A Winter’s Tale

7. Tag: 12. Februar
Hawaii 5–0 – Honolulu

Es ist ziem­lich bedeckt heu­te Mor­gen, doch das passt mir ganz gut. Ich will den Dia­mond Head in Angriff neh­men und muss so nicht in der pral­len Son­ne lau­fen. Warm ist es aber trotz­dem schon und dazu ziem­lich wind­still. Gegen 8 Uhr bin ich am Ein­tritts­häus­chen und bezah­le mei­ne $6. Man kann auch schon ab 6 Uhr hier sein, das war mir dann aber doch etwas zu früh. Viel spä­ter wäre aber nicht gut gewe­sen, denn dann ist der klei­ne Park­platz im Kra­ter meist voll und man muss von der Stra­ße hochlaufen.

Irgend­wie habe ich es bis­her nie geschafft, zum Kra­ter auf­zu­stei­gen und so ent­decke ich auch auf mei­ner vier­ten Rei­se nach Oahu wie­der etwas Neu­es. Zuerst ist der Weg gut zu lau­fen und steigt nur mäßig an.

1 - Weg zum Diamond Head

Doch das bleibt nicht lan­ge so. Der Beton endet und von nun an lau­fe ich auf nack­tem Fels.

2 - Weg zum Diamond Head

Teil­wei­se ist der Unter­grund ziem­lich uneben und die Stei­gung geht ganz schön nach oben. Noch sind aber kaum Leu­te unter­wegs und ich las­se mir Zeit. Die feh­len­de Son­ne ist ein Segen, denn Schat­ten gibt es so gut wie nicht.

3 - Weg zum Diamond Head

Unter­wegs erha­sche ich einen Blick auf den Kra­ter­rand und sehe Men­schen, die in Ser­pen­ti­nen den Hang hoch­ge­hen. Dort muss ich auch noch hin. Eine klei­ne Maus huscht über den Weg. Lan­ge sehe ich sie jedoch nicht, denn dann über­ho­len mich eini­ge Wan­de­rer und ver­trei­ben sie so.

4 - Weg zum Diamond Head

Ein erster Blick zurück lässt erah­nen, dass sich hin­ter dem Kra­ter­rand der Oze­an erstreckt.

5 - Weg zum Diamond Head

Der Weg wird indes immer stei­ler, denn nun ver­läuft er nicht mehr im Kra­ter­kes­sel, son­dern an der Innen­wand entlang.

6 - Weg zum Diamond Head

Dann kommt eine lan­ge Trep­pe, an deren Ende ich einen Tun­nel sehe. Aus frü­he­ren Berich­ten weiß ich, dass hier immer eine Taschen­lam­pe emp­foh­len wur­de. Heu­te ist das jedoch nicht mehr nötig, denn es gibt eini­ge Lam­pen. Dun­kel und feucht ist es aber trotz­dem noch.

7 - Weg zum Diamond Head

Hat man den Tun­nel end­lich pas­siert, glau­ben sich vie­le schon fast am Ende des Auf­stiegs. Doch ein Blick nach rechts straft die­se Annah­me Lügen. Es hat wirk­lich Spaß gemacht, hier mal einen Moment die Leu­te zu beob­ach­ten, die aus dem Tun­nel kamen und glaub­ten, an der Spit­ze zu sein. Wenn sie dann die näch­ste Trep­pe sahen, sprach ihr Gesicht Bände.

9 - Weg zum Diamond Head

Am Ende der Trep­pe dann wie­der ein Tun­nel. An des­sen Ende sehe ich dies­mal sogar Licht, doch auch das trügt. Kurz vor dem Licht biegt man links ab und lan­det vor einer eiser­nen Wen­del­trep­pe. Also auch die erklom­men und einen wei­te­ren Gang ent­lang gelaufen.

10 - Weg zum Diamond Head

Lang­sam bin ich ziem­lich k. o. und durch­ge­schwitzt. Auch wenn die Son­ne nicht scheint, ist es warm und feucht. Ich seh­ne mir das Ziel her­bei und tat­säch­lich habe ich es end­lich geschafft. Noch durch einen engen Aus­gang muss ich mich zwängen, …

11 - Weg zum Diamond Head

… bevor ich als Beloh­nung die­sen Aus­blick genie­ßen kann.

12 - Diamond Head

Ein Rund­weg führt hier oben um einen Teil des Kra­ter­ran­des. Die­sem fol­ge ich und habe immer wie­der schö­ne Ausblicke.

13 - Diamond Head

Auch in den Kra­ter kann ich hin­ein­schau­en. Der ist ganz schön rie­sig. Im Hin­ter­grund ist das Visi­tor Cen­ter mit dem Park­platz zu erken­nen, wo auch mein Auto steht.

14 - Diamond Head Crater

Und dann ste­he ich vor einer wei­te­ren Trep­pe. Das ist aber nun wirk­lich die Letz­te. Sie führt zu einer klei­nen Aus­sichts­platt­form mit Rundumblick.

15 - Diamond Head

Und sie­he da, die Son­ne kommt her­aus und beginnt die Wol­ken auf­zu­lö­sen. So kann ich einen schö­nen Blick auf Hono­lu­lu und die Hotels von Wai­ki­ki genießen.

16 - Diamond Head

17 - Waikiki

Dann heißt es umkeh­ren, denn ich muss ja wie­der run­ter zum Kra­ter­bo­den. Das ist nicht weni­ger anstren­gend, denn nun geht es auch eini­ge Trep­pen wie­der run­ter. Zum Glück nicht ganz so vie­le, denn auf dem Rück­weg muss ich nur durch den ersten Tun­nel wie­der durch.

18 - Diamond Head

19 - Diamond Head

Ich bin froh so früh gegan­gen zu sein, denn nun kom­men mir immer mehr Men­schen ent­ge­gen und es wird auch immer wär­mer. Die Son­ne beginnt zu bren­nen und ich ahne, wie anstren­gend es ohne die Wol­ken sein muss, hier hochzukommen.

21 - Diamond Head

Nach die­sem Erleb­nis fah­re ich zurück in mei­ne Unter­kunft. Eine Dusche und Sachen wech­seln sind ange­sagt. So durch­ge­schwitzt mag ich nicht den gan­zen Tag herumlaufen.

Dann mel­det sich der Hun­ger. Es ist ja auch fast Mit­tag und ich fah­re zum Rai­bow Dri­ve. Das ist ein typisch hawai­ia­ni­scher Imbiss, an dem es die berühm­ten Pla­te Lun­ches gibt.

22 - Rainbow Drive In

23 - Rainbow Drive In

Den Pla­te Lunch gibt es in vie­len Varianten.

24 - Rainbow Drive In

25 - Rainbow Drive In

26 - Rainbow Drive In

Nach ein­ge­hen­dem Stu­di­um des Menüs ent­schei­de ich mich für Schwein mit Reis und Cole Slaw. Die Por­ti­on ist reich­lich und rich­tig lecker.

27 - Rainbow Drive In

So gestärkt bre­che ich nach Pearl Har­bor auf. Schon im Vor­feld hat­te ich mich dazu ent­schie­den, hier noch ein­mal her­zu­kom­men. So habe ich mein Ticket für die Über­fahrt schon online reser­viert. Das erspart Anste­hen und unnö­ti­ge Wartezeit.

Alles klappt her­vor­ra­gend, nur mit den Taschen sind sie jetzt noch stren­ger als vor­her. Man darf wirk­lich nichts mehr mit­neh­men außer der Kame­ra und dem Porte­mon­naie. Auch kei­ne noch so klei­ne Tasche wird geduldet.

In den letz­ten Jah­ren hat sich hier viel geän­dert und fast der gesam­te Besu­cher­be­reich wur­de neu gestaltet.

28 - Pearl Harbor

Nur die Hal­te­stel­le für die Boo­te ist noch am sel­ben Platz. Doch ich habe noch etwas Zeit und schaue mir so das neue Muse­um an. Das ist wirk­lich aus­ge­zeich­net. Weder ankla­gend, noch nur auf die USA bezo­gen, wie ich fin­de. Auch die Geschich­te der Japa­ner und wie es zu jenem ver­häng­nis­vol­le 7. Dezem­ber 1941 kam, wird aus­führ­lich erklärt.

Dann wird es Zeit zum Anle­ger zu gehen. Zuerst geht es noch ins Thea­ter, wo ein wirk­lich sehr emo­tio­na­ler Film zu den Ereig­nis­sen die­ses Ortes gezeigt wird. Ich habe ihn zwar schon mal gese­hen, doch auch beim zwei­ten Mal bewegt er mich sehr.

Jetzt geht es zu den Boo­ten. Und kur­ze Zeit spä­ter beginnt die Fahrt zur Arizona.

29 - Pearl Harbor

Es wird still auf dem Schiff, umso näher wir dem Memo­ri­al kom­men. Auch dies­mal fin­de ich es bewe­gend, wenn ich dar­an den­ke, was sich hier abge­spielt hat. Schließ­lich legt das Boot an und wir dür­fen aussteigen.

31 - Pearl Harbor

32 - Pearl Harbor

An einer Tafel fin­den sich alle Toten des Angriffs, von denen zwar die mei­sten auf der Ari­zo­na star­ben, aber auch die umlie­gen­den Schif­fe hat­ten Opfer zu verzeichnen.

33 - Pearl Harbor

Gleich unter der Was­ser­ober­flä­che ist sie dann zu sehen, die USS Ari­zo­na. Auch heu­te noch fließt Öl aus ihrem Rumpf und die mei­sten der toten See­leu­te lie­gen noch immer in ihrem Rumpf begraben.

34 - Pearl Harbor

35 - Pearl Harbor

Rechts und links ragen wei­te­re Anle­ger der dama­li­gen Pazi­fik­flot­te aus dem Wasser.

36 - Pearl Harbor

Und etwa 100 Meter wei­ter liegt die USS Mis­sou­ri am Pier. Sie habe ich 2010 besucht. Durch das Schiff kann man sich die gesun­ke­ne Ari­zo­na noch bes­ser vor­stel­len, denn bei­de Schif­fe waren sich recht ähnlich.

37 - USS Missouri

38 - Pearl Harbor

39 - Pearl Harbor

40 - Pearl Harbor

41 - Pearl Harbor

Nach etwa einer hal­ben Stun­de heißt es dann wie­der Abschied neh­men, denn das näch­ste Boot will Besu­cher ent­la­den. Und da man hier nicht zu vie­le Besu­cher auf ein­mal will, müs­sen dann die Leu­te von der vor­he­ri­gen Tour wie­der abfahren.

42 - Pearl Harbor

43 - Pearl Harbor

44 - Pearl Harbor

Län­ger hal­te ich mich heu­te nicht in Pearl Har­bor auf. Die Mis­sou­ri und das Flug­zeug­mu­se­um habe ich eben­falls schon besucht und auf ein wei­te­res U‑Boot heu­te kei­ne Lust. So fah­re ich zurück zum Rand des Dia­mond Head. Inzwi­schen liegt der kom­plett in der Son­ne und zeigt sich in sei­ner gan­zen Schönheit.

45 - Diamond Head

Das ist übri­gens mein zwei­ter Miet­wa­gen die­ser Tour. Wie­der ein Buick Enco­re, die­ses Mal in Silber.

46 - Buik Encore

Von der Küsten­stra­ße habe ich schö­ne Aus­blicke auf das Meer. Doch in will noch näher ran. Wenn die Sur­fer hier ins Was­ser gehen, muss ich ja auch nach unten kommen.

47 - Pazifik

Und rich­tig, ein klei­ner Weg führt in Ser­pen­ti­nen bis an den Pazi­fik heran.

48 - Pazifik

Als ich nach links schaue, ent­decke ich tat­säch­lich Kaha­la und Shangri-​La. Auch von hier wird deut­lich, was für eine tol­le Lage das Haus hat.

49 - Shangri-La

50 - Pazifik

Ich fah­re noch ein Stück wei­ter, ein­fach, weil es so schön ist. Ein­zi­ger Wer­muts­trop­fen, der Trail zum Maka­puu Light­house ist der­zeit wegen Bau­ar­bei­ten gesperrt.

51 - Pazifik

Letzt­end­lich ist aber doch die Luft etwas raus und ich suche mir ganz in der Nähe ein Plätz­chen, um den Son­nen­un­ter­gang zu beobachten.

52 - Sunset

53 - Sunset

54 - Sunset

55 - Sunset

Gleich gegen­über gibt es einen Out­back, den ich schon von frü­he­ren Rei­sen ken­ne. Hier esse ich heu­te zu Abend, wie immer Pork Chops. Die sind hier ein­fach lecker.

56 - Outback

57 - Outback

Dann geht es zurück in mei­ne Unter­kunft. Noch eine Nacht, dann wer­de ich Oahu schon wie­der ver­las­sen. Scha­de, ich hät­te es auch län­ger aus­ge­hal­ten, es gibt noch so viel zu ent­decken. Doch ich bin mir sicher, dass ich auch dies­mal nicht zum letz­ten Mal hier war.

Mei­len: 103
Wet­ter: hei­ter, 19–28 Grad
Hotel: AirBnB, €256 für 3 Nächte

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