Englands Treasures

Tag 4 – Sams­tag, 14. Mai
War and Peace  – Dart­ford nach Norwich

„We are Eng­lish­man, that is one good fact.” – Oli­ver Cromwell

Was bin ich froh, dass ich vor zwei Tagen in Ick­worth und Wim­po­le war. Eigent­lich war das für heu­te geplant, doch bei die­sem trü­ben Wet­ter wäre das nicht mal halb so schön gewe­sen. Auf den Wet­ter­be­richt war also Ver­lass, denn nur des­halb hat­te ich umge­plant. Heu­te nun neh­me ich mir zumin­dest den Rest des ursprüng­lich geplan­ten Tages vor, sowie eini­ge Ergän­zun­gen, die ich nach­träg­lich ein­ge­fügt habe. Über die Dart­ford Crossing fah­re ich nach Nor­den, die Maut habe ich schon gestern Abend online ent­rich­tet. Inzwi­schen weiß ich ja, wie das funk­tio­niert. Mein Ziel ist die Klein­stadt Ely, die wegen ihrer Kathe­dra­le sowie einem beson­de­ren Ein­woh­ner bekannt ist – Oli­ver Cromwell.

Ein Park­platz ist so früh am Mor­gen schnell gefun­den und der ist sogar kosten­los. Von hier ist es nicht weit bis ins Zen­trum, in dem auch eini­ge histo­ri­sche Häu­ser erhal­ten sind.

1 - Ely

2 - Ely

Enten gibts auch wie­der über­all im Park vor der Kathedrale.

3 - Enten

Dann ste­he ich schon vor der Kathe­dra­le von Ely. Schon seit dem 7. Jahr­hun­dert soll hier eine Kir­che gestan­den haben. Die Arbei­ten am heu­ti­gen Bau began­nen 1083. Der Bau wur­de über vie­le Jahr­hun­der­te fortgesetzt.

4 - Ely Cathedral

Als ich rein­ge­he, krie­ge ich erst­mal einen Schock. Was ist das denn? Das sieht hier eher wie auf einer Mes­se, als in einer Kathe­dra­le aus. Und tat­säch­lich, ab mor­gen soll hier für vier Tage eine loka­le Busi­ness Mes­se statt­fin­den. Dafür wur­de etwa das hal­be Kir­chen­schiff mit Tischen und Auf­stel­lern gera­de­zu ver­schan­delt. Sowas habe ich ja noch nie gese­hen. Haben die dafür kei­ne ande­ren Räum­lich­kei­ten? Ich schaue mich etwas miss­mu­tig im Rest der Kir­che um, denn das hat mir irgend­wie die Lau­ne ver­dor­ben, zumal ich vor­her auch noch 8 Pfund Ein­tritt gezahlt habe. Trotz­dem ist die Kathe­dra­le natür­lich beein­druckend, aber so ganz kann ich das nicht genießen.

5 - Ely Cathedral

6 - Ely Cathedral

Beson­ders inter­es­sant und ein­zig­ar­tig ist das Okto­gon, das reicht ver­ziert ist und die Blicke auf sich zieht. Das höl­zer­ne Ster­nen­ge­wöl­be wur­de 1335 voll­endet und befin­det sich in 43 Metern Höhe.

7 - Ely Cathedral

8 - Ely Cathedral

9 - Ely Cathedral

10 - Ely Cathedral

11 - Ely Cathedral

12 - Ely Cathedral

13 - Ely Cathedral

Ich lau­fe wei­ter zum Wohn­haus von Oli­ver Crom­well. Für 10 Jah­re leb­te der soge­nann­te Lord Pro­tec­tor of Eng­land mit sei­ner Fami­lie in die­sem Haus. Heu­te befin­den sich hier ein Muse­um sowie die Touristeninformation.

14 - Oliver Cromwell House

15 - Oliver Cromwell House

Das Muse­um begei­stert mich nicht wirk­lich. Es wird zwar die Geschich­te des Oli­ver Crom­well erzählt, doch irgend­wie erscheint vie­les bil­lig und soll­te mal reno­viert werden.

16 - Oliver Cromwell House

Ich fah­re wei­ter nach Kings Lynn.

17 - Kings Lynn

Das Haus, dass ich hier besu­chen möch­te, gehört eben­falls zum Natio­nal Trust. Das Peck­over Hou­se  ist ein typi­sches Stadt­haus und wur­de 1722 erbaut. Im 19. Jahr­hun­dert kauf­te Jona­than Peck­over das Anwe­sen. Von der Stra­ßen­sei­te sieht das Haus recht schlicht aus und man kann kaum erah­nen, was sich hin­ter den Mau­ern verbirgt.

18 - Peckover House & Garden

19 - Peckover House & Garden

20 - Peckover House & Garden

Zum Haus gehört auch ein schö­ner klei­ner Gar­ten, der kom­plett von Mau­ern umge­ben ist. Auf dem Gelän­de befin­den sich ein Som­mer­haus, Gewächs­häu­ser und vie­le sel­te­ne Pflanzen.

21 - Peckover House & Garden

In der hin­ter­sten Ecke des Gar­tens ent­decke ich die­sen klei­nen Katzenfriedhof.

22 - Peckover House & Garden

23 - Peckover House & Garden

24 - Peckover House & Garden

25 - Peckover House & Garden

26 - Peckover House & Garden

27 - Peckover House & Garden

Gegen Mit­tag ver­las­se ich Kings Lynn wie­der und end­lich zeigt sich auch ein wenig blau am Himmel.

28 - Kings Lynn

So lang­sam klart es immer mehr auf, wäh­rend ich mich mei­nem näch­sten Ziel nähe­re. Oxburgh hat­te ich schon auf mei­ner letz­ten Tour auf dem Plan, doch muss­te es aus Zeit­grün­den strei­chen. Die­ses Mal aber neh­me ich mir die Zeit, die­ses Anwe­sen zu besuchen.

29 - Oxburgh Hall

30 - Oxburgh Hall

Als Erstes besu­che ich die klei­ne Kapel­le, die etwas ver­steckt auf dem Grund­stück steht.

31 - Oxburgh Hall

Dann gehe ich zurück zum Haupt­haus. Oxburgh Hall wur­de um 1482 für Sir Edmund Bed­ding­field erbaut. Und seit­dem ist es auch von der Fami­lie bewohnt, selbst wenn das Gebäu­de heu­te dem Natio­nal Trust gehört, was ich immer wie­der beein­druckend finde.

32 - Oxburgh Hall

Über eine Brücke errei­che ich den Innen­hof, denn das spät­mit­tel­al­ter­li­che Haus ist von einem Burg­gra­ben umge­ben. Frü­her ein­mal gab es eine Zug­brücke, doch die wur­de bereits 1772 abgeschafft.

33 - Oxburgh Hall

Gro­ße Tei­le des Hau­ses kann ich auch von innen besich­ti­gen. Oxburgh wur­de zu gro­ßen Tei­len in der vik­to­ria­ni­schen Zeit umge­baut und eingerichtet.

34 - Oxburgh Hall

Im Ober­ge­schoß aller­dings gibt es noch eini­ge Räu­me aus dem Mit­tel­al­ter und hier fin­den sich auch die wert­vol­len Wand­tep­pi­che, die teils von Queen Mary of the Scots, wäh­rend ihrer Gefan­gen­schaft, sowie Bess von Hard­wick her­ge­stellt wur­de. Rich­tig inter­es­sant wird es aber in einer klei­nen Sei­ten­kam­mer, denn hier gibt es ein soge­nann­tes Priest hole. Das ist an sich nichts Beson­de­res, denn in vie­len Häu­ser, in den die Her­ren katho­lisch waren, ver­steck­te man auch Prie­ster, aber hier kann man sich das nicht nur anse­hen, son­dern auch aus­pro­bie­ren. Das ist aller­dings so wahn­sin­nig eng, dass ich mir kaum vor­stel­len kann, wie man so wochen­lang über­le­ben konn­te. Eini­ge Män­ner testen es tat­säch­lich aus und schaf­fen es nur mit Hil­fe wie­der heraus.

35 - Oxburgh Hall

Auch auf das Dach des Hau­ses kom­me ich über eine stei­le Wen­del­trep­pe. Von hier oben kann man weit ins Land schauen.

36 - Oxburgh Hall

37 - Oxburgh Hall

38 - Oxburgh Hall

39 - Oxburgh Hall

Zurück im Innen­hof kann ich end­lich noch ein paar Fotos machen, denn nun sind hier kaum Men­schen. Hier erkennt man auch am besten, wie das Haus im 18. Jahr­hun­dert umge­baut wurde.

40 - Oxburgh Hall

Zum Schluß ver­su­che ich mich noch an ein paar Außen­auf­nah­men mit Spie­ge­lung im Schloss­gra­ben, da jetzt doch immer wie­der die Son­ne her­aus­kommt. Dabei kom­me ich mit einem bri­ti­schen Pär­chen ins Gespräch und wir ver­plau­dern uns über eine drei­vier­tel Stun­de. Ein paar Fotos gelin­gen mir dabei natür­lich auch.

41 - Oxburgh Hall

42 - Oxburgh Hall

43 - Oxburgh Hall

44 - Oxburgh Hall

45 - Oxburgh Hall

Über fla­ches Land fah­re ich mit­ten durch Nor­folk in Rich­tung Nor­wich. Im letz­ten Jahr war ich zwar schon mal in der Gegend, bin aber kom­plett anders gefahren.

46 - Norfolk

Über­nach­ten will ich heu­te in Nor­wich, wo ich das Best Western reser­viert habe. Bei mei­ner Ankunft steppt hier der Bär. Anschei­nend fin­det heu­te eine Hoch­zeit statt. Ich soll­te sams­tags wirk­lich lie­ber wie­der bei Pre­mier Inn buchen. Das hier macht näm­lich nicht wirk­lich Spaß, denn der win­zi­ge Park­platz ist zuge­parkt und es ist ziem­lich laut. Ent­täu­schend ist auch das Zim­mer, klein unter dem Dach und mit Ein­zel­bett. Noch dazu der Krach von der Hoch­zeit. Das bin ich nicht wirk­lich von Best Western gewöhnt. Mein Sta­tus inter­es­siert hier auch kei­nen. Ach ja, hat­te ich schon erwähnt, dass es bis unters Dach nur über Trep­pen geht? Schlep­pen ist also auch noch ange­bracht. Nun ja, für eine Nach wird es gehen.

47 - Best Western Oaklands Hotel

Ich fah­re noch mal kurz los, um mir etwas zu Essen zu kau­fen. Mit Sor­ge schaue ich mir den Park­platz an. Ist schon jetzt nicht ein­fach, hier noch aus­zu­par­ken. Als ich eine Stun­de spä­ter wie­der­kom­me, ist das auch nicht bes­ser. Zum Glück parkt aber jemand aus und nach ein paar Mal ran­gie­ren schaf­fe ich es zum Glück eine akzep­ta­ble Park­lücke zu ergat­tern. Die­ser Park­platz ist echt eine Kata­stro­phe, so wie der ange­legt ist.

Mei­len: 229
Wet­ter: 10–13 Grad – stark bewölkt, spä­ter heiter
Hotel: Best Western Plus Oak­lands Hotel; £53.10

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