Colonial Heritage

Tag 10: Sonn­tag, 13. April 2014

High High Socie­ty – von Bridge­wa­ter nach King of Prussia

Men­schen mit einer neu­en Idee gel­ten so lan­ge als Spin­ner, bis sich die Sache durch­ge­setzt hat.

Mark Twa­in

Heu­te ist Sonn­tag, aber aus­schla­fen will ich trotz­dem nur ein wenig. Viel zu sehr zieht es mich wie­der nach drau­ßen. Wäh­rend ich zu Hau­se auch ger­ne mal etwas län­ger schla­fe, blei­be ich in den USA sel­ten län­ger als 6:30 Uhr im Bett. Da es aber gestern recht spät gewor­den ist, geneh­mi­ge ich mir eine Stun­de länger.

Das Wet­ter ist heu­te Mor­gen auch nicht so per­fekt. Es sind vie­le Wol­ken am Him­mel und die Son­ne hat Mühe da hin­durch zu kom­men. Trotz­dem packe ich mei­ne sie­ben Sachen und fah­re erst ein­mal Rich­tung Nor­den. Ich möch­te noch ein­mal zum Ring­wood Sta­te Park. Das Haus habe ich bereits 2011 besucht und so sehe ich mich die­ses Mal nur außen um.

Ringwood 2

Her­ge­kom­men bin ich eigent­lich wegen dem zwei­ten Gebäu­de hier, Sky­lands. Das Haus wur­de in den 1920ziger Jah­ren vom bekann­ten ame­ri­ka­ni­schen Archi­tek­ten John Rus­sell Pope ent­wor­fen und soll­te einem alten Anwe­sen aus der Tudor­zeit ähneln.

Skylands 2

Skylands 1

Skylands 3

Das Her­ren­haus konn­te ich damals nicht besu­chen, da hier gera­de ein „Pri­va­te Event” statt­fand. Auch heu­te bleibt es lei­der bei einem Blick durch die Fen­ster, denn auch wenn es hier heu­te ruhig ist, so ist das Haus doch nur an aus­ge­wähl­ten Sonn­ta­gen geöff­net. Der heu­ti­ge zählt lei­der nicht dazu. Auch der umlie­gen­de New Jer­sey Bota­ni­cal Sta­te Gar­den blüht lei­der noch nicht und als es zu tröp­feln anfängt, fah­re ich weiter.

Da ich nun schon hier oben an der Gren­ze zu New York Sta­te bin beschlie­ße ich, noch ein Stück auf dem Pali­sa­des Park­way zu fahren.

Palisades Parkway

Der schö­ne Park­way beginnt an der Geor­ge Washing­ton Bridge und bie­tet auf sei­nem Weg nach Nor­den zuerst schö­ne Aus­blicke auf Man­hat­tan, bevor er in die Wäl­der an der Gren­ze von New Jer­sey und New York ein­taucht und schließ­lich nahe dem Bear Moun­tain Sta­te Park endet. Und den will ich heu­te auch besuchen. 

Der Park wur­de am 5. Juli 1913 eröff­net, nach­dem die Plä­ne einer Ver­le­gung des Sing Sing Gefäng­nis­ses nach Bear Moun­tain geschei­tert waren. In den zwan­zi­ger Jah­ren wur­de der Park für Win­ter­sport bekannt, was in einer Bewer­bung für die Olym­pi­schen Win­ter­spie­le 1932 resul­tier­te. Ganz oben auf dem Berg steht der Per­kins Memo­ri­al Tower.

Perkins Memorial Tower 9

1934 wur­de er in Erin­ne­rung an Geor­ge W. Per­kins erbaut, der der Grün­der der Pali­sa­des Inter­sta­te Park Com­mis­si­on war.

Perkins Memorial Tower 1

Im Inne­ren führt eine Trep­pe bis in die Spit­ze und auf den ein­zel­nen Absät­zen ist die Geschich­te der Gegend dargestellt.

Perkins Memorial Tower 5

Perkins Memorial Tower 4

Collage Perkins Memorial Tower 1

Lei­der ist der Blick von hier oben auf den Hud­son heu­te nicht so schön, denn es ist etwas diesig.

Perkins Memorial Tower 10

Die Bear Moun­tain Bridge, der auch eine Gedenk­ta­fel im Turm gewid­met ist, liegt übri­gens gleich unter­halb des Sta­te Parks und auch ich habe sie schon auf frü­he­ren Rei­sen überquert.

Perkins Memorial Tower 6

Eigent­lich woll­te ich die Brücke auch heu­te über­que­ren und noch ein Stück wei­ter nach Nor­den fah­ren, doch der Him­mel zieht sich immer mehr zu und ich tre­te den Rück­zug an.

Bear Mountain Bridge

Umso wei­ter ich nach Süden kom­me, desto bes­ser wird das Wet­ter wie­der. Auf dem Gar­den Sta­te Park­way muss ich dann mal wie­der durch eine der unzäh­li­gen Maut­stel­len fah­ren. Doch statt grü­nem Licht und Anzei­ge „Toll paid”, bekom­me ich ein „Toll unpaid, call EZ-​Pass” und dann „Go”. Huch, sowas hat­te ich ja noch nie. Ich fah­re aber erst­mal wei­ter, denn sonst blockiert man ja die gan­ze Fahr­bahn und beschlie­ße, das spä­ter mit Ala­mo zu klären.

Als ich West Oran­ge errei­che strahlt die Son­ne wie­der vom Him­mel und es wird rich­tig warm. So kann die Jacke im Auto blei­ben. Hier­her bin ich gekom­men, weil ich end­lich mal das Haus von Tho­mas Edi­son besu­chen will. Sein Som­mer­haus in Ft. Mey­ers habe ich schon mehr­mals gese­hen, doch hier war ich noch nie, was nicht zuletzt dar­an liegt, dass es nur Frei­tag bis Sonn­tag geöff­net ist.

Zuerst muss ich aber zum Visi­tor Cen­ter, das im Labo­ra­to­ry Com­plex unter­ge­bracht ist. Hier sind vie­le Errun­gen­schaf­ten und Erfin­dun­gen von Edi­son ausgestellt.

Thomas Edison NHP 13

Unter ande­rem auch der Schreib­tisch von Tho­mas Edison.

Thomas Edison NHP 3

Oder die klei­ne Schlaf­ecke, die er sich in sei­nem Arbeits­zim­mer einrichtete.

Thomas Edison NHP 2

Bekann­te Erfin­dun­gen von Edi­son sind auch die Musikboxen.

Thomas Edison NHP 10

2332 Paten­te mel­det Edi­son Zeit sei­nes Lebens an, mehr als 1000 davon in den USA.

Thomas Edison NHP 6

Thomas Edison NHP 5

Thomas Edison NHP 11

Thomas Edison NHP 4

Thomas Edison NHP 1

Von beson­de­rem Inter­es­se für mich waren die Foto­ap­pa­ra­te und Film­ka­me­ras, die er baute.

Collage Thomas Edison NHP 1

Um zum Wohn­haus zu kom­men, muss ich jetzt noch ein Stück mit dem Auto fah­ren. Glen­mont, wie das Anwe­sen heißt, liegt in einer Gated Com­mu­ni­ty namens Lle­wel­lyn Park . Sie ist die erste „Gated Com­mu­ni­ty” der USA und auch heu­te noch woh­nen vie­le sehr betuch­te Men­schen hier, unter ihnen Who­o­pi Gold­berg. Des­halb darf ich nur auf dem direk­ten Weg zum Haus fah­ren. Ande­re Stra­ßen der Anla­ge sind für Besu­cher tabu.

Llewellyn Park 1

Llewellyn Park 2

Nach einer kur­zen Fahrt sehe ich das Wohn­haus von Tho­mas Edi­son bereits vor mir.

Thomas Edison NHP - Glenmont 7

Im Visi­tor Cen­ter habe ich bereits ein Ticket für die Hou­se Tour bekom­men, denn nur eine begrenz­te Anzahl von Per­so­nen darf das Gebäu­de betreten.

Thomas Edison NHP 12

1880–82 erbaut, war das Haus damals eines der modern­sten Wohn­häu­ser über­haupt. Es hat­te bereits flie­ßend Warm- und Kalt­was­ser, Zen­tral­hei­zung und Was­ser­klo­sets. Als Edi­son das Haus kauf­te, ließ er auch noch Strom­lei­tun­gen verlegen.

Thomas Edison NHP - Glenmont

Lei­der darf ich innen mal wie­der kei­ne Fotos machen und so blei­ben dies die ein­zi­gen Bil­der der Ein­rich­tung des Hau­ses, die ich zei­gen kann.

Thomas Edison NHP - Glenmont 6

Im Gar­ten des Hau­ses befin­det sich auch die Grab­stät­te von Mina und Tho­mas Edison.

Thomas Edison NHP - Glenmont 2

Auch zu besich­ti­gen ist die Garage …

Thomas Edison NHP - Glenmont 3

… in der noch heu­te eini­ge von Edi­sons Autos ste­hen. Natür­lich aus dem Hau­se Ford.

Thomas Edison NHP - Glenmont 4

Eben­so zum Anwe­sen gehört die­ses Gewächs­haus, in dem heu­te auch ein Besu­cher­zen­trum unter­ge­bracht ist.

Thomas Edison NHP - Glenmont 5

Nach die­sem unglaub­lich schö­nen und inter­es­san­ten Besuch fah­re ich dann aber auf direk­tem Weg wei­ter nach Süden, denn bis nach King of Prus­sia sind es noch ein paar Mei­len. Einen kur­zen Stopp lege ich nur noch in Prin­ce­ton ein, wo ich einen Foto­stopp am Haus von Albert Ein­stein mache.

Princeton - Albert Einstein House

Auch ein paar ande­re schö­ne Vil­len hal­te ich noch foto­gra­fisch fest.

Princeton

Mit dem Son­nen­un­ter­gang errei­che ich mein Hotel, das Springhill Sui­tes in King of Prus­sia, das bereits in Penn­syl­va­nia liegt.

Collage Springhill Suites

Nach­dem ich mich kurz frisch gemacht habe, gehts zum Oli­ve Garden.

Collage Olive Garden

Nach dem Essen sehe ich noch einen Weg­manns, wo ich gleich noch ein paar Ein­käu­fe erle­di­ge, bevor ich zurück ins Hotel fahre.

Wegmans

Nach Bil­der sichern und einem kur­zen Blick in die Pla­nung von mor­gen, schla­fe ich auch recht schnell ein.

Mei­len: 297

Wet­ter: wol­kig mit Auf­locke­run­gen, 13–29 Grad

Hotel: Spring Hill Sui­tes, $102.82

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