Going East – Sechs Tage in Singapur

Tag 1: Five Stars Ari­sing – Ber­lin nach Singapur

Erst am Abend bre­che für die­se Rei­se zum Flug­ha­fen auf. Für mich sehr unge­wöhn­lich, denn wenn ich in die USA flie­ge, star­ten die Maschi­nen fast immer vor­mit­tags. Heu­te aber star­tet die Maschi­ne von Ber­lin nach Frank­furt erst um 18:45 Uhr. Nur eine Stun­de spä­ter lan­de ich dort und gehe zu mei­nem Gate für den Weiterflug.

Abfluggate 2

Abfluggate 1

Der fin­det, für mich zum ersten Mal, mit einem A 380 statt. Zwei die­ser Maschi­nen war­ten auf dem Vor­feld, eine nach Johan­nes­burg und die mei­ne nach Sin­ga­pur, die kurio­ser­wei­se den Namen Johan­nes­burg trägt.

A380 Johannesburg

Über gleich drei Fin­ger wird hier ein­ge­stie­gen, jedoch weder nach Rei­hen noch nach sonst irgend­ei­ner Ord­nung. Das ist etwas unan­ge­nehm, auch wenn die Maschi­ne nicht voll ist. Mei­nen Sitz in der Rei­he 62 fin­de ich trotz­dem schnell und die ande­ren zwei Sit­ze blei­ben glück­li­cher­wei­se leer.

Mein Sitz

Das Gate in Frank­furt ver­las­sen wir pünkt­lich um kurz nach 22 Uhr.

Los gehts

Etwa zwei Stun­den nach dem Start wird dann das Abend­essen ser­viert. Eigent­lich wird eine Aus­wahl von Huhn oder Rind ange­bo­ten, doch als ich an der Rei­he bin, gibt es kein Huhn mehr, oder bes­ser gesagt, es gibt schon noch Huhn, aber das ist der­zeit noch kalt und erst in 20 bis 30 Minu­ten wie­der erhält­lich. Des­halb wird mir zuerst das Rind ange­bo­ten, das jedoch so scharf ist, dass ich es nicht essen kann. Ich ent­schei­de mich also zu warten.

Erstes Essen

Eine Dame zwei Rei­hen vor mir hat dafür aber gar kein Ver­ständ­nis und macht ein rie­si­ges Tra­ra. Sogar die Pur­s­e­ret­te kann sie nicht beru­hi­gen. Aber es hilft nichts, ent­we­der war­ten oder Rind essen.

Doch etwa zehn Minu­ten spä­ter steht die Flug­be­glei­te­rin mit zwei Tel­lern neben mir. Auf einem ist Fisch, auf dem ande­ren Gans. Sie hät­te das aus der Busi­ness Class geholt, damit ich nicht so lan­ge war­ten muss. Ich ent­schei­de mich für die Gans und habe so ein rich­ti­ges lecke­res Abend­essen. Die Dame zwei Rei­hen vor mir muss­te hin­ge­gen auf das Huhn warten.

Zweites Essen

Mit­ten über Asi­en schaue ich ein­mal mehr aus dem Fen­ster und kann in der Fer­ne den Hima­la­ya erkennen.

Himalaya

Da ich drei Sit­ze für mich habe, ver­schla­fe ich einen Groß­teil des Flu­ges. So lässt es sich ange­nehm sit­zen und auch ruhen.

Kurz vor dem Ziel

Eine Stun­de vor der Lan­dung wird dann noch ein Früh­stück ser­viert. Das ist lei­der nicht halb so lecker wie das Abendessen.

Frühstück

Kurz vor dem Lan­de­an­flug auf Sin­ga­pur sieht das Wet­ter über Malay­sia fan­ta­stisch aus, doch das soll­te sich noch ändern.

Indischer Ozean

über Malaysia

Umso näher wir dem Insel­staat kom­men, desto schlech­ter wird das Wet­ter. Und dann kommt die Durch­sa­ge aus dem Cock­pit, dass wir eine Ehren­run­de über Indo­ne­si­en flie­gen wer­den, da an eine Lan­dung wegen eines Gewit­ters über dem Chan­gi Flug­ha­fen der­zeit nicht zu den­ken ist.

Kreisen über Indonesien

Als wir dre­hen, kann ich die rie­si­gen auf­ge­türm­ten Gewit­ter­wol­ken auch selbst sehen. Nun ja, dafür sind die Tro­pen zu die­ser Jah­res­zeit berühmt.

Dunkle Wolken 2

Und so flie­gen wir eine Schlei­fe nach der ande­ren, bis wir nach etwa 45 Minu­ten doch zur Lan­dung anset­zen kön­nen. Von Sin­ga­pur zu sehen ist da aller­dings nicht sehr viel, denn es ist die­sig und reg­net in Strömen.

Anflug auf Singapur 1

Anflug auf Singapur 2

Anflug auf Singapur 3

End­lich am Boden rol­len wir noch ein kur­zes Stück im Regen zum Ter­mi­nal. So hat­te ich mir das eigent­lich nicht vor­ge­stellt. Hof­fent­lich bes­sert sich das Wet­ter bald.

Changi im Regen

Im Flug­ha­fen­ge­bäu­de ange­kom­men, muss ich als Erstes zur Immi­gra­ti­on. In einer rie­si­gen Hal­le gibt es meh­re­re Schal­ter und jeder ver­sucht, die mög­lichst kür­ze­ste Schlan­ge zu erha­schen. Das ist etwas ner­vig, aber irgend­wann auch über­stan­den. Der Offi­cer fragt mich nach dem Grund mei­ner Rei­se, stem­pelt den Pass und schickt mich mit einem Bon­bon in der Hand zum Kofferband.

Das Gepäck lässt dann auf sich war­ten. Noch mehr als 30 Minu­ten ste­he ich hier, bis mein Kof­fer end­lich kommt. Dann noch kurz am Zoll vor­bei und schon bin ich ange­kom­men. Für die Fahrt in die Stadt gibt es ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten. Ich ent­schei­de mich für eine Art Sam­mel­ta­xi, dass man am Schal­ter der Tou­ri­sten­in­for­ma­ti­on buchen kann. Gesagt, getan. Die Fahrt kostet S$9 und ich muss noch etwas war­ten. Im War­te­be­reich kom­me ich mit einer Ame­ri­ka­ne­rin ins Gespräch, die gera­de zum Tau­chen auf Bali war und nun noch ein paar Tage die Stadt anschaut. Lei­der sit­zen wir nicht im sel­ben Mini­bus und müs­sen uns bald wie­der ver­ab­schie­den, als mei­ne Fahrt losgeht.

Zwei Her­ren sit­zen mit mir in dem Mini­bus und so kom­men wir wäh­rend der Fahrt etwas ins Gespräch. Der eine Herr ist aus Man­che­ster und macht eine Städ­te­rei­se, der ande­re ein Back­packer aus den USA. Bald errei­chen wir das Stadt­zen­trum, doch dann geht das Dra­ma los. Unser Bus­fah­rer ist neu, chi­ne­si­scher Her­kunft, kennt sich nicht gut aus und ist auch des Eng­li­schen nicht son­der­lich mäch­tig. Das Broad­way Hotel in Litt­le India suchen wir und kön­nen es ein­fach nicht fin­den. Immer wie­der fährt er mit uns im Kreis, hält dann an und fragt sich bei Händ­lern und Pas­san­ten durch. Mehr als eine Stun­de geht das so und wir sind schon mehr als leicht angenervt.

Erst nach inten­si­ver Suche und ver­ein­ten Kräf­ten (ich neh­me auch mei­nen Lonely Pla­net zu Hil­fe) fin­den wir das Hotel und set­zen den Back­packer ab. Dann geht es zügig wei­ter zur Orchard Road, wo der Bri­te aus­steigt, und letzt­end­lich kom­me auch ich an mei­nem Hotel, dem Holi­day Inn Express Clar­ke Quay, an.

Holiday Inn Express Clarke Quay 9

Der Check-​in geht dann ohne Pro­blem und so bezie­he ich kur­ze Zeit spä­ter mein Zim­mer für die­se Nacht. Der Raum ist hell und modern ein­ge­rich­tet, doch sehr klein. Allein ist es okay, aber zu zweit wür­de ich hier nicht woh­nen wollen.

Collage Holiday Inn 1

Die Dach­ter­ras­se des Hotels ist aller­dings spek­ta­ku­lär. Nicht nur der Aus­blick ist toll, son­dern auch der glä­ser­ne Swimmingpool.

Holiday Inn Express Clarke Quay 7

Collage Holiday Inn 2

Nach­dem ich mich frisch gemacht habe, mache ich noch einen kur­zen Spa­zier­gang. Der tut rich­tig gut nach dem lan­gen Flug und drau­ßen ist es noch dazu mol­lig warm. Selbst um 21 Uhr zeigt das Ther­mo­me­ter noch 28 Grad an. So lie­be ich das.

Nach der Rück­kehr ins Hotel fah­re ich noch­mals auf die Dach­ter­ras­se, um mir den Aus­blick auf die beleuch­te­te Stadt anzusehen.

Collage Holiday Inn 3

Dann über­mannt mich aber doch die Müdig­keit und ich schla­fe recht bald ein.

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