Abreise
Am späten Nachmittag breche ich wieder in Richtung Gedser auf. Meine Fahrt führt mich über Roskilde, wo ich kurz bei McDonalds halte. Für eine Stadtbesichtigung bleibt leider keine Zeit mehr, denn ich muss die Fähre um 20 Uhr erwischen. Die Fahrt nach Gedser macht aber auch so Spaß. Ich fahre durch blühende Rapsfelder und kleine Ortschaften bis ich die Autobahn nach Süden erreiche – natürlich im Cabrio, bei diesem Wetter. Schließlich erreiche ich Gedser und habe doch noch etwas Zeit, sodass ich ein wenig die Umgebung erkunde. Dabei lande ich an diesem einsamen Strand.
Von hier kann ich meine Fähre beobachten, wie sie gerade Kurs auf den Hafen nimmt. Auch zu sehen ist die Aurora, die heute Morgen in Warnemünde eingelaufen ist und nun Kurs auf Kopenhagen nimmt.
Ich fahre noch ein Stück weiter die Straße entlang, die hier nur noch einspurig mit Ausweichstellen verläuft. Ganz allein bin ich nicht, denn anscheinend vertreiben sich auch andere Leute die Wartezeit auf die Fähre hier in der Gegend.
Noch bis zum Gedser Lighthouse fahre ich, das der südlichste Leuchtturm Dänemarks ist. Der Turm wurde 1802 erbaut und sein Licht war damals bis zu zehn Kilometer weit zu sehen. Im Jahr 1943 wechselte die Lichtquelle von Öl zu Strom, sodass das Licht verstärkt werden konnte und nun bis zu 48 Kilometer weit erblickt werden kann.
Auf dem Rückweg zum Fähranleger stoppe ich noch kurz an der 1915 erbauten Kirche von Gedser. In der Kirche gibt es übrigens ein Fresko, das besagt: „An dem Tag, an dem die Kirche fertig ist, wird die Stadt von der See weggewaschen werden.” Deshalb fehlt auch heute noch ein letzter Stein im Mauerwerk der Kirche und so wird sie niemals vollendet sein. Und damit das auch wirklich so bleibt, weiß heute niemand mehr, wo der Stein fehlt.
Dann aber muss ich zurück zum Anleger und reihe mich in die Schlange der Autos ein, bis die Ampel grün zeigt und ich auf die Fähre fahren darf.
Nun heißt es Abschied nehmen von Dänemark und ein wunderschöner Tagesausflug geht zu Ende. Pünktlich um 20 Uhr legt die Kronprins Frederick in Gedser ab.
An Bord kaufe ich mir dann noch ein Abendessen, das erstaunlich gut schmeckt, wenn man bedenkt, dass das Restaurant eher wie eine Schulkantine aussieht.
Draußen fährt derweil die Saga Princess vorbei, die ich ebenfalls schon heute Morgen auf der Warnow getroffen habe.
Und dann versinkt die Sonne in einem wunderschönen Farbspektakel in der Ostsee.
Mit der Dämmerung erreiche ich schließlich wieder das Molenfeuer von Warnemünde.
Kurz vor 22 Uhr legt die Fähre wieder im Rostocker Hafen an. Gleich darauf heißt es Motor starten und dann ist der Ausflug tatsächlich zu Ende.
Zum Glück muss ich nur noch wenige Kilometer bis zu meinem Gartenhaus fahren, denn nun bin ich doch ganz schön geschafft von diesem langen, aber wunderschönen Tag.