Englands Treasures

Tag 7 – Diens­tag, 17.Mai
Cast­les up North – Newcastle-upon-Tyne

„I’m just fasci­na­ted by visi­ting actu­al cast­les in the coun­try­si­de.” – Lily Collins

Wie schon im letz­ten Jahr will ich noch­mals nach Nor­th­um­ber­land nörd­lich von New­cast­le. Mei­ne Zie­le sind jedoch völ­lig ande­re, denn zu sehen gibt es hier mehr als genug. Mein erste Weg führt mich noch­mals an die Küste nörd­lich von New­cast­le, wo das St. Marys Light­house steht. Lei­der ist es nur an eini­gen Tagen offen, weil es auf einer Insel liegt, die nur bei Ebbe betre­ten wer­den kann.

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Das 38 Meter hohe St. Marys Light­house zeigt mit sei­nem Licht den Schif­fen die Ein­fahrt des Tyne River an. Der 1898 erbau­te Turm ersetz­te einen älte­ren Leucht­turm, der sich direkt an der Hafen­ein­fahrt befand. Seit 1984 ist St. Marys Light­house jedoch still­ge­legt und seit 1994 ein Museum.

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Am heu­ti­gen Mor­gen ist das Was­ser nied­rig, sodass die klei­ne Stra­ße auf dem Trocke­nen liegt und ich ein Stück in Rich­tung Leucht­turm laufe.

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Bis nach South Shields reicht mein Blick von hier, doch die Wol­ken zie­hen in atem­be­rau­ben­dem Tem­po näher. Na toll, hat­te ich doch so auf etwas Son­ne gehofft.

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Ich fah­re wei­ter Rich­tung Nor­den und kom­me dabei auch am Wark­worth Cast­le vor­bei. Heu­te bleibt es aber bei die­sem Foto, denn ich habe ande­re Plä­ne. Die Burg gehört aber zu Eng­lish Heri­ta­ge und kann durch­aus besich­tigt werden.

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Mein Ziel ist das klei­ne Ört­chen Alnwick. Hier ist der Stamm­sitz eines ech­ten Duke. Und den möch­te ich heu­te besich­ti­gen. Erst ein­mal fah­re ich aber durch das Dorf, denn ich will mir einen Über­blick verschaffen.

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Alles rich­tig gemacht, denn an der Aus­fall­stra­ße aus Alnwick her­aus gibt es einen klei­nen Park­platz, von dem man einen wun­der­ba­ren Blick auf Alnwick Cast­le hat. Na das sieht doch schon mal viel­ver­spre­chend aus. Übri­gens wur­den hier auch Tei­le von der TV-​Serie Down­ton Abbey sowie meh­re­re Har­ry Pot­ter Fil­me gedreht.

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Dann geht’s zurück Rich­tung Orts­mit­te und dort am Stra­ßen­rand ent­decke ich eine Park­lücke. Die schnap­pe ich mir gleich mal. Hier ist das Par­ken kosten­los und ich muss tat­säch­lich nur gut 50 Meter lau­fen bis zum Ein­gang. Der offi­zi­el­le Besu­cher­ein­gang für Leu­te, die mit dem Auto kom­men, liegt an einem rie­sen Park­platz, wie ich spä­ter erfah­re, aber von hier ist der Weg um eini­ges kür­zer. Vor mir an der Kas­se sind nur zwei Per­so­nen, ich aber muss nicht ein­mal etwas zah­len, denn auch hier gilt der HHA Pass.

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Ich betre­te das Burg­ge­län­de also sozu­sa­gen durch den Hin­ter­ein­gang und lan­de so erst ein­mal im Café und bei der Kut­schen­aus­stel­lung. Auch eine klei­ne Aus­stel­lung zu den Dreh­ar­bei­ten von Down­ton Abbey fin­det man hier.

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Ich lau­fe schließ­lich ein­mal quer durch die gan­ze Anla­ge, denn momen­tan scheint es noch recht leer und so hof­fe ich auf Fotos ohne vie­le Men­schen. Das gelingt mir auch und sogar die Son­ne lässt sich blicken.

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Alnwick Cast­le ist nach Wind­sor Cast­le der zweit­größ­te bewohn­te Adels­sitz in Eng­land. Die Burg ist der Stamm­sitz der Fami­lie Per­cy, die seit dem 14. Jahr­hun­dert den Titel des Earl of Nor­th­um­ber­land und seit dem 18. Jahr­hun­dert auch den Titel des Duke of Nor­th­um­ber­land trägt.

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Die älte­sten Tei­le der heu­ti­gen Burg stam­men aus dem frü­hen 14. Jahr­hun­dert. Umfang­rei­che Erweiterungs- und Umbau­ar­bei­ten fan­den im 16. Jahr­hun­dert statt, bevor der 1. Duke of Nor­th­um­ber­land das Anwe­sen ab 1750 groß­zü­gig ver­än­dern ließ und zeit­ge­mäß aus­stat­te­te. Die letz­ten gro­ßen Reno­vie­rungs­ar­bei­ten fan­den schließ­lich im 19. Jahr­hun­dert statt.

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Ich gehe zurück in den Innen­hof der Burg, wo sich der Ein­gang zu den Prunk­räu­men des Her­zogs befin­det. Lei­der darf ich auch hier innen nicht foto­gra­fie­ren, denn die Fami­lie wohnt noch immer für einen Teil des Jah­res auf dem Anwesen.

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Wie­der drau­ßen schaue ich mich noch ein biss­chen mehr auf dem Gelän­de um. Inzwi­schen sind zwar ein paar mehr Besu­cher hier, aber es hält sich in Gren­zen. Vor­wie­gend die Asia­ten stür­zen sich beson­ders auf die Innen­räu­me, viel­leicht auch wegen der dor­ti­gen Aus­stel­lung zu Down­ton Abbey.

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Ein Blick über die Burg­mau­ern bie­tet mir schließ­lich eine schö­ne Sicht auf das Umland.

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Ich lau­fe noch den rest­li­chen Weg ein­mal rund um die Burg, bevor ich zu mei­nem Auto zurück­keh­re. Wer will kann hier aber auch noch viel län­ger ver­wei­len, denn es gibt neben den Wohn­räu­men noch diver­se Muse­en in der Anlage.

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Schließ­lich ver­las­se ich Alnwick Cast­le und fah­re noch ein wenig wei­ter nach Nor­den. Mein Ziel ist eine wei­te­re Burg, die ich im letz­ten Jahr nur aus der Fer­ne gese­he­ne habe – Bam­burgh Castle.

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Schon zur Zeit der Kel­ten soll es hier ein Fort gege­ben haben und bereits im Jahr 547 wur­de an die­ser Stel­le eine Burg urkund­lich erwähnt. Die Wikin­ger zer­stör­ten die erste Burg im Jahr 993 und die Nor­man­nen bau­ten eine neue Burg, die auch heu­te noch den Kern von Bam­burgh Cast­le bil­det. Bis ins Jahr 1700 war die Burg durch­ge­hend bewohnt, bevor sie ver­fiel. Spä­ter wur­de sie aber wie­der restau­riert und schließ­lich kauf­te der vik­to­ria­ni­sche Tycoon Wil­liam Arm­strong die Burg­an­la­ge und bau­te sie zu sei­nem Wohn­sitz aus. Auch heu­te noch gehört das Anwe­sen der Fami­lie Arm­strong, die Tei­le der Burg aber für Besu­cher öffnet.

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Schon vom Park­platz habe ich nicht nur einen tol­len Blick auf die Burg, son­dern auch auf die Far­ne Islands, die ich im letz­ten Jahr besucht hat­te. Zu erken­nen sind sogar die bei­den Leucht­tür­me auf den Inseln.

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Schließ­lich betre­te ich die Burg, die eben­falls zum HHA gehört.

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Die Burg­an­la­ge ist der höch­ste Punkt an die­sem Teil der Küste und bie­tet wun­der­schö­ne Aus­blicke auf die Nordsee.

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Ich bege­be mich zum Ein­gang, um das Inne­re der Burg zu besich­ti­gen. Und die­ses Mal darf ich sogar foto­gra­fie­ren. Aller­dings sind nur weni­ge Räu­me zu besich­ti­gen und so rich­tig fas­zi­niert bin ich nur von der gro­ßen Halle.

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Tritt man aus dem Inne­ren der Burg, schweift der Blick hin­ge­gen nicht über das Meer, son­dern weit ins Lan­des­in­ne­re sowie über das klei­ne Ört­chen Bam­burgh am Fuße der Burg.

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Ich erkun­de die Burg­an­la­ge wei­ter und lau­fe auch bis in den letz­ten Win­kel. Hier von der Nord­sei­te bie­tet sich ein ande­res Pan­ora­ma. Bis zum Lin­dis­far­ne Cast­le reicht mein Blick hier. Auch die­se Burg habe ich im letz­ten Jahr besichtigt.

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Nach unge­fähr 90 Minu­ten ver­las­se ich das Gelän­de wie­der. Die Burg ist schon durch ihre Lage und schie­re Grö­ße beein­druckend gewe­sen. Beson­ders fas­zi­nie­rend fand ich aber, wie lan­ge hier schon ein Gebäu­de steht.

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Ich fah­re wie­der ein Stück zurück nach Süden. Lei­der zieht sich der Him­mel immer mehr zu, wäh­rend ich durch die schö­ne Land­schaft von Nor­th­um­ber­land fahre.

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Crag­s­ide ist ein wei­te­res Her­ren­haus in die­ser schö­nen Gegend. Das Haus hier ist jedoch um eini­ges jün­ger als die Bur­gen, die ich zuvor besucht habe. Es wur­de erst 1863 erbaut. Doch die­ses Haus hat eine Beson­der­heit, die es ein­ma­lig macht. Es war das erste Gebäu­de auf der Welt, das mit Elek­tri­zi­tät aus Was­ser­kraft ver­sorgt wur­de. Eine Ver­bin­dung zu Bam­burgh Cast­le gibt es aber durch­aus, denn Crag­s­ide war der Land­sitz von Lord Wil­liam Armstrong.

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Crag­s­ide gehört, im Gegen­satz zum Bam­burgh Cast­le, seit 1977 dem Natio­nal Trust und ist seit 1979 für die Öffent­lich­keit zugänglich.

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Hin­ein ins Haus geht es dann sozu­sa­gen durch die Hin­ter­tür und ich lan­de erst ein­mal in der Küche und diver­sen Vorratsräumen.

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Dann wer­den aber auch die Wohn­räu­me von Lord Arm­strong auf zwei Eta­gen gezeigt. Auch hier grei­fen die neu­en Rege­lun­gen des Natio­nal Trust und ich darf, wenn auch ohne Blitz, die Kame­ra zücken.

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Vom Ober­ge­schoss habe ich einen schö­nen Blick auf den Gar­ten. Der ist übri­gens der größ­te Fels­gar­ten Euro­pas und beson­ders für sei­ne Rho­do­den­dron bekannt, von denen eine Sor­te sogar nach Lady Arm­strong benannt ist.

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Nach der Besich­ti­gung klet­te­re ich noch ein wenig den Abhang vor dem Haus hin­un­ter und lau­fe über die gro­ße Brücke. Dann keh­re ich aber doch recht bald um, denn es ist irgend­wie unge­müt­lich und emp­find­lich kalt gewor­den. So macht das nicht so viel Spaß.

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Da es noch nicht so spät ist, ent­schlie­ße ich mich, noch einen wei­te­ren Stopp beim Natio­nal Trust Anwe­sen Walling­ton ein­zu­le­gen. Ich habe zwar nur eine knap­pe Stun­de Zeit bevor geschlos­sen wird, doch für einen ersten Über­blick wird das schon reichen.

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Walling­ton ist an sich kein beson­de­res Anwe­sen und ande­rer­seits wie­der doch. Es gehört näm­lich bereits seit 1942 dem Natio­nal Trust und war das erste Anwe­sen, das von sei­nem Eigen­tü­mer kom­plett an den Trust über­schrie­ben wur­de. Vor­her gehör­te es bereits seit 1777 der Fami­lie Trevelyan.

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Innen ist das Haus kom­plett ein­ge­rich­tet und bis auf eini­ge weni­ge Räu­me auch zu besichtigen. 

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Für den rie­si­gen Park bleibt mir heu­te aller­dings kei­ne Zeit mehr, denn es fängt an zu nie­seln und so habe ich kei­ne Lust noch auf Ent­deckungs­tour zu gehen. Ich hät­te es wohl gekonnt, denn auch wenn das Haus schon schließt ist der Park noch bis Ein­bruch der Dun­kel­heit geöff­net. Nur die­sen inter­es­san­ten Baum foto­gra­fie­re ich noch, bevor ich zum Auto zurückgehe.

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Erst mit Ein­bruch der Dun­kel­heit bin ich wie­der zurück in New­cast­le. Aus einem nahen Tes­co Express hole ich mir noch etwas zu essen, bevor ich mich auf mein Zim­mer zurück­zie­he. Von hier habe ich noch einen schö­nen Blick über die Stadt, die ich die­ses Mal links lie­gen las­se, da ich hier aus­gie­big im letz­ten Jahr unter­wegs war.

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Mei­len: 134
Wet­ter: 9–19 Grad – son­nig, spä­ter bewölkt
Hotel: Hamp­ton by Hil­ton New­cast­le; £39.66 + 8.000 Punk­te für 2 Nächte

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