A Royal Day – Kopenhagen und Seeland

Kopen­ha­gen

Am frü­hen Vor­mit­tag errei­che ich Kopen­ha­gen. Das letz­te Mal war ich vor zwölf Jah­ren hier, auch damals mit mei­nem VW Beet­le Cabrio. Da heu­te Sonn­tag ist, klappt die Fahrt in die Innen­stadt pro­blem­los und ich bekom­me ganz in der Nähe von Schloss Ama­li­en­borg einen kosten­lo­sen Park­platz. Von hier habe ich einen schö­nen Blick auf die Marmorkirche.

1 - Fredriksgade

Nur weni­ge Schrit­te sind es von hier zum Schloss Ama­li­en­borg. Das Schloss besteht aus vier fast iden­ti­schen Gebäu­den, die um einen qua­dra­ti­schen Hof ange­sie­delt, aber nicht mit­ein­an­der ver­bun­den sind. In einem Teil woh­nen die Köni­gin und ihr Mann, in einem der Kron­prinz und sei­ne Fami­lie, ein drit­ter wird für offi­zi­el­le Funk­tio­nen genutzt und im vier­ten Teil ist das Schloss­mu­se­um unter­ge­bracht. Doch dafür ist es noch zu früh und so star­te ich erst ein­mal zu einem klei­nen Rundgang.

2 - Schloss Amalienborg

Der führt mich zum Was­ser, von dem Kopen­ha­gen an vie­len Stel­len durch­zo­gen ist. Hier sind alte Lager­häu­ser und Spei­cher zu moder­nen Büro­ge­bäu­den und Muse­en umfunk­tio­niert worden.

3 - Larsens Pl.

4 - David vor der Royal Cast Collection

Auf dem Was­ser sehe ich die Fre­gat­te Peter Skram und die däni­sche König­s­yacht „Dan­ne­brog”. Im Jahr 1932 gebaut, ist sie das zwei­te Schiff mit die­sem Namen und eine von nur zwei ver­blie­be­nen könig­li­chen Jach­ten in Euro­pa (die ande­re ist die Nor­ge des nor­we­gi­schen Königs­hau­ses). Dan­ne­brog ist übri­gens der däni­sche Name für die Staatsflagge.

5 - Fregatte und Jacht

Auch die däni­sche Ree­de­rei Maersk hat hier ihren Firmensitz.

6 - Maersk Haus

Ich errei­che den Gefi­onbrun­nen. Er ist das größ­te Denk­mal in Kopen­ha­gen und zeigt die Asen­jung­frau aus der ger­ma­ni­schen Mytho­lo­gie mit ihren zu Stie­ren ver­wan­del­ten Söhnen.

7 - Gefion Springbrunnen

Ganz in der Nähe ragt die neun­zehn Meter hohe Vik­to­ria Säu­le in den blau­en Him­mel von Kopenhagen.

8 - Viktoria Säule

Als ich mich der klei­nen Meer­jung­frau nähe­re, trifft mich fast der Schlag. Wo kom­men nur die vie­len Men­schen plötz­lich her? So voll war das vor zwölf Jah­ren aber noch nicht. Vie­le von ihnen sind Asia­ten, die rück­sichts­los schub­sen, um mög­lichst nicht nur ein, son­dern gleich ein gan­zes Dut­zend Fotos von sich und der berühm­ten Figur machen zu kön­nen. Todes­mu­tig drän­ge­le auch ich mich zwi­schen Sel­fie­sticks und Groß­fa­mi­li­en hin­durch, um wenig­stens einen kur­zen Blick zu erhaschen.

9 - Blick zur kleinen Meerjungfrau

Die klei­ne Bron­ze­fi­gur, die auf einem Find­ling sitzt, ent­springt einem Mär­chen des berühm­ten Dich­ters Hans-​Christian Ander­sen. Sie ist nur 125 Zen­ti­me­ter hoch und gilt als eines der klein­sten Wahr­zei­chen der Welt.

10 - Kleine Meerjungfrau

Gleich hin­ter der Sta­tue wird es wie­der ruhig. Die Men­schen schei­nen wirk­lich nur zu die­ser einen Stel­le zu lau­fen. Ich aber erkun­de die gan­ze Gegend und wer­de noch mit einem Blick auf die Crui­se­li­ner belohnt, die heu­te hier im Hafen liegen.

11 - Schiffe

Auf dem Rück­weg kom­me ich an den Sta­tu­en von Prin­zes­sin Marie und König Fre­de­rick IX., dem Vater der regie­ren­den Köni­gin Mar­ga­re­te, vorbei.

12 - Marie und König

Hier am Ran­de der nörd­li­chen Innen­stadt liegt auch das Kastell. Die­ses Mal schaue ich jedoch nur von außen, denn das Muse­um und die Wall­an­la­gen habe ich bereits 2001 und 2004 aus­gie­big erkundet.

13 - Kastell

Schließ­lich bin ich zurück am Schloss Ama­li­en­borg, das jetzt geöff­net hat. So kau­fe ich mir eine Ein­tritts­kar­te. Das geht heu­te alles über die Cont­act­less Funk­ti­on mei­ner Kre­dit­kar­te. Ich habe nicht eine ein­zi­ge Däni­sche Kro­ne umge­tauscht oder benötigt.

14 - Schloss Amalienborg

Auch hier in Kopen­ha­gen ist vor dem Schloss die könig­li­che Leib­gar­de zu fin­den. Eini­ge der Sol­da­ten mar­schie­ren jeder­zeit über den Platz und las­sen sich auch von den Tou­ri­sten nicht beirren.

15 - Schloss Amalienborg

Seit 1994 gibt es im Palais Levetz­au ein Schloss­mu­se­um. Frü­he­re däni­sche Köni­ge hat­te hier ihre Räu­me, die noch heu­te so erhal­ten sind und hin­ter Glas­schei­ben für den Besu­cher zu bestaunen.

16 - Schloss Amalienborg

17 - Schloss Amalienborg

Neben­bei gibt es regel­mä­ßig wech­seln­de Son­der­aus­stel­lun­gen. Im Jahr 2004, bei mei­nem letz­ten Besuch, war es das Hoch­zeits­kleid von Prin­zes­sin Mary, heu­te ist es eine Aus­stel­lung zu Hoch­zeit vom grie­chi­schen König Con­stan­tin und sei­ner däni­schen Braut Anne-​Marie im Jahr 1964.

19 - Schloss Amalienborg

20 - Schloss Amalienborg

Fotos der Königs­fa­mi­lie über die Gene­ra­tio­nen hin­weg gibt es natür­lich auch zu bestaunen…

21 - Schloss Amalienborg

… eben­so wie ver­schie­de­ne Prunkräume.

22 - Schloss Amalienborg

Nach dem Muse­ums­be­such kom­me ich genau rich­tig, um der täg­li­chen Wach­ab­lö­sung der könig­li­chen Gar­de bei­zu­woh­nen. Sie fin­det um Punkt zwölf Uhr mit­tags statt. Die Wach­ab­lö­sung ist übri­gens nicht immer gleich. Sie vari­iert je nach­dem, ob ein Mit­glied der könig­li­chen Fami­lie anwe­send ist oder nicht. Heu­te ist es nur eine ein­fa­che Palast­wach­ab­lö­sung, die hier zu sehen ist und das zeigt ganz deut­lich, dass weder die Köni­gin noch irgend­wer aus der könig­li­chen Fami­lie im Schloss verweilt.

23 - Wachablösung

Als die Wach­ab­lö­sung vor­bei ist, spa­zie­re ich noch ein Stück durch die süd­li­che Innen­stadt. Zumin­dest bis zum far­ben­fro­hen Nyn­ha­ven will ich lau­fen, denn hier hat es mir auf mei­nen vor­he­ri­gen Besu­chen schon gut gefallen.

24 - Nynhaven

Hier ste­hen übri­gens auch das Haus, in dem der berühm­te Autor Hans Chri­sti­an Ander­sen sei­ne erste Woh­nung hat­te, sowie ein schö­nes altes Light­ship. Die schwim­men­den Leucht­tür­me sind heu­te sel­ten gewor­den, doch die­ser hier ist als Muse­um erhal­ten geblieben.

25 - Nynhaven

26 - Nynhaven

Auf mei­nem Weg zurück zum Auto sehe ich noch die könig­li­che Oper, die auf der Insel Hol­men liegt, und eine der modern­sten Büh­nen der Welt beherbergt.

27 - Hafen

Zurück am Auto fah­re ich ein Stück durch Kopen­ha­gen bis zum Schloss Rosen­borg. Hier habe ich Glück und erwi­sche eben­falls einen kosten­lo­sen Park­platz ganz in der Nähe. Ich muss nur an der Livens­gar­de Kaser­ne vor­bei­lau­fen, um zum Ein­gang zu kommen.

28 - Livgardens Kaserne

Das Renais­sance­schloss Rosen­borg am Ran­de des Kon­gens Have, einem belieb­ten Park der Stadt, ist heu­te beson­ders für die Aus­stel­lung der däni­schen Kron­ju­we­len bekannt. Bis 1710 wur­de das Schloss als könig­li­che Resi­denz genutzt, danach wur­den hier vie­le Samm­lun­gen unter­ge­bracht und schließ­lich ent­schied sich Fried­rich VI. schon 1838 hier ein Muse­um zu eröff­nen. Und genau das ist es noch heute.

29 - Schloss Rosenborg

30 - Schloss Rosenborg

31 - Schloss Rosenborg

In den obe­ren Stock­wer­ken ist ein Sam­mel­su­ri­um aus Möbel, Por­zel­lan und aller­lei Andenken an die däni­sche Mon­ar­chie gefüllt.

32 - Schloss Rosenborg

Die Haupt­at­trak­ti­on aber ist wohl der Rit­ter­saal mit dem Krö­nungs­thron, der von drei sil­ber­nen Löwen bewacht wird. Eben­so zu sehen sind die berühm­ten Rosen­bor­ger Wand­tep­pi­che, die dort seit 1693 ihren Platz haben und den Sieg König Chri­sti­ans V. im Krieg um Scho­nen von 1675 bis 1679 darstellen.

33 - Schloss Rosenborg

34 - Schloss Rosenborg

35 - Schloss Rosenborg

36 - Schloss Rosenborg

Um die Schatz­kam­mer zu errei­chen, muss ich das Muse­um in den obe­ren Stock­wer­ken wie­der ver­las­sen. Ein sepa­ra­ter Ein­gang führt in den beson­ders gesi­cher­ten Bereich, der die Schatz­kam­mer beherbergt.

37 - Schloss Rosenborg

38 - Schloss Rosenborg

39 - Schloss Rosenborg

40 - Schloss Rosenborg

41 - Schloss Rosenborg

42 - Schloss Rosenborg

43 - Schloss Rosenborg

44 - Schloss Rosenborg

45 - Schloss Rosenborg

46 - Schloss Rosenborg

Jetzt wird es aber Zeit, Kopen­ha­gen zu ver­las­sen. Auf der Fahrt aus der Stadt kom­me ich noch an der Kopen­ha­ge­ner Bör­se mit ihrem unge­wöhn­li­chen Turm vorbei.

47 - Kopenhagen

Das war mei­ne klei­ne Stadt­be­sich­ti­gung in Kopen­ha­gen. Da ich schon auf zwei vor­he­ri­gen Rei­sen vie­les gese­hen hat­te, war ich nicht so schlimm, dass mei­ne Zeit begrenzt war.

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