A Winter’s Tale

16. Tag: 21. Februar
Dreams come True – Page

Da ich ja nun gestern das Per­mit für die CBS tau­schen konn­te und auch eine Bestä­ti­gung vom Paria Out­post bekom­men habe, geht es also heu­te in die Coyo­te But­tes South. Da es im Win­ter kei­nen Zeit­un­ter­schied zwi­schen Ari­zo­na und Utah gibt, muss ich auch nicht ganz so früh los. Viel­ver­spre­chend sieht auch das Wet­ter aus und ich freue mich schon rie­sig. Über­pünkt­lich bie­ge ich schließ­lich beim Paria Out­post ein und wer­de dort von Susan und Ste­ve emp­fan­gen. Es biegt noch ein zwei­tes Auto auf den Hof, in dem zwei Fran­zo­sen sit­zen, Vater und Toch­ter aus Niz­za. Zusam­men gehen wir nach drin­nen, wo wir unse­re Lunch­pa­ke­te bekom­men und $175 pro Per­son zahlen.

Zusam­men mit Susan gehen wir schließ­lich zum Auto, einem rie­si­gen Che­vy SUV, der wirk­lich sehr robust aus­sieht und 350 PS unter der Hau­be hat. Und dann geht es auch schon los, zuerst auf der US89 zurück in Rich­tung Page und dann auf die Hou­se Rock Val­ley Road. Die ist gera­de­zu eine Auto­bahn, man kann sich kaum vor­stel­len, dass es hier auch anders sein kann.

So kom­men wir auch gut vor­an, denn die Anfahrt zieht sich ganz schön. Beson­ders seid die Gui­des von Paria wegen des Tief­sands nicht mehr über Paw Hole fah­ren. Wäh­rend der Fahrt sit­ze ich neben Susan, die bei­den Fran­zo­sen hin­ten. Ihr Eng­lisch ist mehr als spär­lich, eigent­lich spricht nur die Toch­ter etwas. So unter­hal­ten sich Susan und ich die mei­ste Zeit allein.

Die Fahrt wird immer holp­ri­ger und schon kurz nach dem Abbie­gen von der Hou­se Rock Val­ley Road bin ich froh, dass ich hier einen erfah­re­nen Gui­de habe. Him­mel, hier gibt es Löcher und Absät­ze, manch­mal sind wir sogar fast davor im Sand stecken­zu­blei­ben. Es ist schon sehr lan­ge trocken gewe­sen, erzählt Susan und so wird die Strecke immer mehr zur Her­aus­for­de­rung. Main­ten­an­ce gibt es hier näm­lich nicht.

Doch irgend­wann haben wir auch das geschafft und errei­chen eine klei­ne Lich­tung, wo die Autos für den Auf­stieg zur CBS abge­stellt wer­den kön­nen. Danach geht es zu Fuß wei­ter. Zuerst durch Sand, was ziem­lich beschwer­lich ist, noch dazu, weil wir auf einem Hoch­pla­teau sind und die Luft schon etwas dün­ner. Doch dann habe ich mei­nen ersten Blick auf die­ses Wun­der­land der roten Steine.

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Das ver­spricht toll zu wer­den und ich freue mich schon rie­sig, hier alles erkun­den zu kön­nen. Wir lau­fen wei­ter, doch ich blei­be immer wie­der ste­hen und drücke auf den Aus­lö­ser. Doch auf Bil­dern kann man die­se Schön­heit der Natur eigent­lich gar nicht wie­der­ge­ben, die Kame­ra kann immer nur einen klei­nen Teil einfangen.

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Schon auf den ersten Metern begei­stern mich die Far­ben. An jeder Ecke schim­mert es anders und die Palet­te der Natur ist unendlich.

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Zuerst lau­fen wir quer­feld­ein und erkun­den die Gegend. Susan lässt uns immer wie­der viel Zeit zum Foto­gra­fie­ren und war­tet irgend­wo auf einem Fel­sen auf uns. Immer wie­der macht sie auch Bil­der von uns, wodurch ich auch mal öfter auf den Fotos zu sehen bin.

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Unter­wegs erklärt sie uns auch viel über die Gegend. Nicht nur über das Gestein, auch über die Tie­re, die hier zu Hau­se sind. Immer wie­der sto­ßen wir auf Spu­ren im Sand.

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Immer tie­fer drin­gen wir in das Wun­der­land aus Stei­nen hin­ein. An einer schö­nen Stel­le legen wir eine Pau­se ein und ich esse einen Teil mei­nes Lunch­pa­kets. Die fri­sche Luft und das Wan­dern machen doch ganz schön hung­rig. Nur das Was­ser, das trin­ke ich nicht pur. Da habe ich mir Fruit Punch als Pul­ver mit­ge­bracht und so kann ich das dann auch trinken.

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Das Schö­ne an einem Gui­de ist auch, dass man sich kei­ne Gedan­ken muss, wo man gera­de ist und wie man zum Auto zurück­kommt. Und das genie­ße ich hier aus­gie­big. Anson­sten wür­de ich hier in der Wild­nis nicht so unbe­schwert unter­wegs sind. Doch so lege ich mein Augen­merk auf die fan­ta­sti­sche Land­schaft und ent­decke immer wie­der klei­ne Wun­der der Natur.

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Es macht rie­si­gen Spaß hier unter­wegs zu sein. Und wenn man eine Fra­ge hat, so beant­wor­tet sie Susan. Es ist schon erstaun­lich, was es alles so zu erfah­ren gibt über die­se Gegend.

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So auch über die­se selt­sa­men Gebil­de im Stein, die ich immer wie­der ent­decke. Susan erklärt, dass es sich hier­bei um mikro­sko­pisch klei­ne Lebe­we­sen han­delt. Damit solch ein Gebil­de ent­steht, braut es hun­der­te, wenn nicht gar tau­sen­de von Jah­ren. Da fühlt es sich schon ein wenig komisch an, dar­auf herumzuwandern.

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Aber auch das Gestein selbst ist immer wie­der inter­es­sant. Man­che Gebil­de sind so fili­gran, dass man glaubt, der näch­ste Wind­stoß wür­de sie zer­stö­ren. Das aber schafft lei­der meist eher der Mensch, was auch ein Grund für den restrik­ti­ven Zugang zu die­sem Gebiet ist. Ich selbst ach­te sehr genau dar­auf, wo ich hin­tre­te, um mög­lichst nichts zu zerstören.

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Nach etwa zwei Stun­den zie­hen lei­der immer mehr Wol­ken auf und der blaue Him­mel ver­schwin­det mehr und mehr. Ich ärge­re mich schon etwas, denn das war so nicht ange­kün­digt. Die Schlecht­wet­ter­front kommt anschei­nend schnel­ler als gedacht. Auch die Tem­pe­ra­tu­ren küh­len merk­lich ab und ein kal­ter Wind zieht auf. Wir jedoch las­sen uns nicht unter­krie­gen und lau­fen weiter.

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Und schließ­lich errei­chen wir mei­nen abso­lu­ten Lieb­lings­stein. Den hat­te ich schon auf Fotos gese­hen und hier woll­te ich unbe­dingt her. Ich kann mich kaum satt­se­hen und wür­de den Stein zu gern sofort ein­packen. Natür­lich las­se ich ihn hier und gebe mich mit einem Foto zufrie­den. Ande­re sol­len sich schließ­lich auch noch an sei­nem Anblick erfreuen.

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Schließ­lich müs­sen wir immer mehr klet­tern und ab und zu bin ich über die hel­fen­de Hand des Fran­zo­sen doch dank­bar. Die Aus­blicke ent­schä­di­gen aber für jede Anstrengung.

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Doch anschei­nend sind wir Men­schen nicht die ersten Besu­cher hier. Sau­ri­er­spu­ren sol­len es sein, die hier im Stein ver­ewigt sind.

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Immer tie­fer drin­gen wir in das Gelän­de vor. Ich habe schon längst die Ori­en­tie­rung ver­lo­ren und wür­de allein wohl kaum noch zurückfinden.

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Schließ­lich errei­chen wir die Wave der CBS, die, laut Susan, der CBN ziem­lich eben­bür­tig ist. Ich kann das nicht beur­tei­len, denn in der Coyo­tes But­tes North bin ich noch nicht gewe­sen. Toll ist es aber auf jeden Fall und wir machen hier eine gan­ze Wei­le Pause.

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Irgend­wann höre ich Stim­men und dann ent­decke ich schließ­lich ande­re Men­schen. Sie gehö­ren zu einer Grup­pe eines ande­ren Ver­an­stal­ters, wie mir Susan erzählt. Die Grup­pe erscheint mir ziem­lich groß. Es sind min­de­stens acht Leu­te unter­wegs. Susan erklärt mir, dass Paria solch gro­ße Grup­pen nicht lei­ten wür­de. Die Grup­pe müss­te auch zwei Gui­des dabei haben, denn ein Gui­de darf nicht mehr als sechs Leu­te dabei­ha­ben. Ich bin auch froh mit Paria unter­wegs zu sein, denn das Erleb­nis der Ein­sam­keit hat man mit solch einer gro­ßen Grup­pe nicht. Was mir auch nicht gefällt ist, dass die Leu­te teils ziem­lich rück­sichts­los auf den Fel­sen unter­wegs sind.

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Wir sehen zu, dass wir wei­ter­kom­men. Schon mehr als vier Stun­den sind wir nun unter­wegs und plötz­lich eröff­net uns Susan, dass wir wie­der auf dem Rück­weg zum Auto sind. Doch ein paar klei­ne High­lights hat sie noch für uns.

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Zual­ler­letzt besu­chen wir schließ­lich noch Gar­field und dann ist das Erleb­nis CBS auch schon wie­der vorbei.

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Durch tie­fen Sand und über Stock und Stein geht es wie­der zurück zum Parkplatz.

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Nach einer eis­kal­ten Coke aus der Kühl­box geht es wei­ter über holp­ri­ge Pisten, denn bevor wir in die Zivi­li­sa­ti­on zurück­keh­ren, wol­len wir noch zur White Pocket. Lei­der ist es inzwi­schen immer düste­rer gewor­den und die Son­ne gänz­lich ver­schwun­den. So bin ich zuerst ziem­lich ent­täuscht von die­sem Gebiet.

53 - White Pocket

Etwas wei­ter hin­ten ist dann plötz­lich blau zuse­hen und ich hof­fe kurz­zei­tig auf Wet­ter­bes­se­rung. Doch das ist ein Trug­schluss. Es wird eher düste­rer. Ich bin geknickt, auch wenn die ande­ren trotz­dem Spaß zu haben scheinen.

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Auch hier waren wir anschei­nend nicht die ersten Besucher.

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Doch dann geschieht etwas Unglaub­li­ches. Ein Son­nen­strahl bricht sich sei­nen Weg durch die Wol­ken, lan­det direkt auf dem Gestein der White Pocket und taucht das Gestein in ein wun­der­schö­nes Licht.

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Immer mehr kommt die Son­ne her­aus und wäh­rend die Ande­ren einen Abhang her­un­ter­rut­schen, der mir viel zu steil ist, gehe ich lie­ber den län­ge­ren Weg um das Gestein her­um. Und das war genau die rich­ti­ge Ent­schei­dung, denn genau hier ist das Licht ein­fach toll.

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Schließ­lich tref­fe ich wie­der auf Susan und die zwei Fran­zo­sen. Susan zeigt gera­de etwas auf dem Boden. Beim näher tre­ten erken­ne ich Moki Marbles, deren Her­kunft bis heu­te nicht rest­los geklärt ist. Höchst­wahr­schein­lich sind sie ein Über­bleib­sel eines nahen Vul­kan­aus­bru­ches von tau­sen­den von Jahren.

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Schließ­lich nähert sich jedoch auch die­ser Aus­flug sei­nem Ende und es hat mir doch noch sehr gut gefal­len, auch wenn ich ger­ne etwas mehr blau­en Him­mel gehabt hät­te. Ich kann mir gut vor­stel­len, die­sen Aus­flug so noch ein­mal zu machen und die $175 haben sich wirk­lich gelohnt.

65 - White Pocket

Auf der Rück­fahrt hält Susan schließ­lich extra für mich noch am Über­gang der Ver­mi­li­on Cliffs zum Grand Staircase-​Escalante Natio­nal Monument.

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Hier kann ich auch noch ein Foto von der Hou­se Rock Val­ley Road machen.

67 - House Rock Valley Road

Zurück am Paria Out­post ver­ab­schie­de ich mich von Susan und fah­re zurück nach Page. Da es noch nicht dun­kel ist und ich durch den heu­ti­gen Tag noch so viel Ener­gie habe, fah­re ich noch schnell zur Hor­seshoe Bend. Hier hat sich ja eini­ges ver­än­dert in den letz­ten Jah­ren. Es gibt einen rie­si­gen Park­platz, der auch ziem­lich voll ist und am Hang zum Aus­sichts­punkt sind Men­schen­mas­sen unter­wegs. Wahr­schein­lich kommt es mir nach die­sem Tag in der Wild­nis noch dicht gedräng­ter vor, als es wirk­lich ist. Doch die Aus­sicht ist immer noch die­sel­be und die ist ein­fach grandios.

68 - Horse Shoe Bend

Auf dem Rück­weg zum Auto wer­de ich dann auch noch Zeu­ge eines wun­der­schö­nen Sonnenuntergangs.

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Jetzt bin ich aber doch geschafft und fah­re zurück ins Hotel. Dort gibt es Abend­essen aus dem Kühl­schrank, dar­auf ein Restau­rant zu suchen, habe ich kei­ne Lust mehr.

Mei­len: 70
Wet­ter: hei­ter, spä­ter wol­kig, 3–16 Grad
Hotel: Cour­ty­ard by Mar­riott, $184.50 für 2 Nächte

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