Englands Treasures

Tag 8 – Mitt­woch, 18. Mai
Ance­stral Homes – Newcastle-​upon-​Tyne nach Darlington

„Even on a clou­dy day the sun is shi­ning some­whe­re.” – unknown

Heu­te ver­lässt mich das Wet­ter­glück lei­der voll­stän­dig, denn es ist schon am Mor­gen bedeckt und nie­selt leicht. So fällt es mir auch nicht beson­ders schwer, New­cast­le zügig zu ver­las­sen – oder so gut es in der mor­gend­li­chen Rush Hour geht. Weit habe ich es ja nicht bis zu mei­nem ersten Ziel – Washing­ton Old Hall, das eine sehr inter­es­san­te Ver­bin­dung nach Ame­ri­ka hat. Schon das Orts­ein­gangs­schild lässt auf die Per­son schlie­ßen, die wohl jeder aus den USA kennt.

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Und hier liegt Washing­ton Old Hall, eines von zwei Gebäu­den in Eng­land, das mit der Fami­lie Washing­ton in Ver­bin­dung gebracht wer­den kann. In die­sem Haus hat Geor­ge Washing­ton, sei­nes Zei­chens erster Prä­si­dent der USA, sei­ne Wurzeln.

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Wil­liam de Hertb­ur­ne, ein Vor­fah­re von Geor­ge Washing­ton, pach­te­te als Erster das Land, auf dem ab dem 12. Jahr­hun­dert ein Gebäu­de errich­tet wur­de. Bis 1613 blieb das Haus in der Fami­lie, bevor es ver­kauft wur­de. Die Washing­tons zogen nach Süden in das Sul­gra­ve Man­or, das heu­te eben­falls ein Muse­um ist. Washing­ton Old Hall wur­de bis ins 19. Jahr­hun­dert als Wohn­haus genutzt. Im Jahr 1936 wur­de das Gebäu­de schließ­lich als unbe­wohn­bar erklärt, jedoch durch Bür­ger vor dem Abriss geret­tet und bis ins Jahr 1955 restau­riert. Seit 1957 wird Washing­ton Old Hall vom Natio­nal Trust verwaltet.

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Im Inne­ren sind heu­te ver­schie­de­ne Epo­chen der Nut­zung erhal­ten. Von den Washing­tons gibt es aber nicht mehr zu sehen, da zu vie­le ande­re Men­schen nach ihnen hier gelebt haben.

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Jedoch bestehen enge Ver­bin­dun­gen in die USA. So besuch­te sogar Prä­si­dent Jim­my Car­ter auf einer Rei­se das Haus.

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Nur etwa 20 Mei­len tren­nen mich nun von mei­nem näch­sten Ziel, Auck­land Cast­le. Das liegt im klei­nen Städt­chen Bishop Auck­land und ist, wie es schon der Name ver­mu­ten lässt, ein Bischofssitz.

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Auck­land Cast­le wur­de einst als Jagd­schloss gebaut, gehör­te aber über 800 Jah­re dem Fürst­bis­tum Dur­ham. Von 1832 bis 2012 war Auck­land Cast­le auch der Haupt­sitz des Bischofs von Dur­ham. Danach wur­de es einem Trust über­tra­gen, der das Gebäu­de der­zeit restau­riert und für Besu­cher öff­net. In den Neben­ge­bäu­den sind aller­dings immer noch Büros der Diö­ze­se untergebracht. 

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Vie­le Räu­me waren lei­der nicht zu sehen, denn im Palast wur­de gera­de eine Aus­stel­lung vor­be­rei­tet. Eini­ge Räu­me waren auch bereits geschlos­sen, weil seit Ende 2016 bis vor­aus­sicht­lich 2018 das gesam­te Haus reno­viert wird.

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Im Park des Auck­land Cast­le steht das Deer Hou­se, wel­ches 1760 errich­tet wur­de. Heu­te wird es von Eng­lish Heri­ta­ge ver­wal­tet und kann eben­falls besich­tigt werden.

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Schließ­lich fah­re ich wei­ter zum High­light des heu­ti­gen Tages und einem der High­lights die­ser Rei­se – Raby Cast­le. Die­se Burg hat mich wirk­lich in ihren Bann gezo­gen und trotz des schlech­ten Wet­ters bin ich rest­los begei­stert. Schon der erste Blick auf das statt­li­che Anwe­sen lässt Gro­ßes erahnen.

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Hier geht es auf das Grund­stück und links der Auf­fahrt sehe ich wie­der vie­le Rehe sowie auch immer wie­der die Burg.

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Mein erster Weg führt mich zu einem der Neben­ge­bäu­de. Hier ist eine klei­ne Aus­stel­lung von Kut­schen unter­ge­bracht sowie Zaum­zeug und Reit­zu­be­hör unter­ge­bracht. Eine schö­ne klei­ne Samm­lung, wie ich finde.

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Ich gehe wei­ter in den Gar­ten. Zwi­schen­durch hat sogar der regen auf­ge­hört. So lau­fe ich ein wenig durch die ver­schie­de­nen Berei­che. Beson­ders die Hecken fin­de ich gran­di­os. So etwas habe ich in die­ser Art noch nicht gesehen.

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In die Burg hin­ein kom­me ich heu­te nur im Rah­men einer Tour. Dazu tref­fen sich die Teil­neh­mer mit dem Gui­de vor den mäch­ti­gen Mau­ern, die die Burg umschließen.

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Nur durch die­ses Tor geht es nach drin­nen in den Burghof.

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Doch das ist nicht das ein­zi­ge Tor, das ich durch­schrei­te. Um ins Herz der Burg und die Innen­räu­me zu kom­men, muss ich auch noch hier hindurch.

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Zu mei­nem gro­ßen Bedau­ern darf ich auch hier nicht in den Innen­räu­men foto­gra­fie­ren. Das ist beson­ders scha­de, denn die Burg ist ein­fach fan­ta­stisch. Man glaubt es kaum, was sich hin­ter die­sen Mau­ern ver­birgt. Nach der Tour spa­zie­re ich noch ein­mal rund um die Burg inner­halb der Mauern.

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Lei­der fängt es schon wie­der an zu nie­seln, sodass ich wei­te­re Erkun­dun­gen abkür­ze. Ich lau­fe nur noch zu ein paar Plät­zen, von denen ich einen schö­nen Blick auf Raby Cast­le habe. Dabei muss ich auf­pas­sen, nicht in die Hin­ter­las­sen­schaf­ten der Rehe zu laufen.

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Raby Cast­le wur­de von John Neville, dem 3. Baron Neville de Raby zwi­schen 1367 und 1390 erbaut. Ceci­le Neville, die Mut­ter der Köni­ge Edward IV. und Richard III. wur­de hier gebo­ren. 1569 wur­de das Anwe­sen aller­dings von der Kro­ne ein­ge­zo­gen, nach­dem Charles Neville, 6. Earl of West­mo­r­eland die geschei­ter­te Revo­li­ti­on „Rising of the North” ange­führt hat­te. 1626 kauf­te schließ­lich Hen­ry Vane der Älte­re Raby Cast­le sowie das benach­bar­te Bar­nard Cast­le. Im 17. und 18. Jahr­hun­dert wur­den gro­ße Umbau­ten und Moder­ni­sie­run­gen durch­ge­führt, sodass die Burg zu einem wun­der­schö­nen Palast wur­de. Bis vor kur­zem wur­de sie auch stän­dig bewohnt, zuletzt von Hen­ry John Neville Vane, 11. Baron of Bar­nard, der jedoch am 3. April 2016 ver­starb. Ob sein Sohn mit Fami­lie nun hier ein­zie­hen wird ist unge­wiss, denn er ist bis­her auf einem ande­ren Land­sitz zu Hau­se gewesen.

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Zu den Besitz­tü­mern von Raby Cast­le gehö­ren neben der Burg auch gro­ße Län­de­rei­en, auf denen sich unter ande­rem ein schö­ner Was­ser­fall befin­det. Um zum Wan­der­weg zu gelan­gen, muss ich erst ein­mal tie­fer in die Hügel von Nor­th­um­ber­land fahren.

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Es reg­net in Strö­men, als ich High Force errei­che. Na toll. Doch ich habe Glück, denn schon weni­ge Minu­ten spä­ter lässt der Regen nach. Im Pub soll man den Ein­tritt für den Was­ser­fall bezah­len, doch die Dame hier sagt mir, ich sol­le ein­fach zuge­hen, es sei schon spät und da bräuch­te ich nicht mehr zu zah­len. So über­que­re ich die Stra­ße und lau­fe los.

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Der Weg führt durch einen zau­ber­haf­ten Wald und erin­nert mich fast ein biss­chen an die Wäl­der im Nord­we­sten der USA. Immer wie­der gibt es moos­be­wach­se­ne Stei­ne und Bäu­me sowie klei­ne Wasserläufe.

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Schließ­lich errei­che ich den 21 Meter hohen Was­ser­fall und ich habe ihn ganz allein für mich. Der Was­ser­fall ist zwar nicht der höch­ste in Eng­land, wohl aber einer der schön­sten. Das gesam­te Was­ser des River Tees stürzt hier in die Tie­fe. Er mün­det in eine etwa 700 Meter lan­ge Schlucht, an der auch der Wan­der­weg ent­lang führt.

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Nach eini­ger Zeit mache ich mich wie­der auf den Rück­weg immer am Rand der Schlucht des River Tees entlang.

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Ich fah­re eine Stück zurück, nach ein­mal am Raby Cast­le vor­bei in die Rich­tung, aus der ich heu­te Mit­tag gekom­men bin. Mein heu­ti­ges Hotel befin­det sich nur unweit von Bishop Auck­land in einem alten Schloss. Wal­worth Cast­le ist heu­te ein Best Western und so bin ich hier gelan­det. Das Haupt­haus, in dem das Restau­rant und auch eini­ge Zim­mer lie­gen, wur­de bereits um 1600 erbaut. Als Hotel wird das Her­ren­haus erst als 1981 genutzt.

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Fast glaubt man sich hier ganz abseits der Zivi­li­sa­ti­on, obwohl man nur etwa 20 Minu­ten bis in die näch­ste Stadt fährt. Vom Schloss aus ist davon aber nichts zu sehen. Wei­den und Scha­fe prä­gen das Bild.

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Mei­len: 128
Wet­ter: 12–16 Grad – bedeckt mit Schauern
Hotel: Best Western Wal­worth Cast­le Hotel; £67.50

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