Down by the Lake – Rund um die Großen Seen


Tag 11: Frei­tag, 08. Sep­tem­ber 2017
Natu­re is the grea­test Artist – Mani­stique nach Marquette

„In every walk with natu­re one recei­ves far more than he seeks.” – John Muir

Der Tag beginnt mit strah­lend blau­em Him­mel und einem Blick auf das Mani­stique East Break­wa­ter Light­house. Doch noch gefällt mir das Licht nicht, der Son­nen­stand ist falsch, sodass ich den Besuch auf spä­ter verschiebe.

Statt­des­sen geht es erst ein­mal wie­der durch den Wald. So früh am Mor­gen ist hier nichts los, na ja fast, denn Vier­bei­ner über­que­ren immer mal wie­der die Stra­ße, was für mich erhöh­te Auf­merk­sam­keit bedeutet.

Nach eini­gen Minu­ten Fahrt errei­che ich bereits den Palms Book Sta­te Park, der mein erstes Ziel für heu­te ist.

Palms Book war der Name einer Land­ent­wick­lungs­ge­sell­schaft, die rund 26 Hekt­ar Land im Jahr 1926 für zehn Dol­lar an den Staat Michi­gan ver­kauf­te, auf denen dann der Sta­te Park ent­stand. Geschützt wird im Park Kitch-​iti-​kipi, die größ­te Süß­was­ser­quel­le der Upper Peninsula.

Auf einem schön ange­leg­ten Rund­weg gehe ich um das bis zu 120 Meter brei­te und zwölf Meter tie­fe Gewäs­ser her­um. Das Was­ser der Quel­le ist Som­mer wie Win­ter immer sie­ben Grad warm und eher zum Angeln als zum Baden geeignet.

Es geht wei­ter und wie­der führt mich der Weg durch die Wäl­der, wo ich außer auf Vier­bei­ner kaum auf Lebe­we­sen treffe.

Rund eine Stun­de wer­de ich nun zu mei­nem näch­sten Ziel unter­wegs sein, Zeit genug, ein­mal einen Blick auf die Michi­gan Sta­te Parks zu wer­fen, die ich auf die­ser Rei­se so zahl­reich besu­che. In Michi­gan kosten die Sta­te Parks Ein­tritt. Den kann man jedes Mal ein­zeln zah­len, was aber auf die Dau­er recht kost­spie­lig wird. Wäh­rend in ande­ren Bun­des­staa­ten der Jah­res­pass recht teu­er ist, ist er hier die bes­se­re Alter­na­ti­ve. Es gibt ihn ein­mal für Bür­ger des Staa­tes oder für Besu­cher, die dann $31 (2017) zah­len müs­sen. Der Haken, es gibt einen Sticker, der an die Front­schei­be muss. Der Pass ist also an den Miet­wa­gen gebunden.

Der Weg führt mich nun auf eine Halb­in­sel, die tief in den Lake Michi­gan hin­ein­ragt. Die­se Halb­in­sel liegt übri­gens genau gegen­über der Door Pens­in­su­la sowie Washing­ton Island in Wis­con­sin, die ich auf mei­ner 2013er Tour besucht habe. Auf mei­ner Fahrt kom­me ich durch klei­ne Orte mit Namen wie Gar­den oder Devils Cor­ner und errei­che schließ­lich den Fay­et­te Histo­ric Sta­te Sta­te Park.

Fay­et­te war einst ein leben­di­ges Städt­chen, in dem zwi­schen 1867 und 1891 rund 500 Men­schen leb­ten. Sie alle waren hier­her gekom­men, um in der Eisen­in­du­trie zu arbei­ten. In Fay­et­te gab es zwei Öfen, in denen Roh­ei­sen her­ge­stellt wur­de, das dann über den Lake Michi­gan wei­ter ver­schifft wur­de. Seit 1959 ist der klei­ne Ort ein Sta­te Park und zeigt, wie die Men­schen damals hier gelebt und gear­bei­tet haben.

Durch das Visi­tor Cen­ter errei­che ich einen klei­nen Pfad, der mich in die Stadt bringt. Hier gibt es eini­ge restau­rier­te Häu­ser, die ich mir zuerst anschau­en will. Ich bin heu­te einer der ersten Besu­cher und der Sta­te Park ist fast Men­schen­leer. Man merkt auch hier, dass sich die Sai­son so lang­sam ihrem Ende zuneigt. Mir aber gefällt es, denn so kann ich in aller Ruhe fotografieren.

Fay­et­te gehör­te kom­plett der Jack­son Iron Com­pa­ny, die hier nicht nur die Öfen zur Pro­duk­ti­on von Roh­ei­sen betrieb, son­dern auch die Unter­künf­te für die Arbei­ter stell­te, einen Shop ein­rich­te­te und sogar ein Hotel für Besu­cher bau­en ließ. Mit dem Besuch einer klei­nen Aus­stel­lung in der ehe­ma­li­gen Werk­statt begin­ne ich mei­nen Rundgang.

Etwas am Rand der Stadt steht die­se klei­ne Block­hüt­te. Sie wur­de wie­der auf­ge­baut, denn von den ori­gi­na­len Gebäu­den sind an die­ser Stel­le nur noch die Grund­mau­ern zu sehen. In Häu­sern wie die­sem leb­ten die Arbei­ter. Meist gab es zwei Räu­me, eine klei­ne Koch­ecke sowie eine Außentoilette.

Die Arbei­ter kamen zu gro­ßen Tei­len aus Euro­pa, wo sie vor Hun­ger und Armut flohen.

Eines der am besten erhal­te­nen Gebäu­de ist das Hotel von Fay­et­te. Grund dafür dürf­te die lan­ge Nut­zung des Gebäu­des sein, denn nach der Schlie­ßung der Roh­ei­sen­pro­duk­ti­on wur­de das Gelän­de zunächst ver­kauft und als Erho­lungs­ort weitergenutzt.

Schräg gegen­über des Hotels ste­hen die Town Hall und der Com­pa­ny Store, in dem die Bewoh­ner von Fay­et­te so ziem­lich alles kau­fen konn­ten, was sie zum täg­li­chen Leben benötigten.

Gleich dane­ben befin­den sich das Schul­haus sowie das Wohn­haus eines der Auf­se­her, die das täg­li­che Geschäft der Roh­ei­sen­her­stel­lung überwachten.

Ich gelan­ge schließ­lich zum natür­li­chen Hafen von Fay­et­te. Heu­te lie­gen hier nur ein paar Segel- und Motor­boo­te, doch vor mehr als 100 Jah­ren war genau die­ser Hafen Haupt­grund für die Grün­dung von Fay­et­te. So war es ein­fa­cher, das Roh­ei­sen in die gro­ßen Städ­te zu verschiffen.

Hin­ter dem Hafen führt ein Weg auf eine klei­ne Anhö­he, auf der eine wei­ße Vil­la steht. Hier wohn­te der Super­in­ten­dent, der für die gesam­te Anla­ge im Auf­trag der Jack­son Iron Com­pa­ny die Ver­ant­wor­tung trug.

Gleich dane­ben lie­gen noch wei­te­re Wohn­häu­ser, die aber nicht zur Besich­tun­gen frei­ge­ge­ben sind.

Zum Schluss kom­me ich noch an den Öfen vor­bei, in denen das Roh­ei­sen her­ge­stellt wur­de. In den 24 Jah­ren, in denen in Fay­et­te gear­bei­tet wur­de, stell­te man hier 229.288 Ton­nen Roh­ei­sen her.

Schließ­lich lan­de ich wie­der an dem klei­nen Pfad, der mich zurück zum Visi­tor Cen­ter und dem dahin­ter lie­gen­den Park­platz bringt. Über zwei Stun­den war ich unter­wegs und habe dabei nur eine Hand­voll Men­schen getroffen.

Die­ser Besuch hat sich auf jeden Fall gelohnt und ich bin froh, den Umweg auf mich genom­men zu haben. Nun aber fah­re ich zurück nach Mani­stique, wo das East Break­wa­ter Light­house auf mich wartet.

Mani­stique war einst ein bedeu­ten­der Hafen der Roheisen- und Holz­in­du­strie. Davon ist heu­te so gut wie nichts mehr zu sehen. Ruhig plät­schern die Wel­len des Lake Michi­gan an das Ufer und ich fol­ge dem Strand vom Park­platz zum Pier. Unter­wegs fällt mir ein klei­ner Weg­wei­ser auf.

Das zwölf Meter hohe Mani­stique East Break­wa­ter Light­house wur­de 1916 aus Stahl­plat­ten erbaut und 1969 auto­ma­ti­siert, bevor es im Jahr 2000 durch eine simp­le Leuch­te an der Hafen­ein­fahrt ersetzt wur­de. Geöff­net ist der Turm nur sehr sel­ten, doch über den Pier kann ich bin ganz nah her­an laufen.

Über den schma­len Pier geht es auf den See hin­aus. Bei Wind oder schlech­tem Wet­ter wür­de ich den Weg nicht antre­ten wol­len, doch heu­te ist das Was­ser ganz ruhig und die Strecke pro­blem­los zu meistern.

Schließ­lich errei­che ich den Leucht­turm und schaue mich aus­gie­big um. Jetzt ist auch das Licht super und so ent­ste­hen schö­ne Aufnahmen.

Nach einer kur­zen Mit­tags­pau­se ver­ab­schie­de ich mich nun end­gül­tig und fah­re noch ein Stück wei­ter zurück nach Osten. Hier liegt das Seul Choix Point Light­house, das ich unbe­dingt besu­chen will. Um dort­hin zu gelan­gen, muss ich einer klei­nen Stich­stra­ße meh­re­re Mei­len bis ans See­ufer folgen.

Dann errei­che ich die Ein­fahrt zum Seul Choix Point Light, wo mich ein gro­ßes Schild begrüßt, das die wich­tig­sten Fak­ten zum Leucht­turm zusammenfasst.

Gleich dane­ben befin­det sich der Park­platz, wo ich mein Auto abstel­le und dann zum Visi­tor Cen­ter gehe, um mei­nen Ein­tritt zu ent­rich­ten. Dann zieht es mich gleich zum Leucht­turm, der heu­te wun­der­schön vor dem tief­blau­en Him­mel erstrahlt.

Als erstes bestei­ge ich den 1892 erbau­ten und 23 Meter hohen Leucht­turm, des­sen Licht bis zu 30 Kilo­me­ter zu sehen ist. Dazu muss ich 96 Eisen­stu­fen über­win­den und zum Schluss noch eine kur­ze Lei­ter emporsteigen.

Da das Seul Choix Point Light noch immer aktiv ist, gibt es hier oben lei­der kei­ne schö­ne Fres­nel Lin­se, son­dern nur eine häß­li­che moder­ne Lam­pe. Die ori­gi­na­le Lin­se befin­det sich heu­te bei einem pri­va­ten Samm­ler. Der Aus­blick auf den Lake Michi­gan ist aber wunderschön.

Gleich an den Leucht­trum ange­baut, befin­det sich das Haus des Leucht­tr­umwär­ters, das typisch für die vik­to­ria­ni­sche Zeit ein­ge­rich­tet ist.

Im Gar­ten befin­den sich auch noch die klei­nen Gebäu­de, in denen das Öl zum Beleuch­ten des Turm einst gela­gert wurde.

Und dann ent­decke ich noch die­ses schö­ne Vogel­haus, das dem Leucht­turm kom­plett nach­emp­fun­den wurde.

In einer alten Dop­pel­ga­ra­ge ist noch ein klei­nes Schiffs­mu­se­um unter­ge­bracht, das ich eben­falls besichtige.

Nun geht es wie­der quer durch die Upper Pen­in­su­la nach Nor­den und hin zum Lake Supe­ri­or, an des­sen süd­li­chem Ufer ich mich die näch­sten Tage auf­hal­ten wer­de. Nur ein­mal habe ich den See bis­her besucht, das war 2013 als ich in Duluth und bei den Apost­le Island gewe­sen bin und gestern natür­lich ganz kurz bei den zwei Leucht­tür­men. Dies­mal steht eine ande­re Ecke des Süd­ufers auf dem Plan, wei­te­res unent­deck­tes Land sozu­sa­gen, das nun von mir erforscht wer­den will.

Eine Stun­de spä­ter bin ich schließ­lich am Ziel, der Pic­tures Rock Natio­nal Lakeshore, die eines der schön­sten Gebie­te am See­ufer schützt. Es ist schon spä­ter als geplant, aber es gibt halt ein­fach viel zu viel zu sehen, sodass mir schon klar ist, dass ich bei wei­tem nicht das gan­ze Gebiet der Natio­nal Lakeshore erkun­den wer­den kann. Beson­ders bei den Wan­der­we­gen wer­de ich mir wohl einen her­aus­su­chen und den Rest auf einen ande­ren Besuch ver­schie­ben müssen.

Nach­dem ich im Visi­tor Cen­ter war, fah­re ich so direkt zum Au Sable Light Sta­ti­on Trail­head, die ande­ren Tei­le des Parks las­se ich schwe­ren Her­zens links lie­gen, aber alles geht nun mal nicht. Dann müss­te die Rei­se min­de­stens dop­pelt so lang sein und ich bin mir sicher, dass die Zeit dann immer noch knapp wäre.

Ich par­ke mein Auto und mache mich auf den Weg zur Au Sable Light Sta­ti­on. Das bedeu­tet rund zwei Kilo­me­ter Fuß­marsch durch den Wald mit Aus­blicken auf den Lake Supe­ri­or, denn eine Stra­ße gibt es zum Leucht­turm auch heu­te nicht.

Schließ­lich errei­che ich den 1874 erbau­ten und 27 Meter hohen Leucht­turm, der wirk­lich ein Pracht­stück ist. Ich bin froh, den Weg auf mich genom­men zu haben. Zu besich­ti­gen sind Turm und Leucht­turm­wär­ter­haus aller­dings nur in Anwe­sen­heit eines Rangers.

Da heu­te aber auch hier nicht viel los ist, wer­de ich gleich her­ein­ge­be­ten und bekom­me eine Pri­vat­tour durch das Gebäude.

Zum Schluss kann ich wie­der den Leucht­turm bestei­gen. Gan­ze 168 Stu­fen sind es die­ses Mal bis in die Spit­ze, aber das lohnt sich hier auf jeden Fall, denn ich kann auch auf die Außen­platt­form und mir dort den Wind um die Nase wehen lassen. 

Nach die­ser schö­nen Besich­ti­gung muss ich dann die zwei Kilo­me­ter zurück zum Auto lau­fen. Da die Uhr unauf­hör­lich wei­ter­ge­lau­fen ist, beschlie­ße ich, kei­ne wei­te­ren Trails zu lau­fen. Statt von Land, möch­te ich mir die Haupt­at­trak­ti­on des Parks, die Pic­tu­red Rocks Lakeshore, lie­ber vom Was­ser anschau­en und so fah­re ich in einem Rutsch nach Muni­s­ing, von wo die Boo­te auf den Lake Supe­ri­or star­ten. Dass die­se Tou­ren kei­ne neue Erfin­dung sind, davon erzählt eine Tafel am Hafen.

Bei strah­lend blau­em Him­mel, aber recht fri­schen Tem­pe­ra­tu­ren, bestei­ge ich mit rund fünf­zig ande­ren Gästen eines der Boo­te. Ich habe ein Ticket für die gro­ße Rund­fahrt gekauft, die bis zu den Spray Falls führt und auch das Abend­licht ein­fan­gen soll. Heu­te ist das Wet­ter nahe­zu per­fekt dafür und ich bin gespannt, was mich erwartet. 

Und los geht die Fahrt. Es ist bereits nach 18 Uhr, als das Schiff in Muni­s­ing ablegt. Das wird ein lan­ger Tag heu­te, aber die Sun­set Crui­se soll ein­fach die schön­ste sein und frü­her am Tag woll­te ich sowie­so nicht fah­ren, da man die mei­ste Zeit Rich­tung Süden schaut und somit direkt in die Son­ne foto­gra­fie­ren müsste.

Als erstes fah­ren wir an Grand Island vor­bei. Die Insel ist ein Natur­schutz­ge­biet, auf dem es eini­ge klei­ne Feri­en­häu­ser sowie Cam­ping­plät­ze gibt.

An der Spit­ze der Insel steht das 1868 erbau­te East Chan­nel Light­house, das den Schif­fen einst einen siche­ren Weg in den Hafen von Muni­s­ing wies.

Nach­dem wir den East Chan­nel ver­las­sen haben, gibt der Kapi­tän zunächst Voll­gas und wir flie­gen fast über den See. Der liegt heu­te ganz ruhig da, was für ein Unter­schied zu 2013, als ich wegen hoher Wel­len mei­ne Tour um die Apost­le Islands abbre­chen musste.

Nach kur­zer Fahrt kommt die Pic­tu­red Rocks Lakeshore in Sicht­wei­te und die fol­gen­den zwei Stun­den sind kaum mit Wor­ten zu beschrei­ben oder auf Fotos fest­zu­hal­ten. Das muss man ein­fach gese­hen haben, die­se Fahrt ist traum­haft schön, wenn Wet­ter und Licht, so wie heu­te, stimmen.

Das erste High­light, das wir zuse­hen bekom­men, ist Miners Cast­le. Die­sen Aus­sichts­punkt kann man auch über einen Trail errei­chen, vom Was­ser sieht es aber natür­lich viel impo­san­ter aus. Miners Cast­le ist die berühm­te­ste Stein­for­ma­ti­on im Park, die aber seit 2006 für immer anders aus­sieht. Damals ist eine der Stein­spit­zen abge­bro­chen und im See versunken.

Wei­ter geht die Fahrt und so lang­sam bekom­me ich eine Ahnung von der über­wäl­ti­gen­den Schön­heit des See­ufers. Ich kann nur Bruch­stücke auf mei­nen Bil­dern fest­hal­ten und doch glüht die Kame­ra ein­fach. Noch ahne ich nicht, dass das hier nur der Anfang ist. 

Wir errei­chen die Pain­ted Caves, eine Stein­for­ma­ti­on, die ihre Farb­schaf­fie­run­gen durch das mine­ral­hal­ti­ge Was­ser erhält. So sind vor­al­lem Eisen und Kup­fer für die röt­li­chen Schat­tie­run­gen verantwortlich.

Der näch­ste Stopp sind die Caves of all Colors. Auch hier hat der Sand­stein durch das eisen- und kup­fer­hal­ti­ge Was­ser vie­le ver­schie­de­ne Far­ben ange­nom­men. Vie­le die­ser Gebie­te sind übri­gens nur vom Was­ser zu sehen, an Land gibt es nur eini­ge weni­ge Trails, da gro­ße Tei­le des Ufers nicht son­der­lich sta­bil sind.

Lovers Leap heißt die­ser impo­san­te Stein­bo­gen, der in den Lake Supi­ri­or hin­ein­reicht. Der Sage nach, ist hier ein Paar gemein­sam hin­un­ter­ge­sprun­gen, um sich sei­ne Lie­be zuein­an­der zu beweisen.

Indi­an Head ist eine der bekann­ten For­ma­tio­nen an der Küste, die ihren Namen von den Besu­chern hat, die mein­ten, die Stei­ne sähen wie ein India­ner­kopf aus. Impo­samt ist übri­gens auch, dass die Fels­wän­de hier fast senk­recht aus dem See emporragen.

Das Grand Por­tal ist ein wei­te­rer Stein­bo­gen, den das Was­ser in die Küste geformt hat.

Kurz vor dem Umkehr­punkt der Tour, gelan­gen wir zum Cha­pel Rock, einer der meist­fo­to­gra­fie­ren Stein­for­ma­tio­nen auf der Tour. Zuvor ging die Fahrt bereits an den Schlacht­schif­fen, der Blu­men­va­se und eini­gen wei­te­ren For­ma­tio­nen vorbei.

Schließ­lich errei­chen wir das gro­ße Fina­le der Fahrt, die rund 20 Meter hohen Spray Falls, die sich in den Lake Supe­ri­or ergießen.

Nach kur­zem Auf­ent­halt geht die Fahrt unter Voll­dampf zurück und ich glau­be zunächst, nun alles gese­hen und erlebt zu haben. Doch das stellt sich als fun­da­men­ta­ler Irr­tum heraus.

Denn wäh­rend die letz­ten For­ma­tio­nen schon etwas im Schat­ten lagen, …

… wer­den ande­re Tei­le nun erst rich­tig von der unter­ge­hen­den Son­ne ange­strahlt. Und die­ses Licht- und Farb­spek­ta­kel ist eigent­lich mit Wor­ten oder Bil­dern kaum zu beschrei­ben. Das muss man erlebt haben.

Ich bin abso­lut begei­stert. Zwar ist es inzwi­schen emp­find­lich kalt, doch dar­an in die Kabi­ne zu gehen, den­ke ich kei­ne Sekun­de. Zu gran­di­os ist der Aus­blick auf die röt­lich schim­mern­de Küste.

Irgend­wann heißt es dann aber doch Abschied neh­men. So lang­sam wird es auch dun­kel und es ist auch schon nach 20 Uhr.

Im Schein der unter­ge­hen­den Son­ne, wer­fe ich noch einen letz­ten Blick auf das Miners Cast­le. Scha­de, dass ich den Wan­der­weg nicht mehr geschafft habe. Aber man braucht ja noch Zie­le für eine wei­te­re Reise.

Rich­tig spek­ta­ku­lär ist dann auch der Son­nen­un­ter­gang an die­sem Abend, als wenn die Son­ne den leuch­ten­den Fel­sen in nichts nach­ste­hen will. Es ist ein­fach traum­haft schön und abso­lut fried­lich hier draußen.

Es wird schon dun­kel, als wir wie­der im Hafen von Muni­s­ing anle­gen. Ich bin ein­fach geflasht und abso­lut begei­stert. Die­se Tour war jeden ein­zel­nen Cent wert.

Im letz­ten Tages­licht bre­che ich in Muni­s­ing auf und fah­re noch das letz­te Stück nach Mar­quet­te, wo ich für heu­te Nacht ein Hotel reser­viert habe. 

Es ist schon dun­kel, als ich das Days Inn in Mar­quet­te errei­che. Hier war es beson­ders schwie­rig, ein eini­ger­ma­ßen bezahl­ba­res Zim­mer zu bekom­men. So habe ich eini­ge Wynd­ham Punk­te ein­ge­löst und die Points&Cash Vari­an­te gewählt. Das Hotel ist schon etwas älter und in der Lob­by wer­de ich etwas kurz ange­bun­den begrüßt. Ich bekom­me mei­ne Zim­mer­kar­te und gehe in mein Zim­mer. Das gefällt mir gar nicht. Es ist klein, muf­fig und hat nur ein hohes Fen­ster ganz in der Ecke. Für eine Nacht wird es aber gehen, das Preis/​Leistungsverhältnis stimmt hier jedoch gar nicht. Ich bin froh, durch die Punk­te noch rela­tiv wenig bezahlt zu haben. $160 für ein sol­ches Zim­mer sind ein­fach maß­los übertrieben.

Auf dem Weg zum Hotel habe ich mir noch schnell ein Sand­wich von Sub­way geholt, das ich nun ver­spei­se. Dann sor­tie­re ich noch kurz mei­ne Sachen für mor­gen und siche­re, wie jeden Abend, mei­ne Bil­der. Recht bald fal­len mir die Augen zu, denn es war ein lan­ger Tag und auch mor­gen gibt es wie­der vie­les zu entdecken.

Mei­len: 269
Wet­ter: son­nig, 46–61 Grad
Hotel: Days Inn

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