­stück und dann bre­che ich aber auch schon auf. Der Weg führt mich nach Hagat­na, der Haupt­stadt von Guam.

Bereits 1668 wur­de Aga­na, wie Hagat­na frü­her hieß, von den Spa­ni­ern gegrün­det und ist damit die älte­ste euro­päi­sche Stadt im pazi­fi­schen Raum. Hagat­na ist auch die Haupt­stadt der Insel. Groß ist die Stadt des­halb aller­dings nicht, nur rund ein­tau­send Ein­woh­ner zählt sie, jedoch fin­den sich hier eini­ge der wich­tig­sten Gebäu­de der Insel.

Ich par­ke mei­nen Miet­wa­gen gleich neben dem Guam Muse­um. Das heu­ti­ge Muse­um ist ein moder­ner Neu­bau, der erst rund zwei Jah­re geöff­net ist und in dem mehr als 250.000 Aus­stel­lungs­stücke zur Geschich­te von Guam zu fin­den sind.

Gegen­über des Muse­ums liegt der City Park. Hier sind eini­ge histo­ri­sche Gebäu­de aus der Besied­lungs­zeit der Spa­ni­er erhal­ten geblie­ben. In der Mit­te einer gro­ßen Rasen­flä­che steht der Kiosko, ein Musik­pa­vil­lon, der einst vor dem Haus des Gou­ver­neurs stand, spä­ter aber hier­her ver­setzt wur­de. Heu­te ist der Kiosko aller­dings nur noch ein Nach­bau, denn das Ori­gi­nal wur­de im Zwei­ten Welt­krieg zerstört.

Am Ende der Wie­se beginnt dann die Pla­za Espa­na, der spa­ni­sche Platz, wo sich das Herr­schafts­zen­trum der Spa­ni­er mit dem Gou­ver­neurs­pa­last befand. Ein Groß­teil der Anla­ge wur­de durch die Befrei­ung von Guam im Zwei­ten Welt­krieg lei­der zer­stört, doch eini­ge Gebäu­de sind noch erhal­ten und die will ich mir nun anschauen.

Vor dem Ein­gang fin­de ich wie­der die spa­ni­schen Kano­nen, wie ich sie gestern schon auf dem Fort gese­hen habe. Von 1734 bis 1942 war hier für Nor­mal­bür­ger kein wei­te­rer Zutritt mög­lich, denn das Regie­rungs­zen­trum von Guam war bewacht, auch wenn die Kano­nen selbst wohl eher sym­bo­li­schen Cha­rak­ter hatten.

Ich betre­te die Pla­za Espa­na durch das gro­ße Ein­gangs­tor. Selbst heu­te noch hat die Pla­za gro­ße Bedeu­tung und hier wer­den vie­le offi­zi­el­le Fei­er­lich­kei­ten abge­hal­ten, zu denen auch die Ver­ei­di­gung des Gou­ver­neurs der Insel gehört.


Eines der weni­gen gut erhal­te­nen Gebäu­de ist das Cho­co­la­te Hou­se, das das Som­mer­haus des Gou­ver­neurs war. Zu den Zei­ten der Spa­ni­er wur­de den Gästen hier hei­ße Scho­ko­la­de ser­viert. Spä­ter, als die Ame­ri­ka­ner Ein­zug hiel­ten, wur­de zum After­noon Tea gewechselt.

Völ­lig zer­stört wäh­rend der Befrei­ung von Guam wur­de hin­ge­gen der Gouverneurs-​Palast. Nur ein Teil der Ter­ras­se ist erhal­ten geblie­ben und zeugt noch heu­te von dem impo­san­ten Gebäude.

Im hin­te­ren Bereich befin­det sich schließ­lich noch ein Gar­ten­haus, das eini­ge Zeit als Muse­um dien­te, momen­tan aber leer steht und nur von außen ange­schaut wer­den kann.

Nur ein paar Meter von der Pla­za Espa­na ent­fernt, befin­det sich die Dul­ce Nombre de Maria Cathe­dral Basi­li­ca, eine römisch-​katholische Kathe­dra­le, die der Sitz des Erz­bi­schofs von Aga­na ist. Sie steht am sel­ben Ort, an dem 1669 die erste katho­li­sche Kir­che der Insel erbaut wurde.

Die heu­ti­ge Kathe­dra­le wur­de zwi­schen 1955 und 1958 erbaut. Im Jahr 1981 besuch­te Papst Johan­nes Paul II. die Insel und erhobt die Kathe­dra­le vier Jah­re spä­ter zur Basi­li­ca minor. Da die Kathe­dra­le geöff­net ist, sehe ich mich auch im Kir­chen­schiff um.

Schräg vor der Kir­che und inmit­ten der Stra­ße auf einer Ver­kehrs­in­sel (okay, es gibt hier kaum Ver­kehr), steht dann noch eine bron­ze­ne Sta­tue von Papst Johan­nes Paul II., die an sei­nen Besuch erinnert.

Auf der ande­ren Stra­ßen­sei­te ent­decke ich schließ­lich noch das 1949 erbau­te Guam Con­gress Buil­ding, der Sitz der Legis­la­ti­ve der Insel. Doch erst seit 2017 tref­fen sich die Sena­to­ren wie­der hier, nach­dem sie sich 27 Jah­re an einem Aus­weich­ort zusam­men­ge­fun­den hatten.

Nach mei­ner klei­nen Stadt­be­sich­ti­gung ent­schlie­ße ich mich dazu, noch ein­mal zum Two Lovers Point zu fah­ren. Das war doch gestern etwas kurz und mit den dunk­len Wol­ken nicht ganz so schön. So bin ich schon kur­ze Zeit spä­ter an der Ein­fahrt und als ich auf den Park­platz ein­bie­ge, sehe ich schon, dass das die rich­ti­ge Ent­schei­dung war.

Im Gegen­satz zu gestern habe ich heu­te strah­len­den Son­nen­schein und so kann ich mich in Ruhe umse­hen. Der Two Lovers Point ist die bekann­te­ste Tou­ri­sten­at­trak­ti­on von Guam. Sie befin­det sich auf einer Fels­klip­pe an der Tumon Bay und ist so von den mei­sten Hotels schnell und bequem zu errei­chen. So ziem­lich jeder, der nach Guam reist, kommt min­de­stens ein­mal hier­her. Voll war es bei mei­nem Besuch aber trotz­dem nicht. Höch­stens ein Dut­zend ande­rer Besu­cher habe ich getroffen.

Im Zen­trum des Parks steht eine Legen­de, die mit einem rei­chen spa­ni­schen Geschäfts­mann und des­sen Frau, die die Toch­ter eines Cha­mor­ro Häupt­lings war, begann. Sie hat­ten eine Toch­ter, die der Vater mit einem spa­ni­schen Kapi­tän ver­mäh­len woll­te. Als die Toch­ter dies hör­te, lief sie weg und traf auf einen Cha­mor­ro Krie­ger, in den sie sich ver­lieb­te. Das jedoch akzep­tier­te der Vater nicht und woll­te sei­ne Toch­ter zur Hoch­zeit mit dem Kapi­tän zwin­gen. So lief sie zusam­men mit ihrem Gelieb­ten weg und wur­de vom Vater und sei­nen Man­nen ver­folgt. Schließ­lich wur­den die zwei Lie­ben­den auf der Klip­pe in die Enge getrie­ben und sie sahen kei­nen Aus­weg. So ver­kno­te­ten sie ihre lan­gen, schwar­zen Haa­re und spran­gen dann zusam­men in die Tiefe.

Doch nicht nur die Legen­de ist tra­gisch, auch die bron­ze­ne Sta­tue, die an die Lie­ben­den erin­ner­te, ereil­te zwi­schen­zeit­lich ein trau­ri­ges Schick­sal, das jedoch in einem Hap­py End ende­te. Es war im Jahr 2002 als Super Tai­fun Pong­sona auf die Insel traf und dabei die Sta­tue umriss. Sie fiel zu Boden und man glaub­te, dass sie zu stark beschä­digt war für eine Repa­ra­tur. So lan­de­te sie beim Schrott­händ­ler. Elf Jah­re spä­ter brach­te der Geschäfts­mann David Barn­hou­se sei­ne spä­te­re Frau Nan­cy erst­mals zum Lovers Point und erzähl­te ihr die Geschich­te. Nan­cy mach­te sich danach auf die Suche nach der Sta­tue und fand sie noch zwei Jah­re tat­säch­lich. Sie lag noch immer bei einem Schrott­händ­ler, der es nicht über das Herz gebracht hat­te, sie ein­zu­schmel­zen. Barn­hou­se kauf­te die Sta­tue, ließ sie in mona­te­lan­ger Hand­ar­beit repa­rie­ren und schließ­lich wie­der am Two Lovers Point auf­stel­len, wo sie nun wie­der­zu­se­hen ist.

Schon vor dem Ein­gang zur Spit­ze der Fels­zun­ge habe ich einen wun­der­schö­nen Blick auf die Tumon Bay. Er zeigt hier genau in die ent­ge­gen­ge­setz­te Rich­tung als der von mei­nem Bal­kon im Hil­ton. Und so kann ich dann mein Hotel auch in der Fer­ne entdecken.

Neben dem Ein­gang zur Fels­spit­ze ste­hen dann noch zwei Cara­boa Figu­ren, die als Lie­ben­de dar­ge­stellt sind. Cara­boa sind eine Haus­tier­art des Was­ser­büf­fels, den die Spa­ni­er von den Phil­ip­pi­nen nach Guam brach­ten. Heu­te sind sie Natio­nal­sym­bol von Guam und ich wer­de auf die Sta­tu­en der gewal­ti­gen Tie­re nicht zum letz­ten Mal treffen.

Jetzt aber zah­le ich erst ein­mal mei­ne drei Dol­lar Ein­tritt und bekom­me so Zutritt zu einer zwei­ge­schos­si­gen Aus­sichts­ter­ras­se, von der der Blick direkt die Klip­pe hinunterreicht.

Etwas kuri­os kom­men mir dann noch die­se bun­ten Her­zen vor. Ich kann mir den­ken, dass sie so etwas wie sonst die Lie­bes­schlös­ser dar­stel­len sol­len, denn auf allen ste­hen Namen von Paa­ren. Trotz­dem fra­ge ich bei einem Mit­ar­bei­ter nach, beson­ders weil mich die Art der Her­zen inter­es­siert, die sich irgend­wie wie Schaum­stoff anfas­sen. Auch wun­dert es mich, wo man hier immer neu­en Platz für die gan­zen Her­zen her­nimmt. Ein freund­li­cher Mit­ar­bei­ter erklärt mir, dass die Her­zen bio­lo­gisch abbau­bar sind und sich in dem feucht­war­men Wet­ter zer­set­zen. So wird dann auch immer wie­der neu­er Platz geschaf­fen. Eine inter­es­san­te Alter­na­ti­ve zu den Liebesschlössern.

Nach­dem ich nun auch die­ses Rät­sel gelöst habe, genie­ße ich noch ein wenig die fan­ta­sti­sche Aus­sicht auf die Tumon Bay.

Nach einer Wei­le fah­re ich dann doch wei­ter, wie­der nach Süden und vor­bei an Hagat­na bis zum Visi­tor Cen­ter des War in the Paci­fic Natio­nal Histo­ric Parks. Hier will ich dann auch mei­ne Natio­nal Park Stem­pel abho­len und mich ein wenig im Muse­um umsehen.

Vor dem Besu­cher­zen­trum steht ein japa­ni­sches Zwei-​Mann-​U-​Boot, das 1944 vor einem Strand auf Grund gelau­fen ist. Japan stell­te einst rund 2000 die­ser Mini U‑Boote her, jedoch schaff­ten sie es nur ein ein­zi­ges Schiff wäh­rend einer Schlacht zu versenken.

Im Gebäu­de wer­de ich gleich von einem Ran­ger begrüßt, der mich zur 3‑D-​Karte von Guam führt, wo ich mir noch ein­mal die Lage der Insel genau­er anschau­en kann.

Rich­tig beein­druckend ist dann der Blick auf die Welt­kar­te. Da rea­li­siert man erst wirk­lich, wo sich Guam befin­det und wie weit ich von Euro­pa und Deutsch­land ent­fernt und eben­so von den USA, zu denen Guam ja gehört. New York ist von hier genau­so weit ent­fernt wie Ber­lin – Wahnsinn.

Die Geschich­te durch die Aus­stel­lung star­tet dann mit einer kur­zen Ein­füh­rung in die Besied­lungs­ge­schich­te der Insel. Es wird ange­nom­men, dass die Cha­mor­ro vor rund 3.500 Jah­ren aus Süd­ost­asi­en kamen und die­se Regi­on besiedelten.

Dann geht es aber recht schnell wei­ter zur Geschich­te des Zwei­ten Welt­krie­ges und die sieht hier mal wie­der ganz schön anders aus als alles, was man als Euro­pä­er und beson­ders als Deut­scher so zu die­sem The­ma lernt. Die Geschich­te beginnt hier mit dem Auf­stieg des japa­ni­schen Reichs, das immer mehr Erobe­rungs­zü­ge startet.

Ein gro­ßer Teil der Aus­stel­lung dreht sich dann natür­lich um Guam und die Inva­si­on der Japa­ner auf der Insel. Guam war aber nicht das ein­zi­ge Opfer, denn die Japa­ner beset­zen zwi­schen Mikro­ne­si­en und Sin­ga­pur so ziem­lich jedes Stück­chen Land und ihre Angrif­fe reich­ten sogar bis nach Dar­win in Austra­li­en und Pearl Har­bor auf Hawaii.

Inter­es­sant sind auch die klei­nen Geschich­ten wie die von Geor­ge Tweed, der über zwei Jah­re auf der Insel ver­steckt wur­de und so überlebte.

Mit dem Ende des Krie­ges endet schließ­lich auch die Aus­stel­lung, die schon sehr bedrückend war, aber auch immer wie­der von Hoff­nung und klei­nen Wun­dern berichtet.

Zum Park gehö­ren neben dem Visi­tor Cen­ter und dem Asan Beach noch wei­te­re Tei­le wie der Asan Bay Over­look, den ich als Näch­stes ansteuere.

Ein­ge­weiht wur­de der Aus­sichts­punkt und Gedenk­ort 1994 anläss­lich des 50. Jah­res­ta­ges der Befrei­ung von Guam. Einer­seits wird der Gefal­le­nen gedacht und ander­seits gibt einen tol­len Blick auf die Küste.

Ein wenig erin­nert das Denk­mal hier an das Viet­nam Memo­ri­al in Washing­ton DC. Lan­ge Listen an Namen sind in den schwar­zen Stein eingraviert.

Schließ­lich klet­te­re ich bis ganz nach oben, wo sich ein schö­nes Pan­ora­ma auf die Küste und eben jenen Strand zeigt, an dem die Ame­ri­ka­ner die Befrei­ung von Guam star­te­ten. Hier oben ging es damals aber auch nicht fried­lich zu, denn in den Ber­gen hat­ten sich die Japa­ner verschanzt.

Von die­sen Hügeln star­te­ten dann auch die letz­ten ver­zwei­fel­ten Ver­su­che der Japa­ner, die Insel zu hal­ten. Ban­zai Char­ges wur­de die­ser selbst­mör­de­ri­sche Angriff auf die US-​Truppen genannt. Auch wenn es eini­ge Japa­ner hin­ter die Lini­en der Ame­ri­ka­ner schaff­ten, so waren die Ver­lu­ste doch rie­sig und führ­ten letzt­lich zu kei­nem Erfolg.

Die Land­spit­ze, die von hier oben auch zu sehen ist, umrahmt Apra Har­bor. Heu­te liegt die Bucht recht ruhig da, doch im Zwei­ten Welt­krieg herrsch­te hier geschäf­ti­ges Trei­ben. Eine gan­ze Flot­te konn­te hier ankern und es gab einen geschäf­ti­gen Hafen. Beson­ders nach der Rück­erobe­rung der Insel war hier der wohl größ­te Hafen der gan­zen Regi­on und von hier orga­ni­sier­ten die Ame­ri­ka­ner die Rück­erobe­rung wei­te­rer Inseln in Mikronesien.

Schließ­lich fah­re ich zurück zur Küste und ent­decke süd­lich von Hagat­na den Gover­nors Com­plex, den Sitz des Gou­ver­neurs von Guam. Und auch wenn das Haus selbst nicht geöff­net ist, so kann ich doch ganz unbe­hel­ligt auf das Gelän­de fahren.

Ich fah­re durch das Tor auf das Gelän­de. Eigent­lich soll es hier auch einen Aus­sichts­turm geben, doch wegen der Tai­fu­ne in der Gegend ist hier lei­der momen­tan immer noch alles geschlossen.

Als ich zur Aus­fahrt des Gelän­des kom­me, kann ich im Hin­ter­grund wie­der dicke schwar­ze Wol­ken sehen, die näher kom­men. Anschei­nend wird es auch heu­te nicht den gan­zen Tag trocken blei­ben, tro­pi­sche Regen­schau­er gehö­ren zu die­ser Jah­res­zeit dazu. Ich bin ja froh, dass die tro­pi­schen Stür­me sich momen­tan zurückhalten.

Gleich neben dem Governor’s Com­plex hal­te ich noch am Ade­lup Park, wo das Meer in fan­ta­sti­schen Tür­kis­tö­nen schim­mert. Hier war­te ich auch den kur­zen Regen­schau­er ab, der heu­te nur weni­ge Minu­ten dauert.

So lang­sam bekom­me ich Hun­ger und so fah­re ich zu einer Mall in der Nähe, um mir etwas zu Essen zu kau­fen. Hier auf dem Park­platz fin­de ich dann noch eini­ge wei­te­re Cara­bao Sta­tu­en. Die ein­zi­gen ech­ten Cara­bao fin­den sich hin­ge­gen nur noch auf einer Navy Base, weil sie dort unbe­hel­ligt wei­den kön­nen, ich als Besu­cher aber kei­nen Zutritt habe. So bleibt es für mich dann bei den Fiberglassichtungen.

In der Mall füh­le ich mich dann wie zwi­schen zwei Wel­ten. Einer­seits gibt es Loka­le wie in Asi­en und ande­re sind so rich­tig typisch ame­ri­ka­nisch. Da hat man dann die Qual der Wahl. Was aber auf alle Fäl­le immer geht, ist Fro­zen Yogurt.

Nach dem Essen fah­re ich zurück ins Hotel, um mein Gepäck abzu­ho­len und aus­zu­checken. Noch ein letz­tes Mal genie­ße ich den Blick auf die Tumon Bay, bevor ich das Hil­ton end­gül­tig verlasse.

Zeit zum Flug­ha­fen zu fah­ren ist aber noch nicht, sodass ich mich dazu ent­schei­de, noch ein wenig die Ost­sei­te der Insel zu erkun­den, die ich gestern aus­las­sen musste.

Ich stop­pe an der Talo­fo­fo Bay, die an der Mün­dung des Talo­fo­fo Flus­ses liegt und über einen der weni­gen leicht zugäng­li­chen Sand­strän­de auf die­ser Sei­te der Insel ist.

An der Bucht wird jedoch nicht nur geba­det, son­dern auch gean­gelt. Eine Tafel erklärt hier die tra­di­tio­nel­len Fische­rei­ar­ten der Chamorro.

Ich fah­re wei­ter bis an die Süd­spit­ze der Insel, wo ich neben die­ser über­wu­cher­ten Rui­ne eine gro­ße Sta­tue entdecke.

Die Sta­tue zeigt Cha­mor­ro Chief Gadao aus dem legen­dä­ren Dorf Inara­jan, der ein tap­fe­rer Krie­ger war.

Hier im Süden der Insel folgt die Stra­ße dann immer öfter der Küste und gewährt so tol­le Aus­blicke auf das Meer.

Schließ­lich ende ich wie­der da, wo ich mei­ne Rund­fahrt gestern abge­bro­chen habe, an der Umatac Brücke. Eigent­lich war das Design für den Neu­bau der Brücke recht ein­fach, doch der dama­li­ge Gou­ver­neur wei­ger­te sich den Bau zu geneh­mi­gen, wenn es kein außer­ge­wöhn­li­ches Design gibt. Und so wur­den die Umatac Towers gebo­ren, die die Brücke seit 1985 einrahmen.

Nun wird es aber doch lang­sam Zeit zum Flug­ha­fen zu fah­ren und so fah­re ich schnur­stracks zurück nach Tamuning.

Nur Ronald Mac­Do­nald winkt mir noch ein­mal kurz zu und dann bin ich auch schon bei Enter­pri­se, wo ich mei­nen Toyo­ta ein­fach auf dem Park­platz abstel­le. Mehr ist nicht zu tun an die­ser klei­nen Ver­miet­sta­ti­on. Pro­ble­me gibt es kei­ne, sodass ich die weni­gen Schrit­te zum Ter­mi­nal kur­ze Zeit spä­ter zurücklege.

Im Ter­mi­nal checke ich mein Gepäck bei United Air­lines ein und gehe dann anschlie­ßend zur Sicherheitskontrolle.

Auf dem Weg tref­fe ich noch­mals auf die Cara­ba­os, ein­mal vor und ein­mal nach der Security.

Ich suche den Weg zum United Club Guam, der Lounge, die ich hier auf­grund mei­nes Busi­ness Class Tickets nut­zen kann. Der Club ist bedeu­tend bes­ser als die Loun­ges auf dem Fest­land und bie­tet auch ein gutes Buf­fet sowie einen tol­len Blick auf das Vorfeld.

Rund eine drei­vier­tel Stun­de vor dem geplan­ten Abflug gehe ich zum Gate, wo ich dann auch als eine der ersten ein­stei­gen darf. Der knapp fünf­stün­di­ge Flug wird aller­dings lei­der nur von einer Boe­ing 737 mit Recli­ner Sit­zen durchgeführt.

Nach dem Start wird mir an Bord ein war­mes Abend­essen ser­viert, bevor ich eini­ge Zeit etwas schlafe.

Kurz vor der Lan­dung wer­den noch die Lan­de­kar­ten ver­teilt, die ich nun schon zum zwei­ten Mal aus­fül­le. Bedau­er­li­cher­wei­se ver­langt Hong­kong das bei jeder ein­zel­nen Einreise.

Kurz vor der Lan­dung sehe ich eine beleuch­te­te Insel im Meer, die eine der künst­li­chen Insel ist, die zum neu­en Tunnel-​Brücken-​Konstrukt gehört, das Hong­kong mit Macau und dem Fest­land verbindet.

Kur­ze Zeit spä­ter lan­det die Boe­ing 737 in Hong­kong. Die Ein­rei­se geht dies­mal sehr zügig und ich fah­re eine Sta­ti­on mit dem Flug­ha­fen­zug bis zum Hotel. Das Mar­riott Sky City ist eines von nur zwei Flug­ha­fen­ho­tels in Hong­kong und defi­ni­tiv eine gute Wahl, wenn man in der Nähe des Flug­ha­fens über­nach­ten will oder muss.

Rich­tig geni­al ist das klei­ne Geschenk, das ich auf mei­nem Zim­mer vorfinde.

Nach dem vol­len Tag auf Guam und dem Flug am Abend bin ich dann doch etwas erschöpft und schla­fe recht bald ein. Mor­gen steht wie­der eini­ges auf dem Pro­gramm und dafür möch­te ich aus­ge­ruht sein.

Mei­len:
Wet­ter: hei­ter, 28–32 Grad
Hotel: Mar­riott Sky City Hong Kong

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